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Rabenauer Anzeiger : 04.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190704046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19070404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19070404
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Rabenauer Anzeiger
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Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-04
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
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ersten Vcrwal- die abergläubische Furcht der eingeborenen Bevöl kerung, die in einem auf Mauchamps Hause er- einer Funkenstation Aufregung in die maiolt richteten Signalmast für die in Marrakesch be- nische Bevölkerung gebracht haben. Denn schäftigte Vermcssungsexpedition Gentil eine Anlage der Darstellung französischer Blätter haben für drahtlose Telegraphie zu sehen glaubte, von > Marokkaner Mauchamp ermordet, weil sie den^ ist mit einem in Italien ins tungseinrichtungen handeln. Italien. dischcn Bauern auf ihrem Zuge überall die Telephon- und Telegraphenleitungen zerschnei den. Die Besatzungen in 18 Forts um Bu karest sind verstärkt worden, um das Passieren der Bauern zu verhindern. Auch das könig liche Palais ist militärisch stark besetzt wor den. — Die aufrührerischen Bauern sind in viele Städte eingedrungen und plündern da selbst. Zwischen den Truppen und den Bauern finden an vielen Orten blutige Kämpfe statt. Die Behörden von Giurgewo forder ten die Entsendung von Geschützen zur Nieder werfung des Aufstandes. Viele Familien flüchten andauernd nach Bukarest oder nach Bulgarien. Aus Galatz wird gemeldet, daß 3000 Bauern und Hafenarbeiter in die Stadt ein gedrungen seien. Es kam zu einem blutigen Kampfe mit Militär, wobei auch Artillerie in Aktion trat. Es gab 300 Tote und 800 Verwundete. In Tdorohoi wurde ein Soldat, welcher sich den Aufständischen angeschlossen hatte, degradiert und auf 3 Jahre einer Strafanstalt überwiesen. In einer Proklamation, die General Tell erlassen hat, wird die Infanterie aufgesordert, gegen die Aufrührer nur scharfe Schüsse ab zugeben; der Kavallerie wurde der Beseh! er teilt, bei dem geringsten Anlaß in die Haufen der Aufständischen einzureiten und vom Säbel Gebrauch zu machen. Der Krieg in Zentral-Amerika. Es scheint sich zu bestätigen, daß die nikaraguanische Armee die vereinigten Truppen von Honduras und Salvador schlug. General Bonilla, der Präsident von Honduras, soll geflohen sein, um an der Küste ein Schiff zu erreichen. Offizielle Nachrichten geben zwar zu, daß heftige Kämpfe stattgefunden, nicht aber, daß der Präsident floh. In Washing ton zeigt man immer noch keine Lust tätlich einzuschreiten. Man hofft, daß der Sieg Nikaraguas entscheidend war und einen bal digen Friedensschluß ermöglicht, wenn er nicht mißbraucht wird. Sollte Nikaragua unver schämte Forderungen stellen, so ist freilich nach amerikanischer Ansicht zu befürchten, daß die übrigen zentralamerikanischen Republiken zur Rettung von Honduras einschreiten. Diese Gefahr macht cs wahrscheinlich, daß die Ver einigten Staaten zugunsten von Honduras ein gutes Wort einlegcn werden. Von den amerikanischen Truppen, die landeten, liefen keine weiteren Nachrichten ein. Man weiß nur, daß an der Küste Ruhe herrscht das Lager des Kranken, nm nach dem Befinden zu fra/' und sich nach etwaigen Wünschen seines Weisters zu kundigen. Lein Gesicht nahm einen bestürzten, ängstMz Ausdruck an, als er nur abgebrochene Sähe unzusamn^i hängenden Inhalts zur Antwort erhielt. Es stand schlimm um den Kranken als er erwartet halte. ,, „Sie sollen zum Arzt schicken, Frau Meisterin!" ftlr er, wie er das Wohnzimmer betrat, „es steht nicht Z"" besten mit dem Weister." „Wenn Ihr's für gut befindet, daß der Arzt gehe wird, so holt ihn selbst," war