Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 11.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190704114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19070411
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19070411
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-11
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 11.04.1907
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
and auf der Haager Konferenz durch die und den Angeklagten zu 3 Monaten Gefängnis sprach Publikationsbefugnis aus. 49 Fälle von Soldatcnmißhandlnng. Mchhandlungsprozeß beschäftigte in Berlin Ein das An Diskussion der Äbrüstungsfrage entlarven zu Wolken. mrger Garnison ist in den letzten Tagen durch vier Regimenter verstärkt und für den Fall van Unruhen in vier Bezirke geteilt worden. Mit dem Oberbefehl wurde der Petersburger Stadthauptmann betraut. Das Kadcttenblatt „Rjetsch" veröffentlicht äußerst sensationelle Enthüllungen über den Verband des russischen Volkes aufgrund eines Geheimzirkulars der Verbandsleitung. Es erweist sich, daß das geheimnisvolle Kreuz, das im Verbandsorgane am Tage der Er mordung des früheren Duma-Abgeordncten Dr. Jollos erschien, mit dieser Tat nichts zu schaffen hat. Dieses Kreuz gibt vielmehr allen 640 Sektionen des Verbandes kund, laß sofort Telegramme mit der Bitte um Auflösung der Duma an den Kaiser zu rich ten seien. Solche Telegramme treffen in der Tat in großer Anzahl ein. Ferner fordert das geheime Zirkular auf, am Lage der Auf lösung der Duma überall Manifestationen zu veranstalten und die Radikalen niederzuschla gen. Im Hinblick auf die Zugehörigkeit der höchsten Würdenträger zum Verbände erre gen diese Enthüllungen das größte Aufsehen. Der Polizeiminister soll sämtlichen großen Bankgeschäften die geheime Mitteilung haben zugehen lassen, daß den Behörden zu Ohren gekommen sei, die Revolutionäre, die sich zu- sammengcschlossen hätten, beabsichtigen, gleich zeitig auf eine Anzahl Geldinstitute Angriffe zu machen, um eine Beraubung der letzteren vorzunehmen. Durch gleichzeitiges Vorgehen hofften sie zu erwirken, daß das Militär an dieser oder jener Stelle nicht störend da zwischentreten und auf diese Weise der Raub gelingen könne- Rußland. Die Budgetdebatten kosten der zweiten Duma vielleicht noch das Leben. Die regie rungsfreundlichen Parteien gaben bereits durch das gelegentliche Verlassen des Sitzungssaales ihre Meinung kund, daß sie nicht geneigt seien, die ausschweifenden Reden der Sozia listen und anderer radikaler Mitglieder mit anzuhören. Die wahrhaft russischen Leute haben eine besondere Abteilung sogenannte Kreuzzügler errichtet, die allerseits mit allen Mitteln für die Auslösung der Duma kämpfen soll. Nach anderen Meldungen werden die Marokko. Der „Times" wird aus Tanger gemeldet: Zwischen der französischen und der deutschen Zesandtschaft ist glücklich ein Abkommen über >ie drahtlose Telegraphie erreicht. Man hofft, daß diese befriedigende Abmachung zu weiteren Arrangements führen, und daß eventuell ein vollständiges Einverständnis zustande kommen wird- Tatsache ist, daß die Anschauungen be züglich der drahtlosen Telegraphie erst him melweit auseinandergingen. Das beweist, sagt der Korrespondent, daß keine Schwierigkeiten, wie unübersteigbar sie auch anfänglich schei nen, bei Versöhnlichkeit und gesundem Men schenverstand unüberwindlich sind. Inzwi schen soll die Korruption in Tanger immer mehr Umsichgreifen. Die Beamten verkaufen Regierungsland und stecken den Gesamterlös in die Tasche. Wie die Zivilbehörden, so das Militär. Die Kommandanten liquidieren das Doppelte für die Soldaten, die sie unter der Fahne haben; sie kaufen alles Gold auf, so daß in Tanger bereits Mangel daran herrscht. Der Sultan zahlt für 9000 Mann in Tanger, aber kaum 4500 Mann sind vor handen. Der arme Sultan soll so abge brannt sein, daß er seine Juwelen versetzen muß. Japan. Die japanische Regierung