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Rabenauer Anzeiger : 20.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190704208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19070420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19070420
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-20
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
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einer Generalswitwe. In Rom jen Lon-l Schicksal Hochpoli-1 nahm dieser r» Ergebnis spezieller Verhandlungen zwischen Lon dm und Rom, und ein Ereignis von l lisch» Bedeutung. Die Begegnung erfolgte auf die persönliche Initiative Eduards hin und wurde erst nach dem Bekanntwerden des Programms von Rapallo in Aussicht genommen. Der Zweck der ilnterredung wird die Erörterung der Abrüstungs- kage sein, in der Italien die Rolle als Ver- Mler zwischen England und Deutschland zugc- dacht ist. Zur Begegnung König Eduards und des Königs von Italien in Gaeta schreibt die Wiener »Neue Freie Presse" : „Was soll diese mit offener Rücksichtslosigkeit fortgesetzte politische Arbeit, die dm Zweck hat, Deutschland gänzlich einzukreisen, >n ein Netz einzuschließen und gänzlich zu isolieren? Was sollen diese ewigen Reizungen, für die jeder sichtliche Anlaß fehlt, da niemand die friedlichen Absichten der deutschen Polüik bezweifelt? Nach Eaitagena jetzt Gaeta. Dadurch wird dis Aussicht nus eine Verständigung im Haag noch geringer, ?ber die Sorge um den Frieden noch größer." hunst unü Akrenschatt. Ein Serum zur wirksamen Bekämpfung der Nahr wollen die Pariser Professoren Vaillard und Dopter gefunden haben. Von 243 Fällen, >n denen das neue Serum angewandt wurde, nahmen nur 10 einen tödlichen Ausgang. Ein neues Wcmcnth in der Sonne. Man M neuerdings gefunden, daß in der Photosphäre lKarona) der Sonne der glühende Dampf eines nui der Erde bisher nicht nachgewiesenen Elements mihalten ist, das infolge seiner Herkunft den Na- >um „Koronium" erhielt. Das Licht des neuen uements zeigt sich im Spektroskop als eine sehr Me grüne Linie. Eine interessante archäologische Entdeckung Hut die Britische Archäologische Schule in Athen den Ufern Eurotas gemacht. Dr. Bosanquet, ^Leiter der Anstall, der in der Umgebung der Ramen des alten Sparta umfangreiche Ausgra- Mgen vornimmt, hat den im grauen Altertum huchberühmten Tempel der Artemis Orthia frei- Mgt. Eine Reihe Gold- und Silberstatuetten, wahrscheinlich Weihgeschenke frommer Pilger, so wie allerlei kleinere Ziergeräte in Elfenbein wurden m den Trümmern des altehrwürdigen Heiligtums Wunden. Tage Frau Rosa Venanzi, die Witwe des vor vier Jahren verstorbenen General Venanzi, Gift; sie wurde sterbend ins Hospital gebracht. Die Dame hatte sich im Jahre 1883 mit dem General verheiratet, aber nur kirchlich, weil sie nicht die Mitgift besaß, die auch in Italien ein höherer Militär nachweisen muß, wenn er die Heiratslizenz erlangen will. 1887 wurde Venanzi, der einer der tüchtigsten italienischen Offizier war, zur Disposition gestellt, weil er mit einem Truppen kontingent, das nach Afrika gehen sollte, mit zehn Minuten Verspätung in Neapel eingetroffen war; sechs Monate später wurde er auf seinen Antrag aus dem Heeresdienste entlassen. 