die Antwort. „Ich hu keine Zeit, mich darum zu bekümmern." Einen Augenblick blitzte es zornig in dem Gesicht Gesellen auf, dänn sagte er ruhig: „Wenn cs Ihnen ist, will ich nach dem Abendessen zu Doktor Bartels gehc^ Sie können natürlich nicht fort. Ihr Wann wird iM Hülfe bedürfen." Kaum, daß der Geselle die aufgelragcnen Speisen rührte. Es trieb ihn, den Arzt möglichst bald zu Rate jfi ziehen. Raschen Schrikes legte er den Weg nachMche,^ Heini, dem nächsten Ort, wo ein Arzt ansässig war, zrE Er traf es günstig, Doktor Bartels war zu Hause. W ihm und in seinem Wagen ging es den Weg nach > rode zurück. s Währenddessen war Frau Gabriel äußerst tätig gewest'^ Lie hatte ihr Bett ins Wohnzimmer geschafft. Von Klagen und dem Llöhncn ihres Wannes wollte sie wahres der Rocht nicht belästigt werden. Trautmann bemerkte s'> sofort, als er mit dem Arzt das Wohnzimmer durchsch^ s, um diesen zum Kranke» zu führen. Frau Lina folgte de. s beiden Wänneru. Eine Weile unterzog Doktor Barsis den Kranken einer genauen Untersuchung, dann wandte § I sich an die Frau: „Ihr Wann hat Typhus. Es wird eine ü'u ruhige Rächt für Sie werden. Loll der Kranke genesen, bcdn> er einer aufopfernden Pflege. Ich werde vorläufig eine lufi dccnde Medizin vorschreiben und morgen wieder vorfprechem l Marokko. In der marokkanischen Hauptstadt Marrakesch ist der französische Arzt Dr. Mauchamp ein Opfer des durch ein Mißverständnis geweckten Fremden hasses geworden. Er hatte in Marrakesch mit Unterstützung der französischen Regierung eine Klinik mit Apotheke eingerichtet, wo kranken Marokkanern und Beduinen unentgeltlich Heil mittel gewährt wurden. Die unmittelbare Ursache seines Todes war Ein Marinc-Gencralstab Vizeadmiral an der Spitze Leben gerufen und zum Chef der frühere Marineminister Bcttolo ernannt worden. Von den für die Verbreiterung des Kaiscr-Withelm-Kanals geforderten 220 Mill. Mk wird nur ein verhältnismäßig kleiner Teil auf das Jahr 1907 entfallen. In der Hauptsache wird es sich dabei um die Kosten des Grundcrwerbs und der und die Lauheit, mit der er die Schatten seiten der Feldgerichte anerkannte, gleichzeitig aber deren Beibehaltung für den Augenblick als notwendig bezeichnete, veranlaßte eS, daß dem Ministerpräsidenten von keiner Seite rechte Zustimmung zuteil wurde. Die Frage der Feldgerichte ist jedenfalls mit der Stoly- Pinschen Erklärung noch nicht von der Tages ordnung der Reichsduma verschwunden, sondern wird späterhin zu erneuten Erörterungen führen, da die Duma sich, im Gegensatz zu der Ansicht Stolypins, für berechtigt hält, auch in dieser die Gemüter ganz Rußlands bewegenden Ausnahmemaßregel der Regierung ein Wort mitzurcden- Bulgarien. Die Sobranje nahm einen Gesetzentwurf an, der der Familie des ermordeten Minister präsidenten Petkow ein Jahresgehalt von 6000 Fres, bewilligt. Die Bauernnnruhen in Rumänien, Wie aus Bukarest gemeldet wird, herrscht in den Bezirken Temcorna und Wlaschka völlige Panik. Die Bauern verwüsten und zerstören alles und morden jeden, der sich ihnen in den Weg stellt. Die Betroffenen sind nicht Juden, sondern christliche rumänische Gutsbesitzer und Pächter. Jener Teil der Bevölkerung, der sich an dem Aufstande nicht beteiligt, befindet sich im Zustande der Ver zweiflung. Bukarest ist von geflüchteten Guts besitzern und Pächtern überfüllt. Die Flüch tigen schildern die Zustände als fürchterlich. Die Bauern brennen und morden. Den Guts besitzern und Pächtern wurden die Ringe von den Fingern gezogen und,'wo dies nicht ging, wurden die Finger abgehauen. Alles Getreide in den Scheunen wurde verbrannt- Der Schaden beziffert sich auf Millionen. Das Gerücht, daß die Petroleumfelder in Flammen stünden, erweist sich als unrichtig. Man hofft, daß in diesem Landesteile keine Ruhestörungen vorkommen werden In Alexandrien herrscht jetzt Ruhe; in dem