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Rabenauer Anzeiger : 07.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190711071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19071107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19071107
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-11
- Tag 1907-11-07
-
Monat
1907-11
-
Jahr
1907
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Aus aller Wett nicht bloß knüpfen sich ks wird de> attgehadttn itnung und eoorstehend- zahlreichen noch nach- , gegen de» gen weiden. wenn diese rf n Mollie acht werden, senktet sag» renpost, d» nur du>ch en werden, em^'treuer, er Krieger, ner seines liier seines c, am ,13. em Tode, Se Isorger vd Pfarrer rgrerfenden icm hohen dieser Welt :r allmäch- agehungen, in Gnaden s Herzens als zehn und mögen >emüht war um Keffer h ja sehr das fühle ine Sünd- nsett döse, ucht durch ,ch täglich rel schicke, errn Jesu erschlungen Hölle, Borte des fahre mußte mg warten, de einmal lergeffenft Gott will!" Iah« 1836 irrt Ledens cn Liedern S Heizens- -de: M rübt 17.4. Halletujah, imm mich an! Berti» ihn dann Er starb I'chen Urteils daS Privatbeleidigungs-Verfahren einstellen. Erst hiernach kann die Staatsanwalt- schäft ein völlig neues Strafverfahren einleitcn. Tritt die Berufungskammer dieser Auffassung nicht bei, dann wird der Prozeß, wie üblich, erledigt-, °Iso in die Verhandlung über die Berufung des Trafen Moltke eingetreten. — Der Privatkläger Traf Moltke hat sich mit seiner Schwester G-äfin Dankelmann auf deren Gut nach Schlesien beg- ben, die Autregung der l-tzten Zs't zu überwinden. Die Akten im Prozeß.Hau sind jetzt von Leipzig wieder in Karlsruhe eingegangen und Kur Justizministerium übergeben worden. Die Begnadigung Haus zu lebenslänglichem Zucht haus dürfte, wie schon angekündigt, in wenigen Tagen erfolgen und Haus Uebersührung in bas Bruchsaler Zuchthaus stattfinden. Die Ver- kidigung setzt ihre Bemühungen um die Wieder- «ufnabme des Verfahrens fort. Nachklänge zum Prozeß Hau. Der Justizrat fernstem aus München, der Verteidiger des Schriftstellers Harden >m Moltke-Prozeß, wird auch Ke Verteidigung des Rechtsanwalts Dietz in der Beleidigungsklage übein hmm, die auf Antrag "an Olga Molitor durch die Karlsruher Staais- xmvaltschaft gegen Dr. Dietz eingeleitet ist. Jvgizrat Bernstein hat übrigens, dem Berl. Tgbl. infolge, auch von dem zum Tode verurteilten Hau eine Prozeß-Vollmacht erhalten. Der Aus- Xang dieses und anderer Prozesse wird als wichtig sür die Möglichkeit der Einleitung eines Wieder- XUsnobme-Beriahrens bezeichnet (?) Der Kwilecki-Prozeß wird noch einmal daS «nicht in Posen beschäftigen. Bekanntlich hat Ke Bahnwärterfrau Meyer gegen das bedingte Erkenntnis des Landgerichts Berufung eingelegt, "s find neue Beweis-Anträge gestellt, und an- Wich sollen wichtige Enthüllungen bevorstehen. ch ein Held - ein starke: Ilen Ehre» l. Ec hat der Geduld Eine schwere Katastrophe hat sich auf den Auppfchen Werken in Essen ereignet. Auf dem Elektrizitätswerk 2 entstand auf bis jetzt noch Unaufgeklärte Weise Kurzschluß. Ein Meister und 1877' ik« i Ker Monteure wurden am ganzen Körper schwer ladme die i krletzt. Die Verletzungen des Meisters und des -' - - - ' ''»en Monteurs sind tödlich. Der Meister Laufen berg arbeitete mit den Monteuren an einem 550 «oft Hochspannkabel, als plötzlich Kurzschluß cin- h»t und die Kleider der Verunglückten Feuer fingen. Die Tat einer schwermütige« Frau hat in