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Rabenauer Anzeiger : 01.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190710013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19071001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19071001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-10
- Tag 1907-10-01
-
Monat
1907-10
-
Jahr
1907
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Vie «unkk Zwnäe. Kriminal-Noman von Otto Hoecker. 32 „Me Du mich erschreckst! Er hak doch vorhin nichts gemerkt? Es war zu peinlich. Die Korridortür stand offen und er kam plötzlich ins Zimmer, wo ich gerade mit dem Gerichtsvollzieher zu tun hatte". »Meder einmal Besuch gehabt? Nein, Mama, er hat wohl nichts gemerkt". „An mir zittert noch jeder Nerv vor Erregung", fuhr Frau Heinsdorf hastig fort. „Denke Dir nur, der Mensch will das ganze Zimmer vorn morgen früh abholen lassen und versteigern. Ich glaubte, mich sollte der Schlag rühren, wie Hermann plötzlich ins Zimmer geschneit kam. Aber sprich doch!" Was gibt es da viel zu erzählen. Hermann hat mir erklärt, daß er ruiniert sei. Darauf folgte meine ebenso bündige Gegenerklärung, daß unter solchen Verhältnissen natürlich zwischen uns nicht länger die Rede von einer Heirat sein könnte". „Jes' Maria Joseph!" rief Frau Heinsdorf und ver färbte sich- „Was, jetzt, wo alles schon so gut wie ab gemacht ist und wir bereits Deine Möbel ausgesucht haben, Deine Wäscheausslattung bestellt ist und uns eine Menge Unkosten entstanden sind?" „Warum nicht gar, Mama, Ihr habt Euch meinet wegen in gar keine Geldkosten gesteckt", lautete die kühle Entgegnung. „Möbel auf Abzahlung gibts alle Tage — und die Wäscheausskeuer sollte bei Grünfeld auch gepumpt werden". „Das ist einerlei. Aber das Gerede von den Leuten". „Oder vielmehr die unsichere Frage, ob uns später, wenn es mir glückt, einen andern anzu verloben, die Ge schäftsleute noch ebenso bereitwillig Kredit einräumen werden, wie eben, wo Papas Stellung nach außen hin immer noch empfehlend wirkt", schloß Ella taktblütia. Aehrrnthal. Man will weigert sich hartnäckig, an Bord. Reformen der Türkei rinführen. mpfen. Hingabe dem 1. General. Balkan mit die Aufsicht Oberaufsicht tellung zurückkehrend. Plötzlich ging er in rapidem Zluge mit dem Winde wieder nach Friedrichshafen hinunter, drehte dort zur Stadt bei. gmg ha» über den Dächern durch und paradierte vor dem Königsschlosse. Wieder kehrte die Spitze gegen den durchaus nicht so leichten Wmd und innerhalb Minuten stand das Luftschiff abermals über der Ballonhalle. Der Abstieg ging glatt vonßattev. Die Geschwindigkeit des Fahrzeuges, das 10 Pen sonen trug, war mindestens 15 Meter in der Se kunde. Auch wenn nur ein Schraubenpaar arbeitete- schoß das Lustschiff schnell vorwärts und be»n Spiel beider überholte es alle ihm unten folgen den Fahrzeuge. Graf Zeppelin, der 69jährige nahm nach der Fahrt ein Schwimmbad nn des Heeres den Truppen einzu- Ein leuchtendes Beispiel echter an den militärischen Beruf biete Armeekorps sein kommandierender Aufklärung k. Der Sil rmrn iw"», ramen ein paar gummag oucrenve zum Vorschein, die auf unendliche Herzensgüte, aber n>, auf bis zur Charakterschwäche reichende NachgiE nennung zum Generalinspekteur einen Her zenswunsch erfüllt habe. Dem Erbprinzen gegenüber erklärte der General, wenn infolge des ungünstigen Wetters nicht alles so ge- klappt habe, wie es hätte sein sollen, so möge er gütigst darüber hinwegsehen. Es an denen die Kanalflotte, di- atlantisch« Flotte und die Heimatsflotte teilnehmen, hat die Kanalflotte Befehl erhalten, sich zur »r Zlrafloü >» der Annc ikjichtigung Kid daß die wieder einmal den beglücken und über «ine internationale Aber die Türkei und so wird auch »orden sei. Üogte habe ks die d Hobe geäußc Husar gewe den Polizist« Der Angekl, Protests rre ! kerden, nnd Wers. S »wecken, d k einem M Minen wie Der Mi A kommen Zagten zur Aufnahme i «iahluhr, d Kurden, E' kuren oder Avischenfall die Münch, dudet sich ei der Verleid! Zimmer aw Hel habe o, andern die er 1904 od '> verreist, ! Ken. Z-uge -sugung Nu verschwinden "och war G A die Ger Orders, de Mg des Zi k-ra zu 15 kur. Dieser KUen Mord Mm o< »diger nähr rrt der Mensch, so lange er strebt. Mit »er Versicherung, im Geiste stets bei seinem ieben 1. Armeekorps zu verweilen, ließ der ommandierende General seine Rede in ein joch auf den Erbprinzen ausklingen. Der Erbprinz von Sachsen-Meiningen erwiderte, )ie vorzügliche Haltung und die Leistungen der Truppen hätten srine volle Bewunderung erregt. Dem 1. Armeekorps sei es unter einer gegenwärtigen Führung gelungen, den Neist wahrer Kameradschaft und aufopfern ¬ der Jngenie dieselbe ^be er die Mur G-if biruzS eir d'finde. Das ist es, was uns eigentlich schreckt, nicht wahr,! Abendgesellschaften, die kosteten auch mehr, als ich"" Unsere „Lenkbaren" Mit Freude und Stolz können wir von den Probesahrten des neuen lenkbaren Luftschiffes des württembergischen Grasen Zeppelin lesen, das in einer Fahrzeit von 4 Stunden 17 Minuten seine Lenkbarkeit und Sicherheit glänzend bewiesen hat. Der Erfolg steht einzig da. Was lange währt, wird gut. Dies Wort gilt so recht für die Versuche des Grafen Zeppelin, der seme Lebens aufgabe darin steht, seinem Baterlande ein brauch bares lenkbares Luftschiff zu schaffen. Sein Ver mögen hat er dieser Aufgabe geopfert. Mancher Erfolg war ihm beschieden, herbe waren aber auch die Enttäuschungen. Doch er ließ nicht locker, und die auf Anregung des Kaisers mit einer Million Mark Kapital gegründete deutsche Stu diengesellschaft für Motorluftschiffahrt unterstützte ihn. Wahrhaft groß ist der nunmehrige Erfolg. Er wird dem rührigen Grafen trotz seiner 69 Jahre aber nur Ansporn zu weiterem Vorwärts- schreiten sein, denn eines Erfinders Geist ruht nie. Hochinteressant find die Berichte über die sich rings verschiedene Charakkermasken gruppierten. „Um Himmelswillen, sieh nicht ins Licht, Berthold", rief die Dame allsogleich und hielt die eine Hand mit dem Buktermesser schirmend vor die Lampenglocke. „Schone Deine Augen, Du weißt es, Du darfst nicht so-i fort nach dem Aufstehen in das Licht schauen". „Guten Morgen", sagte Heinsdo-rf, ohne auf die ge- j räuschvolle Begrüßung seiner Frau zu achten. „Was geht denn eigentlich vor? Ich bin schon seit einer halben Stunde wach und mache mir drinnen Aenchelumschläge. Ich hörte klingeln und bald darauf kam auch jemand hier durch die Stube. Das war wohl Hermann? Was wollte er denn so früh?" Dabei hatte er sich auf einen Sessel neben dem Sofa gesetzt und wendete sich auf einen erneuten Wink seiner Frau etwas abseits. „Erschrick nicht, Berthold, es hat sich etwas recht Un angenehmes ereignet. In der Sache mit Homburger war der Gerichtsvollzieher da". „Wegen der zweihundert Wark?" Frau Heinsdorf nickte. „Aber Du wolltest doch schon vorigen Wonat die Sache - ordnen, ich mußte mir ja deshalb von der Direktion einen Vorschuß geben lassen." „Das ist freilich richtig, aber da kam so mancherlei dazwischen. Ella mußte einige neue Kleider haben, sie konnte doch unmöglich länger in ihren alten Fähnchen auf Bällen sich sehen lassen. Dazu kamen einige kleine auf den Bodensee hinausgeschleppts Luftschiff in 1 Manzell. Majestätisch und ruhig stieg es empor j n vollkommenster Beharrlichkeit und Sicherheit. Mit großer Geschwindigkeit begann cs seine Fahrt n der Richtung auf Meersburg zu, stets in gleich- ileibender Höhe von etwa 200 Metern über dem See schwebend. Die Horizontalsteuerung, die zu nächst erprobt wurde, funktionierte tadellos. 