bestellte bei Eng land ein Schlachtschiff von 21,000 Tonnen, das also 2000 Tonnen größer als der „Drea dnought" sein wird. Der Austrag ist um so überraschender, als Japan erklärt hat, daß es seine Schlachtschiffe selber bauen wolle 49 Fälle von Mißhandlungen teils schwerer, teils leichter Art und zwei Fälle vorschriftswidriger Behandlung Untergebener wurden ihm zur Last gelegt. St. wurde oft von seinem Vorgesetzten vor versammelter Mannschaft wegen ungenügender Ausbildung seiner Untergebenen gerügt. Er wollte nun mit Gemalt tüchtige Soldaten heranbilden. In roher und brutaler Weise vergriff er sich an den Rekruten und cs dauerte nicht lange, da be- Spanien. Der König, die Königin-Mutter, der Jn- fant Ferdinand, Maura, der Minister des Aeußeren und der Marineminister fuhren mit Gefolge nach Cartagena, wo sie sich sofort an Bord der „Giralda" begaben, um die Ankunft des englischen Königspaares zu er warten. Cartagena ist schön geschmückt, prächtige Illuminationen werden vorbereitet. Ein Sonderzug wird für den Fall bereit gehalten, daß der Zustand der Königin Vik toria die sofortige Rückkehr des Königs nach Madrid erheischen sollte. Die Madrider Blätter publizieren Artikel, in der der Zusammenkunft eine ungewöhn liche Bedeutung beigelegt wird- Einige sprechen Vom Beginn einer neuen Aera und einem Bunde der Westmächte mit der Spitze gegen Deutschland, dessen kriegerische, von allerhand unberechenbaren Launen abhängige Politi lahmgelegt werden müsse. Wie man sieht, rächen sich die nach Deleasses Sturz von der deutschen Diplomatie begangenen und von englischer Seite ausgebeuteten Fehler jetz bitter. Die Blätter sagen, die Resultate der Begegnung würden vielleicht nicht so be kannt werden und sich erst aus späteren Tatsachen ergeben, wobei an den Besuch der französischen Flotte in Kronstadt erinnert wird, dem später bekanntlich der Allianzver trag folgte. Der „Globo" bringt die Be gegnung in Verbindung mit der angeblichen Gerichtshalle. Simplizissimus und Wörmann. Die Privat beleidigungsklage des Großreeders Adolf Wörmann gegen den verantwortlichen Redakteur des Sim- plizissmus Olaf Kaspar Gulbranssen wurde vor deni Schöffengericht in Hamburg verhandelt. Es handelte sich bei der Klage uni eine jener charak teristischen Zeichnungen Thönys aus dem Ham burger Schifferleben: am Ufer des Hamburger Hafens sitzt eine arme Frau und blickt auf das Wasser hinaus. Vor ihr kniet ein kleines Kind, zu dem sie sagt: „Wir können Vater heute nicht begraben, da Wörmann die Leiche nicht heraus gibt, bis das Lagergeld bezahlt ist." In diesen Worten erblickte Herr Wörmann eine Beleidigung und stellte Strafantrag Das Gericht verurteilte Oberkriegsgericht des Gardekorps. Auf der klagebank saß der 20jährige Unteroff'z'er Stanieck von der 6. Kompagnie des S. Garderegiments. Aus aller Wett. Die Mordaffäre Liberka ist noch imma niV völlig geklärt. Es steht zwar noch nicht fest, s' Liberka zur Zeit des Könitzer Mordes tatsäW in Konitz geweilt hat, andererseits weichen die Angaben über seinen Aufenthalt um Zeit erheblich voneinander ab. Während es der einen Version heißt, er habe im März auf einer Grube bei Laurahütte gearbeitet, er sich nach anderen Berichten an allen für "U! Könitzer Mordtat in Betracht koinmenden Tags' überhaupt nicht in Freiheit, sondern in Polii"' Haft in Wrongowitz in Pofen befunden habt"' Die amtlichen Ermittelungen der StaatsannM schäft in Konitz über Liberkas Aufenthalt in nitz sind auf Anordnung der OberftaatsaE'! schäft in Marienwerder angestellt worden. Oberstaatsanwaltschaft hatte die WiedemufnaP der Untersuchung auf Antrag des Zenkaloe«^ deutscher Staatsbürger jüdischens Glaubens"^ schlossen. , Die verschleierte Dame, lieber die AM tung eines gefährlichen Einbrechers im Kiel-M> naer Zuge wird berichtet: Zu einer von berg nach Altona fahrenden Lehrerin setzten U eine tief verschleierte Dame und kurz vor AbW ein Herr ins