Stuttgart eine Familie in Trauer versetzt. Die »n Schwermut leidende Frau des Eisendrehers Anweter in dem Stuttgarter Vorort Geisburg hat MM jüngsten dreijährigen Töchterchen mit einem Mßen Tranchiermesser den Hals abgeschnitten. Darauf brachte sich die Wahnsinnige selbst mit den, .Messer schwere Verletzungen, Stiche in den Hals und Schnitte in die Luftröhre und dos Me Handgelenk bei. Als die anderen Kinder aus der Schule kämm, fanden sie die Wohnung ^schlossen. Erst mit Gewalt mußte sie geöffnet ^lden. Das tote Kind und die schwerverletzte «'Utter lagen IN einer großen Blutlache am Boden, -aachdem dcr Frau ein Notverband angelegt worden war, wurde sie nach dem Krankenhaus ge- eß M-lkte- lA^g.^ sie aber bald nach der Ein- Pose« versuchte General-Agent Kugler 2 k°"'n °'s Oberinspektors Schultze zu er- aatranwa Hetzen. Darauf lichtete er die Wnffe gegen sich »tdst und w-rletzie fich schwer. i. Durch Rauchentwicklung aus einem schad- m ,uekosen klstickt-n in Gauding bei Mw-ch n s>« Moonen. Der Qualm war in die oberhalb es Backofens gelegene Schlafstube gedrungen. , "uf dem französischeu Artillerie-UebnugS- , e. „L, Bourges explodierte vorzeit-g eine Gra- el-chigunsr Wt 7 Artilleristen ftnd tot. 5 schwer verletzt offcngmch^ . Die mexikanische Stadt San Jose del Cabo ist von einem schweren Wolkenbruch heimgesucht. 16 Personen find getötet, 50 Häuser zerstört. Durch Gewitter und Hagelwetter wurde in der Provinz Florenz die Olioenernte zerstört. Der Arno ist in Signa um 5 Meter angewachsen. Die Provinzstraßen find zerstört. Verhaftung Wege« Entführung. Bei An kunft eines englischen Dampfers in Hamburg wurde ein zur Besatzung gehörender griechischer Zimmermann verhaftet, der im Verein mit zwei Landsleuten und drei Ruffen die 14einhalbjährige Tochter eines Buchbinders in Nikolajewsk (Ruß land) entführt hatte. Er hatte das Kind an Bord eingeschloffen, ihm das Haar abgeschnitten und es gezwungen, Männerkleidung anzulegen. Eine entsetzliche Bluttat hat in Stuttgart ein Bauführer verübt. Bauführer Christian Raith erschoß seine Frau und seine Schwägerin, die seine Geliebte gewesen sein soll, ermordete seine drei Kinder und erschoß sich dann selbst. Die grausige Tat wurde erst vormittags entdeckt. Als man die Tür sprengte, fand man die sechs Leicben im Blute schwimmend. Ueber die Tötung eines bosnischen Bären führers Smnko in Günkrode im Eichsfeld berichtet die Magdb. Ztg. genauer, daß der Mann den Bären -schwer gereizt hatte, wodurch die Bestie wütend geworden war. Das Tier stürzte sich un versehens auf seinen etwa 28jährigen Henn, würgte ihn und fing an, an seinem Opfer zu fressen. Der ganze Unterleib ist zerfressen, der rechte Oberschenkel bis auf die Knochen abge- fressen, Als endlich Hilfe herbeikam, lag der Bär auf dem Toten und verhielt fich ganz ruhig. Er ließ fich auch von den übrigen, inzwischen her zugeeilten Mitgliedern der Bärenführergrsellschaft, die im ganzen dreizehn Tiere besaß, ohne Wieder stand fortbringen. DaS Tier ist 4 bis 5 Jahre alt und war stets zahm. Mißstände i« den Pariser SchlachthSfe«. Aus Paris schreibt man: Der „Matin" hat sich daran gewacht, die ungeheuren Unsauberkeiten aufzudecken, die in dem PariserSchlochthof herrschen. Er vergleicht diese Mißstände mit der „Schweine- Wirtschaft", die Upton Sinclair in Chicago ent hüllt hat, und ec ist der Ansicht, daß man in Paris noch Schlimmeres feststellen müsse. Alle Vorrichtungen der Hygiene fehlten. Keine Stadt der Welt beziehe ihre