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Rabenauer Anzeiger : 03.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190709030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19070903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19070903
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-09
- Tag 1907-09-03
-
Monat
1907-09
-
Jahr
1907
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Mtn de be wegen rschädi- waren Meuterei !brschen vorbe- c Vor alt un- . Zwei übrigen tonalen ingniS. e hoch- n und ur Last Kiesem- hlen zu ständige da ste -bestraft cafe er ber das fien der >uch sür rft doch -n Gna- gleichen hl wird in Pm- ctz über > häufig der in ese zum en aus- Di- Bc- vor und eigc. - ruf zwei »er 1905 in Genf ickiamte auptzoü- ogramm eid aus 38,000 uchlüche Siras- on 150 Siaals- vus das bcrhand- hauscner lraßduig 38,000 ad Kon- schreibtt- u in die l Kami- den, daß -nde aus i klagen -mmster. Nonopol , so den ärmlichen Das un verbreite! r Maden üMichen -schwerde- e und an , meine ziehen. Mirelen »alle ich Nrklich- nohligcs ist nnn che, jede edanken- -c? Das jammer, kommen ch unstet chon ein int, der -liegende wohnen Nächte". Ht und Worten : unter- ad Nebe Durch Mutter es nicht, ing und kam bis nich an, , sie be- - ich sie must zu- chr, als hrie es wollt- Koloniales. Gouverneur von Kamerun meldet ^Bewegung in Adamaua, daß die v Tmnal-Jnspektion gewendet, was sie längst tun sollen, wenn es wirklich so arg war. Linde-verrat. Nach Koblenzer Nachrichten Vize-Wachtmeister vom 23. Feld-Artillerie- Mnt unter Lerdacht des Landesverrates ver- A Es soll sich um die neuesten Disnst-Vor- für die Artillerie handeln, die der Ar- Al gestohlen und an seinem Leibe verborgen A Der festgenommene Vize - Wachtmeister da das Regiment im Manöver war, ein 'Kommando zu befehligen. Man spricht von M Verhaftungen. Hoffentlich handelt es sich «iehr um Vermutungen, wie um Festnahmen. k« bissiger Gesell. Guten Appetit I Unter Spitzmarke wird den „Basler Nachrichten" Mt: Aus geringfügigem Anlaß gerieten, am ^och in Rheinfelden zwei Italiener in einer A« Fabrik in Streit. Im Verlauf der Wrei wurde der eine der Kämpfenden so Enge getrieben, daß er sich nicht mehr A M helfen wußte, als seinem Gegner ein aus der Kinnlade hsrauszubeißen; in der Mng verschluckte er den Biffen. Der bissige Vt bereits in Haft. ^tord aus Rache. Reu-Trebbin in der Mark «r Schauplatz eines Mordes gewesen. Der August Klatt, der bei dem Landwirt ? m Neu-Trebbin beschäftigt war, versuchte An zwei Kutschern in Neu-Trebbin Geld zu N wurde aber von dem 23 Jahre alten An Max Keller unsanft abgswiesen. Klatt A m große Erregung und suchte eine Ge- Aut, um sich zu rächen. Er fand den Kut- A vor der Tür sitzend und ans einer Harmo- Aulend. Ohne ein Wort zu sagen, stieß er A« einem Messer nieder, sodaß der Getroffene ^wenigen Minuten starb. Knechte und Kut- Q verfolgten den Mörder, der sich mit dem M wehrte, aber schließlich durch einen Peit- Aeb Boden gestreckt wurde. Er wurde A« Leuten halbtot geschlagen und besinnungs- A«em Beamten überliefert. r Mtzlich erblindet. In der zur Gemeinde Ahl gehörenden Ortschaft Eveking erwachte Jahrx ulte Frau an einem Morgen in IMwssenen Woche vollständig erblindet. Sie L, sich am Abend vorher mit vollständig ge- A Augen zu Bett gelegt. A«s de« Alpe« werden wieder drei Fälle von Am Abstürzen gemeldet. Es scheint wirklich, A die Lust zu dem waghalsigen Klettern mit A neuem Malheur wächst, von dem Kunde A Da muß nun bald das Mitleid aufhören. "Were Exzesse für österreichischer Soldaten. ^NNeich an der böhmisch-bayerischen Grenze ^ vj-rzjg Soldaten des 22. österreichischen Mataillons, die in Eger zu Scharfschicß- A« weilten, in dem Gasthause „Grillmeier" aufsässiges Benehmen zum Einschreiten .