Nichtraucher-Abteil. Der Herr es gann trotz Protestes der Lehrerin zu rauchen u»> blies den Rauch absichtlich und fortgesetzt der schleierten Dame gegen das Gesicht. Als die trotz dieses an sich unverschämten Benehmt" stumm blieb, stand der Herr auf, gab sich Geheimpolizist zu erkennen und erklärte, indem der Verschleierten die Hand auf die Schu^ legte: „Mein Herr, im Namen des Gesetzes ck' hafte ich Sie!" Dann riß er den Schleier s unter dem ein Männerantlitz zum Vorschein k«^ Der Verhaftete leistete seiner Fesselung Widerstand. Der erstaunten Lehrerin erklärte Beamte, daß der Verhaftete ein lange gcsE gefährlicher Einbrecher sei. In Altona »nm der Verbrecher ins Gefängnis abgesührt. I In Barnowitz (Oberschlestcn) stürzte in em^ Arbeiterwohnhause ein Gewölbe ein und bE eine W.twe, deren 40 jährige Tochter und der ' Jahre alten Enkelsohn. Alle drei wurden an! Stelle getötet. , Brennende Motorboote. Im Ospeck" Zinnowitz wurden zwei Motorboote, die sür Ostsecvertehr dienten und einen Wett von 3M.' Mark hatten, durch einen Brand vernichtet. Feuer ist angelegt worden. M In Wiesbaden gab auf den Inhaber der ' kannten Scklfuma Matheus Müller Adam M"'. Gottschalk in Eltville ein Angestellter der 8^ Andreas Bouffier, der nach 22 jähriger DieE i seine Entlassung erhielt, zwei RevolverschW^ Müller ist am Arme leicht verletzt worden. Täter wurde entwaffnet, ehe er einen dw^ Politische Rundschau. Deutschland. lieber die Reichsfinanzreform wird das Nachstehende berichtet: „Es erweist sich immer mehr als ein großer Fehler, daß der Reichstag s die ursprüngliche Forderung der Verbündeten Regierungen, die ca. 225 Millio nen Mark Ncueinnahmen umfaßte, auf etwa 170 Millionen Mark, also um 50 Millionen Mark, heruntergedrückt hat- Nicht nur, daß dadurch ein Defizit entstanden ist, sondern es fehlt auch an den Mitteln für Neuaufwen dungen, die für die Aufbesserung der Beam tengehälter, für erhöhte Aufwendungen für SLdwestafrika und für die Anbahnung einer vernünftigen Reichsschuldentilgung notwendig werden. Ein Bedarf für neue Mittel ist also unbedingt vorhanden. Wie hoch der selbe sich belaufen wird, läßt sich aber schwer lich vor dem Herbst feststellen, da die Ein nahmen aus des neuen Steuern und aus dem neuen Zolltarif noch nach keiner Richtung hin festliegen, vielmehr bislang andauernd schwanken, so daß sich zunächst noch kein sicheres Bild hierüber gewinnen läßt. Erst aber, wenn tatsächlich die Höhe des Bedarfs festgestcllt ist, kann an eine Prüfung neuer Steuerobjekte herangetreten werden. Alles, was daher bis jetzt über die Heranziehung neuer Steuerquellen gesagt worden ist, ist entweder gänzlich unzutreffend oder lediglich Kombination. Irgend welche festen Pläne über die Finanz- und Steuerreform liegen zurzeit nicht vor." In der Frage der Schiffahrtsabgaben steht die sächsiscke Regierung, wie ausdrücklich er klärt wird, nach wie vor aus ablehnendem Standpunkt und es herrscht insbesondere zwischen den Ministern Grafen Hohenthal und Dr. Rüger volles Einverständnis. Die Heimarbeiterschutzanträge sollen im Reichstage am ersten Schwerinstage, der nach den Osterferien angesetz wird, beraten werden. Bekanntlich sind in dieser Session die vor Jah resfrist eingebrachten, aber bisher nicht zur Verhandlung gekommenen Anträge der ver einigten bürgerlichen Parteien dem Reichstage wieder vorgelegt worden. Im Hinblick auf die Seuchengefahr ver bot der Landwirtschaftsminister die Einfuhr von lebenden Wiederkäuern, Schweinen, Milch und Rahm, von frischen und frisch gesalzenen Häuten, frischen Hörnern und Klauen der Wiederkäuer, von tierischem Dünger, unbear beiteter Wolle, Haaren und Borsten aus Bel gien und den Niederlanden. Gestattet bleibt die Einfuhr überseeischer roher Wolle, die die vorgenannten Länder nur im Wege des unmittelbaren Durchgangsverkehrs berührt. hm nicht blank genug und wütend schlug er st ange mit den Stiefeln I. ins Gesicht, bis d» Blut floß. Der