Fleischnahrung aus so schmutzigen Schlachtorten wie Paris. DieFleischer- gesellcn sind schmutzige, verwahrloste Burschen, und man kenne keine Trennung von krankem und gesundem Vieh. Alles geht durcheinander. Alles wird durcheinander ab- und aufgeladen, und keiner kehre fich daran, daß hier die Stätte ist, von der aus die Gesundheit von Millionen Menschen ge schädigt wird. Der a« der Küste vo« Siberca (Westafritaf aufgelaufene Dampfer „Anna Wocrmann" hatte eine Ladung im Wert von einer halben Million, die als verloren gelten mußte. Sie bestand auS Material für die Eisenbahnsttecke von Brackwasser nach Feldschuhhorn in Deulsch-Südwestafrika. Die Fertigstellung dieses Baues wird gleichwohl recht- zeilig erhoff!. Koloniales. Drei Löwen. Zur Afrikareise des Kolo- nial-Sekretärs Dernburg wird noch mitge teilt, daß in Morogoro, wo eine Fest tafel stallfand, etwa fünfzig Meter von den Spe senden entfernt, drei Löwen in eine Zchweinehürde einbrachen. Herr Dernburg ist also, deshalb wird die Sache auch erzählt, in seiner Reise nicht immer auf der völlig sicheren Straße geblieben. Die landwirtschaftliche Entwicklung von Deutsch-Südwestafrika. Das neue Farmer- Unternehmen,welches der frühere Leiter derLie- - big'schen Fleisch-Konserven-Fabriken, Günther, in unserem südafrikanischen Schutzgebiet plant, soll recht großartig werden. 600000 Hektar sind im ganzen für die anzulegcnde Riesen- Viehzucht gesichert. Vorbedingung ist aller dings, daß die Viehpreise sich derartig ge stalten lassen, daß die Konservea-Fabrikation rentabel wird. vermischtes. Dem Kaiser ist es, nach der Berl. Tägl. Rdsch., ausgefallen, daß bei der Gelegenheit von zahlreicheren OrdenS-Verleihungen Auszeichnungen für Verdienste um das Kriegervereinswesen fast ausschließlich nur den Leitern dieser Vereinigungen zu Teil geworden find. Der Kaiser wünscht, daß auch solche ehemaligen Krieger, die durch ihre ganze Persönlichkeit und militärischer Vergangen heit zur Hebung des Ansehens der Kriegervereine beitrugen, bei den Vorschlägen zur Auszeichnung berücksichtigt werden. Das soll schon beim kommenden Ordensfest geschehen. Der vielgenannte frühere französische Botschafts rat Lecomte in Berlin wird in gleicher Eigenschaft nach Madrid versetzt werden. Dcr Briefdiebstahl im deutsche« Flotte«- verein. Der Beklagte Registrator Janke, welcher in der letzten Reichstagswahlkampagne Briefe aus dem Bureau des deutschen Flotten-Bereins ent wendet haben sollte, ist durch Gerichtsbeschluß außer Verfolgung gesetzt. Dem Abg. Erzberger ist der Dieb offenbar bekannt: dieser kann aber zu einer Aussage nicht gezwungen werden, da er be fürchtet, sich damit der Gefahr strafgerichtlicher Verfolgung auszusetzen. Es kann also für die Schuld des Verdächtigen kein Beweis erbracht werden, obwohl die Tatsache des Diebstals feststeht. Einer von de« Allerletzten. Geh.-Rat Dr. Wilhelm Schrader in Halle, eines der allerletzten noch lebenden Mitglieder der deutschen National- Versammlung in Frankfurt a. M>, ist dl Jahre alt, gestorben. Der LimdcsauSschuß in Elsaß-Lothringen hat daS Ruhegehalt des bisherigen Statthalters Fürsten Hohenlohe auf 24000 Mar? jährlich fest gesetzt. Eine amtliche Stenographie - Konferenz soll in Berlin abgehallen werden. Alle deutschen Bundesstaaten und wahrscheinlich auch Oesterreich- Ungarn werden fich daran beteiligen. Herzog und Millionärstochter. Aus New- Jork wird gemeldet: Wie der „New-Jork Ameri can" zu melden weiß, soll nach einem Gerücht