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Memner Alyeiger dkumnier 127. 18. Jahrgang Sonnabend, den 28. Oktober 1905. Qsstkol Klslnölss. Morgen Sonntag z. Kirmes von 5 Uhr an Hierzu ladet ergebenst ein Zeitung sm Wrack, Seiserckarf. aunwsM in iioebreik-, 8ilbk»'koek2kil8- u. 66leg6Nk6il8 -6v8ek6Nl(6N zu billigsten Preisen bei E. Heinr ich's W. die Uebeltäter ein Fenster, nach dem Garten zu gelegen, eingedrückt, als durch das laute Anschlägen des Hundes die Hausbewohner munter wurden und so die böse Absicht des ungebetenen nächtlichen Gastes gründlich ver eitelt wurde. — Eine Frau aus Unterweißig hat am Dienstag auf dem Dresdner Jahrmarkt einen empfindlichen Verlust gehabt. Während sie sich an einem Verkaufsstande verschiedene Waren aussuchte, wurde ihr das Portemonnaie mit etwa 25 Mark Inhalt ans der Tasche genommen. Wohl leichter als sie gedacht, aber schweren Herzens kehrte sie zurück. — In Denlschsüd west afrika ist abermals ein sächsischer Landsmann gefallen. Der Reiter Rudolf Köhler, 1878 zu Dresden geboren, fand am 16. Oktober auf einer Pa trouille in der Nähe des Seeisberges seinen Tod. — Der Dresdner „Elbtal-Abendpost" wird geschrieben: Wer vermag wohl den Schmerz einer Mutter zu ermessen, der das Liebste, was sie besessen — ihr Kind —, durch den Tod entrissen wird; daß sie aber aus Armut die Leichentransporlkosten nicht aufzubringen ver mag und ihren eingesargten Liebling im Kin derwagen von Cossebaude nach dem Bries- nitzer Friedhof fahren muß, wie es erst kürz lich passiert ist, ist tief traurig. Es war das nötig, da es die Mutlerkirche, zu der beinahe ein Viertelhundert Ortschaften gehören, noch zu keinem Leichenwagen gebracht hat, mit dem die Toten, deren Hinterbliebene arm sind, un entgeltlich abgeholt werden. Was mag die arme Frau, als ihr der Weg mit der Leiche ihres Kindes nach dem Friedhof sicherlich zur Ewig keit geworden, erduldet haben! In keiner an deren Lebenslage kann Armut so herb empfunden werden, wie in einem derartigen Falle. Es waren alle tiefgertthrt, die das Leichenbegängnis mit angesehen. — Die seit dem 4. d. M. vermißte, im 15. Lebensjahre stehende Fabrikarbeiterin Hedwig S. in Werdau ist am 24. d. M. am Pleißen- wehre an der Parkstraße tot aufgefunden worden. / Dresden. Am Mittwoch um 11 Uhr 25 Minuten traf der kaiserliche Sonderzug auf dem hiesigen Bahnhofe ein. Nachdem der Kaiser in der Uniform seines Grenadierregiments Nr. 101, über der er das Band der Rautenkrone trug, und mit dem Marschallstabe in der Hand dem Salonwagen entstiegen war, wurde er vom König, der die Uniform seines Ulaneilregiments Hennigs v. Treffenseld angelegt hatte, sowie vom Prinzen Johann Georg auf das herzlichste begrüßt. Beide Monarchen umarmten und küßten sich. Nach Vorstellung des gegenseitigen Gefolges und Abschreiten der Front der auf dem Wiener Platz ausgestellten Ehrenkompaguie des 2. Gre nadierregiments Nr. 101, deren Vorbeimarsch abgenommen wurde, fuhren die Fürsten nach dem Residenzschloß. Am Eingang der Prager Straße wurde der Kaiser von den städtischen Behörden begrüßt, wobei Oberbürgermeister Beutler eine Ansprache hielt. Auf die Be grüßungsansprache des Oberbürgermeisters er- erwiderte der Kaiser, er danke herzlich für