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Rabenauer Anzeiger : 21.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190510216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19051021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19051021
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-21
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
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Vis Wiederaufnahme Vs» Arbeit Gerüchte find aus der Luft gegriffen. Lin vierwöchig«« internationaler Schach.Wittkamps hat damit sein Ende erreicht, Partie, bei 8 Remis einen glänzenden Steg über den Engländer Marschall errang. Nach Meldungen aus Rom hat der Kommerzienrat Mendelssohn die von ihm (Komitat Etsenburg) fand eine Explosion gekaufte Villa Falconieri in FraScati dem statt, durch welche die G'schäftSgebäude in Deutschen Kaiser geschenkt, der sie zum Sitz der Brand gesetzt wurden. Ein Teil derselben deutschen Kunstakademie in Rom bestimmt Hot. stürzte ein und begrub zahlreiche Personen. Ein gepanzerte« N«aftwag«n ist Bis argen Mitternacht wurden sechs Tote daß Dr. Tarrach, der deutsche Meister, mit 8 Gewinnpartien gegen nur eine Verlust- Ans den Hnnd geksnrneen. Drr Arbeit« C., welcher vor dem Schöffengericht ? Berlin stand, sollte sich durch Anlauf eines Hundes Hehlerei schuldig gemacht haben. Der mehrfach ^bestrafte Mann bestreitet feine Schuld mit oller Mchiedenheit. — Bors. „Angeklagter, womit er- Sie sich eigentlich? Die Ehreuhalte Be- i^wing „Arbeiter" kommt Jbnen jedenfalls nicht K In den Boralten find Sie bald als Handels- ^nn, bald als Hundescheerer und kann wieder als Enster benannt." Angell.: „Berlin is ne große ^«dt, wo alle Berufe vertreten find. Wer nischt hat, soll in der Provinz bleiben. Ick befaß bis jetzt mit die verschiedensten Sachen un je- Ke bis jetzt woll eijentltch zu'n merkantilen Han- Mtand mit Fabrikaischose Vermengellert. Wenn Fliesen in Erscheinung treten, handle ick mit Wmswcker, ioelche ick selbst fabriziere, wenn eene ^»nnensinsternis begang es, versertije ick angeblakte M-r, woman dieses Fermimnt ohne Verblendung Mch beobachten kann, oder ick scheere en Hund for r? Fennjie, handle ooch mit Pfeffermünzkuchen oder ^aizbretzeln, schnalle zur Winterszeit Schlittschuhe setze, wenn't mal schlimm kommt, ooch mal ^el us oder —" Bors.: „Genug, genug, wir find hinreichend orientiert. Sie wollen also den Md, um den es sich handelt, reell erworben haben?" VermffHte». Die „Ruff. Aorr." berichtet aus Odeffa: Ein großer Teil der Matrosen und Marine- söldaren der Schwarzen Meer-Flotte, die als politisch verdächtig erschienen, ohne daß men ihnen schwere strafbare Handlungen direkt Nachweisen konnte, sollten als gemeine Sol daten in den fernen Osten deportiert werden. Einer dieser Transporte, der für Ostasten bestimmt war, umfaßte 1050 Matrosen. Die Matrosen wurden von ausgesuchten Mann schaften der Landarmee eskortiert und mit der Bewachungseskorte auf die Eisenbahn ge setzt. Die Matrosen haben ihren VestlMMUNgs- ort niemals erreicht. Zu Hunderten und Hunderten ließ die Begleitmannschaft sie allmälig desertieren. Zunächst bedrohten die bei den ElektriMtsbetrieben hat sich am Montag lm Allgemeinen gut abgewickelt. Bis jetzt ist ca. die Hälste der an der Aussperrung Beteiligten etwa 40 00V Mann bereits untergebracht. 