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deutschen Reichsangehörigen, des Ingenieurs der städtischen Straßenbahn, Krebs, wird von der Verwaltung der Straßenbahn eine wenn die Gegensätze schärfer werden? Die Kosten für die sozialen Fürsorgen heißen eine Ehre', aber auch eine Ehre kann zu kostspielig werden, und wenn es mit all den Kassen und Verpflichtungen so vorwärts geht, kann manchem die Luft knapp werden. Mehr Erleichterungen und Berückfich- tigungen des praktischen Lebens und weniger Bureaukratie, das ist's, denn welchen Aerger viele Arbeitgeber in diesem Lenz haben, das kann ein außerhalb der Arbeitstätigkeit stehender Mensch nicht recht ermessen. Und dabei wird von den neuen Steuern im Reich: doch am meisten der Gewerbestand getroffen. Er will ganz gewiß keinen Goldregen von Reichs wegen, aber ein Vorbeugen für künftig. Der Nährstand hört seine gute Lage vom grünen Tisch schildern ', aber zieht er seine Jahresbilanz, dann ist das Bild vielfach anders. Und darum klingen ihm die Ohren nach neuen zeitgemäßen Erleichterungen. Die Rohmaterialien steigen, die Mieten wach sen, die Löhne werden höher, eine soziale Reform mit den daran geknüpfen Ausgaben folgt der anderen, und — das große, kaufen sollende Im Ministerrate wurde beschlossen, den Zoten keine Konzession in der Autvnomie- rage zu machen, noch eine Majorität der )uma, welche die Polenpartei unterstützen würde, gelten zu lassen. Die Stellung des Ministerpräsidenten Stolypin ist durch den Zusammenschluß amtlicher gemäßigten Parteien zum Zweck riedlicher Arbeit wieder eine vollständig be- estigte. Der Zar drückte ihm in der letzten Audienz seine vollste Zufriedenheit aus. ' tungen im Heere wird jeder Angehörige des Feldheeres mit einem zweiten Verbandpäckchen ausgerüstet- Mit dem 1. Juli tritt eine wichtig Aenderung in der Aushändigung von Pos fachen an Militärpersonen ein. Allen außer halb der Kasernen und Massenquartiere woh ncnden Unteroffizieren und Gemeinen werden die mit Wohnungsangabe versehenen Pos scndungen und die im Postwege bezogene Zeitungen direkt zugestellt, wenn das Bestell geld entrichtet ist. Die Hochseeflotte wird ihre diesjährige Sommerfahrt am 12. Juli antreten. Die Reise wird nach Norwegen, der nördlichen Nordsee und dem Nordatlantik führen. Oesterreich Ungarn. Mit der vorzeitigen Abreise des Kaisers von Budapest hat die Krönungsfeier einen unerwartet schnellen und peinlichen Abschluß gesunden. Amtlich wurde der Entschluß mit der Angabe begründet, der Monarch wolle seine Tochter, die mit ihren Kindern zu län gerer Kur ein ausländisches Seebad aufsucht, vor ihrer Abreise noch sehen. Da dem Kaiser die Abreise seiner Tochter schon vor der Fahrt nach Budapest bekannt war, so glaubt man nicht an die amtliche Erklärung, sondern sucht den wahren Grund des kaiserlichen Entschlusses in politischen Mißhelligkeiten. Und an solchen fehlt cs in Budapest ja nie und gegenwärtig ganz besonders nicht- Die geforderten Verfassungsgarantien, die drohende Ministerkrise, der Fall Vadja waren und sind der Gründe genug, um dem Monarchen den Wunsch nahe zu legen, Budapest so schnell wie möglich zu verlassen. Rußlaud. lebenslängliche Pension in H he des vollen ahresgehalts ihres ermordeten Mannes, d. - jährlich eine Summe von 3300 Rubeln ausgezahlt. Der Mörder des Ingenieurs hat noch immer nicht festgestellt werden können, da sich die Zeugen des Verbrechens aus Furcht vor der Rache der Revolutionäre cheuen, Aussagen zu machen. wideren Gedanken. Gewiß, die in der modernen Zeit herangewachsenen Riesen-Unternehmungen können viel aushalten, nur dürfen dann die dabei interessierten Aktionäre nicht fragen, wie? Aber lassen wir diese Millionengeschäfte beiseite, schauen nur auf die mittleren und kleineren