^Hörden Anlaß gegeben. Tue über die Sol- A empörten Wirtsleute und ihre Gäste wurden Aas Kommando der Unteroffiziere durch ein Bombardement zur Flucht aus dem Gast- Aezwungen. Vor der anrückenden bayerischen Aimerie flüchteten dann die Soldaten über 1 ienze. Den österreichischen Behörden wurde so- Anzeig, erstattet. Ein junger Grenzoberauf- , wurde von den Soldaten schwer verletzt Wirtsleute und ihre Gäste durch die Ämter verletzt. A eiaer Eisenbahn - Aufsichtsrats-Sitzung > w-Zork kam es zwischen zwei der Herren, - AA Millionären, zu einer solchen Prügelei, , A oluiüberströmt nach Hause gebracht wer- -Akten. selbe vorläufig als beendet anzusehen ist, vier Rädelsführer sind hingerichtet, ebenso der Häuptling von Garua, der Anstifter des ganzen Aufruhrs. In verschiedenen Bezirken besteht noch einige Erregung, denn die Er hebung war eine allgemeine europäerfeind liche, es sind aber genügende militärische Kräfte vorhanden. Staatssekretär Dernburg ist mit seinen Begleitern nach ziemlich anstrengendem Marsch in Tabara angekommen. Bei Blumpütz an der. deutsch-englischen Grenze in Südwestafrika, wo neulich auf einen deutschen Pferdtposten geschossen wurde, ereignete sich früher schon genau der gleiche Vorfall. Für die sich dort herumtreibenden Strauchdiebe sind Pferde natürlich ein außer ordentlich wertvoller Artikel, und dem Dieb stahl dieser Tiere galt auch die ganze Geschichte. Auf den deutschen Samoainseln haben sich im Handelsverkehr mit den Eingeborenen leider einige Uebelstände herausgebildet. So hat das in Europa wohl ganz und gäbe, aber dort ziemlich peinliche Kreditieren an die Eingeborenen einen unerwünscht großen Umfang angenommen. Die ^Samoaner sind nun allerdings wiederum gescheidter, wir manche Europäer, indem sie das Schulden machen in ihren Orten einfach verboten haben. Das sollte man z. B. in unserem lieben Deutschland nachmachen. Vermischtes. Der Unfall des Kaisers bei der Parade in Hannover wird von einem Augenzeugen in der Rheinisch-Westfälischen Zig. wie folgt geschildert: Als der Kaiser am Nordende der Tribüne bei den Krieger-Vereinen einem mit dem Eisernen Kreuz dekorierten Herrn kurz vor dem Abreitsn die Hand reichen wollte und sich deshalb nach links überneigte, setzte der Schimmel zum Rechts- Galopp an, und der Kaiser stürzte vom Pferde. Ec blieb mit dem Stiefel in dis Schabracke hängen, wodurch die ganze Sohle des Stiefels abgerissen wurde. Der Kaiser bestieg ein anderes Pferd, einen Braunen, die Stiefelsohle ward mit einem Riemen festgebunden, und die Parade nahm ihren Fortgang. Verletzt ist der Kaiser nicht. Er war schon Morgens gewarnt, den unruhigen Schimmel zu besteigen, wollte - aber alter Ge wohnheit treu bleiben und kein anderes Pferd nehmen. Der Vorfall blieb auf den Tribünen fast ganz unbemerkt; man wunderte sich, als man davon hörte. Der deutsche Katholikentag i« Würzburg hat vor einigen