Bedauernswette mußte das M abwaschen und die Stiefel noch einmal putze» Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisse von neun Monaten und auf Degradation. Ein seltsamer Fall von Ungehorsam. Dai Kriegsgericht zu Trier hat gegen einen Sergr anten des 29. Infanterieregiments wegen beharr lichen Ungehorsams auf drei Wochen Mittelem erkannt. Der Verurteilte, der evangelisch ist, sich geweigert, die katholischen Soldaten ind«" Gottesdienst zu führen. ging er Mißhandlungen. Dem Grenadier Janz am 23. Februar bei einem Diebstahl« i» hatte der Angeklagte eines Tages den Auftrag! hiesigen Warenhaus« abgefaßt; in der WohrE; gegeben, seine Stiefel zu putzen. Diese waren der Frau wurde eine vollständige Ausrüstung Gerüchte von einer nahe bevorstehenden Auf-.Absicht Englands, das kriegslüsterne Deutsch ösung jetzt auch von Personen in amtlicher Stellung und zwar mit besonderem Eifer vom Finanzminister aus verbreitet- Die Peters- Schuß abgcbcn konnte, und verhaftet. Famklientragödie. Die Ehefrau des Arbck Jägermann in Braunschweig hatte ihre Tochter zu Diebstählen angestiftet. Beide nm 2N. Kekmiar bei einem Diebllable in Roman von Richard Walther. 2 Hans Kollmann kleidete sich mit einiger Umständlichkeit an — er hielt etwas darauf, als eleganter, schöner junger Mann zu gelten. Und er konnte sich das auch leisten. Sein Vater war Großkaufmann, dem es nichts schadete, wenn ihn sein Lohn jährlich um ein kleines Vermögen leichter machte. Durch geschickte Spekulationen kam das hundertfach wieder herein. Außerdem besaßen die Ge schwister Kollmann ein großes Erbe von ihrer verstorbenen Mutter her. So konnte sich Hans in das feuchtfröhliche und immerreiche Skudenlenleben Hineinstürzen, was er auch tat, ohne deshalb seine Studien ganz außer acht zu lassen. Besaß er doch die glückliche Raturgabe, spielend zu erfassen, was andere minder Begabte erst durch vieles Studium in ihr Gedächtnis Hineinzwängen konnten. Eben hatte Hans die Binde von seinem flotten, blonden Schnurrbart herabgeuommen, als seine Hausfrau auch schon das Frühstück hereinbrachle, Tee mit Rum und Schinken. „Ich habe Ihren Brief bereits besorgt, Herr Doktor," berichtete die würdige Frau. „So, und was hat mein Freund geantwortet? War er überhaupt zu Hause?" „Er saß gerade am Tische und hat wahrscheinlich studiert. Als er das Billet gelesen hakte, sagte er, cs wäre gut und er werde kommen." Der junge Student zog seine Börse heraus und zählte mehrere Goldstücke auf den Tisch. „Da ich nicht weiß, wie lange ich zu Hause festgehalten werde, will ich Ihnen die Mieke für den laufenden Monat gleich jetzt bezahlen. Was darüber geht, wollen Lie be halten für Ihre Dienstleistungen für mich. Ich hoffe üb rigens, daß wir uns bald wieder sehen werden." „Ich hoffe das auch!" gab Frau Hellwig treuherzig zur Antwort. »Würde ich doch nie wieder einen solchen Mieter liegen will. daß sie auf eigenen Füßen stehen könnten? oasz pe aus eigenen putzen peyen ronmenr uegeu wm. „Rein! Roch sind sie nicht so weit, daß sie ins Leben Warum Kollmann diese Warnung aussprach, wm hinaustreien könnten, aber lange soll es nicht dauern." — eigentlich er selbst nicht. Persönlich dachte er in Auf dem Gesicht der Sprecherin drückte sich eine stolze.der Liebe sehr frei, wie es ja das moderne Studenten Genugtuung aus. — »Ich habe gearbeitet und gespart,»mit sich bringt. Genugtuung aus. - bekommen wie Sie sind, Herr Doktor. Das soll ja keine Schmeichelei sein, Lie wissen, daß ich diese nicht mag." — Kollmann mußte lächeln, da er es aus eigener Erfahrung nur zu aut kannte, wie grob mitunter seine Hausfrau werden konnte, wenn ihr etwas in die Quere kam, was ihr nicht paßte. Einmal war es vorgekommen, daß sie acht Tage lang zu ihm nichts sagte, als er spät abends nach einem ausgibigen Dämmerschoppen mehrere komili- konen auf sein Zimmer mitgenommen und da bis in den Morgen hinein mit ihnen gezecht hatte. Sie scheute sich auch