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Rabenauer Anzeiger : 07.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190711071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19071107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19071107
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
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Jahr
1907
-
Monat
1907-11
- Tag 1907-11-07
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Monat
1907-11
-
Jahr
1907
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gichtische» Beschwerde« des Papstes, der Ein den und der die rereitS getroffen. Im Jahre 1896 kostete ie Hungersnot der englischen Regierung 200 Millionen Mark. Die Zahl der im Jahre 899 Verhungerten betrug eineineviertel Million. Die englische Eisenbahnkrisis drängt jetzt zur Entscheidung. Die Mehrzahl der Direk toren ist gegen die Anerkennung der Gewerk» chaften. Selbst der Wunsch König Eduards, ch im Interesse des Landes und des bri- ischen Welthandels zu verständigen, soll kei nen Eindruck auf die Herren gemacht haben. )ie öffentliche Meinung tritt für die Eisen bahner ein. scheidung ist indessen noch nicht getroffen worden, die Konferenz wird fortgesetzt. In Württemberg nimmt der Kampf ge- gen den Klerus scharfe Formen an. Bischof Keppler-Rottrnburg und 24 Geistliche der Diözese Ulm haben die Beleidigungsklage gegen die „Ulmer Zeitung" wegen des Ar tikels „Der Pharisäertag" angestrengt. Oesterreich-Ungarn. Kaiser Franz Joseph wird von den Aerzten als völlig genesen erklärt. Er wird den Winter aber in der Wiener Hofburg verbringen, zum Frühjahr sich nach dem Sü den begeben. Die schwebende Krisis im österreichischen Ministerium soll definitiv erst zu Weihnachten erledigt werden. Ministerpräsident v. Beck ist zu neuen Zugeständnissen an die Czechen bereit. beträgt, unvermeidlich eine Hungersnot z drohen. Die Situation wird sich jedoch er Ein Kruppjä klektrizi Italien. Papst Pius leidet an Atembeschwerden, die sich namentlich bei Scirocco geltend machen. Ein Besuch der Gärten des Vati kans bei schlechtem Wetter verschlimmerte die tracht kommen können, die nach dem Jahre 1890 erbaut worden sind, und stellt fest, daß von den jüngeren 20 Linienschiffe« nur 16 den heutigen Ansprüchen noch voll genügen, nämlich die Schiffe der Kaiser-, Wittelsbach- und Deutschland-Klasse. Auch wirklich mo derne gepanzerte Kreuzer besitzt Deutschland nur wenige. Die Tatsachen rechtfertigten schon an sich eine Beschleunigung tm Bau neuer Linienschiffe und Panzerkreuzer. Das Reichs-Branntwein-Monopol-Projekt steht nach wie vor unter einem großen Frage zeichen. Das Berliner Tageblatt hatte ge meldet, die Einführung dieser neuen Steuer würde 1000 Mill. M. für Entschädigungen be richtigter Interessenten kosten. Die Nord deutsche Allgemeine antwortet darauf, nach den im Rrichsschatzamt festgestellten Berech nungen könne ein solcher Betrag nie in Frage kommen. Aber gerechnet ist, wie man sieht, doch schon! 60 Millionen Mark sollen, wie es heißt, an Gehalts-Aufbesserungen für Reichsbeamte gefordert werden. Denn nach der Köln. Volkszt^ gilt es an den maßgebenden Stellen als selbstverständlich, daß nicht nur die Zwilbeamten, sondern auch die Haupt leute, Leutnants und Unteroffiziere bedacht werden müssen. Na, ob der Reichstag gleich so tief in den Beutel greift, bleibt doch ab zuwarten. Die Flotten-Vorlage und Son stiges ist doch auch noch da. Im Reichsamt des Innern geht die No velle zur Gewerbeordnung, welche die Aus nahmen der Sonntagsruhe weiter vermindert, ihrem Abschluß entgegen. Der Reichstag wird schon in der bevorstehenden Session damit zu tun bekommen. Gegen die Modernisten, d. h. die freige- sinnten Geistlichen und Theologie-Professoren katholischer Konfession, gehen die vatikanischen sichen einstell ichaft kitt d bei, da «Iso in Trafen Traf 4 Danket n« die Die Leipzig dem I Begnad Haus di Dagen dar B leidigur aufnabr Nm Bernpei Cchriftf die Ver Beleidic von Ol Rwakts Jvstizra infolge, Hau eit Kang di süi die aufnabr Der Bericht die Bah Erkennt! Er stnl geblich Bemerkungm über seinen Seelen- und Heizens- zustand gemacht. So steht bei dem Lieoc: „Wit ist mein Herz so iern von dir/'Nesbetrübt 17.4. 