die Verlobung des Herzogs der Abruzzen, eines Vetters des Königs von Italien, mit Katharine Elkins, dcr Tochter eines millionenschweren Senators von Nest-Virginia, für die nächste Zeit beoorstehen. Das Vermögen der Völker. Gelegentlich des großen Bankkrachs in New-Iork, dcr io viele Existenzen zugrunde gerichtet hat und in Amerika eine heillose Panik heroorrief, hielt man cs für angebracht, ollen Angriffen zum Trotz zu betonen, daß die Bereinigten Staaten das zweitreichste Land der Welt seien, daihr mobiles Vermögen 110—115 Millarden beträgt. Es wird nur von Großbri- tannien übertroffin, das Amerika mit feinen 125— 130 Millardm weit in den Schatten stellt. Frank reich, das sich gern in rühmender Weise den „Bankier der Welt" nannte, fungiert mit seinen 95—100 Milliarden erst an dritter Stelle. In der Mitte zwischen den obig erwähnten Ländern und den übr gen, die einen erstaunlich kleinen Mobilbefitz ihr eigen nennen, steht Deutschland mit seinen 60—65 Milliarden. Dann kommt in der statistischen Berechnung ein großer Sprung, der zu Rußland führt, das 20—25 Milliarden hat. Oesterreich mit 20—22 Milliarden, Italien mit 10—12 Milliarden und Japan mit 8—10 Milliarden stehen an letzter Stelle. Die Stellung Deutschlands in dieser Liste verändert fich bedeutend zu seinen Gunsten, wenn die immobilen Werte gleichfalls in Berechnung gezogen werden. In diesem Falle wird der Unterschied zwischen seinem Besitz und demjenigen der anderen Länder »och viel krasser und cs rückt an die Multimilliardäre französischer und englischer Sprache. Frane« mit Maulkörben. Es gab eine Zeit, in welcher man zu einem Mittel von grausamer Einfachheit seine Zuflucht nahm, wenn man die Frauen wegen Schmähsucht und gefährlicher Schwatzhaftigkeit bestrafen wollte. Dieses Mittel war der Maulkorb. Und die Zeit, in der solches geschah, hat man nicht etwa m den nebelhaften Fernen längst verflossener Jahrhunderte zu suchen. Diese Strafart ist vielmehr in England und in Schottland noch bis zum Jäher 1824 angewendet worden. Wenn eine Frau durch Geschwätz und Klatscherei andere Personen in ihrer Würde und in ihrer Ehre verletzte, wurde fU in einem sum marischen Strafoerfahren zum Maulkorb verurteilt. Dann geschah es, daß ein Polizeibeamter die Schuldige ergriff, ihr dre demütigende Maschine um den Mund legte und ste dann während einer bestimmten Anzahl Stunden durch die Straßen schleppte. Ein an dem Maulkorb befestigter Strick mit einer Schlinge diente ihm als Leitseil. Hier ist z. B. ein Auszug aus einem — vom „Giornale dei euriosi" wiedergegebenen — englischen Gerichtsurteil vom 3. Juli 1741: „Elisabeth, Gattin des Georg Holtarn, wurde durch Urteil der Herren Richter: Thomas, Gait und Nicholls zu zwei Stunden Maulkorb verur teilt, weil ste mehrere Personen der Stadt und besonders die genannten Richter selbst durch be leidigende und skandalöse Worte beschimpft hat." Es gab verschiedene Arten von Maulkörben: Maulkörbe in Helm- und Maulkörbe in Masken form', meistens aber bestanden sie in einem eisernen Reif, der den Mund fest umklammerte und von einem änderen senkrechten Halbreif am oberen Teil des Kopfes festgehalten wurde. Alle Maul körbe waren mit einer kleinen Metallplatte ver sehen. Diese Platte wurde in den Mund einge führt und diente zum Festhalten der Zunge. Da er viel angewandt würbe, mußte der Maulkorb oft repariert werden, und das war nicht allzu teuer. In den Archiven einer englischen Stadt findet man nachstehend« Rechnung