1450 Schrau bendreher und Lagerarbeiter haben ihre Plätze, ge ringe Ausnahmen abgerechnet, wieder eingenommen. Arbeiter, die nicht sofort wiedereingestellt werden, erhalten von der" Zentralstreikkommisston, die vor läufig in Permanenz tagt, nähere Mitteilung, wann sie sich tn den Fabriken einzustellen haben. Man glaubt, daß bis Mittwochabend der überwiegende Teil der Ausständigen wieder km Betriebe ist Viel Interesse erregte de« Einmarsch der Arbeiter in das Kabelwerk Oberere«. Die Ausständigen begaben sich in geschloffenem Zuge in Abständen von den Lokalen zum Betriebe, wo sie von den Meistern in Empfang genommen wurden. ES wird sicherlich noch einige Wochen dauern, ehe die letzten wieder Belchästigung erlangen. Auch bei l>em Arbeitsnachweis sür Me« iallarveiter in der Gartenstraße in Berlin war Montag ein starker Andrang. Die Werkzeugmacher dex Maschtuenfabrik, Abteilung Boltastraße, nahmen die Arbeit nicht auf, da die Meister aus den Reihen der 150 Arbeiter 75 auswählen wollten, statt sie ohne weiteres abzuzählen. Eine Versammlung wird hierzu Stellung nehmen Die Maschinisten und Heizer wurden tn Berlin an Stelle der aus den Bet'ieben gegangenen arbeitswilligen Ingenieure, Kaufleute usw. eingestellt. In Oberschöneweide konnten dagegen von 180 Streikenden vorläufig nur tl eingestellt werden. Dem Rest wurde baldige Einstellung zugestchert. Lu» «Ler Welt. In «ine« Seidenfabrik zu Sarvar dieser Tage dem Kriegsminister, General leutnant v. Einem, und einer Anzahl von Offizieren des Kriegsministeriums und der Verkehrstruppen durch die Herren Flinsch und Katzenstein vorgeführt worden. Der Auf bau enthält Sitz für den Fahrer und im Hinterwagen Raum für einige Maschinen« gewehre, von denen eins auf dem Wagen an gebracht war. Der Wagen ist auf allen Seiten mit Stahlplattm gepanzert. Auch das Ge triebe und die Räder find durch Schutzschilde, die bis fast zum Boden herabgelaffm werden können, gegen feindliches Feuer gebest. Es> handelt sich hier wohl nur um einen ersten Versuch, ein neue- Problem zu lösen, die Wagen könnten überdies doch nur in günstigen Spezialfällm zur Anwendung kommen. De« Lhef<tzeid«ngsprszetz der Prin zessin Luise von Koburg scheint einen be deutenden Umfang annehmen zu sollen. An geblich wenigstens erklärte der ungarische Anwalt der Prinzessin Luise, der Budapester Advokat und Abgeordnete Visontai, während seines Aufenthaltes in Paris einem Redakteur des „Echo de Paris", er werde bei der prozeffualen Erörterung der moralischen Qualitäten beteiligter Personen ^rrlegen, welchen Versuchungen die Prinzessin Luise nach ihrer Heirat mit 16 Jahren am Wiener Hofe ausgesetzt gewesen sei- Zu diesem Zwecke werde er die Vorladung des Fürsten von Bulgarien und des Königs Eduard von England als Zeugen verlangen und mehrere hundert Origtnalbriefe vorlegen. Uebrrhaupt werde er die Vorgeschichte bis zu den Ge schehnissen zurück verfolgen, welche zur Kata strophe von Meyrrling führten. — Es kommt nur darauf an, inwieweit das Gericht sich 'r ihn ntöh, er hätte ihn selbst jroß jezogen- Nn Mei lutschte er die Oojen aus den - äringSkopp sus. Also fragt er mir denn, ob ick for den Hund