1893 ließen er und feine Frau sich auch bürgerlich trauen. Trotz dem wollte man der Frau nach dem 1903 erfolgten Tode ihres Gatten keine Pension gewähren ; man bewilligte ihr nur eine jährliche Unterstützung von 200 Lire oder 160 Markl I Sie geriet infolge dessen in die bitterste Not und beschloß, da sie den Kampf mit dem Leben nicht weiterführen konnte, in den Tod zu gehen. In dem Dorfe Lengfeld erschlug der 40jäh- rige Stationsasststent Lang seine schlafende 12jährige Tochter mit dem Beil und versuchte dann sich selbst durch Oeffnen der Pulsadern zu töten. Die schreckliche Tat ist offenbar in einem Anfall von Geistesstörung geschehen. Hochwasser in Ungarn. Zwischen Tokai und Rakamaz ist der Verkehr nur durch Kähne mög lich. Sämtliche arbeitsfähige Leute sind zu den Dammarbeiten beordert worden. Dis Stadt ist gefährdet; auch ein Teil der Ortschaft Vsnczello steht unter Wasser, die Bewohner flüchten. Ich möchte Lie verschiedenes fragen. Lie sind ins Geschäft eingeweiht und können mir wichtige Aufschlüsse geben." Der Prokurist verneigte sich zustimmend. Als sie im Zimmer einander gegenüber saßen, begann Hans: „Die Geschäftsbücher werden jedenfalls vom Gericht in Beschlag gelegt sein, sodaß ich mir daraus keine näheren Details holen kann. Können Lie mir ungefähr angeben, wieviel die Außenstände im Geschäft betragen und wieviel Waren noch aus Lager sind?" Nach einigen Nachdenken sagte der Prokurist: „Wenn ich die Forderungen der Lieferanten abziehe, mögen es alles in allem beiläufig 60000 Mark sein." „Der ganze Hauskomplex wird wohl auch seine 40000 Mark wert sein; unser Vater hat durch seine Börsenspeku lationen Schulden in Höhe von 100000 Mark kontrahiert. Dann werden sich im Gesamten die Aktiva und Passiva so ziemlich ausgleichen. Ich bin froh, daß es wenigstens soweit reicht." „Gestatten Lie mir aber eine Frage," fiel Meyer ein, „wovon wollen Lie und Ihr Fräulein Schwester eigentlich leben?" «Etwas hat unser Vater noch für uns zurückgelegk, mit dem wir wohl auskommen werden. Wir müssen halt etwas genügsamer werden." Der Prokurist blickte eine Zeit lang sinnend vor sich hin, dann richtete er seine treuen Augen auf seinen Gegenüber. „Herr Kollmann, nehmen Sie mir einen Vorschlag nicht übel, den ich Ihnen jetzt machen will. Ich stehe allein in der Welt, Ihr Herr Papa hat mich die Fahre, seit ich bei ihm bin, überreichlich bezahlt, sodaß ich ein ganz nettes Sümmchen beisammen habe. Ich brauche das Geld nicht und stelle es Ihnen gerne zur Verfügung, damit Lie Ihre Studien vollenden und Ihrem Fräulein Schwester ein ange nehmes Leben schaffen können. Ich will Ihnen das Geld nicht schenken, weil ich doch weiß, baß Sie zu stolz wären, es anzunehmen. Lie können mir's, wenn Sie einmal mit Aus aller Welt. Ein Licbesdrama hat sich dieser Tage in der Wrbelliner Straße in Berlin abgespielt. In der Ahnung ihrer Wirtsleute versuchte die 23jährige Pellerin Gertrud Zimmermann ihren Bräutigani, M Bäcker Bölom, zu erschießen. Sie traf ihn in Ke Backe und richtete dann die Waffe gegen sich lfwst, verfehlte aber das Ziel. Hierauf trank sie und stürzte sich dann aus dem Fenster Die Unglückliche starb auf dem Wege nach dem La- tarus-Krankenhause. Eifersucht hatte sie zu der ^t getrieben. Ein tödlicher Motorradunfall betraf einen Arbeiter der Münchener Fahrradfirma Härting. , r stieß in Garching mit einem seine Fahrbahn "euzenden radfahrenden Bauernburschen zusammen starb an den erlittenen Verletzungen, während llrheber des