20 Minuten nach Beginn der Fahrt befand sich das Luftschiff bereits über Meersburg, etwa 14 Kilo meter v»m Ausgangspunkt entfernt. Hier ver- chwand es den Äugen im Nebel. Wer bald iefen von überall her Nachrichten ein, daß man das Luftschiff gesehen habe und daß es dem Steuer gehorchte. Das Schiff besuchte badisches, schweizerisches, österreichisches, bayerisches Gebiet und kehrte dann nach Württemberg zurück, nach dem es 4 Stunden 17 Minuten unterwegs ge- wesen war. Ueber Lindau wurde eine große Schleife beschrieben, wie überhaupt allerlei Dreh ungen, Auf- und Abstiege gemacht wurden. Nach der Rückkehr zur Aufstieghalle begann eine Zeit' lang ein förmliches Tanzen des Ballons jaus und ab, oft bis wenige Meter über der Seefläche, dann wieder bis 200 Meter und mehr Höhe, dann Wendungen nach rechts und links, Schleifengänge und drei- oder viermal ganze Drehungen i" kleinstem Kreis-, immer wieder aus seine See wohl jetzt alles beim alten blriben. Marokko. In Marokko haben die Franzosen mit ihren Kriegstaten bisher wenig Lorbeeren, dafür aber seitens ihrer eigenen Presse um so größeren Spott geerntet. Daß sie bei Sidi-Brahirn Unmengen von Schrapnels und Melinitgrancten verschossen, um schließlich einige Hühner gefangen zu nehmen, hat ihnen den blutigen Hohn eines Pariser Satirikers eingetragen. Die Abneigung gegen diesen ganzen Krieg, in dem jeder Tag 800 000 Franks kostet, ist in den weitesten Kreisen Frankreichs im Wachsen. Niemand si-ht, wo die Geschichte am Ende hinauswill. Tritt die Deputiertenkammer erst zusammen, dann wird Clemenceau seine Not haben, den Zug gegen Marokko zu rechtfertigen. Friedrich Althoff, der am 1. Oktober aus dem Amte scheidet und anläßlich seines be vorstehenden Rücktritts vom Kaiser ins weußische Herrenhaus berufen und zum KronsyndikuS ernannt wurde, hat dem Kul tusministerium 25 Jahre lang angehört. 1882 wurde der damals 40jährige Professor, >rr sich als solcher um die Neugründung d-r Universität Nraßburg verdient gemacht hatte, als Dezernent für das preußische Universi- tätSwesen in das Kultusministerium berufen und 1897 zum Direktor der ersten Unter richtsabteilung für das höhere Schulwesen ernannt. — Der Ministerialdirektor Dr. Alt hoff wurde vielfach als Störer der akade mischen Freiheit, als Vergewaltiger der Uni versitätslehrer, als Begünstiger des Zentrums angefeindet. Wieviel von diesen Angriffen, die in ihrer Allgemeinheit in jedem Falle stark übertrieben sind, aufrechterhalten werden kann, wird erst die Zukunft ausweisen. Da rüber kann schon heute kein Zweifel bestehen, daß Dirrktor Althoff während der Aera Studt der bedeutendste Mann im preußischen Kultusministerium gewesen ist, und daß es ihm ebenso wenig an tiefer Bildung, wie an durchdringendem Geist und schöpferischer Kraft gemangelt hat. ES waren gerade die hervorragendsten Gelehrten, di« dem Ministe rialdirektor Althoff für seine Förderung der preußischen Universitäten und der deutschen Wissenschaft öffentlich ihren Dank bekundeten Die deutsch-englischen Beziehungen sind doch freundlichere geworden, auch soweit das Verhalten Englands zum Reiche in Betracht kommt. Das beweisen namentlich auch die Empfangsvorbereitungen, die man in Eng land für den im November stattfindenden achttägigen Besuch unseres Kaiserpaares trifft. Unserm Kaiser ist eine besondere Ehrung durch eine Begrüßun-g der englischen Kanal flotte in Spithead zugedacht. — Zum Ab schluß der großen im Oktober in der Nord see stattfindenden englischen Flottenmanöver, thead zu vereinigen. ES werden dort 14 Panzerschiffe, 6 Kreuzer und 24 Torpedo- booiszerstörer versammelt sein. Eine englische N-benkonferenz im Haag. Das Abstimmungsergebnis über den eng lischen Antrag, wonach der Begriff Kontre- bande überhaupt abzuschaffen ist, ging dahin, daß 25 Staaten für den Antrag stimmten. Unter den Staaten der Minderheit befanden sich Deutschland, Rußland, Frankreich und Nordamerika. Der erste englische Delegierte richtete darauf an