Kei Emm jeben wollte. Nee, sagte ick, ntch in die vlind, so sehre liebe ick den Hundebraten denn kch ntch, ick ziehe een Eisbcen for. Nu sängt er "N un jeht mit seine Forderung runter, zuletzt will " mir den Hund for sufzich Fennich lassen Als ick H'der mit t en Kopp schüttel, steht er uf und dhut, Ks ab er jehen will. Na, sage ick mein letztet Wort. M will ihre Zeche, een Nordhäuser, een Häring un de kleene Weiße bezahlen, denn lassen Sie den übergetreten sind. Sie sollen auf Mi östlich upington gelegenen Regierung?- Amen interniert und dort polizeilich scharf Erwacht werden. — Morenga überfiel bei dchuitdrfft einen deutschen Posten und er- Mtett 15 Proviantwagen. Hierbei fielen Antnant Surmann und vier Mann. Acht Ann wurden verwundet und acht Mann Men auf englisches Gebiet über. Letztere Werden bei Ramansdrist wieder auf deutsches Met zurückgebracht. Waffen und Munition Aden dem Generalkonsul übergeben. — M Kapregierung Hot den Polizeioffizier in Ma, wohin Morenga Weiber und Kinder MM wollte, angewiesen, das Uebertreten «r Werften Morengäs auf englisches Ge- zu verhindern. — Eine Bestätigung ffs Ueberfalles bei Schuitdrift liegt nicht vor. Hund man hier. Un er dhut et, un so k» dat Jeschäft zustande jekommen." Bors.: „Der Hund ist eitler alten Dame in der Swinemünderstraße ge stohlen worden, man hat St« mit dem Tier ge sehen. ES bat sich aber nicht Nachweisen lassen, ob Sie der Täter find. Sie sind deshalb nur wegen Hehlerei angeklagt. Was ist nun mit dem Hund geschehen?" Angekl.: „Da habe ich Pech mit jehabt. Ick zoddelte mit'n raus nach Weißensee, wo ick eenen Bekannten zu wohnen hab, von dem ick weeß, det er fette Hunde schlachtet un och sonst ! keen Kostverächter ist. Jk Satte den Hund an eene dinne Strippe jebunden, det wäre aber ja nich mal nötig jewesen, denn der lief janz quitschvergnügt neben mir her. Als wiraber so'n hundertSchritte von meinen Freund seine Wohnung ab sind, da mochte det woll so eenen Animus überkommen, det et ihm an't Leben jehen sollt«, denn mit eenem Male ver spüre Ick so een Ruck in die Hand, mein Hund reißt sich los und haste, weck kannste, die Straße runter. Un so kett wie er war, loofen könnt er wie so een Windspiel. Ick habe ihn nich wieder!,lesen können!" — Der Angeklagte wurde nach dem Anträge der Staatsanwalts freigesprochen. - Matrosen die Landsoldoien; dann verständigte man sich und begann mit einander zu ftater- j auf derartige Exkursionen einlaflen wird! nisieren. Die „ausgesuchte" Begleitmann- —'— »»gell.: ^Janz reell!" Bors.: „Und was wollen schäft ließ die Malussen entschlüpfen; vielfach dafür bezahlt haben'?" Angekl.: „Bille nich, schloffen sich auch die Infanteristen den habe eenen floßen Nordhäuser ne kleene Weitze Flüchtenden an, und so kam es, daß ganze i! °°! -m-dm ««I-U -Ja, in «ner Stadt wie Berlin kommt allen« vor. arckamen. Die Weiterentwlckelung ging um Ä habe mal een Dahler dadurch verdihnt, blos j so schneller, als die Zurückgebliebenen in der «kii ick andächtig zum Fenster raus ktett«, Nor Strafen nun auch ihrerseits den "n Herr int Lokal eenem anderen nee ordentliche U pfeife schmierte" Bors.: „So, das ist ja recht! ^orangegangenetl nachfolgten. Ziele der Ge- k!t. Wie lange ist es ungefähr he, ?" Angell.: i fluchteten benutzten natürlich nur die Gelegen- «chmunzelnd) „Ach, Her, Jerichtshof, det ist längst heit, um den verhaßten Militärdienst los zu °-rjoh,-n " Bors.: „Nun sagen Sie mal, wie und werden. Aber ein anderer Teil besteht aus i°ß em^ Revolutionären, die zum Teil A der Swmemünderstraße und knabberte an een lN das Ausland gezogen find, UM dort erst Stückchen von een verstorbener Schwein, als een' wieder neue Kräfte zu sammeln, oder die kam, der eenen mächttch fetten Mops an! ui-wittelbar ihre revolutionäre Tätigkeit vor d.»T-u-PM m M°rubl-°d °u». Er setzte sich an meinen Tisch ran und zoch! und den Kaukasusländern wieder auszunehmen. Ke Teie us seine Knie. Wir kommen nu tn een i V«« etzennrallge Leutnant Oswald Fritz Mtich jebildetes J-spräch über den mächtig dicken! Bilse aus Forbach, der angeblich ermordet L ^i"°L N" !.E, Abe- zum verjhten is er zu schade, sage ick, er hat! lebt wohlgemut in Brunnen. Alle anderen denichstens seine zwee Funt Fett, Watt een ausje- — >°ichnetet Mittel jejen Schwindsucht find soll und kr Braten ist bet die jetzigen deuren Fleischpreise "och nich zu veracht-» Nee, meinte e«, essen könnte und eine große Anzahl Verwundeter aus den Trümmern hervorgezogen, viele werden noch vermißt. Ji, Uarlrbad wurde durch einen Fels sturz das Dach des Gasthauses Schwedisches Haus durchschlagen. Dabei wurde ein Stuben mädchen getötet, ein zweites schwer verletzt. Bel Ahrenshoop strandete auf der Fahrt nach Stettin das schwedische Segel schiff „Merkur" mit Etsenladung an Bord. Ein schlafender Schiffsjunge ging mit dem Schiff unter. Dir übrigen Personen konnten sich retten. Vor Zirk«» Sarasoni, der in Nllen- stein Vorstellung gab, ist durch einen Sturm vernichtet worden. Der Sachschaden beträgt ungefähr 5o 000 Mk. Mannschaften vom 151. Infanterie-Regiment nahmen an den Ret- tungs- und Abräumungsarbeiten teil. Das gesamte Personal ist brotlos. Zahlreiche Pferde und Elefanten müssen auf der Straße kampieren. In, GoldwarengefehSft von Franke, Berlin, Markgrafenstraße 28, haben Ein brecher für 6000 Mark Uhren, Ringe und dergleichen gestohlen. In, Streit erstochen wurde in Berlin der 18 Jahre alte, aus Hellersdorf gebürtige Gastwirt August Thürling. Der Manu er- hiflt bei einer Schlägerei, die sich aus einem Wortwechsel entwickelte, einen Messerstich in die lir ke Brustseite und brach blutüberströmt zusammen. Auf dem Transport nach- dem Krankenhaus starb er. Bei einer Lampenexplosion lebensge fährlich verbrannt wurde die 82jährige Frau Pflumm, Witwe eines Polizeiwachtmeisters in Tempelhof. Vermutlich wollte ste die brennende Lanipe aus der Küche in daS Wohnzimmer tragen und stolperte dabei. Der im selben Hause wohnende Straßen- bahnfchaffnerZiegenhornsprengtedieKorridor- Lür und löschte die Flammen. Die Bedauerns werte dürfte kaum mit dem Leben davon kommen. An» Sevilla wird gemeldet: Die Land arbeiter drangen, von Hunger getrieben, an den Markttagen in Ccija ein und bemächtigten sich aller eßbaren Vorräte. KÄ« Edeih «mV «Hemrüt. Erkannt. Neffe (zögernd): „Es hat mich große Uebcrwindung gekostet, heute zu Di, zu kom men" Onkel: „Go — und waS kostet's mich der»?" Rätsel. Frage: Wer hat's besser de, Kaffee oder der Tee?" Antwort: „Der Kaffee hat eS b ff.r, denn