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224 Stahl und Eisen. Schwierigkeiten im Betriebe der Gasmaschinen und ihre Beseitigung. 27. Jahrg. Nr. 7. Kanten bei b, welche in der Regel den Anfang der Risse bilden. Die Skizze zeigt ferner den durchbrochenen Kühlmantel, durch welche Kon struktion einmal die bei einem geschlossenen Zylinder eher auftretenden Gußspannungen ver mieden, anderseits eine bequeme Reinigung er möglicht werden sollte. Das erstere wird zu- Abbildung 1. treffen, dagegen hat das letztere kaum einen praktischen Wert, denn die Demontage dieses Zwischenstückes ist nicht so einfach, wie es im ersten Augenblick erscheint, jedenfalls aber viel zu zeitraubend. Der wichtigste Vorteil dieser Konstruktion liegt vielleicht darin, daß es mög lich ist, aus dem Gußstück den Kern vollständig zu beseitigen. Auffallend ist ferner der große Durchmesser der Ventilstutzen, wodurch sich eine außergewöhnlich große Länge der Zylinder ergibt. Die Konstruktion Abbildung 2 weicht von der nach Abbildung 1 insofern ab, als hier erstens die Rippen zwischen Kühlmantel und Zylinder weggelassen sind, und zweitens die Ecken bei b abgerundet wurden. Der geringe Spielraum zwischen Kühlmantel und Zylinder wurde jedoch auch hier noch beibehalten. Bei der Konstruktion Abbildung 3 er scheinen wieder die Versteifungsrippen, dagegen hat man die Entfernung zwischen Kühlmantel und Zylinder etwas größer gewählt als bei den vorhergehenden Konstruktionen. Die Skizze zeigt ferner, daß man die Ventilstutzen nach dem Zylinder zu zusammengezogen hat und zwar einmal, um kürzere Zylinder zu erhalten, dann aber deshalb, weil man befürchtete, daß ein Teller des Einlaßventils von der Spindel ab reißen und in den Zylinder fallen könnte und dadurch ein Kolben- oder Zylinderdeckelbruch, wenn nicht noch größere Zerstörungen, erfolgen könnten. Der erstere Grund kann deshalb nicht ausschlaggebend sein, weil es bei einer Maschine von etwa 27 m Gesamtlänge doch nicht darauf ankommt, ob dieselbe um etwa 500 mm länger oder kürzer ist. Die zweite Befürchtung kann ich ebenfalls nicht teilen, denn es ist doch nicht gleichgültig, ob ich wie bei den Zweitakt motoren System Körting mit hoher Tourenzahl ein durch Nocken gesteuertes Ventil habe, welches in der Minute bis zu 120 mal gegen den Sitz geschlagen wird, oder wie bei den doppelt wirkenden Viertaktmotoren ein durch Exzenter sozusagen zwangläufig gesteuertes Ventil, welches Abbildung 3. bei gleicher Tourenzahl der Maschine nur die Hälfte der Ventilhübe ausführt. Im ersteren Fall kann das Abreißen der Ventilteller leicht vorkommen, während mir bei den doppelt wirkenden Viertaktmaschinen kein derartiger Fall bekannt ist. Diese Konstruktion zeigt bei b eine außergewöhnlich starke Material anhäufung, wodurch eine gleichmäßige Kühlung an der betreffenden Stelle ausgeschlossen ist. Es zeigten sich deshalb auch nach kurzer Be triebsdauer Risse, welche durch Abbohren des schädlichen Materials (siehe Abbild. 3 bei b,) entfernt wurden. Abbildung 4 zeigt ebenfalls den eingezogenen Ventilstutzen, jedoch ist die Entfernung von Kühlmantel bis Zylinder etwa 4 mal so groß gewählt wie bei den Zylindern nach Abbild. 1 und 2, außerdem sind alle Längsrippen inner halb des Kühlraumes weggelassen. Die Ausführung nach Abbildung 5 unter scheidet sich von derjenigen nach Abbildung 4 in der eigentlichen Zylinderkonstruktion wenig, dagegen sind hier besondere Verstärkungen vor gesehen, welche für die Haltbarkeit der Zylinder von großem Einfluß sind. Die gefährlichsten Stellen, das ist direkt am Ventilstutzen, sind