vom Jahre 1653 : „Bezahlt für Reparatur deS Maulkorbs zur Bändigung skandalsüchtiger Frauen 1 Schilling und 11 Pence . . ." Für Geist und Gemüt. Versöhnung. ast du niemals noch begleitet Einen Menschen mild und bleich, Ucbcr den schon ausgebreitet (D Sein Gespinnst das Schattenreich ? Hast du nie den Puls empfunden, Dcr dem Tod entgegenschlägt? Bangend nie gezählt die Stunden, Die ein Leben noch erträgt ? Jedes Wort, wie wird es teuer, Das so sanft und unbewußt. Und im letzten Seelenfeuer Ausspricht die gequälte Brust! Offen und zugleich geschlossen Liegt solch Leben vor uns da, MUv von feuchtem Glanz umflossen, Denn durch Tränen sieht maus a. Alles ist versöhnt, verziehen, Alles gut und beigelegt, Wie die letzten Schatten fl-chen, Wmn aufs Tal die Nacht sich legt. Im Bilde geblieben. — „Denke Dir, mit einem Schaf hat mich der Mensch verglichen!? — „Ach, deshalb bist Du so in die Wolle geraten!" fsinmgslen geradezu nsonst ge- ffchiedeteu , den Du !greif, als ebe nickte- privatiiu „Ob mau denkst Du , handelte Geschichte r handel, und dock h indesseu l zu sehr- nzwischeu sen nicht, lebe nacd Geschäfte m aufge- ehr unter lekommcu iffe norh ob mau schon das begonncu Mte auch m solleu, Setrag )ie Bau'' ner ha' Vie Sunkle Llunäe. Kriminal-Roman von Otto Hoccker 65 Der schuldbewußte il. : be- > Mckwünschke sich noch nachträglich zu der Umsicht, die er dabei bewiesen und welche ihn davon abgehalten hatte, auch nur in einem einzigen Geschäfte, wo er Banknoten eingewechselt, Papiere zu erwerben. Was er in der von ihm gemieteten Stahlkammer daheim an Wertpapieren seht besah, brauchte keine Nachforschung zu scheuen: er konnte sich über deren Besitz jederzeit ausweisen. Nach dem Geschäft, welches ihm die neuerliche Bekanntschaft Nußbaumers vermittelt, lenkte Nebe seine Schritte zu; ober er fand dessen Spur nicht mehr und eingezogeue Er kundigungen ergaben das überraschende Resultat, daß der allzu findige Inhaber seine Borliebe für Phantasiekalikuxe mit einer ihm wohl nicht recht sympathischen Bekanntschaft der englischen Gefängnisse, die allem Anschein nach eine intime und langmährende zu werden versprach, zu büßen hakte. Also auch von dieser Seite aus hakte er nichts Mehr zu befürchten — wenn er wirklich Befürchtungen zu hegen brauchte, aber dies war ja gar nicht der Fall. Wit der Gewißheit im Herzen, daß auch das Spürkalent Lpal- tings im nebelgrauen London nichts zu Tage zu fördern vermochte, reiste Nebe nach der Heimat zurück. Daheim empfing ihn der Rapport erstattende Spalking mit einer Neuigkeit, die zu hören Nebe sich gleichwohl nicht vorbe reitet hatte. Die von ihm einige Monate zuvor dem Oberbeamten in der Skaatsdruckerei vorlegte Tausendmark banknote hatte indessen ihren Weg zur Staatsbank ge funden. Die besorgt gewordene Bankleitung ließ jeden bei ihr zurücklaufenden Schein vorsichtshalber auf das Ge naueste prüfen. Der zweite Direktor der Staatsdruckerei hatte diese Untersuchung selbst vorgenommen und dabei den Schein, dessen Nummer er sich gelegentlich dcr ersten Lrüjuyst ausgezeichnet, wiedererkannl. — „Es wäre in teressant, den Weg zu verfolgen, den die Banknote seitdem genommen," meinte Spalking lachend. „Wer gab sie Dir gleich?" Nebe war kaltblütig und gelassen, wie immer. Er sagte sich sofort, daß ein Ausweichen auf die harmlos gemeinte Frage unökig Befremden Hervorrufen muhte. Ihm schoß auch schon der Inhaber eines Bankgeschäfts durch den Sinn, der kürzlich das Zeitliche gesegnet hatte, und