42 '; und ebenso bei dem Liede: „HaUelujah, Amen, Amen," steht: „O Heiland, nimm mich armen Sünder rech« bald in Gnaden an! Betlm 12. 11. 75." Zwei Jahre spater hat ihn dann der Herr abgrlöst und heimgerufen. Er starb lebenüsatt und selig am 1. Nooember 1877; ihm folgte de« seinem Begräbnis die Teilnahme, die Lrebe und Dankbarkeit vieler. Er war nicht bloß Die Sluitgai an Schi Anweter ihrem jr großen ! Darauf dem,M Hals' u linke Ho aus der »erschlos Verden. Hutter ' Nachdem vorden bracht, lieferung r A" d>e Gatt schießen, selbst un Dori haften L drei Perf des Bock Auf Platz in Nate. 7 Die PMNsche Rundschau Dnttschl—d. Unsere modernen Kriegsschiffe, deutscher Marineoffizier vergleicht in Jahrbüchern für die deutsche Armee Marine die Stärke« der Kriegsflotten Gerichtshalle. Allerlei SensationS-Mcldungeu knüpfen sich noch an den Molile-Harben-Pioziß. Es wird be hauptet, der Kaiser habe über die staltgehabten Vorkommnisse seme ganz besondere Meinung um> große Ueberrajchungen seien noch bevorstehend. Da« dicke Ende werde in Form von zahlreichen Entlassungen und Neu-Ernennungen noch nach kommen. Ebenso soll, so sagt man, gegen den Grafen Hohenau strafrechtlich oorgegangen weiden. Warten wir es ab! Die neue Verhandlung im Prozeß Molkte- Harden vor dem Berlmer-Landgmchl ist noch keineswegs unbedingt sicher, wenigstens nicht, so' weit die Strasoerfolgung durch die Staatsanwalt schaft M Betracht kommt. Es würde, wenn diese unterbliebe, nur die Berufung des Graf n Modle in der zweiten Instanz zur Sprache gebracht werden. Der Berliner Oberstaatsanwalt Dr. Jsendiel sagt« einem Redakteur der Berliner Morgenpost, du weitere Berfolgung der Sache könne nur höchstrichterliches Erkenntnis entschieden werden, nämlich die Berusungskammer für Beleidigung-' klagen müsse unter Aufhebung des schöffenMich'' Heilandes. Als er 74 Jahre alt war, am .18. April 1858, fast 20 Jahre vor seimm Tode, chrieb er an seinen Freund und Se lsorger Züchsel (später Generalsuperintendent und Pfarrer an St. Matthäi in Berlin) folgenden ergreifenden Zrief: „Mein teurer Freund! Bei meinem hohen Alter sehe ich meiner Abberufung von dieser Welt — und zwar in der Hoffnung, daß der allmäch tige wir meine vielfachen Sünden und Vergehungen, die ich tief bereue, um Christi willen m Gnaden vergeben wolle — mit Freudigkeit des Herzens ländlich entgegen. Sie sind länger als zehn Jahre mein treuer Seelsorger gewesen und mögen wohl geahnt haben, wie aufrichtig ich bemüht war und wie schwer ich ost gekämpft habe, um bester I und tugendhafler zu werden; doch weit, ja sehr weit bin ich vom Ziele zurückgeblieben, das fühle l ch sehr, und der Allmächtige kennt meine Sund- s saftigkeit. Ja, meine Schuld ist verzweifelt böse, unheilbar sind meine Wunden, wenn nicht durch Christi Blut sie geheilt werden, warum ich täglich meine inbrünst gen Gebete zum Himmel schicke. Gelobet sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesu i Christi: Der Tod ist verschlungen, ist verschlungen in den Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo dein Sieg?" — So weit die Worte des i denkwürdigen Briefes. Fast noch 20 Jahre mußte er von jener Zeit an auf seine Ablösung warten, so daß er einem besuchenden Freunde einmal scherzend sagte: „Der oben hat nur vergessen!' Aber gleich fügte er hinzu : „Doch wie Gott will!" Ein Elberfelder Gesangbuch ans dem Jah« 1835 tüyrte er in den letzten 40 Jahren seines Lebens stets mit sich. Darin hat er bei manchen Liedern verschiedenen Staaten