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Richard Strauss: 3 Lieder für Bariton Heimliche Aufforderung (John Henry Mackay) Auf, hebe die funkelnde Schale empor zum Mund, und trinke beim Freudenmahle dein Herz gesund, dann lächle ich und dann trinke ich still wie du Und wenn du sie hebst, so winke mir heimlich zu, und still, gleich mir, betrachte um uns das Heer der trunkenen Schwätzer — verachte sie nicht zu sehr. Nein, hebe die blinkende Schale, gefüllt mit Wein, und lass’ beim lärmenden Mahle sie glücklich sein. Doch hast du das Mahl genossen, den Durst gestillt, dann verlasse der lauten Genossen festfreudiges Bild und wandle hinaus in den Garten zum Rosenstrauch, dort will ich dich dann erwarten nach altem Brauch, und will an die Brust dir sinken, eh’ du’s gehofft, und deine Küsse trinken, wie ehmals oft; und flechten in deine Haare der Rose Pracht — o komm, du wunderbare ersehnte Nacht, o komm, du wunderbare ersehnte Nacht. Morgen! (John Henry Mackay) Und morgen wird die Sonne wieder scheinen und auf dem Wege, den ich gehen werde, wird uns, die Glücklichen, sie wieder einen inmitten dieser sonnenatmenden Erde . . . und zu dem Strand, dem weiten, wogenblauen, werden wir still und langsam niedersteigen, stumm werden wir uns in die Augen schauen, und auf uns sinkt des Glückes stummes Schweigen. Zueignung (Hermann von Gilm) Ja du weißt es, teure Seele, daß ich fern von dir mich quäle. Liebe macht die Herzen krank, habe Dank. Einst hielt ich, der Freiheit Zecher, hoch den Amethisten Becher und du segnetest den Trank, habe Dank. Und beschwörst darum die Bösen, bis ich, was ich nie gewesen, heilig, heilig, ans Herz dir sank. Habe Dank. Vorankündigung: 2. Serenade Sonnabend, 20. Juni 1964, 18.00 Uhr Sonntag, 21. Juni 1964, 18.00 Uhr Dirigent: Gerhard Rolf Bauer Mitwirkende: Beethovenchor Dresden Werke von Schubert und Mozart Karten jeweils 8 Tage vorher in den bekannten Verkaufs stellen, Oeser Schloßverwaltung Pillnitz sowie 1 Stunde vor der Serenade an allen Parkeingängen. III 9 14 It 009/33/64