der kann sich setzen, während der Tee tüchtig ziehen muß" Tränea. dir wenn noch im Auge dein Der Diamant der Träne blinkt! Die Träne tft rin Sternenschetn, Der dunkle LeidenSnacht durchd ingt. LD Heil dir wenn nicht in bittrer Qual Dein Äug' de« Weinens fich entwöhnt, Dann gleicht dein Herz dem tiefen Tal, In dem kein Bog lfingen tönt. Wo nie ein holdes Blümlein wagt Zu streben nach des Lichte» Flut Und todesbang NU, und verzagt Die trübe HerbsteSahnung ruht. Der Q ell, der aus dem Äug' dir bricht, Er chlteßt d«S Herzens tie en Schrein Und t-östend dringt das da» süße Licht DeS heilgen Goltessriedens ein. (Nachdr. Verb) Adolf Dreßler jun. Markranstädt. Baterltebe. „Was mir meine Söhne für Sor en machen. Gleich möcht ich den Jakob drum geben, wenn ich nur den Gustav und Mo.itz nicht hält'!' Im Kaime äer KMck. Roman von Egon Notenfels. ' Die jungen Leute hatten in dem Eifer, mit dem sie fich dem Eissport Hingaben, gar nicht bemerkt, baß sie sich immer »lehr von dem belebteren Test der Eisbahn entfernt hatten vnd in einen entlegenen, menschenleeren Teil derselben, gelangt waren. Durch Murthas Frage wurde Richard erst miß seinen Träumen, denen er sich, ach, so gern hingegeben hatte, ge weckt und, wie von einem höheren Impulse getrieben, ant wortete ex schnell, fast hastig: „Nein, Fräulein Martha, das war ein deutscher, ein echt deutscher Seufzer, galt er doch deutschen Erinnerungen und deutschem Wesen, die meinem Heizen so nahe stehen." Und nun schien er sich auch ein Herz gefaßt zu haben und begann dem aufmerksam zuhörenden Mädchen die Ge- Aichte seines Lebens zu erzählen; erzählte ihr, wie ihn in *wer unseligen Stunde sein Leichtsinn zu jenem Vergehen Zetrieben habe, wie seine Schwester es gewesen, die ihn da mals gerettet, und wie sie diese edle Tat mit ihrem Lebens- Slück habe bezahlen müssen. Mit edlem, immer zunehmendem Feuer erzählte er ihr, wie hochherzig Gertrud damals an ihm gehandelt, und wie entsetzlich ihm der Gedanke sei, er trage Schuld an ihrem Unglück. »Schmer habe ich, glauben Sie mir das, Fräulein Martha," Mr er immer mutiger fort, als er sah, mit welch' inniger ^eüuahme seine Erzählung ansgenominen wurde, „schwer, ent- etzlich schwer habe ich all' die Jahre hindurch meinen jugend- uchen Fehltritt, dessen Folgen mir bis vor wenigen Monaten ""ch nicht einmal in ihrem ganzen Umfange bekannt waren, gebüßt, und schwer muß ich jetzt an der Verantwortung tragen." »Armer Herr Walberg," tönte e? von Marthas Lippen. „O, haben Sie Dank, mein Fräulein, M dieses Wort, «einem arme» Herzen jo wohl, so unendlich wohl tut. Weitz ich doch, daß Sie mich nicht erbarmungslos verdammen. Und," einen gewaltigen Anlauf nehmend, setzte ec mit vor innerer Erregung bebender Stimme hinzu, „nun, da ich diese süße Gewißheit habe, sollen Sie auch erfahren, was mich be wogen hat, Sie in meine Vergangenheit einznweihen, Sie wissen zu lassen, welcher Dämon mit seinen Furien mein armes Gewissen peinigt. Es geschah, weil ich, weil ich Ihnen sagen muß, daß ich Sie Nebe, von ganzem Herzen, und ewig und wahr lieb«, und Sie fragen will, ob Sie sich entschließen könnten, mein zu werden, ob Sie mein Weib werden wollen?" Auf alles war Martha eher gefaßt, als auf diese Liebes erklärung mitten