die Vertreter der 25 Staaten ein vertrauliches Zirkular, worin diese aufgefordert werden, einen gemeinsamen Beschluß zu fassen, wie ihrem Votum Folge gegeben werden kann. — Der Versuch, unter englischer Leitung eine Nebenkonferenz zu schaffen, zu der nur die der englischen Auf fassung günstigen Delegierten zugelassen wer den, hat bei den übrigen gerechte Entrüstung erregt. Oesterreich-Ungarn. In Wien ist augenblicklich großes Stell dichein von Fürsten und Ministern. Groß fürst Wladimir ist Gast des Kaisers, und Herr Iswolski verhandelt mit dem Baron „Eine Heinsdorf Hausfrau, °'.ente ich "ölig — v Nachdem ei Mitten n '?s!en hakte Zwg, hielt Müller gla , Ein leb »arte sich ^langweilt Zersetzung senkte. „ "allte die . , «Ich wi Mnsdorf. ^gleichen, ^zahlen r ^eld nökic ^"d Flasch „Solche Mr werd kaufen! er Straße „ „Aber, Hinsdorf Möglich, do Summen fi Reiben. A «»uzen Wi von ihnen war der. traditionelle preußische Geist so verkörpert wie bei Exzellenz von der Goltz. Darüber herrscht kein Zweifel, er ist einer der bedeutendsten Generäle, ja, ich möchte sagen, der bedeutendste General der deutschen Armee! Der Prinz schloß mit einem Hoch auf den General. Schon viele sind vor ihm in der- «lben Stellung gewesen, aber noch in keinem »er Hingabe für den Dienst und die Schlag- ertigkeit . Gleich ui ksherige Gr M in Loni K» dem ital MÜi und zu. „Ei MerSuntersä Klein Charc mau Toselli uchenbar, wi >gt. Ein dsron in ihr ^t dem ju sein, da M Welt pi aber auch klein g man i Ms wegei U der Here Monika Warna?" Iräumen ließ —" , Frau Heinsdorf gab keine Antwort. Sie erhob den „Aber Warie, das kann doch Dein Ernst nichk Kopf und blickte einen ältlichen, rundlichen Herrn an, der versetzte Heinsdorf, dessen Züge sich immer mehr umw". eben aus der dem Tisch gegenüberliegenden Türe trat hatten. Er nahm ein abgegriffenes Notizbüchlein aus" und mit seinen verschwommenen, weiblich anmukenden Tasche seines schäbigen Hausrockes. Als er nun i» Zügen bis auf die graue Ltaarbrille, die er trug, einem sem zu blättern begann und dabei die Staarbrille auf Herrenporträt an der einen Ltubenwand glich, um das Stirn schob, kamen ein paar gutmütig blickende Blauaug^ Berichtshalle. Drr Effner Mordprozeß. Ein Propb merkwürdigem Ausgang ist der m Essen a. - Ruhr gegen den Kaufmann Land wegen EM"' düng der Engländerin Lake verhandelte. Der -" geklagte behauptet, wenn auch keinen vorsäMs Mord verübt, so doch die Dame, an der er e" Siltlichkeitsverbrechen begehen wollt-, bei Ringen erwürgt zu haben. Er schildert die in ihren Einzelheiten, will sein Verbrechen bM wird aber dennoch freigesprochen. Wir habe» 7 einen Prozeß und ein Urteil, wie sie äußerst firn find. Selbst der Staatsanwalt konnte aus Verhandlung nicht die Ueberzeugung von f Richtigkeit der Selbstbezichtigung des AngeklE gewinnen und die Geschworenen verneinten" Schuldfragc. Der Mord bleibt also unaufglU und ungesühnt. Die medizinischen Sachverständ'S bezeichneten den Angeklagten als einen entart^ erblich belasteten Menschen mit geringer Widerstandskraft. Der Großvater soll ein Son^, ling, der Vater ein Säufer gewesen sein und" Angeklagte selbst ist gleichfalls ein Freund gell''-« Getränke. Von der Großmannssucht befallen- ec auch zum Schwindel geneigt haben. WM . aber Gerichlsarzt Dr. Klein in allem keinen Gr Bodensee. Das Luftschiff, an den Enden zugespitzt, mk in seiner Ziqarrenkorm 128 Meter, faßt HOch Kubikmeter Wasscrstoffgas und wird von 85pferdigen Daimler - Motoren getrieben. behaupten z siebenköpfige Bedienungsmannschaft befindet in zwei etwa 60 Meter auseinander gelegene" Aluwmiumbootcn. Das Fahrzeug hat für Funkentelegraphie und drahtlose Telephon Politische Rundschau. Dentschlod. Das Befinden d-s Großherzogs von Ba den bleibt infolge der bedrohlichen Herz schwäche ernst, obwohl die ursprüngliche Darmerkrankung geheilt