Unfalls heil davon kam. Bom elektrischen Strom wurde ein Arbeiter sst Jsarkraftwcrke in Perlach bei München ge ilet, als er an der Starkstromleitung eine Re paratur vornehmen wollte. Unter der Erde. Im Bahnhof der Unter grundbahn Holborn stürzte ein Beamter aus dem Mrstuhl in die Tiefe, durchschlug mit dem Kopfe Dach des Bahnsteigs, wodurch noch drei Personen verletzt wurden, und blieb zerschmettert , 6M n EnM Italien? der Prs iem Sias' ebenste 8' Urmknsttmmen. Roman von Richard Walther. U Lo wollte Hans wenigstens den Ausgang sehen. Er bemerkte, wie seine Schwester nach einem flüchtigen Erröten Noch tiefer wie vordem erblaßte und abwehrend beide Hände ausskreckke, während ihr die Tränen in die Augen 'raten. „Ich bitte Sie, Herr Meyer, schonen Sie mich und reden ^>e nicht weiter!" rief sie mit gebrochener Stimme. „Ich Mn nie die Ihre werden." „Und warum nicht?" lautete die schmerzliche Gegen- stage. „Ich habe kein Recht zu forschen, ob Lie bereits b'nen andern lieben, Fräulein Else, sondern muß mich mit Mem Fa oder Nein begnügen. Erscheint Ihnen das Leben b" meiner Leite wirklich nicht erträglich? Oder haben Lie >onst etwas gegen mich?" „Nein, nicht gegen Lie! Aber Ihre Bewerbung kann 'ch nicht annehmen, so dankbar ich Ihnen auch dafür sein "Me. Ich flehe Sie an, zürnen Sie mir deswegen nicht, Ober ich kann nicht anders." Ein schmerzliches, wehmütiges Zucken lief über das Mcht des Prokuristen und mit tiefem liebevollen Mitleid blickten seine Augen auf die Leidens gestalt vor ihm. „Ich will nicht weiter in Lie dringen," sprach er mit frierender Stimme, „sondern wünsche nur, daß Ihnen boch das Glück beschieden wird, das Sie verdienen. Das Mden Lie mir aber doch versprechen, daß Lie mir immer Men Aufenthalt angeben und sich an mich wenden wer- ben, falls Lie einmal eines treuen, aufrichtigen Freundes bedürfen sollten?" Hans machte ein Geräusch, als wenn er eben aus dem -lebenzimmer einträte, um den Beiden das Peinliche einer fiteren Unterredung zu ersparen. Freundlich redete er M Prokuristen an. ^>Hätten Lie Zeit zu einer kurzen Beredung, Herr Meyer? man ns schmeW fsgenM me. SÄ Habe, ungeM iosadoM wegen Bauern«' h der Ei' aes" st>°' rtsällt. e« worin p i Liberi S-hW' ionen er»' Sozias Etats noch M er auO aßere^I Vermischtes. Der Zahn der Zeit. Der Juliusturin "auf der Zitadelle von Spandau, in dem die 120 Milli onen Mark Reichskriegsschatz ruhen, ist schadhaft geworden; die Jahre haben das Mauerwerk des Jahrhunderte alten Baues arg mitgenommen; ein- Terüst ist aufgerichtet worden, um die schlechten Stellen auszubeffern. An Schlafsucht erkrankte vor einigen Tagen im Anschluß an eine Hochzeitsfeier die in den zwanziger Jahren stehende Lehrerin Huver in Posen und ist bisher nicht wieder erwacht. Die Bemühungen der Aerzte, ihr Nahrung zuzuführen, mißlangen bisher, sämtlich. Der Nil streikt. Aus Aegypten verlautet, daß die Nilüberschwemmung dieses Jahr sehr gering zu werden droht, was mit einem schlechten Aus fall der ägyptischen Ernte gleichbedeutend wäre. Die Behörden haben bereits Vorbereitungen ge troffen. nm durch das Assuan-Stauwerk möglichst viel Wasser für die nötige Überschwemmung zu sichern. Der 57 Pfnnd schwere Rekrut. Als Kurio sum verdient erwähnt zu werden, daß bei der dies« jährigen Frühjahrsmusterung in Kaiserslautern ein Gestellungspflichtiger erschienen war, der acht- undzwanzigemhalb