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20. Februar 1907. Mitteilungen aus der Gießereipraxis. Stahl und Eisen. 277 Masse aus einer Höhe von 31/2 bis 4 m auf den Formtisch geschleudert. Wie bereits erwähnt, ruht dieser in einer Schwinge, welche an dem auch das Becherwerk tragenden Gebälke mittels Kette aufgehängt ist. Der Gang beim Einformen eines Modells ist folgender: Das Modellbrett, auf dem die untere Abbildung 2. Hälfte des einzuformenden Gegenstandes an gebracht ist, wird auf dem Formtisch befestigt, darüber wird der Formkasten gesetzt,und dann das Becherwerk in Gang gebracht. Durch Vor- und Rückwärtsbewegen der Schwinge läßt es sich ermöglichen, den herabstürzenden Sand gleich mäßig in dem Kasten zu verteilen. Da in der Minute über 50 Sandklumpen herabgeschleudert werden, wird selbst ein großer Kasten in sehr kurzer Zeit aufgestampft. Ist der Kasten mit Sand gefüllt, so wird das Becherwerk stillgesetzt und mittels eines Abstreichers f (siehe Abbild. 2) der überschüssige Sand entfernt. Der Kasten wird nun mit einer Leiste g befestigt und sodann gewendet, worauf Kasten nebst Schwinge an der Kette auf die Auflegeschienen h herabgelassen wird. Durch Emporziehen der Schwinge wird gleichzeitig das Modell ausgehoben (siehe Abbild. 3). Das Einformen des Oberkastens geschieht nach Auswechslung der Modellplatte in derselben Weise wie beim Unterteil. Zur Beförderung der fertigen Oberkasten sind besondere Tragbügel vorgesehen, welche das Drehen der an dem Abbildung 3. Ausheben des Modelles. Kran' hängenden Kasten ermöglichen und das Zusammensetzen erleichtern. Dieselben sind in Abbildung 1 dargestellt. Die Formmaschinen werden zweckmäßig in der Mitte eines Raumes aufgestellt, der groß genug ist, um die ganze Tagesleistung aufnehmen zu können. Zu beiden Seiten der Maschine wird je ein Drehkran an geordnet, der die fertigen Kasten abnimmt und in Reihen aufstellt. Für gewöhnlich genügen ein gelernter Former und zwei Tagelöhner zur Bedienung der Maschine. Die beiden letzteren haben den Sand in den Trichter zu schaufeln, bringen die leeren Form kasten herbei und schaffen die fertigen Formen fort. Gebaut wird die Maschine in verschiedenen Größen, für Kasten von 0,55 X 0,76 m bis zu solchen von 1,20 X 1,60 m, wobei jedoch im all gemeinen die Höhe von 45 cm nicht überschritten werden soll. C. G. Mitteilungen aus der Gießereipraxis. Ein neuer Formkasten. Die Nachteile der Abschlagformkasten sind wohl bekannt, indem häufig, wenn das Eisen durchgeht, nicht allein die ganze Form verloren ist, sondern auch das Formbrett verbrennen kann. Die Mac Phail Flask and Machine Co., Chicago, Jll., hat nun einen neuen Formkasten eingeführt, der diese Nachteile be heben soll und der in beifolgenden Abbild. 1 bis 3 dar gestellt ist.* Der Kasten ist vollständig aus Stahlblech angefertigt. Die Wände des Ober- und Unterkastens sind gleichmäßig gegen das Formbrett zu geneigt. * Nach „The Iron Trade Review“ 1906, 6. Dezbr.