Betriebe, ein Stück über den Mittelstand hinaus und auch unter denselben hinunter. Denen haben bei dem Klingen des 23 Millionengoldregens auch die Ohren ge schallt ob der großen Wohltaten, die nun zu ihnen kommen sollen. Denn etwas möchte man doch Reelles haben, und das Wort von dem Kon junktur-Segen allein tut es nicht. Hat die Kon junktur erhöhte Einnahmen geboten, so find die Ausgaben doch verhältnismäßig, wie allgemein bekannt, viel höher gestiegen. Dazu können ja Reichsregierung und Reichstag nichts tun, wohl aber zu zweckmäßigen Aenderungen und Besserungen unserer Gewerbe-Gesetzgebung. Vergleichen wir das Dasein eines Nicht-Ge werbetreibenden mit dem eines solchen: Lasten, Formalitäten, Betriebsärgcc, von dem andere keine Ahnung haben, ruhen bergehoch auf dem Geschäftsmann. Die Flucht aus dem praktischen Leben in die Beamtenkarriere ist keineswegs Zu fall, überall ist für die Eltern der treibende Ge danke, unsere Söhne sollen es besser haben, stch nicht so viel Sorgen zu machen brauchen. Und diese Empfindung hat auch mährend der guten Konjunktur fortbestandcn, denn der Zudrang zur Bcamtenlaufbahn ist eher gestiegen, wie gesunken. einigen Wochen von der Strafanstalt LeNjbMÜ nach der Anstalt St. Johannsen gebracht wordc" ist, weiß ein Genfer Blatt zu berichten, daß I" in Lenzburg einen Selbstmordversuch gemacht habe- indem sie sich init einer Schere eine Verletzung am Arm beigcbracht habe. Die Veranlassung da' zu sei gewesen, daß die zu ihrer Ueberwachung bestellte Frau ihr unerträglich geworden sei. daß sie mit niemand habe sprechen können, v' St. Johannsen arbeite und schlafe sie gcmeius^ Sie sprccbe niaR , störung hc Atem beß Drei! Landwirts auf der P ßebm Dol find jetzt c aus Berlii Kaiser" A verdächtige Kokereiark lowiak zus er mit zm sammelte l Siaatsann anordncte. Eine ri kurzer Ge sationelle den. Die Wer- ! Dienst lut, finden Tv M Hinlerl 8-sellschaf blEiches M bis j °on der P Kim Mord °he Dani lahrl des ! Ag, ofti «ardcogizi Kauplet, ffi ungewi ^deter M Personen ÜÜ"' " Mordtat e> in ? sollten, di ^ncin G "We. D di- s !>r°ft. Un Sechin l A der c ^arnowsku «ierkt hat. ihm fl . In Ne "Nein Säu ^g-n übe Elende V die ^rand unk ^Carab Aus aller Wett. Guillotiniert. Eines entsetzlichen Todes isi der Monteur Schulz aus Charlottenburg g-sto» den. An einem Bagger in der Fabrik »a» Orenstein u. Koppel in Spandau sollte Eisen' blech festgcnietet weiden. Während der Am» entglitt den Ketten plötzlich eine zentnersäM" Eiscnplatte, die den Monteur Schulz wie das Fallbeil einer Guillotine in den Nacken traf den Hals bis auf einige Fleischteile durchsch'""- Der Kopf siel lose zur Seite, Schulz war auf der Stelle tot. Ein Selbstmordversuch der Tatjana Lcontic» Von der Mörderin LemMcw, die bekantlich stu dcsstaaten über. Am 1. Juli werden in dieser Beziehung nun neue Bestimmungen eingeführt. Dadurch kann aber nur die Erhebung vereinfacht und geregelt, nicht aber der Ertrag erhöht werden. Die Fahrkarten steuer paßt nicht in eine Zeit, die im Zeichen des Verkehrs steht. Für die Einführung einer gerechten Wehr» steuer sprach sich der 37. pfälzische Kriegertag in Dicdesheim nach einer Befürwortung durch den ReichStagsabgevrdneten Schellhorn ein stimmig aus. Die Reichseinnahmen an Zöllen und Ver brauchssteuern weisen bei einer Gesamtein nahme von 932 Millionen Mark im Rech nungsjahr 1906/07 einen Fehlbetrag von 20,25 Millionen Mark gegen das Vorjahr auf. Allein die Zölle hatten einen Ausfal von 68,75 Millionen Mark, der in der Haupt sache von der Zuckersteuer mit 25,50 Mill. Mehreinnahme etwas wettgemacht wurde. — Die Reichspost- und Telegraphenverwaltung erzielte 37,75 Millionen Mark mehr. Der Kaiser hat eine Prüfung der Frage einer Neugestaltung der Verordnung über die