den großartigen Empfang seitens der Stadl. Mit besonderer Freude nehme er Kenntnis davon, daß auf wirtschaftlichem Gebiete ein Aufschwung zu verzeichnen sei. Was an ihm läge, werde er immer bestrebt sein, das Wohl Sachsens zu fördern. — Donnerstag mittag I Uhr fand im Thronsaale des Nesidenzschloffes in Dresden in Gegenwart des Prinzen Johann Georg, der Spitzen der Behörden, des diplomatischen Korps und anderer die feierliche Eröffnung des sächsischen Landtages statt. König Friedrich August verlas eine Thronrede, in der es heißt: Der Ihnen zugehende Staatshanshaltsetat auf die Jahre 1906 und 1907 läßt die fortschreitende Fisch-Konserven Bismarck-Heringe, Ostsee -Delikateß-Heringe ohne Gräten in div. Saucen, Hering i. Gel., geränch. Lachs, Appetit-Shld, Christiana- Anchovis, Oclsardinen bei Carl Schwind. i Besserung der Finanzlage des Landes erkennen- Es ist möglich geworden, einerseits den außer- ordentlichen Etat von Ausgaben der laufenden , Verwaltung weiter, obschon noch nicht voll- ' ständig, zu entlasten und andererseits die Tilgung der Staatsschuld zu steigern. Den staatlichen und kulturellen Aufgaben des Landes sind, bei aller gebotenen vorsichtigen und wirtschaftlichen Finanzgebahrung, ansehnliche Mittel zugewendet worden, wenn auch noch nicht alle beachtlichen Wünsche unter den gegenwärtigen Verhältnissen ihre Verwirklichung finden konnten. Das finan zielle Verhältnis zum Reiche, dessen grundsätz liche Neugestaltung der Gegenstand ernster Sorge schon meiner erlauchten Vorfahren auf dem Throne gewesen ist, hat sich für die Einzel staaten nur noch ungewisser und drückender ge staltet. Es ist mein lebhafter Wunsch, daß die in dieser Richtung jetzt von neuem aufgenom- menen Bestrebungen der verbündeten Regierungen zu einer Verständigung führen, welche die In teressen des Reiches und der Bundesstaaten gleichermaßen wahrt, und die Bundesstaaten gegen die ungcmeffene Inanspruchnahme von Landesmitteln zur Deckung des Reichsbedarfes sicherstellt. — Bei der Teilung der Kammer in fünf Abteilungen kamen in die 1. Abteilung Wittig-Rabenau (kons.) und Zimmermann- Dresden (Ref.) als erster bezw. zweiter Schrift führer, in die 4. Abteilung Rudelt-D euben (kons.) und Braun-Freiberg (nat.-lib.) als erster bezw. zweiter Schriftführer. Dr. Mehnert wurde mit 74 von 80 Stimmen zum Präsidenten, Dc. Schill-Leipzig (nat.-lib.) mit 66 von 80 Stimmen zum 1. Vizepräsidenten, Geh. Hofrat Opitz-Treuen (kons.) mit 54 von 80 Stimmen zum 2. Vizepräsidenden gewählt- Von den übrigen 26 Zetteln waren 25 leer: einer war mit drei Kreuzchen versehen, was Heiterkeit erregte. Ferner wurde Bürgermeister Wittig- Rabenau zum zweiten stellvertretenden Schrift führer gewählt. — Nach Mitteilung des Militärverordnungs blattes ernannte König Friedrich August den Kaiser Wilhelm zum Chef des neuen säch sischen Ulanen-Negiments, das Hinfort den Namen führt „3. sächsisches Ulanen-Negiment Nr. 21 Kaiser Wilhelm II. König Von Preußen". Kötzschenbroda. Als ein Zeichen der Zeit wird die Tatsache betrachtet, daß das vor einigen Jahren auf den herrlichen Lößnitz höhen von Ober-Kötzschenbroda errichtete Berg restaurant „Kaiser-Franz-Josef-Höhe", das ganz der Neuzeit entsprechend ausgestatlet ist, um