Tagen seine Arbeiten beendet. Der nächste findet 1908 in Düsseldorf statt. In der letzten Sitzung sprach Dr. Heim über die Dienstbotenfrage. Er »sagte über dies bei den Hausfrauen besonders aktuelle Thema: Die Haus frauen sollen sich einmal fragen, ob ste nicht selbst an den Klagen über die Dienstboten mit schuld sind. Sie sollten sich fragen, ob die Dienstboten auch immer genug zum Sattesten erhalten. Es ist ja jetzt überall Gewohnheit ge worden, daß dis Dienstboten bei Gesellschaften das Essen erst dann erhalten, nachdem abseroieri ist und die Speisen kalt find. Oder es sind nur noch Knochen da . . . Es heißt doch: Gib uns unser täglich Brod I Deshalb sollte wenigstens das Brod den Dienstboten nicht soitgeschlossen werden, wie es so häufig geschieht. Im Haushalt ist es ja leicht, die Arbeitszeit zu regeln, man sollte bedenken, daß auch ein Dienftbote Bedürfnis nach Schlaf hat. Ich will nicht von einer acht stündigen Arbeitszeit sprechen, wohl aber müßte ein Recht auf achtstündige Schlofzeit verlangt werden I" — Wenn Herr Dr. Heim wüßte, wie oft von den Dienstboten gutes bürgerliches Essen stehen gelassen ist, weil ihnen Butter und Brot bester schmeckt! Aber wer soll denn ein Salt-Esfen in Butter und Brot bezahlen. Und den acht- stündigen Schlaf gibt es auch, wenn ihn nicht die durchtanzten Nächte beeinträchtigten. Die Dienstbotenfrage hat verschiedene Seiten. Hau-Sensatio« ohne Ende. Die Wiener Neus Freie Presse veröffentlicht Briefe der durch Selbstmord geendeten Frau Lina Hau an ihren Mann aus der ersten Zeit ihrer Ehe, die von ge radezu überströmender Zärtlichkeit und von höchstem Glücksgefühl find. Sie stammen also aus der Zeit, in welcher Frau Lina auf ihre Schwester Olga noch nicht eifersüchtig war. Nun fragt aber einer, welchen Zweck diese Publikation haben soll, die für den Prozeß-Verlauf, eventuell die Wieder aufnahme des Verfahrens doch nicht das Mindeste beweist? In der ganzen Hau-Affäre gehen wirk lich noch gerade die Veröffentlichungen über den Grad der Zulässigkeit hinaus und diese deutsche Affäre übertrumpft noch weit — im Verhältnis natürlich — die bekannte französische Affäre, die ein Jahrzehnt hindurch unsere westlichen Nachbarn fast verrückt machte. Ein Krach im Antomobil-Droschken-Gewerbe wird in Berlin befürchtet. Es sind zu viel solcher Gefährte geworden, die Kapitalien der kleinen Besitzer, die die Kraftwagen auf „Abzahlung" erwarben, find zu gering, die Reparaturkosten zu groß. Und da krieselt es denn, aber sehr, sehr bedenklich. 400 find gepfändet. Folge« des Maurerstreiks. Die Ziegeleien im Halben», Loptener und Kein-Köriser Gebiet haben mit Anfertigung von Rohsteinen teilweise aufgchört. Der Eindsckvngsoerlust wird rund auf 20 Millionen Steine, der Lohnverlust auf ca. 200000 Mk. geschätzt. Die Borgsdorfer Dampf- ziegelwcrke haben ihren Betrieb ganz eingestellt und die Konkurs-Eröffnung beim Amtsgericht Berlin-Mitte beantragt. Ein Kampf um einen Prinzen wird zurzeit zwischen einigen amerikanischen Milliardärsgattin- nen in Newport, dem ubrafashionablen Seebads, ausgefochten. Es handelt sich um den zweiten Sohn des schwedischen Kronprinzen, Leutnant auf dem vor Newport liegenden Kreuzer „Fylgit". Ws bekannt wurde, daß der Prinz nach Newport kommen würde, beschloß Frau Stuyvesant Fish, Gattin des früheren Präsidenten der