Offiziers-Ehrengerichte angeordnet. In Erweiterung der Gesundheitseinrich- Stolypin hat an den Präsidenten der ' )uipa einen Brief gerichtet, worin dieser darauf aufmerksam gemacht wird, daß die Verzögerung der von der Regierung ver- angten Ausschließung der gerichtlich ver- olgten Abgeordneten und der Genehmigung ihrer Vorführung vor Gericht die Arbeit der Justiz erschwert und deren Ansehen schädigt, außerdem aber zur Folge hat, daß bei den mit geringer Mehrheit zustande ge kommenen Dumabeschlüssen Zweifel aufkom men können, ob sie rechtmäßig sind- Den schwersten Stein des Anstoßes hat die Duma mit der Abweisung der Amnestie frage aus dem Wege geräumt. Die Ka detten haben sich hier als die Retter deS Kapitals bewährt und auch dann nicht Ein spruch erhoben, als der Justizminister er klärte, die Gewährung einer Amnestie sei allein das Recht des „selbstherrlichen" Zaren. Keine Eisenbahn von Sibirien nach Alaska- Das Wölfische Telegraphenbureau versendet folgende Berichtigung: Die am 8- d. Mts. aufgegebene Petersburger Meldung betreffend den Bau einer Eisenbahn von der Station Kansk bis zur Behringstraße und eines Untersectunnels nach Amerika ist in folge eines Telegraphiefehlers falsch ge wesen. Sie sollte lauten: Der Kaiser hat den Beschluß des Ministerrats betreffend Verweigerung einer Konzession zum Bau > einer Eisenbahn von der Station Kansk bis Behringstraße mit dem Bau eines untersee ischen Tunnels nach Amerika genehmigt. Der Witwe des in Moskau ermordeten Gerichtshalle. In Nenmarkt in der Oberpfalz wurde ein Arbeiter wegen schwerer Mißhandlung seines 5jährigen Knaben, der einen sogenannten Wassel' köpf besitzt, zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt Der 17jährige Vater als Mörder. Wegen Ermordung seines unehelichen zweitägigen Kindes wnrde in Darmstadt der 17jährigc Braugehilse Mayer zu 4 Jahren Gcsängnis verurteilt. Er hatte das Kind, aus Aerger über die Spöttereien wegen seiner frühen Vaterschaft, durch Eingeben von Schwefelsäure heimtückisch am Bette da Mutter getötet. Das Gericht berücksichtigte seine verminderte Zurechnungsfähigkeit. DaS Urteil im neuen Kwileckaprozeß, Klage der Bahnwärterfrau Meyer auf Herausgabe deS Sohnes der Gräfin Kwilecka, wird am 16. Ium gesprochen. Die Mutter der Gräfin soll dem Papst eine nennenswerte Summe mit der Bitte gesandt haben, während der Verhandlung -ine Messe n» Petersdom in Rom für den Sieg der gerechten Sache ihrer Tochter lesen zu lassen. In Berlin erhielt die Frau eines Schlossers wegen Mißhandlung ihres Stiefkindes 9 Monate Gefängnis. Der 6jährige Junge, der furchtbar ge' prügelt worden war und hungern mußte, sagjc vor Gericht: „Meinswegen kann Mutla gleich hierbleiben. Vata jibt ma imma 'n stoßet Stia Wurscht, Mutta hat ma aba imma hungan lassen und jehau'n! Meinswegen kann Mutta ooch jM dot sind!" Die dritte Strafkammer i» Dresden verur teilte die internationalen Juwclendiebc, den Händ ler Hier und den Kaufmann Henninger, die ai» 13. März einen Dresdener Juwclierladen ausrauk- ten und für 3000 Schmuck erbeuteteil, zu se^ und vier Jahren Zuchthaus. PoNttsche Rundschau. Deutschland. Zur Aufbesserung der Bcamtengehälter. Entgegen anderslautenden Meldungen erfährt die „Tägl. Rundsch." von wohlunterrichteter Seite, daß die Vorarbeiten für die allge meine Aufbesserung der Beamtengehälter noch nicht soweit gediehen sind, daß be stimmte Vorschläge den Fachrefsorts zuge gangen sind. Ebenso wie fürWreußen steht es auch für das Reich außer Zweifel, daß wir ohne neue Steuern zu Gehaltsaufbesse rungen nicht in der Lage sind. Ein Gesetzentwurf über die Regelung der Aufsicht über die privaten Handels- und Gewerbeschulen wird laut „B. N- N" im preußischen Ministerium der öffentlichen Ar- beiten vorbereitet, da