es nur an den Mann zu bringen, für die Hälfte der nachweisbaren Herstellungskosten verkauft werden soll. Infolge ungeeigneter Bewirtschaf tung geriet der Wirt in Konkurs. Mittweida. Der Sohn des hier sehr bekannten Kaufmanns S. soll im Duell gefallen sein. Tatsache ist, daß im hiesigen Amtsblatt die Familie das plötzliche Ableben ihres Sohnes, der kurz vor seiner Verheiratung stand, bekannt gibt- Der „Mittw. General-Anz." berichtet über den traurigen Vorfall: Der im Duell Gefallene war 32 Jahre alt. Ec hatte am 1. Juli das Geschäft von seinem Vater übernommen. Letzterer hatte die Firma aus kleinen Anfängen zu der jetzigen Höhe gebracht. Er glaubte nun seinen Lebensabend ruhig be schließen zu können. In einigen Wochen sollte die Hochzeit seines hoffnungsvollen Sohnes sein. Die Braut weilte in Freiberg, um sich im Haushalte auszubilven. Jetzt ist nun all' das sonnige Glück mit einem Male zerstört! — Der vermißte Lokalrichter Mylau aus Zschopau ist in Weipert verhaftet worden. Kesvliüdte» 8MMoli sucht zu kaufen l.ou>» Nsinsnn, Erscheint Dienstag, Donnerstag n. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrierter achtteiligen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes I.SO Mk. Zuse rate kosten die Spaltenzeile oder deren Rainn 10 Pf., für auswärtige Jiserent-n Ib Pf., Reklame» 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeimngen. MalterMühts. Sonntag u. Montag zur Kirmes 8larkb68 Sslkmusik IM" slarköeseßte Mallmustk Hur Nah uni! fern. Rabenau, den 27. Oktober. — Der Geschäftsbericht des Konsum- vereins und Produktivgenoffenschafl für Pot- ichappel und Umgegend für das 18. Ge- fchäftsjahr 1904/05 ist soeben erschienen. Der selbe bezeichnet die allgemeine Geschäftslage des Atzten Jahres als im Zeichen der Teuerung gehend, und auch das begonnene Geschäftsjahr habe durch die zu erwartende Einführung des "euen Zolltarifs, der schon jetzt seine Schatten borauSwerfe, mit Preissteigerungen zu rechnen. Die Warenumsätze betrugen in den Geschäften 1111652.— Mark, in der Gesamtsumme 1219 851.39 Mark. In der Verkaufsstelle Rabenau wurde 1904/05 ein Umsatz von 83 824,38 Mk., (1903/04 87 006,36) Mk., in Tharandt 75 199,94 Mk. s63 909 34 Mk.). in Somsdorf 50 100,38 Mk. (46 134,46 Mk.), 8. in Dippoldiswalde 40 198,60 Mk. (33 254,60 Mark erzielt. Acht Prozent Dividende (wie Kriges Jahr) kommen auf 1 174 450 Marken öur Verteilung. -- Infolge Weichenbruchs unterhalb Hains- bcrg erlitt Dienstag der 6.47 abends in Hains- berg fällige Lokalzug 50 Min. Vjerspätun g. Das Gleis war deshalb für die 6.57 u. 7.42 ist Hainsberg eintreffenden Züge gesperrt. — Unserer heutigen Nummer liegt eine Beilage der Firma Carl May, Deuben, bei, vorauf wir die Leser aufmerksam machen. — Vom Gewerkschaftskartell Plauenscher Grund wurde es nicht gulgeheißen, daß die Zahlstelle des Holzarbeilerverbandes Rabenau einen Teil ihres Ueberschusses vom Sommerfest der Nabenauer Gemeindediakonie überwiesen hat. Man erkannte an, daß die Diakonie von armen Leuten und Genossen in Anspruch gc- »ommen werde, meinte aber, man habe noch andere Bestrebungen (z. B. Krankenhausbaufond). — Das imGrundbuche für Seifersd orf auf den Namen Ernst Oswald Kandler einge tragene Hausgrundstück soll am 