ist. — Aus dem jüngsten Krankenbericht, der diese Feststellungen macht, ist die tröstliche Gewißheit zu ent nehmen, daß der letzte große Paladin uns«, res alten Kaisers Wilhelm l. frei von Schmerzen und Fieber und bei völligem Be wußtsein ist. Auch die Ernährung ist wieder in ziemlich ausreichendem Maße möglich. Aber die bekannte Herzschwäche, die sich häufig mit Kurzatmigkeit verbindet und sich öfter bis zur Atemnot steigert, läßt den Zu stand des Großherzogs nach wie vor als ernst erscheinen. — An der schweren Er krankung seines geliebten Großherzogs nimmt Badens treues Volk herzlichen Anteil, und rührend sind oft die unzähligen Beweis« aufrichtigen Mitgefühls, die den Mitgliedern des großherzoglichen Hauses dargtbracht werden. Die Absperrung des Schlosses ist eine so liberale, daß das Publikum fast gar« nicht behindert wird und die hohen Herr schaften aus nächster Nähe begrüßen kann. Der Gedanke der Reichsregierung, wichti gere Gesetzentwürfe gleichzeitig mit ihrer Anbringung an den Bundesrat der Oeffent« lichkeit zugänglich zu machen und zur Er- örterung zu stellen, darf als ein sehr glück licher bezeichnet werden. Die Gesetze werden für das Volk gemacht, und es ist daher durchaus erwünscht, daß das Volk möglichst frühzeitig seine Wünsche und Meinungen über geplante Gesetzentwürfe zur Geltung bringen kann. — Aus diesem Grunde ist es zu begrüßen, daß gleich dem Entwurf über die Kompetenz der Amtsgerichte auch der jenige über die Regelung des Ausverkaufs wesens veröffentlicht werden wird, bevor noch über ihn der Bundesrat Beschluß gefaßt ha ben wird. Die Bekanntgabe wird erfolgen, sobald zwischen dem Reichsamt des Innern und dem preußischen Handelsministerium eine Einigung über die endgültige Fassung des Entwurfs erzielt ist. Sachlich ist es erfreu lich, daß die Regelung des Ausverkaufswesens in allernächster Zeit kräftig in Angriff ge nommen werden soll. Abschiedsrede des kommandierenden Gene rals von der Goltz. Der zum General inspekteur der 6. Armeeinspektion ernannte bisherige kommandierende General des 1. Armeekorps Freiherr v- d. Goltz hatte im Offizierkasino des Dragoner-Regiments von Wedel in Lhck ein Abschiedsessen veranstaltet, an dem außer der Generalität des 1. Ar meekorps auch der Erbprinz von Sachsen- Meiningen als Generalinspekteur derjenigen Armeeinspektion teilnahm, zu welcher das 1. Armeekorps gehört. Frhr. v. d. Goltz hielt bei dieser Gelegenheit eine Rede, in der er sagte, daß der Kaiser ihm mit der Er ¬ schließen ließen. „Vorigen Wonal war Februar, da habe ich ' Abenden und an 4 Sonntagsnachmitlagen Komödie,.^ spielt, das macht 32 mal 50 Wark Lpielhonorar, zusammen 1600 Wark. Wir sind doch eine kleine Fan" . Du hättest davon zurücklegen müssen und nun hat es " nicht einmal gelangt!" „Ach, Berthold, mach mir nichk den Kopf noch wär"!^ als er ohnehin schon ist!" versetzte die Dame und sich beide Ohren zu. „Ich könnte mich selbst ohrfE, Aber wie teuer das Leben geworden ist, Du machst davon keinen Begriff! Wo das schöne Geld alles die ich weiß es selbst nicht!" „Das ist ja meine ewige Klage: Du wirtschaftest ^ Blaue hinein, das kann doch nicht so fortgehen," ni^ Heinsdorf ärgerlich. „Ich werde jedes Jahr älter, statt für die alten Tage etwas zurückzulegen, kommen immer tiefer in die Schulden hinein. Ieht verdiene viel, über 15000 Wark jährlich — aber Du bist se, Hausfrau, Du richtest die Ausgaben nicht nach me>". Verdienst ein,. sondern die Einnahmen sollten sich " liebsten Deinem Aufwand bequemen." „Du mußt bedenken, daß immer noch Winter ist, ist alles teuer, die kohlen, das viele Licht —" Dauerfahrt, die ursprünglich nur eine Uebungs- . . fahrt sein sollte und in gewissem Sinne auch Begrüßung des deutschen Kaisers in Spi- blieb. Um 11.45 Uhr vormittags erhob sich das
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