ganzen Bezirke lodert die Flamme des Aufruhrs. Die Lage in der Wallachei ist noch immer äußerst kritisch. Das Militär schreitet energisch ein und kämpft überall mit großem Mute. Besonders zeichnen sich die Offiziere aus. In dem Dorfe Bozjen, einer kleinen Orlschaft in der Moldau, fanden Zusammenrottungen statt; nachdem ein Guts- Hof verwüstet worden war, griffen die Bauern ein Wirtshaus an, dessen Eigentümer ein Jude ist- Das Wirtshaus, sowie mehrere jüdische Geschäfte wurden zerstört. Die Ruhe ist vom Militär wieder hergestellt. Bei Moman haben Bauern in dem Dorfe Tri- pesti den Gutshnf eines Rumänen angegriffen, sodann schickten sie sich an, das Wirtshaus, daS einem jüdischen Pächter, der rumänischer Bürger ist, gehört, zu stürmen. Die Bauern Wollten die Weinfässer öffnen, konnten jedoch nicht in den Keller eindringen, da der Wirt dort große Mengen Schwefel angezündet hatte, dessen Dämpfe die Plünderer am Ein dringen verhinderten. Der Besitzer des Wirts hauses und sein Sohn stellten sich den Auf rührern mit Revolvern entgegen- Vier Bauern stürzten verwundet zu Boden, worauf die übrigen die Flucht ergriffen. Allgemein wird die Lage dahin aufgefaßt, daß Hoffnung besteht,'der Aufstand werde dank dem energischen Eingreifen der Regierung nicht weiter um sich greifen. Politische Rundschau. Deutschland. Als Friedensfürsten feiert unseren Kaiser ein Mitarbeiter des Pariser „Figaro". Der in ganz Frankreich stark beachtete Artikel weist darauf hin, daß die Welt beim Re gierungsantritt Kaiser Wilhelms ll- von dem jungen Herrscher kriegerische Verwicklungen befürchtete, daß der Kaiser aber allen Kriegs- möglichkeitcn, die einzeln aufgczählt werden, erfolgreichen Widerstand entgegengesetzt habe. Als man eines Tages die Verdienste des Hauses Hohenzollern und die Größe Kaiser Wilhelms I- in Gegenwart unseres Kaisers rühmte, sagte dieser: In der Tat, Wilhelm l- hat die Größe und die Macht Deutschlands geschaffen. Es war meinem Großvater vom Geschick beschieden, mit dem Kriege die Ein- hsii Deutschlands herbeizuführen. Mir wird cs hoffentlich bestimmt sein, Werke des Frie dens zu schaffen. Ich wünsche, daß man mich eincS Tages Wilhelm den Friedfertigen nennt. Aber um den Frieden zu erhalten, muß Deutschlands Heer stark und schlagfertig bleiben. Dank der Furcht, die Deutschland cinflößt, wird es den Frieden erhalten und seine wirtschaftliche Machtstellung erreichen. Der bisherige deutsche Geschäftsträger in Tokio, Botschaftsrat von Erckcrt, reist über Sibirien in die Heimat zurück. Die Presse erkennt als seine erfolgreichste Tätigkeit die Besserung in den deutsch-japanischen Be ziehungen an. Vom Kaiser von Japan ist ihm das Kvmturkreuz des Ordens der aus gehenden Sonne verliehen worden- Die Mi nister des Krieges, der Marine und des Acußern sowie das Präsidium und die be deutendsten Mitglieder des Parlaments gaben ihm zu Ehren ein Abschiedöfest- Das neue preußische Eisenbahnamt be ginnt am 1. bezw. 2. April seine Tätigkeit. Seine Aufgabe ist u. a. die Regelung des Güterwagendienstcs, vor allem die Beseitigung des Wagcnmangels. — Die Kohlcnlieferung hat infolge des Wagenmangels auch im März gelitten, um so mehr, als die Nachfrage sehr stark war, weil die Preise erhöht werden. worden. Die Erregung der Eingeborenen führte? weiteren Ausschreitungen gegen die in Mam«; «nsässtgen Europäer; die inzwischen eingegange«' Berichte stimmen jedoch darin überein, daß Ml dem unglücklichen Arzt keinem Fremden ein cm liches Unheil widerfuhr und die Ruhe in der bald wieder hergestellt wurde. Die französische Regierung hat sofort SU getan, um von Marokko Genugtung für die mordung Mauchamps zu erlangen. Der Ma^' Minister Thomson hat auf Veranlassung Ministers des Acußern die Entsendung des PU' kreuzers „Jeanne d'Arc" nach Marokko anU net. Außer diesem Panzerkreuzer sollte auch kleine geschützte