Kilogramm — also 57 Pfund wog. Dieses Gewicht hatte er bei einer Länge von 1,30 Meter. Das Gegenstück zu diesem Knirps bildete ein Mann von 92 Kilogramm Körper gewicht. Beide wurden nicht für würdig befunden, in die Reihen der BatcrlandSoerteidiger einzu treten. GerichLshalle. Die Strafkamncr in Erfurt verurteilte den zwölfjährigen Schnlknaben Klein, der den gleich alterigen Knaben Gerlach im Streit durch Stock hiebe auf den Kopf getötet hat, zu dreißig Mark Geldstrafe. Dec jugendliche Totschläger ist wahr haftig milde davon gekommen. Das Geständnis eines 14 jährigen Mäd chens. Eine entsetzliche Kindertragödie fand, wie schon mitgeteilt wurde, am Sonnabend vor der 5. Strafkammer des Dresdener Landgerichts ihren Abschluß. Unter der Anklage, den leiblichen Bru der getötet, die Tötung aber nicht mit Ueber- legung ausgeführt zu haben, stand das 1892 zu Oaestenburg bei Meißen geborene Schulmädchen Frieda Johanna Saalbach. Das storkentwickelte, aber verstockte Kind blickt auf eine freudlose Ju gendzeit zurück. Die Mutter, eine arme Fabrik arbeiterin, kommt nur zur Essenszeit in ihre Wohnung; 4 Geschwister sind sich selbst über lassen und die Angeklagte führt sozusagen das Szepter. Der Vater kam stets betrunken nach Hause, sorgte nicht für seine Familie und ist be reits seit drei Jahren spurlos verschwunden. Während der Abwesenheit der Mutter lebte das Mädchen mit ihrem zehnjährigen Bruder Georg, einem unglücklichen, halb gelähmten, an offenen Beinwunden leidenden Wese?:, zusammen. Die vierzehnjährige Schwester behandelte den kranken Bruder oftmals roh, stieß, und puffte ihn und hatte stets Zank und Streit. Er war ihr ein Dorn im Auge, und da sie auf Geheiß der Mutter ihn bewahren mußte, war er ihr einfach im Wege. Am 19. Februar d. Js. hatte die Schwester dem kranken Bruder morgens vor Be ginn der Schulzeit befohlen, auszustehen. Das tat der Knabe nicht. Nun geriet das Mädchen derart in Wut, daß sie ein Schürzenband nahm, es dem Bruder um den Hals legte und ihn dann er drosselte. — Die Vernehmung entrollte ein trau riges Bild aus dem Seelenleben des Kindes. — Mors.: Was hast Du getan? — Angekl.: Ich 'habe meinen Bruder ermordet! — Nors.: Wie r Gels- ei" das E- chken 'L hlle ec . k befch-H dünste n gespa^r alle es tte, uM- -ebensA rieten n Re-b^ Ihren Studien fertig sind und eine gute Stellung haben, bei Gelegenheit zurückgeben. Für mich bleibt es sich ja gleich, ob ich es auf einer Bank liegen habe oder Ihnen leihe. And Ihnen ist damit geholfen." «Herr Meyer, ich danke Ihnen!" versetzte Hans gerührt und drückte warm die Hand des wackeren Mannes. „Hof fentlich habe ich es nicht nötig, von Ihrem edlen Aner bieten Gebrauch zu machen. — Ich verspreche Ihnen aber, wenn ich wirklich in Verlegenheit kommen sollte, mich an Sie zu wenden. Lie haben sich heule als warmherziger, selbstloser Freund gezeigt und das werde ich Ihnen nie vergessen, auch meine Schwester nicht. In Halle werden wir ja nicht bleiben, aber ich will Sie immer benachrich tigen, wo wir uns rufhalten und die Entfernung soll unsern Frenndschaftsbnnd nicht zerreißen. Vielleicht fügt es sich, daß wir in späteren Fahren wieder nahe bei einander wohnen und die Cr nnerungen an das Fetzt, das so schmerz lich ist und doch auch wieder durch die Freundeskreue er hellt wird, auffrischen können. Ich habe hier die Brief schaften