nicht, ihm hin und wieder in ihrer derben Art die Wahrheit zu sagen, was er mit belustigtem Insichhinein- lachen geschehen ließ. — „Was wahr ist, muß wahr blei ben, Sie lassen wenigstens auch anderen Leuten etwas zu kommen und wollen nicht blos allein flott leben. Bei den frühern Herren hatte ich immer meine liebe Rot, bis ich meine Miete bekam und Sie bezahlen sie mir gar im voraus. Allerdings kann ich sie auch gut gebrauchen, meine beiden Mädchen kosten ein hübsches Stück Geld." Frau Hellwig war heute augenscheinlich mitteilsam auf gelegt, was nicht oft vorkam. Sie wollte für gewöhnlich lieber die Geheimnisse anderer Leute wissen als ihre eigenen preisgeben in der ganz richtigen Annahme wohl, daß ersteres mitunter nützlich sein könne, letzteres aber nie Ge winn bringe. Es war halb zehn Ahr, also noch zwei Stunden bis zum Abgang des Schnellzuges; Kollmann konnte es sich also erlauben mit der Alien noch etwas zu plaudern. Bis jetzt hatte er wohl gewußt, daß sie zwei s Töchter besaß, sich aber nie gekümmert, wo dieselben eigent lich waren. So fragte er: „Ihre Fräulein Töchter sind wohl noch nicht erwachsen, daß ich ihnen eine Ausbildung geben lassen konnte, die befähigen wird, ihren Platz in der Welt nutzbringend a» zufüllen, ohne daß sie gezwungen sein werden, am HuE luche zu nagen. Sie haben mich noch nie nach meil^l Verhältnissen gefragt, Herr Doktor und ebendeswegen'^ ich Ihnen davon erzählen. Mein verstorbener Mann df uns ja nicht zu viel hinterlassen und die Pension, ive>^ ich als Gymnasialpedellswitwe beziehe, ist auch nicht f groß. Durch Zimmervermiekcn und Handarbeiten verbiß ich aber doch soviel hinzu, daß ich meine beiden Mädel l ein Institut geben konnte, wo sic eine feine Erziehung Ausbildung erhalten. Die ältere will Lehrerin werden die jüngere Erzieherin. Sie sind nur uni ein Jahr einander im Alter und nicht mehr lange wird es dauech bis sie soweit sind, daß sie Stellungen antreten können dann kann ich mir auch einmal mehr Ruhe gönnen, r mich allein brauche ich ja wenig zum leben." , Hans Kollmann empfand auf einmal großen RE vor dieser einfachen Frau — denn von einer höheren^, düng konnte man bei ihr nicht reden — welche alles dal", setzte, um ihre Kinder in eine bessere Sphäre zu briE allerdings nicht frei von Sorgen und Arbeit, aber inE hin eine über das gewöhnliche Proletariat erhoben. TA dem konnte er es nicht unterlassen, in seiner gutmE Weise zu bemerken: .,>/ „Glauben Sie aber auch, daß Ihre Fräulein TE zu ihren verschiedenen Berufen paffen? Heutzutage jede Frau, die außer der Häuslichkeit wirkt und beson^. eine Erzieherin, die mitunter in schiefe Verhältnisse konE kann, eine große Charakterstärke besitzen, wenn sie mannigfachen Gefahren, die an sie heranlreten, nicht iE' llonsirmatir worden wa Wit ihrer jährigen S Zettel hintt Wit den geben halt «ichen in von Braun Wie ii Hamburg i der jür n unterschlag auch noch waren bese hatte auf i die Unters. Weitewetti gar ständil Durch ist in eine. Zimmermä >n den S M Halte weiterer I Dach des ersaht und vor die Fi liegen blie! TodeSs Dodesfahrt berichtet w Mann auf schölle. I sucht, den Schollen z Scholle, d Wegen der tonnte ihr und so tri Hoffnung, iu können, und begrul kettet glau les soll si Äder Ge Vorschein, vergeblich. Ein g< hegend voi Wie es in auch bei d der Fall n der Behörl A Parisi, Eist vor Bauern, ! Angaben eigenem § wunden bi es in an °Us das 2 begründete Lebensmitt währen, d Bäuerinne gavero, di gefahrvolle hat kürzlic erlitten; Auftrage is Advokaten droht wur Der bevor war der Ortschaft sich die K Handwerk iu einem dein er dc binieri, in 3 Köln hatte es um bei dings t gewesen solche, o «ar. 1 wenig Lrukalit hotte vc vvrnehn jene Wo einige 2 dem ka kann. . ucm M dürfen; weil sie heiraten brauche werden. Und es >n den k eines R , .Ich deren k lrohden probt si sich abe die Fre scherzt i sie zu s
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)