Jllinois- Zentralbahn, diese günstige Gelegenheit zu be nutzen, um sich an Frau Cornelius Vanderbilt dafür zu rächen, daß diese sie seinerzeit von dem Fest zu Ehren des Prinzen Heinrich von Preußen aus geschlossen hatte. Der Prinz nahm denn auch ,hre Einladung zu einem ohne Rücksicht auf die Kasten arrangierten Lunchconean, zu dem weder Frau Vanderbilt noch FrauGoMt singeladen waren. Auch einem von Frau Fish am nächsten Tage gegebenen Balle wohnte, der Prinz bei, und sie triumphierte, aber zu früh. Demi am nächsten Tags regnete es, der Prinz langweilte sich im Hotcl, da ein Fest au Bord des Kreuzers des Wetters wegen ausfallen mußte, und so folgte er bereitwillig Herrn Vanderbilt, als dieser vor- fuhr und ihn entlud, doch mit ihm aus seine Jacht „North Siar" zu kommen. Und dort fand er sich mitten in einer glänzenden Gesellschaft, die die schlau« Frau Vanderbilt geladen hatte. Dem schwedischen Gesandten und dem Punzen wurde es jetzt aber zu viel, und der Prinz lehnte alle weiteren Einladungen ab, selbst zu einem Bade im Milliardärsbade, trotzdem, wie die „Wordl" meldet: das Wasser rmt einem Hektoliter Eau oe Cologne parfümiert worden war. — Man sieht, dis amerikanischen Damen der Gesellschaft sind im guten Gffchmacke doch recht, recht weit — zmück! Ei» verschwundener See. Aus Fissch wird geschrieben: Die Besucher des Wallis werden sich sehr wundern, wenn ste sehen, daß der am Fuße des Eggishorn in der Höhe von 2337 Metern gelegene Merjelensee verschwunden ist. Gleichzeitig find die Täler von Fiesch und Rodano von den etwa 3 bis 3^ Millionen Kubikmeter Wasser des verschwundenen Sees überschwemmt und ver wüstet worden. Der See, der etwa ein Kilometer lang und 300 Meter breit ist und stellenweise eine Tiefs von 100 Metern hat, ist übrigens jetzt nicht zum ersten Mal verschwunden. Es scheint, daß es sich um ein in regelmäßigen Intervallen auftretsndes Phänomen handelt. Bereits im Jahre 1886, dann in den Jahren 1893 und 1900 wurde das Verschwinden des Sees konstatiert, so daß man also eigentlich das Ereignis für dieses Jahr hätte vorhersehen können. Die Regierung des Kanton Tessin und die Bundesregierung studieren bereits seit längerer Zeit dieses Naturwunder und suchen mit kostspieligen Werken die Schäden der Ueberschwemmungen abzuwendsn. Man weiß nicht, wann der See anfangen wird, wieder „aufzutauchen". Jedenfalls aber handelt es sich nur um ein zeit weiliges Verschwinden, und die Freunde des Eg gishorn werden bald wieder Gelegenheit haben, den geheimnisvollen See in seiner blauen Herr lichkeit zu bewundern, bis er eines Tages auf ebenso unerklärliche Weise für immer verschwinden wird. In New-Aork starb der aus dem badischen Schwarzwald stammende Fleisch-Konservenfabri- kant Morris. Er hinterläßt ein Vermögen von 40 Millonen Dollars oder 160 Millionen Mark. Die außerordentliche Gesandtschaft des Königs Menelik von Abessynien, die gegenwärtig in Deutschland ist, u. a« auch dem Kaiser Geschenke überbringt, ist Anfang September in Berlin und daher zur Teilnahme an der Herbst-Parade des Gardelorps eingeladen. Sie wirb später noch die Städte Essen, Köln und Wien besuchen. Grabschändungen durch einen Geisteskranken. In der Stadt Bernardsville in Ney - Jersey find in den jüngsten Tagen zahlreiche Grabschändungen vorgekommen, die erst, nachdem sie großen Um fang