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2. Januar 190". Bericht über die Hauptversammluny vom 9. Dezember 1906. Stahl und Eisen. 3 unsere amerikanischen Gäste begeisterte Anerkennung fanden. Ich brauche Sie aucli wohl kaum daran zu erinnern, welch rückhaltloser Beifall Hrn. Dr. Schrödter vom In- und Auslande gezollt wurde, als er den Verein unter Bewältigung einer riesenhaften Arbeitslast während der Düsseldorfer Ausstellung in würdigster Weise vertreten hatte. Und, in. H., ich bin sicher, daß Sie mir bei pflichten, wenn ich sage, daß trotz dieser vielseitigen Inanspruchnahme Hr. Dr. Schrödter noch stets Zeit gefunden hat, die zahlreichen persönlichen Wünsche der Mitglieder nach Auskunft, Einführungsschreiben usw. in einer Weise zu erfüllen, wie Sie zuvorkommender nicht gedacht werden kann. M. H.! Wenn Hr. Dr. Schrödter diesen mannigfaltigen Anforderungen seiner Stellung mit so großem Erfolge entsprochen hat, so ist das nur dadurch möglich gewesen, daß er sich die Förderung der Vereinsinteressen zu seiner Lebensaufgabe gesetzt und an der Lösung dieser Aufgabe stets mit seiner ganzen Manneskraft gewirkt hat, und, m. H., ich möchte das besonders betonen, indem er wiederholt materielle Vorteile bedeutender Art, die ihm von anderer Seite geboten wurden, und die er, wie er wohl wußte, bei unserem Verein nie finden konnte, außer acht ließ. M. H.! Ich bin Ihrer Zustimmung sicher, wenn ich Hrn. Dr. Schrödter für diese seine überaus treue Wahrung des Vereinswohles am heutigen Tage unseren herzlichen Dank hiermit ausspreche und daran den Wunsch knüpfe, daß er noch recht viele Jahre in bisheriger Frische seines Amtes walten möge! — Gleichzeitig ist es mir eine besondere Freude, in Erledigung des mir vom Vorstande gewordenen Auftrages Sie, lieber Hr. Schrödter, zu bitten, zur Erinnerung an diese Stunde diese beiden von Künstlerhand geschaffenen Sinnbilder des Bergbaues und Hüttenwesens als Zeichen der ungeteilten Hochschätzung und Verehrung, welche alle Vereinsmitglieder für Sie empfinden, freundlichst entgegenzunehmen. (Beifall.) Geh. Kommerzienrat Servaes-Düsseldorf: Lieber Hr. Schrödter! Der Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen von Rheinland und Westfalen und die Nordwestliche Gruppe des Verbandes deutscher Eisen- und Stahlindustrieller konnte es sich nicht versagen, am heutigen Tage auch Ihnen die herzlichsten Glückwünsche auszusprechen und diese mit dem Danke zu verbinden für die liebenswürdige und erfolgreiche Tätigkeit, die Sie für die beiden Vereine in den letzten 25 Jahren entwickelt haben. Von Beginn Ihrer Tätigkeit in Ihrer jetzigen Stellung an haben Sie stets ein so lebhaftes Interesse für die wirtschaftlichen Interessen, die ja in vielfacher Beziehung zu der technischen Entwicklung standen, gezeigt und haben in vielen Fällen mit Ihrem Rate uns bereitwilligst unterstützt und im Interesse der beiden Vereine gearbeitet, daß es undankbar sein würde, wenn wir heute nicht ebenfalls unseren Dank aussprechen wollten. Sie waren fast in allen Versammlungen, sowohl in den Ausschußsitzungen, als auch in den Generalversammlungen der beiden Vereine, anwesend und waren uns stets ein lieber Gast, der sein reiches Wissen und seine umfassenden Erfahrungen stets gern im Interesse der Vereine zur Verfügung stellte. Im Andenken an diese Tätigkeit und mit der Bitte, daß wir auch in Zukunft Ihren Rat und Ihre Hilfe in Anspruch nehmen dürfen, bitte ich Sie im Namen der beiden Vereine, eine kleine Erinnerung an den heutigen Tag entgegenzunehmen und diesem Schreibzeug einen Platz auf Ihrem Schreibtisch zu gönnen. Ich hoffe, daß Sie es täglich benutzen und daß Sie durch dasselbe daran erinnert werden, daß wir dankbar die Dienste anerkennen, die Sie uns so oft und freudig geleistet haben. Hoffentlich bleibt auch in Zukunft unser Verhältnis dasselbe und bleiben Sie uns noch recht lange erhalten. Glückauf! (Beifall.) Reichs- und Landtagsabgeordneter Dr. Beumer-Düsseldorf: Ich weiß, mein lieber Herr Kollege, daß Sie kein Freund langer Ansprachen sind, aber ein herzliches Glückauf! aus kollegialem Munde wird Ihnen heute an diesem für Sie so bedeutungsvollen Tage nicht fehlen wollen. So dürfen wir Amtsgenossen von Ihnen es aussprechen, daß Sie uns immer ein liebenswürdiger Kollege, ein aufrichtiger Mann, ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle gewesen sind. Ich insbesondere habe das große Glück, seit dem Jahre 1887 mit Ihnen zusammen zu arbeiten an dem gemeinsamen Werke, das uns verbindet, und ich darf hier wohl feststellen, daß niemals eine grundsätzliche Meinungsverschiedenheit, geschweige denn eine Mißhelligkeit zwischen uns beiden in diesen langen Jahren eingetreten ist, obwohl die Reibungsflächen zwischen dem technischen und dem volkswirtschaftlichen Leiter einer großen Zeitschrift nicht minder stark sind, als die Reibungsflächen zwischen den kaufmännischen und den technischen Leitern unserer großen Werke. Ich erinnere mich zum Beweise dafür, wie übereinstimmend unsere Meinungen stets waren, z. B. mit besonderem Vergnügen daran, daß Sie einst die erste Hälfte eines Leitartikels für „Stahl und Eisen“ bis zu einem Semikolon schrieben, während ich, bei diesem Semikolon fortfahrend, den Artikel in seiner zweiten Hälfte zu Ende führte. (Heiterkeit.) Uns, lieber Kollege, hat in diesen Jahren die Feder miteinander verbunden, mit der wir auch ferner zum Wohle der deutschen Eisen- und Stahlindustrie zu wirken bereit sind. Und da