8. Dezember 1905, vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle Dippoldiswalde im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 13,9 Ar groß und auf 18446 Mk. 90 Pfg. geschätzt. Es liegt am AZalde rind ist zur Bewohnung für Sommer- srischler eingerichtet. — Buchdruckereibesitzer Martin Berger in Wilsdruff soll unter Hinterlassung seiner Familie und seines Geschäftes seit Montag, den 16. Oktober spurlos yerschwunden sein. Berger, der gern Motorrad fuhr, soll sich nicht wimal von seiner Frau und seinen 3 Kindern verabschiedet haben. — Von dem bekannten Kur-Institut Spiro Spero (Paul Weidhaas), das mit seinen Ersätzen bei Behandlung von den ver schiedensten Asthma- und Lungenleiden bereits seit 1881 wiederholt das öffentliche Interesse ^regt hat, liegt der heutigen Nummer ein Prospekt bei, den wir der Beachtung unserer Keser empfehlen. — In Neudölzschen in der Nähe der früheren Militärmühlc sprang ein ca. 28^Zahre aller Man» in die Weißeritz. Da der Selbst- wordkandidat im Wasser erbärmlich schrie, wurde der in der Nähe stationierte Bahnbe- amte auf ihn aufmerksam und brache ihn aufs Trockene. Anscheinend ist der Mann, dessen Personalien noch nicht festgestellt werden konn- geistig gestört. -- In einer der letzten Nächte hat man versucht, in Braunes Restaurant in Dölz- 'chen einzubrechen. Schon hatten der oder Hisste»' König aidenl-Nükv, Nsbvnsu Heute Sonnabend: „Unschuldig zum Tod verurteilt" od. Kaspar vor Gericht. Lebens bild in 6 Akten. Morgen Sonntag: Zwei Vorstell. Nachm. 3 Uhr: „Großmut u. Edel sinn". Abends 8 Uhr: „Das Räubcrwirts- haus in Rußland" oder Die Leibeigenen. Lustspiel in 4 Akten. Hierauf die beliebten lek. Sivssnpkaiogi'spkinn. Um gütigen Besuch bittet A. Neumeister. vktung! Sonntag, Montag u. Dienstag stehe am Gasthof in Kleinölsa mit meiner smvnik 8vksuIk«I und empfehle dieselbe gefl. Benutzung. Die Bedienung erfolgt durch 2 Matrosen und 1 Matrosin. Aufspielen neuester Tänze u. Märsche. Ueberraschungen verschiedener Art. Hochachtend P. Walter. Bekanntmachung Wegen des auf nächsten Dienstag fallenden ^eformationsfestes wird an hiesiger Sparkasse —Gemeindeamt —, um die daselbst verkehrenden Spareinlagen vor Zinsverlust zu bewahren, bereits aion»sg, si» 30. a. IN. iu den gewöhnlichen Geschäftsstunden expediert werden. Hainsberg, am 26. Oktober 1905, Der Sparkasse»,-Ausschutz. Mehnert, Vorsitzender. T olsl - Husvsi'ksuf. Hemdenbarchent in bunt, Meter 25 Pfg. bis zum besten Elsäßer Barchent 45 Pfg., Hemdenbarchent in weiß, Meter von 35—45 Pfg., Jackenbarchent, Meter von 35— 60 Pfg., Blousenbarchent, karriert, Meter von 50—60 Pfg., Damentuche, nur schwere gute Waren, Mtr. 75 Pfg. Stoffe zu Kostümen und Röcken, Meter 0,90—1,20 Mk., Kleiderstoffe, Meter von 50 Pfg. an, Trikotagen als: Hemden, Hosen, Unteranzttge zu spottbilligen Preisen. In Folge geschäftlicher Abhaltung war ich einige Tage ab- wesenv, bin aber von heute an, bis Schluß des Ausverkaufs täglich anwesend. Es wird, um zu räumen, zu jedem annehmbaren Preise verkauft, ksbensu. DM« UsemMN-- ksdensu. AM Mserckms. Sonntag u. Montag zur Kirmes v. 4 Uhr an starkveseßte Aassmufik. Dienstag zum Resormativusfest Oross- NLIitärLonMrt. Es ladet freundlichst ein kl. kützker.