angenommen hatten, entdeckt worden find. Die Verbrechen können nur in tiefer Nacht verübt worden sein. Es wurden Särge, in denen Frauen lagen, ausgegraben, geöffnet, die Leichen in furcht barer Weise zerstümmelt und dann wieder beerdigt. Die behördliche Untersuchung hat ergeben, daß die Untaten wahrscheinlich das Werk eines Geistes gestörten find. > Mr DeM und Gemüt. Zuneigung. «.MgWenschen, die mit gleichen Seelen U1W8! Einst verband deS Schicksals Walten, DHRM Werden nimmermehr im Leben Für einander ganz erkalten. Möglich, daß im Lauf der Zeiten Stillcx wird ihr Lieben — Haffen! Daß im Kampf der Existenzen Ihre Bilder leicht verblüffen. Dennoch, mag ihr Pfad sie trennen, Stehn sie fern sich — »vermessen — Herzen, die sich einst gefunden, Können nie sich ganz vergessen! Bedauerlich: Unwissenheit. Ein Herr sprach in einer Gesellschaft mit seiner Tischdame über den Krieg und meint-: unter anderem, dcr Krieg habe das Gute, daß er geographische Kenntnisse ver breite. „Ich selbst," fuhr er fort, „hatte zum Beispiel keine Ahnung von den Philippinen und erfuhr von dieser Inselgruppe erst durch den spanisch-amerikanischen Kueg." — Ganz entsetzt sah die Dam: ihn an. „Ist es denn möglich," sprach sie endlich, „daß Sie niemals die Epistel Sankt Pauli an die Philipp» gelesen haben?" nun gut, so habe ihn zum Guten. Ins Feuer mit jenen je entfacht habe. Mit Tausendmarkscheinen hak selbst der ! Papieren, und, was gilt die Welte, in kurzem wirst Du i selige Augier dom fünften. Karl nicht das.Bad gchei^t^ Vit SmM §t»M. Kriminal-Roman von Otto Hoecker. „Run also, was hindert Dich, von dieser Stunde an wieder der Alte zu sein, Deinem Beruf, dem Leben wieder anzugehören? Du sprachst vorhin von dem Dir ermangeln den Entschluß zur befreienden Tat im schlechten Sinne — Vorhaben tauglich sein mochte. — „Komm mit und sieh zui" sagte unfmunkernd. „Mr wollen schnell fertig sein! Alle Wetter, dasAsk das kostbarste Feuer, das ich Herzen. „Ich schwöre es Dir bei meiner Mutter geheilig tem Angedenken." „Tu' nicht so feierlich, Dein Work genügt mir," ent gegnete Nebe. „Also, was hindert Dich, die bisher ver absäumte Pflicht nunmehr nachträglich zn erfüllen und die Banknoten zu verbrennen? Ich nehme an, daß dies die einzig vernünftige Lösung ist." „Ich dachte auch schon daran," gestand Lange. „Aber bin ich es meinen Vorgesetzten nicht schuldig, meine Ver fehlung zu offenbaren? Darf ich nach dem Vorgefallenen mein Vertrauensamt noch weiter bekleiden, obwohl ich selbst am besten weiß, wie unwürdig ich mich seiner ge macht habe?" Der Kommissar lachte kurz auf. — „Daran erkenne ich meinen alten Franz wieder!" sagte er halb ungehalten. „Narrenspossen, Kamerad. Von einer wirklichen Ver fehlung kann gar keine Rede sein, dies um so weniger, als Du ja ursprünglich nur durch Deine Sammlerwut zu dieser allerdings ein wenig ungewöhnlichen Kollektion ge kommen bist. Was Du an Seelenkümpfen durchgemacht und für später geplant hast, das geht keinem Menschen, auch mir nicht, auch nur das Geringste an, Du hast ja nicht eine greifbare Lat vollbracht und bis jetzt keinen Brenschen geschädigt. Für Deines Herzens Dichten und Trachten aber bist Du nur Gott Rechenschaft schuldig ... und wie ich den alten Herrn droben zu kennen meine, weiß er Dich durch Deine Gewissensqualen bestraft genug." „Das weiß Golt! Es war ein Höllenleben, das ich geführt!" stöhnte Lange. . ^) schmor es mir dann zu, jenes gleißende Geld zu Achten, zu Staubaiomen es zu verbrennen, sobald es Ä geworden sein würde. Wenn aber mit dem ersten Z^enschein der Mutter Gestalt entfloh und ich die vor- ^fisschweren Augen nimmer sehen mußte, dann hatte der Böse wieder und beschlossene Sache war es bei .