auf dem Eise. Zitternd entzog sie den» jungen Manne ihre Hand. War das ein Scherz? Dazu war die Situation, in der sich hier Walberg befand, doch wohl eine zn ernste, die Aufschlüsse, welche er ihr soeben über seine Vergangenheit gegeben, patzten wohl kaum zu einem frivolen Scherz; denn frivol wäre es doch wohl geivesen, mit einem so unverdorbenen Mädchenherzen, das sich eben erst ans der Knospe zur Blüte zn entfalten begann, solchen Scherz zu treiben. Ein Blick in Richards treue Augen jedoch überzeugte sie, wie ernst er es mit seiner Werbung meinte; dennoch war sie nicht im stände, ihm sofort auf seine Frage zu antworten. Errötend hatte sie sich abgewandt, so daß der ängstlich auf jede Bewegung des jungen Mädchens lauschende Richard dies für eine Abweisung hielt. Mit bebender Stimme sagte er daher: „Fräulein Arnold, verzeihen Sie einem armen, vielfach gemarterten Herzen, wenn es sich vermaß, auch einmal in den Himmel der Seligkeit einziehen zu wollen; ich bitte, vergessen Sie diese Stunde, es war unrecht von mir, so hoch hinauf zu gehen, ich wollte Sie nicht damit kränken. Nur glaubte ich, wenn Ihr Herz mit der Zeit vielleicht etwas für mich fühlen könnte . . ." Weiter kam er nicht. Mit einem schnellen Entschlusse, wie es bei dem sanguinischen Temperament Mar^ erklärlich war, drehte sich diesem» und reichte Richard beide Hände hin. „Sie reden von meinem Herzen, nun, Herr Walberg, das hat gleich vom ersten Tage an sür Sie aeiprocben, und wenn Mama und Papa nichts dagegen haben . „Darf ich mit den Eltern reoen, darf ich?" rief Richard in lautem Jubel aus. O, Dank, tansend Dank für dieses Wort, mein liebes, süßes Mädchen!" Und mit Tränen der Rührung und der Freude begann der so ernste Mann einen lustigen Tanz auf der glatten Mche änszuführen, so daß Martha, der das Weinen Ugentlich «ich näher war, als das Zachen, schließlich von der Lustigken mit ar-gesteckt wurde und den zierlichen Pirouetten, ivelche ihr Kavalier und Herzliebfter schlug, zu folgen versuchte. Das war ein gar geschicktes Haschen und wieder Entfliehe»: endlich jedoch gelang es Richard, sein Liebchen dingfest zr machen, und beseligt fuhren sie Hand m Hand zum »orderen Tei' des Teiches zurück, wo man sicher ihre l«ge Abwesenheit schon bemerkt b^tte. Nle vorher war e« glücklicheres Paar über die Bahn dahiugeglitteu. Bleich wie der Tod, <m alle« Gliedei» zitternd sah Gert rud in das ernste Gesicht, welcher sich mit »Lrtlich»» Utick-u über sie beugte, m das Gesicht des Mannes, weiche» ste liebte- und den sie, gerade dieser Liev: wegen, mied; »or de» st« geflohen war, des Mannes, der, wie sie gkmott- jetzt um Marthas Liebe warb. Da staud er vor ihr, «sch sich ebenso bleich wie im vergangenen Sommer; der G«« hatte seine Furche» ihm mit ehernen Griffel in das L»ttltz geschrieben. Stumm stand er vor ihr; es schie», «X getrauc er sia, nicht zu sprechen, und mit unsicherer Stimme begann er end lich: »Ich dachte nicht, Dich hier zu finden und - . >o zu finden." x. Die Worte trafen sie wie ein schwerer Vorwurf u«d mit einem traurigen, lebensmüden Blick sah sie auf. „Luch ich hätte es vorgezogen, zu sterbe», al» »ich W» Mx finde» zu taffen." - —. ... ck.—. im,».)
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