Papas und werde dieselben gleich ans Gericht ob- liefern. Ich möchte, daß die trübe Angelegenheit möglichst bald geordnet fei. Wollen Sie mich begleiten?" Meyer erklärte sich einverstanden, verabschiedete sich in teilnehmender, herzlicher Weise als ob nichts geschehen sei von Else und die Beiden traten auf die Straße. Hätten sie emporgesehen, so würden sie bemerkt haben, daß ihnen Else nachsah, solange sie sichtbar waren. Dann sank sie zurück und brach in krampfhaftes Schluchzen aus. Wortlos gingen die beiden jungen Männer eine Zeit lang neben einander. Hans gedachte, in welch' sonder barer Weise ihm hier ein Freund erstanden sei. Er erin nerte sich der banalen Absicht, deren cr den Prokuristen geziehen hatte, als er zu ihnen gekommen war. Plötzlich unterbrach er das Schweigen. Für Geist und Gemüt. Verschiedene Lesarten. A.: „Ich möchte wirk lich wissen, wie die beiden sich verlobt haben." — B.: „Ja, das ist schwer zu ergründen; sie sagt, er habe sich ihr zu Füßen geworfen, und er sagt, sie habe sich ihm an den Hals geworfen!" Frkhliugssonne. MÄ^Vein Frühlingssonne, sie tut nicht wohl, Die macht nur müde, — so müde, Sie weckt im Herzen die Sehnsucht auf Nach einem verschollenen Liede. Im Lenz keimt aus der Erde das Gift, Das Gift mit dem würzigen Hauche, Und die Seele, die törichte Seele träumt, Als ob sie in Wonnen tauche. Und dann wirds Nacht, und der Raureif fällt, Kalt schauert der Wind im Riede, — Nein, Frühlingssonne, die tut nicht wohl, Die macht nur müde müde . . . Replik. Er: „Ich kann nicht begreifen, wie Sie das Haar einer anderen Frau tragen können." Sie: „Nun, Sie tragen ja in Ihren Anzügen auch die Wolls eines anderen Schafes." Zu taub. Schmidt: „Ich möchte Ihnen etwas im Vertrauen mitteilen." Müller: „Bitte!" Schmidt: „Ich bin etwas knapp und brauche 500 Mark." Müller: „Sie können mir ruhig ver trauen. Ich werde still fein wie das Grab. Ich habe nichts gehört." Gute Jagd. Sonntagsjäger: „Der Tag fängt gut an, gleich am frühen Morgen einen netten jungen Köfer getroffen und — natürlich gleich verschossen." Eine kostbare Perle ist von einem mexikanischen Fischer nahe bei Santa Rosalia gefunden worden, die er sofort in Guaymas für den netten Preis von 40000 Mark verkaufen konnte. Nun find für das wundervolle Stück von einem New Iorker Liebhaber bereits 100000 Mark geboten worden. Nach zwanzig Jahren. Aus Mailand wird berichtet: Unter den bei dem Erdbeben von San Francisco geretteten Personen, die nach dem Un glück erwähnt wurden, befand sich auch eine, die der italienischen Polizei nicht unbekannt war. Es handelt sich um den Italiener Riccomini aus Lucca, der am 27. März 1887 von den italienische r Geschworenen wegen Ermordung zweier Carabi niere zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden ivar. Niccomini war damals aus Italien geflohen und seitdem von den Behörden vergebens gesucht worden. Das Erdbeben verriet nun den Aufenthaltsort deS Mörders. Sofort wurde von den italienischen Behörden das Auslieferungsver fahren eingeleitet, denn schon drohte die V:r- jährungsfrist, die am 27. März 1807 ablief. Die Amerikaner aber lehnten die Auslieferung ab, wie man behauptet, dank dem Einflüsse Riccominis, der es in Amerika bis zum Millionär gebracht hatte. Nun, da die 20 Jahre verflossen, kündigt Niccomini feine Heimkehr in sein Vaterland an, wo er seine Frau und Kinder