und erörtert Frage, welche deutschen Kriegsschiffe heute noch als modern anzusehen sind. Er kommt zu dem Schluß, daß nur die Schiffe in Be ¬ trotz der Mahnungen seines Leibarztes, der Ruhe zu pflegen, Audienzen erteilt. Frankreich. Minister des Auswärtigen Pichon wird kommenden Freitag i« der Deputiertenkammer über die Marokko-Angelegenheit sprechen. Damit die Verhandlungen mit dem Sultan Abdul Aziz nicht gestört werden, haben sich alle Parteien bereit erklärt, sich gegenüber den Darlegungen des Ministers größte Zu- rückhaltung aufzulegen. Bis zu einem d>fi» nitiven Abschluß, der für diesen R»de-Tag von Herrn Clemenceau, dem Premierminister, erwartet worden war, ist man also doch noch nicht. Aus Toulon wird ein neuer rätselhafter Vorfall gemeldet. Auf dem Torpedoboot zerstörer „Chevalier" ist ein Signalbuch ab handen gekommen. Man weiß noch nicht, ob eS sich um einen Diebstahl handelt, oder ob das Buch «nS Wasser gefallen ist. Man nimmt aber an, daß es zu unlauteren Zwecken entwendet worden ist. Eine Unter suchung ist eingeleitet. Spanien. Dem „Liberal" zufolge werden die Un terredungen deS Königs Eduard mit dem Deutschen Kaiser und König AlfonS in Eng land eine größere Tragweite haben als die jüngst stattgehabte Unterredung zwischen dem spanischen und französischen Minister des Aeußrren- Der Plan König Eduard- gehe nämlich dahin, im Einvernehmen mit der französischen Regierung zwischen den vier genannten Mächten ein Abkommen zu er zielen, welches eine Abänderung der bisher in Marokko »erfolgte« Politik bezweckt. England. Nach den Feststellungen, die im Auftrage des Vizekönigs von Indien vorgenommen wurden, scheint der Delhiprovinz und den ' weiten Gebieten der vereinigten Provinzen, deren Einwohnerzahl annähernd 45 Millionen ungen zur Unterstützung beziehungsweise seine« ganzen Leben nicht nur als ein ^treuer Beschaffung des Futters für Vieh wurden Diener seines irdischen Königs und tapfer Krieger, - - - sondern auch als ein demütiger Diener seines ewigen Königs und als ein treuer Streiter seines ein Held s«r dem Feinde, sondern auch ein Held im Kampfe mit dem „alten Menschen," ein starke: Mann, welcher wie sem Kaiser, bei allen Ehren und Ertrügen nicht aus der Demut fiel. Ec hat öfters gesagt: „Ich bin ein Wunder der Geduld und der Gnade Gottes." Rußland. Die russische Regierung bestreitet, daß die Mitär-Revolte in Wladiwostok den in Pri» Vat-Berichten dargestelltrn Umfang gehabt habe. Letztere halten aber alles aufrecht, und jedenfalls war die Unbotmäßigkeit der Seeleute wieder mal arg genug. Orient. Es wird Zeit, daß in Mazedonien ernst» iche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, denn die Mordtaten nehmen immer mehr zu. Die Türkei hat bekanntlich noch Bedenken gegen die vorgeschlagen« Organisation. Niederlande. Die Holländer haben aus ihrem Kolo nialbesitz in Batavia eine Hiobspost erhalten. Eine 14 Mann starke Patrouille wurde auf der Insel Flores niedergemchelt, ebenso sind ein« Anzahl Frauen und Kinder von den Eingeborenen ermordet. Amerika. Nach Meldungen aus Washington ist man jetzt bestrebt, dir amerikanische Finanzkrisis durch gesetzgeberische Maßnahmen zu über winden. Aus zuverlässiger Quelle wird ge- meldet, daß man an den Präsidenten Roose- velt mit dem Ersuchen herangetretrn sei, den Kongreß wegen der augenblicklichen Finanz- läge zu einer außerordentlichen Session em- zuberufen. Das Ersuchen gehe von Führern der Finanzwelt aus. Man habe Roosevelt die Versicherung gegeben, daß keine Opposi tion von feiten der Großindustrie gemacht werden würde gegen Gesetze, die erforderlich seien, um seine Absichten bezüglich der Bundeskontroll« über die Korporationen in dem Maße zu verwirklichen, wie er es in seinen jüngst gehaltenen Reden dargelegt habe. Es heißt, Präsident Roosevelt werde den Kongreß ersuchen, solche Amendements zu den