Kreuzer „Lalande" von Taust"'' See gehen. Eine ganz ungeahnte politische Bedeutung Hot der Zwischenfall durch den Beschluß dessis" zösjschen Ministerrates erlangt, die marokkaE Stadt Udjida solange zu besehen, bis derSuB für die Ermordung Mauchamps Genugtuung^ geben habe. Offenbar will Frankreich diese lcgenheit dazu benutzen, um sich das zu erzwing was es bisher nicht zu erreichen vermochte. hierbei die Hauptaufgabe nicht der Flotte, soU den südoranischen Landtruppcn zufällt, die einen Einfall über die nahe marokkanische GrE seit Monaten vorbereitet sind, so ist mit cU Erfolge der französischen Politik zu rechnen. U billigt die gesamte Pariser Presse die Besetz^ Ujidas durchweg. Selbst die sozialistischen BU stimmen zu oder schweigen. Daneben hat man U in Paris selbstverständlich nicht versagen köB" der deutschen Politik eine Mitschuld an den M < gängen vorzuwcrfen. Den Chor führte auch'', dieser Frage natürlich der „Temps": „Es ist leider nur allzu klar, daß die dcuW Politik seit zwei Jahren den Maghzen und !''.' Volk in ihrer Haltung gestärkt hat. Wir U davon überzeugt, daß die kaiserliche Regins solche Ausbrüche des Fremdenhasses bedauert. geben sogar zu, daß sie diese Ausbrüche nichts hergesehen hat, aber das Faktum bleibt bestes und dies Faktum, daß heute für Frankreich Uj ruhigend ist, kann morgen beunruhigend Deutschland sein. Je mehr die Deutschen dU trachten, ihren Handel in Marokko anwachsU sehen, umsomehr haben sie gleich uns das o. tercsse, die öffentliche Sicherheit zu schützen, 2 Laute der letzten Monate ist ihnen der Sinn I'' europäische Solidarität etwas abhanden gekomU Wir hoffen, daß er jetzt von neuem bei ihnen'' wachen wird." Es genügt, diese Abgeschmacktheiten tiefer^ hängen, und man wird hoffentlich auch in FU reich den klaren Bl ck dafür nicht verlierende-' der deutsche Einfluß sich der Sühne eines brechens nicht widersetzen wird. Andererseits'^ scheint cs aber auch nicht erlaubt, die Bedeut"'-» des Falles zu übertreiben, da die MnolU bei der Begehung des Mordes doch lediglich U ihnen höchst verdächtig gewordene Persönlich^' Mauchamps und nicht die Ehre und das n , sehen der französischen Republik im Auge hU.j Wenn man überhaupt hier nach SchuldO suchen wollte, so könnte man mit Recht " haupten, daß diejenigen Franzosen die Schuld" Mauchamps Tode tragen, die durch Erricht""' In der italienischen Provinz Ferrara sind zweitausend Bauernsamilien, die von den sozialistischen Organisationen unterstüzt wer den, ausständig. Rußland. Die Retchsduma hat ihre Arbeitsfähigkeit dank dem Entgegenkommen der Negierung noch immer sich erhalten; freilich ist die Be geisterung für Stolypins konstitutionelle Rück sichten nach dessen Rede üöer die Feldgerichte in bemerkenswerterweise abgekühlt. Stoly pins Erklärung war weder kalt noch warm, ZMänzel'-Kmi. Erzählung von Sophnö Eldcu. 7 Lina nahm sich vor, ihn nicht mehr zu schelten. Warum sollte sie ihn nicht fühlen lassen, daß seine Gesellschaft ihr lieber sei als die ihres Mannes. Öfter als zuvor, lud sie den Gesellen ein, bei ihr einzukreken, auch eines Abends, als der Meister ins Dorf gegangen war. Trautmann gab ein mit allerlei Anzüglichkeiten gewürztes galantes Aben- leuer zum Vesten. Lolche Erzählungen gefielen Frau Lina am besten, und dem Schmied machte es Vergnügen zu beobachten, wie die Meisterin seinen Ausführungen mit Spannung folgte, wie die erregte Vrust sich hob und senkte uyd die braunen Augen zu ihm Hinüberfunkelken. Wie Trautmann zu erzählen wußte! Räher und näher rückte Frau Lina dem Erzähler, bis ihr heißer Atem ihn berührte. Es wnrde dem Gesellen angst und bange, wie er in die begehrlichen Augen schaute; ein Kampf in seinem Innern begann, er wußte, er brauchte die Hand nur aus- znstrecken und das stolze Weib vor ihm war sein. Frau Lina brannte vor Begierde, die pikanten