> die Gelegenheit zu benutzen, mich über mein memmen- Gewissen wegzusetzen und zu genießen, was das mir noch zu bieten hat". ön gefer Bewegung war Nebe aufgestanden und an oreund herangetreten. Brüderlich schlang er ihm den Arm um den Nacken. — „Armer, lieber Franz, wie ^>r's nachfühlen kann!" sagte er mit kaum hinter ihm sMer Innigkeit. „Schon als Knabe fühltest Du über- s gewissenhaft und ich mit meiner rauheren Art stand ^ verständnislos Deinen Bedenken gegenüber . . . nun 'n solcher Gewissensnot! Gibt's wirklich ein böses ^ip, es könnte seine Fallstricke nicht raffinierter aus- wie es hier geschehen ist." i^er Andere fuhr herum. — „So verachtest Du mich ^'- schiltst mich nicht ehrlos?" keuchte er verwundert. Deins heutigen Gewissensqualen, die Dich so elend ge macht, selbst nicht mehr begreifen." „Ins Feuer damit!" sprail) Lanze nach, aber es klang nicht überzeugungsvoll. „Du hast recht, es ist ja so ein fach, ich hätte es schon lange tun müssen." „Meine ich auch, alter Zunge, Du hättest gar nicht nötig gehabt, mich in das Vertrauen zu ziehen." Der andere nickte paaodenhaft. — „Za, ja, es ist so leicht, so einfach" . . . und dann rang er plötzlich doch wieder die Hände nnd brach in ein dumpfes verzweiflungs volles Stöhnen aus. „Und ich kann es nicht tun, ich kann diese Millionen nicht wie wertlose Papierschnitzel in Flam men aufgehen sehen — ich kann nicht, hörst Du? Wie oft habe ich es schon zu tun versucht, aber immer wieder erlahmt meine Kraft!" Er war auf einen Stuhl hingesunkeu. Nun saß er mit verhülltem Haupt und weinte wie ein Kind herzbrechend. „So will ich's tun," sagte der Kommissar zutraulich. „Za, Du sollst und mußt es tun!" rief Lapge da auch schon und. klammerte sich wie au einen sicheren Hort an den Arm des Freundes. „Ich schäme mich vor Dir, weil ich so erbärmlich feige und verzagt bin! Wäre ich doch wenigstens eine starke Verbrechernatur, die zur Tat die Stirn hat, aber so verschwommen und verwaschen, nicht zum Guten, nicht zum Bösen fähig... ich hasse diese Scheine dort, ich könnte den fürchterlichsten Fluch über sie sprechen . . . und sollte ich sie verbrennen, wäre es mir doch leichter, die eigene Hand ins Feuer zu legen." In den für Luftheizung eingerichtete» Zimmer befand sich kein Ofen; aber als der Kommissar kurzweg durch die Wohnung schritt, entdeckte er den Badeofen, der ihrem ^'schiltst mich nicht ehrlos?" keuchte er verwundert, dann blieb er mit den Blicken mißtrauisch an den "en des Freundes haften. wüßte nicht, warum," polterte Nebe. „Was hast °enn getan? Einen groben Verstoß gegen die Haus ung jn der Staatsdruckerei, meinetwegen auch einen Mißbrauch mit dem Dir so überreich geschenkten ch^uen Deiner Vorgesetzten magst Du Dir immer aufs Skonto schreiben. Aber sonst ist doch nichts passiert? ^"leibst dabei, Du hast keine der Banknoten bisher in ^°uf gebracht?" , -Keine!" beteuerte Lange mit der Hand auf dem
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