die hierfür bestehenden veralteten gesetzlichen Bestimmungen der neue ren Entwicklung dieser Schulen nicht mehr entsprechen. Der preußische Landtag wird sich schon in seiner nächsten Session mit der Angelegenheit zu befassen haben. Die Fahrkartensteuer, die nicht 24, son dern nur 11,8 Millionen Mark eingebracht hat, macht in ihrer Anwendung fortgesetzt Schwierigkeiten. Der Ertrag der Steuer soll aus den einzelnen Bundesstaaten gesondert abgerechnet und abgeführt werden. Nach der Natur des Verkehrs greifen die einzelnen Netze natürlich über die Grenzen der Bun- ver goMene llegen Die Postbeamten und andere Reichsbeamte zaben in diesen Tagen ein recht vergnügtes Ge cht gemacht, die Teuerungs-Zuwendung von 23 Kill. Mark ist, wie mitgeteilt, zur Verteilung gekommen. Demnächst werden auch noch in Preußen lnd in einigen anderen Bundesstaaten die Beamten Beihilfen erholten, und kür 1908 sind verschiedent lich zeitgeinäße Erhöhungen aller Beamtengehälter vorgesehen. Jeder einsichtsvolle Reichsbürger wird elbstverständlich darauf halten, daß das Deutsche Reich seine Beamten so hinstellt, daß sic auch auskommen können. Erst recht in der Beziehung können mir uns nicht an Rußland und anderen Staaten ein Borbild nehmen, die nur sehr geringe Gehälter zahlen, bei denen es dann aber auch rekanntermaßen aussieht. Stehen die Dinge so, so dürfen wir uns aber auch eine andere Tatsache nicht verheimlichen. Jin deutschen Geschäfts- und Gewerbeleben herrscht heute trotz aller noch anhaltenden sogenannten guten Konjunktur keineswegs allenthalben eine vergnügte Miene, sogar die Direktoren großer Gesellschaften haben über die Zukunst ihre be- vd Das T »Das V Zwickeln! Me d-r° piekten, S, !^°n-esj Schi« k Kaum i ^ÜNept Aren eir ^n. Da, ei bis »i ° cmez bis Publikuin klagt über teure Zeiten und will nur zu oft statt mehr, weniger zahlen, resp. kauft Schmidt. Wo da für den Gewerbestand ein direk ter Goldregen herauskommen soll, ist gerade nicht leicht zu erkennen, und wenn es heute bei der , Konjunktur noch gehen mag, was soll werden, mit den anderen Jnsassinen. bringe das gleich herunter. Weißt Dn, vorigen Hommer war es noch ekmas zu groß, aber jetzt mnß es Dir passen, denn Du bist groß und stark geworden". Die Witwe eilte nach oben, um gleich darauf mit einem Bündel Lachen zurückzukehren. Oer junge Wann verschwand mit denselben in einer anstoßenden Kammer, als er wieder znrückt'ehrte, war sein Anblick ein ergötzlicher, denn die groben, abgetragenen Lachen schlotterten an der schlanken Gestalt des Studenten. § Bald hakte die Witwe auch das Abendbrot hcrbcige- holt, die mit einem Wale wie umgewandelt schien, uud als sie mit dem Lohne am Tische saß, ihr unfreundliches > Wesen vollends verloren hakle, statt dessen aber Mitter stolz und Glück aus ihren Augen leuchtete. Erst als durch Miet Mil Tine Hochkandsgeschichte von Maximilian Lin Hardt, v Drinnen in der Stadt habe ich auch noch einen Not pfennig. der Herr Apotheker hat es mir gut und sicher angelegt 1- Der junge Mann wehrte lachend ab: »Aber liebes Mütterchen, was denkst Du! Ich bin doch vollständig zufrieden. Freilich, verbrauchen kann man schon mehr, wenn mans hak. Es verschwenden viele leichtsinnig der Eltern Geld. Ich bin bis jetzt vollständig mit dem ausgekommen, was Du mir regelmäßig gesandt hast und so mag es bleiben". „Aber Du lieber Gott, da stehen wir und plaudern „ . „ . und Du wirst gewiß Hunger haben", unterbrach die Witwe den jungen Mann das Gespräch auf die verflossene Zeit " " ' - " ' kam, legte sich die Ltirne wieder in düstere Aalten und °ens ei »Da I ? Lcule At übe, js ">chl' !'"nd ! wir " Mime :Men . über eiw »T nu °ns 'ch' r denn müßen doch selbst das Haltlose, Unsinnige, ja geradezu Verbrecherische ihrer Handlungsweise