Finanzgesetzen einzubringen, die eine möglichst große Bewegungsfreiheit gewährleisten, die Grundlage des bestehenden Systems jedoch nach Möglichkeit unverändert lassen. Japan. Der Kaiser Mutsuhito von Japan vollen dete letzten Sonntag sein 55. Lebensjahr. LenerairelümarrchaN von Mangel. Am 1. November 1877 starb un hohen Älter von 93 Jahren einer der volkstümlichsten Heer- ' führer und Helden Preußen«, der Generaifeld- . marschall von Wrangel. Er ist wert, daß sein Name in Ehren gehalten wird, nicht nur um seiner soldatischen Tugenden und um der köstlichen Originalität seiner Persönlichkeit willen, auch als ! christlicher Charakter kann er nachfolgenden Ge- > schlechter« als Vorbild dienen. Er bewies sich in Behörden gegenwärtig mit äußerster Strenge vor in Befolgung der jüngsten Enzyklika des Papstes- So wurde der Gründer des Re formkatholizismus, der bekannte Schriftsteller und katholische Geistliche Dr. Joseph Müller, aus der Münchener Erzdiözese ausgewiesen. Dr. Müller nahm in Wien Aufenthalt. — Professor Schroers in Bonn, dessen Vor lesungen zu besuchen der Kölner Erzbischof Kardinal Fischer den Studierenden der katho lischen Theologie untersagt hatte, wurde von dem geistlichen Würdenträger zur persönlichen Verantwortung nach Köln brschieden. Pro fessor Schroers lehnte es jedoch ab, der Auf- sorderung Folge zu leisten. unaufg? »ier Mr s »Niehl. «inen D derg arl Rolt Hi bat und In Berlin fand unter dem Vorsitz des Kultusministers Dr. Holle in der Angelegen- heit des vom Kardinal-Erzbischof Dr. Fischer»' in 14 Tagen ganz genau übersehen lasser Köln gemaßregelten Bonner Professors Nach den amtlichen Berichten ist die Dürre Schroers eine Konferenz statt. Eine Ent- schlimmer als im Jahre 1899. Veranstal- M äuM Mae. Kriminal Roman von Otto Hoecker. 64 „Eine Fälschung aber ebenso, da muß einem ja der Verstand Mstehen!" rief Spätling verwirrt. „Es muß sich dann doch um Fälscher handeln, die vielleicht durch Zufall Hinler das von Ihnen als Geheimnis verwahrte Rezept der Farbmischung gekommen sind". „Das ist ebenso ausgeschlossen," lautete die Entgegnung. „Lie vergessen, daß auch die Herstellung des Papiers Ge heimnis ist, nicht weniger die Zusammensetzung der Druck farbe. Ich wiederhole: es handelt sich um Originale." Nebe konnte ein schwaches Lächeln nur mit Mühe unter drücken, als er nun die nervöse Art seines Kollegen wahr- vahm. — „Ich pflichte doch der Ansicht des Kommissars bei," äußerte er schließlich bedächtig, „da in der Ltaats- druckerei kein Verstoß denkbar ist —" So muß eine Aälscherbande vorhanden sein. Ich gedenke schon morgen nach England zu reisen." — „Ich wünsche Ihnen Glück! Aber ich bezweifle den Erfolg! Die Lache ist ja geradezu schrecklich unheimlich! Man kommt sich ja wie verraten und verkauft vor! Gelöst muß dieses Rätsel werden, wir haben ja bis dahin keine ruhige Stunde mehr . . . aber ich sehe keine Möglichkeit vor Augen! Es wird nichts anderes übrig bleiben, als das ganze mühevolle Verfahren aufzugeben und sämtliche darnach hergeskellten Serien einzuziehen!" meinte der Direktor. Die Beamten erhoben sich und sprachen die Bitte aus, in unverfänglicher Weise einen Rundgang durch die Druckerei antreten zu dürfen. Bereitwillig wurde ihrem Wunsche entsprochen; der erste Direktor übernahm persönlich die Führung. Man besichtigte die Lokalitäten, in welchen die Herstellung der Staatsnoten betrieben wurde; ebenso nahm man den Ofen in Augenschein, in welchem die kassierten Exemplare zur Verbrennung gelangten. „Die Beamten sind sämtlich altgediente, erprobte und über jeden Verdacht erhabene Männer," gab der Direktor auf eine diesbezügliche Frage zur Antwort. „Nur der Heizerposten hat seit etwa zwei Monaten seinen Inhaber gewechselt. Der frühere Inhaber, ein gewisser Wenglein, ist pensioniert worden." — Spalting stutzte; seinem scharfen Gedächtnis