wiedersehen will, die er damals verließ, und denen er in der ganzen Zeit kein Lebenszeichen geben konnte, da die Po- lizri sonst seine Zufluchtsstätte erfahren hätte. Entwiche«. Bei einem Spaziergang entwichen 18 Zöglinge der staatlichen Zwangserziehungs anstalt in Speyer; nur dreisfind bisher ergriffen worden. Das preussische Kleinbahngesetz Dem Ab- geordm tenhaus ging das Sekundärbahngesetz zu, das 222289000 Mark, darunter 2225000 für ein vie les Gleis auf der StreckesHalle-Eilenburg, fordert. Die Genickstarre nimmt im Ruhrbezirk einen äußerst beunruhigten Charakter an. In der Ge meinde Carnap herrscht sie epidemisch. Der Regierungspräsident hat für den Ort die Schließung der Schulen angeordnet. bist Du dazu gekommen? War Zank und Streit zwischen Euch? Du sollst die Unverträglichste ge wesen sein. — Angekl.: Ja, ich weckte morgens einhalbacht Uhr meinen Bruder, als er aber nicht kam, ging ich in die Schlafstube. Dann nahm ich einen Schürzengürtel, den ich auf dem Wäsche körbe liegen sah, hob den Kopf meines noch schlafenden Bruders in die Höhe und legte ihm den Gürtel um den Hals, dessen Enden über Kreuz. Ich stemmte meine Kniee gegen das Bett, zog erst langsam, dann fest zu und ging dann in die Schule. — Vors.: Wachte Dein Bruder nicht auf? — Angekl.: Nein, er legte sich aus die andere Seite und röchelte. Ich dachte, viel leicht erholt er sich wieder, oder er könne auch sterben. — Dann ging die Mörderin ruhig in die Schule und sagte zu einer Freundin: „Mir ist, als ob heute jemand bei uns stürbe." Um zehn Uhr war der Unterricht aus. Das Mädchen kam ins Haus zurück und fand ihren Bruder tot vor. — Vors.: Was tatest Du jetzt? — Angekl.: Ich ging zu meiner Schwägerin und sagte, da liegt der Georg tot vor der Lür. Dann lief ich zur Mutter in die Fabrik und holte sie nach Hause. — Weshalb hast Du Deinen Bruder ge tötet? Habt Ihr Euch nicht vertragen? — Nein, cr sollte mir immer helfen bei der Arbeit im Haufe, aber er half nicht, sondern ging lieber auf die Gasse. — Du sollst ihn stets geschlagen und gestoßen haben? — Ja, zuletzt geriet ich in furchtbare Wut darüber, daß cr nicht aufstand, und ich griff dann nach dem Schürzenbande, um es ihm um den Hals zu legen. — Sollte denn der Bruder sterben? — Ja! — Dem Mädchen wurde vom Schuldirektor ein sehr günstiges Zeug nis ausgestellt und sie als ein ordentliches, ver trägliches Mädchen, dessen kindliches Gemüt unter den unglücklichen Familicnverhältnisssn zugrunde gegangen sei, geschildert. Im Zuschauerrrume be fand sich die tiefgebeugte Mutter in Begleitung einer erwachsenen verheirateten Tochter. Beide brachen beim Anblick des unglücklichen, aus der Haft^ vorgesührten Kindes in lautes Schluchzer: aus. — Das Gericht erkannte wegen Totschlags auf eine Gefängnisstrafe von 2 Jahren. lch'wg Zzuspce^ argen sts. schwieg) e und ns, stoßen L SieM Tücken 's ik mir s ;nen we'L sie gerne) wir ihr 5-h^ ick, we^ doch M ecklär!, d« r Char-D dieser A'; stallen EN' ZefühM wird e und so schin^ r nicht s r pollt'V: «er aiM umneM und As BedeM ider SE FranlA keine U g von ds en besu^s Ernstes/,, DeuE tev in eiff Der ck belässt/, ns SE nlliche rklichl-i! o Europa o. rlt se'M ;en unM denen G, et diesM. mg iM. telmcer or EniM lesen M, Znleresst i. arum bE SM der den »d im LW LS > zu bestoß ni dcpes^ saeta
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