einsehen und das dumme Geschwätz müßte verstummen. „3a, ja, verstummen! Nein, ärger ist es geworden- Waren es früher nur die Alten, so sind es jetzt auch schon die Jungen, die Buben und Mädchen, die es sich auf den Gassen zurufcn. Alle Türen sind mir verschlossen und Z» nur kommt nur, wer unbedingt muß und dann nur widefi willig. Der Briefbate, der Lteuerbote, alle, die zu wir kommen müssen, sehen sich scheu um, wenn sie näher and näher kommen, und ihre Schritte werden langsamer. NW zu gut sehe ich, wie sie drei Kreuze schlagen, ehe sie das Haus eintreten, um das sie am liebsten einen großen Bogen machten. Ja, was sagst Du dazu, als vor längerer Zeit der Eckardt, der zn Hause ein krankes Weib und ein halbes Dutzend kleine Kinder hat, mir einen lieben Bries von Dir brachte und ich aus Mitleid mit ihm und aus Freude über den Brief und weil es ein weiter Weg iw den er bis zu mir hat, ihm einen Taler als Trinkgeld geben will, da läßt er ihn auf den Tisch liegen und gehl schnell davon. Also nicht einmal Wohltaten will man von mir annehmen, lieber hungert man. Und so könnte iw der Beispiele noch viele erzählen, aber es krampft sich wir das Herz zusammen. „Beste Mutter, ich begreife Deinen Schmerz und den Zorn und die Verachtung, die Dich erfassen muß bei dein Unbill, welches man Dir zugefügt". „Es kommen oft Zeiten, wo eine versöhnliche Ltimmung über mich kommt, so wenn ich von den Bergen herunter komme und sehe das Dorf unken liegen so zwischen den Äckern und Wiesen wie ein kleines Paradies. Wenn aus den Essen der Bauch aufsteigk zum blauen Himmel und das Glöcklein vom Turm den Abendfrieden einläutet, dann kommt es wie Freude über mich. der herbe Zug um ihren Mund. „Wie gings denn die ganze Zeit daher, liebe Mutter?" fragte Willibald teilnehmend. „Du siehst noch immer rüstig und gesund aus, sodaß ich glaube, Du hast keine Ursache zu irgend welcher Klage. „Ach, sag' das nicht, denn da irrst Du gar sehr. Wohl könnte ich glücklich und zufrieden leben, so wie ich es will, aber es ist hier nicht möglich". „Arme Mntker, sie lassen Dir also noch immer keine Ruh?» „Keine Ruh lassen, o, das sagst Du nicht richtig Du sollst einmal sehen, welche Ruhe bei mir herrscht, die Ruhe des Friedhofs kann nicht größer sein. Rein Mensch kommt mir zu nahe, alle gehen sie mir ängstlich aus dem Wege und doppelten und dreifachen Lohn muß ich be zahlen, damit ich nur Arbeiter bekomme, die mir die not wendigen Arbeiten verrichten, also an Ruhe fehlt es mir nicht". „Wie traurig das ist, liebe Mntker! Aber will denn das Gerede gar nicht einmal verstummen. Die Menschen ^^'»e Ho "Es i "5 wir pneink iwst wu jema ? Groll eifrig ihren Sohn." ^.Gleich will ich gehen und etwas, kochen. Mach Dirs einstweilen bequem, Du bist ja zu Hause. Mein Gott, wie nah Du bist! In das Wetter bist Du gekommen und nicht unlergelreten. Das hättest Du nicht tun sollen. Wie leicht konntest Du Dir den Tod holen. Du mußt besser auf Deine Gesundheit achten — meinetwillen, denn was bliebe mir noch, wenn ich Dich nicht auf dieser Welt hätte, mein Leben wäre dann zwecklos-. „Beruhige Dich nur, liebe Mutter, vor der Blihgefahr fürchte ich mich nicht und das bischen Regen — du lieber Himmel, wenn das einen jungen Mann schaden soll, dann wäre es ja schlimm um ihn bestellt. Als der Regen ein- sehte, hatte ich nicht mehr weit zu Hause, daher hielt ich es nicht mehr für nötig, unterzutreteu. Aber Du kannst es mir glauben, es hat mir nichts geschadet". „Da ziehe nur gleich trockene Kleider an. Was denn gleich? Willst Du einen von meinen Röcken? Aber was rede ich denn für Unsinn — ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf augenblicklich steht. Oben in der Kammer ist nock «in Gewand von Deinem seligen Vater, wart, ich