entging so leicht kein Name, den er schon zuvor gehört hatte. — „Wenglein?" forschte er. „Von dem Manne habe ich schon gehört." — „Von unserem Wenglein kaum, der Mann war nahezu vierzig Fahre im Amte und ist in Ehren, wenn auch nicht ganz freiwillig, pensioniert wor den." — „So, so?" machte Spalting, auch Nebe horchte auf. — „Kein Material für Sie, meine Herren" lachte der Direktor belustigt. „Es ist sämtlichen Beamten streng ver boten, irgend welche Nebenbeschäftigungen zu betreiben, gegen diese Bestimmung hakle Wcnglcin nun verstoßen. Wie wir in Erfahrung brachten, hatte er seine im Laufe vieler Fahre gemachten Ersparnisse zur Eingehung von Darlehnsgeschäften und dergleichen benützt. Wir konnten nicht anders, sondern mußten den Mann pensionieren, so wenig sich sonst auch gegen ihn einwenden ließ." — „Aha, nun weih ich auch, woran ich bin," versetzte Spalting. „Ich begegnete dem Namen des Wenglein wiederholt in den Tagesblöttern, er erbietet sich zur Beschaffung von Darlchnen und dergleichen. — „Sehen Lie wohl, das sieht dem Manne ähnlich, ein richtiger Geizkragen war er wohl immer, aber sonst eine grundehrliche Hanl." Der Rundgang verlief ergebnislos; alles lief wie am Schnürchen und fand sich in tadelloser Ordnung. Die Be amten erklärten einstimmig, noch niemals einen derartig geleiteten Betrieb besichtigt zu haben. — „Nun sehen Lie, meine Herren, ich wußte es ja. Gebe nun der Himmel, daß Sie mit Ihren Recherchen erfolgreich sein mögen, denn käme es wirklich zu einer Einziehung sämtlicher Emissionen, das wäre eine Riesenarbeit, die ich nicht mehr mitmachcn möchte — und woher in der Geschwindigkeit einen besseren Ersatz nehmen? Rein unmöglich, sage ich Ihnen, unser« heutigen Banknoten sind das Ergebnis der scharfsinnigsten j Vervollkommnungsarbeit vieler Fahre, es wäre geradezu schrecklich, wenn all die aufgewandte Mühe umsonst ge- j wesen sein sollte." — Die Kriminalbeamten verabschiedeten sich. — „Du ließest mal einen Tausender prüfen, den Du i für falsch hieltest? fragte Spalting aus dem Stegreif, als sie nebeneinander die Straße entlang schritten, Nebe nickte. — „Es war so'n neumodischer Schein, ich war privatiin von einem Bankier darum gebeten worden." — „Ob man mal bei dem vorsichtig nachfragte?" — „Wo denkst D» hin, Alterchen, Du hörst ja, der Schein war echt, handelte sich auch um eine frühere Emission — aber die Geschichte wird Haare kosten, das ist ja ein ganz versteckter Handel , Ich will gleich auf ein paar Tage noch London und dost einmal die Fühlhörner ausstrecken, lange kann ich indessen nicht bleiben, dazu drängt der Geschäftsgang viel zu sehr Du magst Dich bereit halten, mich abzu'lösen. Inzwischen muß man hier mal aufspüren, ich glaube indessen nicht, , daß viel dabei herauskommt." Schon in der darauffolgenden Nacht reiste Nebe nach England. Nach seinem Plane wollte er sämtliche Geschäft« in welchen er als vermeintlicher Mister Michalsen ausge treten war, um Tausender umzuwechseln, nunmehr unter seiner wirklichen Gestalt aufsuchen und herauszubekommea , suchen, ob man sich der damaligen Vorkommnisse noch, erinnerte. Zugleich wollte er auch herumhören, ob maa gegen Mister Michalsen Verdacht geschöpft oder schon das ! Vorhandensein von Duplikaten wahrzunehmen begonnca hatte. Nichts von alledam war der Fall; wer hätte am in dem Getriebe der Millionenstadt darauf achten sollea, wer an diesem oder jenem Tage einen kleinen Betrag >" deutschem Gelds umgcwechselt bekommen hatte. Die Bant' noken waren ja echt gewesen und längst von einer Ha' in die andere gewandert. 65 glückwü dabei l auch nr eingewi ihm gl jetzt be konnte dem E Nußbai ober er kundige allzu si mit ein der em intime hatte, mehr z hegen der G< tings i vermo« empsin Nenigt reitet Oberbi bantnc funder bei ih' nauesst hatte den S Lrüsu
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