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Bücherschau. Technische Hilfsmittel zur Beförderung und Lage rung von Sammelkörpern (Massengütern). Von M. Buhle, ord. Prof, an der Kgl. Technischen Hochschule in Dresden. III. Teil. Mit 7 Tafeln, 721 Figuren, 2 Textblättern und einem Stich wörter - Verzeichnis. Berlin 1906, Julius Springer. Geb. 24 .66.* Der Verfasser gibt mit dem vorliegenden Bande eine Fortsetzung der Sammlung seiner Vorträge und Aufsätze, also eine Zusammenstellung der über viele Fachschriften verstreuten Arbeiten, die wie die früheren Ausgaben einer guten Aufnahme sicher sind. Nachdem nunmehr drei Bände vorliegen, ist aber eine Ueber- arbeitung des Ganzen dringend erforderlich und zwar, um Wiederholungen zu vermeiden, eine systematische Ordnung durchzuführen und um den einzelnen Auf sätzen, die oft nur das Erzeugnis einer Firma be handeln, den Charakter der Reklame zu nehmen. Es wird zwar nicht immer und überall möglich sein, alle Firmen zu berücksichtigen, aber das Kapitel Loko motiven z. B. bedarf einer Erweiterung über die Er zeugnisse von Borsig und Felten-Guilleaume-Lahmey er hinaus. Auch die Rangieranlagen verdienten im An schluß an die Lokomotiven eine eingehendere Be sprechung, da viele Firmen voneinander abweichende Konstruktionen auf den Markt bringen, eine Orien tierung aber an Hand der Literatur bisher nicht möglich ist, da kritische Vergleiche fehlen. Der vorliegende Band zerfällt in 22 Abschnitte, entsprechend der Anzahl der Vorträge und Aufsätze, deren 22ster in Form eines Anhanges Erweiterungen und Nachträge der ersten Abschnitte enthält. In diesem Anhänge ist auch der bekannte Vortrag des Hrn. Dr.-Ing. E. Schrödter über die Frage der Güter tarife aufgenommen, da er die Bestrebungen des Ver fassers, die wirtschaftliche Bedeutung der Transport frage hervorzuheben, auf das wirksamste unterstützt. Zivilingenieur P. Pieper. Ueber Verwendung des Schnell- oder Rapid- WerkzeugStahles. Bericht im Auftrage des Vereins deutscher Werkzeugmaschinenfabriken erstattet von Professor Dr.-Ing. Hermann Fischer. Zu beziehen von der Geschäftsstelle des Vereins deutscher Werkzeugmaschinen fabriken, Köln, Domstraße. Preis 0,25 Ml. Der Bericht verdient um deswegen besondere Beachtung, weil darin der Wert und die Anwendbar keit des Schnelldrehstahles in sachlicher und fach kundiger Weise mit seinem Für und Wider, gestützt auf eine große Reihe von Versuchen, beurteilt wird. In richtiger Erkenntnis geht der Verfasser von dem Satz aus: Die Aufgabe der Werkzeugmaschine gipfelt schließlich darin, die Werkstücke unter Aufwand der kleinsten Kosten zweckentsprechend zu bearbeiten. Es wird darauf hingewiesen, daß es außer großen Spanquerschnitten und Schnittgeschwindigkeiten noch viele Mittel zur Steigerung der Leistungsfähigkeit von Werkzeugmaschinen gibt, z. B. Stahlwechsel, Mittel zum raschen Einspannen und Umspannen, zum bequemen Aendern und Anpassen der Schnitt- und Zuschiebe geschwindigkeit. * Vergl. „Stahl und Eisen“ 1901 Nr. 13 S. 724 und 1904 Nr. 19 S. 1155. Unter Berücksichtigung des Umstandes, daß zwar jede Werkzeugmaschine ihrer vorher festgelegten Auf gabe angepaßt werden muß, daß aber anderseits auch zweifellos manche Aufgaben häufig wiederkehren, wird der Gedanke erwogen, ob es sich für die Zukunft nicht empfehlen dürfte, gewisse Nonnen auszubilden. Wenn auch die Werkzeugmaschine eine außerordent lich reich gegliederte Einrichtung ist und in hohem Grade der fortschreitenden Verbesserung dermaßen unterliegt, daß dem einzelnen Erbauer weitgehende Freiheiten zur Entwicklung seiner Eigenart gelassen werden müssen, so scheint, wie Verfasser ausführt, es dennoch möglich zu sein, daß sich die Werkzeug maschinenfabrikanten über eine Zahl von zu erfüllen den Bedingungen, die weniger wandelbar sind, ver ständigen, ebenso wie man sich über andere Dinge — es sei nur an die Walzprofile erinnert — geeinigt hat. An diese Ausführungen schließen sich die zahlen mäßigen Zusammenstellungen der vom Verfasser aus geführten Versuche auf Grund des von verschiedenen Mitgliedern des Vereins deutscher Werkzeugmaschinen fabriken zur Verfügung gestellten Materiale an. Es werden hierbei die Haupttypen: Schroppdrehbänke, Drehbänke für allgemeine Zwecke der Maschinen fabriken, Schropphobelmaschinen für Hüttenwerke, Hobelmaschinen für den Gebrauch in Maschinen fabriken, Lochbohrmaschinen und Fräsmaschinen be handelt. Die Versuchsergebnisse der vier ersten Gruppen sind zu graphischen Darstellungen verwertet und zwar im Hinblick auf Spitzenhöhe bezw. Hobel breite und Schnittwiderstand. Forscherarbeiten auf dem Gebiete des Eisenbetons. Heft VI: Das Zusammenwirken von Beton und Eisen. Eine Abhandlung auf Grund von Laboratoriumsversuchen. Von Ingenieur Emil Probst. Mit 20 Textabbildungen. Berlin 1906, Wilhelm Ernst & Sohn. 3 c%. Verfasser gibt in seinem Werke die Resultate von Biegungs-, Druck- und Scherfestigkeitsversuchen wieder, die er an einem unarmierten und 15 armierten Betonbalken von 15 X 25 cm Querschnitt vorgenom men hat. Im ersten Teile bespricht der Verfasser die Er gebnisse der Vorversuche, welche er in bezug auf Druckelastizität, Zug-, Druck- und Scherfestigkeit des Betons, Elastizitätsverhältnisse und Zugfestigkeit des verwendeten Eisens angestellt hat, und bringt eine Ableitung der Lage der Nullinie, der Größe der Haft spannungen und der Schubspannungen in armierten Balken, und kommt dabei in der Hauptsache zu bereits bekannten Ergebnissen. Im weiteren Verlaufe der Besprechungen der Bruchversuche wird insbesondere dargetan, daß die Bruchfestigkeit eines Eisenbetonbalkens in erster Linie von dem festen Haften des Betons am Eisen abhängig ist, sei es nun, daß dieses Haften infolge der natür lichen Haftfähigkeit (um den Ausdruck des Verfassers zu verwenden) zwischen Beton und Eisen oder infolge künstlicher Erhöhung der Haftfähigkeit durch Auf rauhen der Eisenoberfläche entsteht oder daß schließ lich ein Durchziehen der Eisen durch Verankerung der Eiseneinlage mit der Druckzone des Balkens ver hindert wird. Das Vorhandensein einer Haftfestigkeit bestreitet Verfasser. Nach seiner Ansicht besteht nur ein mechanisches Aneinanderhaften, gewissermaßen ein Reibungswiderstand zwischen Beton und Eisen, der durch das Zusammenziehen des Betons beim Er härten hervorgerufen wird. Diese Ansicht dürfte auf