Bilder, die er ihr vormalke, in Wirklichkeit zu durchleben. Ein Gefühl der Wollust hielt ihre Sinne umfangen. Dem Gesellen schwin delte, er mußte sich der Glut des Weibes entziehen, einen Augenblick Luft schöpfen; er versuchte, seinen Stuhl weiter von der Meisterin fortzurücken. Ihr Arm ruhte auf der Lehne desselben. Fetzt umklammerte auch die Hand dieselbe. „Warum rücken Sie fort, Erich?" kam es in angstvollem Schmerz über die Lippen Linas. Tief vornübergebeugt sah sie dem Gesellen in die Augen. Ein gellendes Lachen tönte von der Tür her. Gabriel war zurückgekehrt und ein stiller Beobachter der letzten Szene gewesen. „Wußte ich ja garnicht, daß in meinem Hause Komödie gespielt wird!" sagte er ironisch. „Du scheinst das Abendbrot darüber vergessen zu haben, Lina. Sei lo aut und beeile Dich ein wenig damit." Trotzend, haßsprühend trafen den Sprechenden die Blicke seiner Frau, ein spöttisches, verächtliches Lächeln zuckte um ihren Mund. Als sie keine Miene machte, der Anordnung ihres Mannes Folge zu leisten, faßte dieser mit eisernen Klammern ihren Arm und schob die sich ver geblich Sträubende, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, in die Küche. Dann wandte er sich an den Gesellen: „Roch vertraue ich Dir, hüte Dich aber!" sagte er kurz. Einige Wochen waren seit diesem Auftritt vergangen, als Gabriel eines Abends, früher als gewöhnlich, finit Schurzfell und ohne sich gesäubert zu haben, ins Wohn gemach trat. Schwerfällig ließ er sich auf das Sofa nieder. „Das fehlte auch noch!" herrschte ihn Frau Lina, welche sich im Zimmer befand, an, „die Mobilien so absichtlich zu verderben! Seit wann ist es Sitte, den Schmutz hier hineinzukragen! Hörst Du — hinaus sollst Du gehen und Dich reinigen!" fuhr sie ihn an. „Laß mich in Ruhe heute!" bat der Schmied. „Mir ist nicht wohl. Das beste, glaube ich, wäre, ich legte mich ins Bett." Ein Schüttelfrost erfaßte den Redenden. „So geh' doch!" erwiderte Lina. „Du wirst wohl nicht von mir erwarten, daß ich Dir behülflich dabei bin," fügte sie hämisch hinzu. Traurig schüttelte der Schmied den Kopf. „Rein, Gott sei's geklagt, von Dir erwarte ich kein Mitleid, keine Hülfe." Müde schleppte er sich ins Lchlafgemach. Eine beklemmende Mattigkeit kam über ihn, der Körper zitterte, kaum daß er die Kräfte hatte, sich auszukleiden. Als der Geselle zum Abendbrot gerufen wurde, meinte er teilnahmsvoll: „Geht's dem Meister besser, Frau Gabriel?" „Wcun's Euch Sorge macht, seht selbst zu!" war Frau Linas Antwort. Trautmann halte ein mitleidiges Herz, und sein Meister tat ihm leid, darum begab er sich, wie cs ihm freigestellt j war, in das kraukengcmach. Besorgt beugte er sich über Der Bukarester „Adeverul" meldet, daß, der die niedere Klasse des Volkes alles miA , die gegen die Hauptstadt ziehenden aufstän- ! Schlimme befürchtet. Mauchamp hörte von - -—" - - - - - - Erregung der Menge, trat auf die Schwelle U Hauses, um die Eingeborenen zu beruhigens wurde durch Steinwürfe und Messerstiche U". Professor Gentjl und seine Frau, die sich in Haus des Judenviertels geflüchtet hatten und st deren Leben man gleichfalls fürchtete, sind gen'" seinem H Lorkehru diesem? deutsche Dies reich mit gierung Äuffassu: Kammer Pichon, die erfor sei richti nicht d habe. Z von Vor gende L stechen ' in Algie Nbmachr verlas i reichs. 2 leichs h Wunsch Fremden stillen § sein, ei> Der übe sür Enn schließt! der Eini Frieden Dienst Vertreter lnm srie stssen, erflärte ikrobeml Man bei den gangen s größten sprechen er sich n Indessen ihren Tr Und cs seinem 8 das klar Reiches Ein einer Bi Müller, Uwg-anl Flur aui faßte aü des Fah Und riß den Kop Stellung . 3n! Händler 'N den 3 lichsten 8 . ,3>n peunwex Helke, I und Sto geworfen wurde v< Ein Mendels! dienstcte ^Serstäl stnden. und als Uerdächtü gleichen ? 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