ohne Besinnen nannte er dessen Namen. Des ande ren Wißbegier war befriedigt, er fuhr in seinem Rapport fort und berichtete, wie Nebe auch nicht anders erwartet, den bisherigen Mißerfolg seiner Recherchen. — „Noch 'ne nette Überraschung übrigens, die Dich interessieren dürfte," meinte Spalting nach einer Weile mit hämischem Lachen. „Die Staatsanwaltschaft hat uns einige Betrugsanzeigen, die bei ihr eingelaufen sind, zur Bearbeitung überwiesen. Rathe'mal, gegen wen?" Als Nebe ihn nur achselzuckend anschaute und gleichmütig mit seiner Beschäftigung fort fuhr, die während seiner Abwesenheit eingelaufenen Korre spondenzen zu sichten, sagte Spalking: „Du rätst es doch nicht! Gegen unseren verstossenen hochverehrten Chef."— „Gegen Maltitz?" fragte Nebe allsogleich begierig, während ein schwüler Hassesblitz aus seinen Äugen leuchtete. „Gegen Herrn von und zu Maltih," bestätigte Spalting ironisch mit einem Kopfnicken. „Das Herrchen befindet sich jetzt auf der Hochzeitsreise, na, wir wollen ihm das Wieder kommen versalzen! So weit aus den Akten hervorgeht, handelt es sich um ganz abgebrühte kreditschwindeleien, das Herrchen hat vor seiner Abwimmelung und ehe diese in weiteren Kreisen ruchbar geworden, rasch noch alle Welt angepumpt . . Borspielung falscher Tatsachen fehlt nicht, Hal mit einer großartigen Rente geflunkert, die er angeblich bezieht. . hat durchbacken lassen, er habe noch große Erbschaften zu erwarten, unter den angeblich Ge schädigten befindet sich auch ein Herr Wenglein .. erinnerst Du Dich noch der neulichen Mitteilung des Direktors in der Staatsdruckerei? Genau derselbe, hier handelt r» sich um einen Schwindel ganz neuesten Datums, der Herr Hal schriftlich versichert, Premierleuknant der Landwehr zu sein, obwohl er schon verjagt war. . . auch eine Schauspieler familie ist dabei verwickelt, sollen seine Schwiegereltern sein." — Nebe saß in mächtiger Bewegung da, die ge ballte Faust ruhte auf den Briefschaften vor ihm, keuchend ging seine Faust auf und nieder und sinnbekörender Haß sprach aus seinen eben verzerrten Mienen. Vor seinem geistigen Blicke stand seine Thilde, das arme, dumme Mädel, das wie ein Schatten dahinschwand, liebeskrank, hoffnungslos, eine Deute der Verzweiflung. Vergeblich hatte er durch eiserne Strenge, dann wieder durch über- redenke Güte das tolle Mädel von ihrem Wahne kurieren wollen; der ließ nicht locker, er hielt sie gleich einem Geier erbarmungslos in den Fängen, und die Unglückliche mochte an ihrem Jammer still verbluten. Mit einem heiseren Wutschrei schnellte Nebe auf und skarrke den betroffenen Amksgenossen mit blutunterlaufenen Augen ins Gesicht. — „Gib die Akten her, ich will sie unvorzüglich sehen!" stöhnte er auf. „Wenn ich dem Schufte eins auswischen kann . . . Allgcrcchter, es sollte mir eine Wolllust sein!" Eines mittags kam Hcinsdorf matt und hinfällig aus der Probe nach' Hause. — „Ich bin doch recht froh, daß wir unsere Ella verheiratet haben", begann er zu seiner Frau, die ihrer geliebten Sofaccke bei seinem Eintritt sich nicht hakte entziehen können, sondern ihm nur leicht hin zunickke. „Warum denn?" fragte sie nun in übler Laune zurück. „Ich schäme mich ordentlich, es einem Menschen zu sagen", berichtete Heinsdorf nun und lachte verlegen auf, „Ich mußte Heuke mitten in der Probe aufhören. Du weißt ja, wie sorgsam ich meine Rollen lerne. Schon bei der ersten Probe kann ich sie auswendig.
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