eine Vermehrung des Bodensatzes kaum noch wahrzunehmen war. Die so ermittelten Resultate stimmten bis auf einige Prozente genau mit den im Becken gefundenen überein. Der eigenartige Verlauf dieser Kurve ist für die Beantwortung der Frage nach der zweck mäßigen Form der Klärbecken von großer Be deutung. Die Kurve läßt erkennen, daß die Abbildung 3c und 3d. Sedimentierung in der ersten Stunde eine recht gute ist, dann bedeutend nachläßt und nach längerer Zeit ganz aufhört. Es tritt mithin im Beckenanfang die größte Schlammablagerung auf, wodurch der freie Beckenquerschnitt verringert und der gleichmäßige Durchfluß des Schmutz wassers durch das Becken gestört wird. Durch Anlage eines Schlammfanges, aus. welchem der Schlamm gepumpt werden kann, wird dieser Uebelstand vermieden. Aus dem gleichen Grunde ist die steigende Sohle der fallenden Sohle vor zuziehen. Die steigende Sohle besitzt noch einen weiteren Vorteil, welchen ich an Hand der Skizzen (Abbild. 3a bis 3d) erläutern will. Diese zeigen, daß das durch den Kreispunkt angedeutete Schmutz teilchen bei der steigenden Sohle einen geringeren Weg bis zur Beckensohle zurückzulegen hat, als beider fallenden Sohle (Abbild. 3 a und 3 b). Daher kommt das Schwebeteilchen bei steigender Sohle zum Absetzen, während es unter sonst gleichen Voraussetzungen bei fallen der Sohle diese nicht er reicht, sondern durch die nach dem Ablauf gerichtete Strömung des abfließenden Wassers wieder mit an die Oberfläche gerissen wird und dann in den Abfluß gelangt. Die Skizzen (Abbild. 3 c), welche nach Versuchen an gefertigt worden sind, zei gen den Einfluß der Durch flußgeschwindigkeit auf die Art der Schlammablagerung. Während bei 40 m Ge schwindigkeit nur etwa 45 % im Schlammsumpf zur Ablagerung kommen und der größere Teil weit in das Becken hineingetrieben wird, sedimentieren bei 4 m Ge schwindigkeit etwa 70 ®/o im Schlammfang. Für ge ringe Geschwindigkeiten ge nügen daher kurze Becken, während große Geschwindig keiten auch große Becken längen erfordern. Dies lassen auch die beiden Skizzen (Abbild. 3 d) deutlich erkennen. Nach dieser Betrachtung sind daher kurze und breite Becken zu empfehlen, jedoch muß dafür Sorge getragen werden, daß der Beckenquerschnitt auch voll ausgenutzt, das heißt im ganzen Querschnitt eine gleichmäßige Wassergeschwindigkeit er reicht wird. M. H., wenn die gemachten An gaben auch nur für das Kölner Kanalwasser genau zutreffen, so ist ihre sinngemäße An wendung doch auch allgemein erwägenswert. (Schluß folgt.) Einiges über Stahlwerkskokillen.' Von Oberingenieur R. eine Herren! Bei der Bedeutung, die die -V- Kokillen für die Gestehungskosten der Stahlwerke haben, darf ich von dieser Seite wohl einiges Interesse an dem gewählten Thema * Vortrag, gehalten auf der Versammlung deut scher Gießerei - Fachleute am 8. Dezember 1906 zu Düsseldorf. Lochner in Sterkrade. (Nachdruck verboten.) voraussetzen, um so mehr, als ich mich bemühen werde, diejenigen Momente hervorzuheben, deren Beachtung für die Praxis von Nutzen sein kann. Zweck der Kokille. Die Kokille dient als Gefäß zur Aufnahme des flüssigen Stahles, sie ist gleichzeitig die Gußform, in welcher dieser erstarrt und die für die spätere Weiter-