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Memuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. ?lbonncmentSpret» einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie einer illustrierten Witzblatte, 1,50 Ml. Zeitung sm WM, heiseesduel. Mein- nnd Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Inserate kosten die Sp altenzeile oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 1b Pf., Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzei gen für alle Zeitungen. Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Pulikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. " — «I I I, l LWWS!!« Nummer 9. Kernsprecher: «mt Deuben 114. Sonnabend, den 19. Januar 1907. Fernsprecher: Amt Deuben 114. 20. Jahrgang. Mr sein oaterlancl lieb bal, der mhit ve^aMge! Montag, den 21. Jan. 1007, «benU 7 Sitzung deS Stadtgemeindcrales. Die Tages ordnung wird im Flur des Rathauses auSgehängt Rabenau, am 18. Januar 1907. Der Bürgermeister. Wittig. Bekanntmachung. Die Anmeldung der Ostern 1907 schul pflichtig werdenden Kinder soll für die Knaben Mittwoch, den 3V. «. Donnerstag den 31. Januar nur vormittags von 9—12 Uhr für die Mädchen Freitag, den 1. und Sonnabend den 2. Februar nur vormittags von 9—12 Uhr im Direklorial- zimmer der Schule (Eingang durchs Lehrer zimmer) erfolgen. Die Kinder find persönlich vorznstellen. Schulpflichtig sind die Kinder, die bis Ostern 1907 das 6. Lebensjahr erfüllt haben; auch dürfen auf Wunsch der Eltern oder Erzieher, solche Kinder ausgenommen werden welche bis zum SO- Juni d. I. daS 6. Lebens, jahr vollenden. Beizubringen ist für alle: der Impfschein, für auswärts geborene Kinder: ein standes amtliches GeburtSzcugniS mit Taufbescheinigung oder ein pfarramtliches Taufzeugnis. Er empfiehlt sich, bei dec Anmeldung über folgende Punkte Ausschluß geben zu können: 1. Lernte das Kind z itig oder spät gehen oder sprechen? 2. Sind Sprachstörungen vorhanden? 3. Welche Krankheiten hat dar Kind überstanden? 4. SindSpuren der Krankheiten zurückgeblieben? 5. Wie schläft daS Kind? 6. Ist eS blutarm oder blrichsüchtig, nervös oder nervenleidend, lungen- oder herzkrank, kurz- oder weitsichtig, schwerhörig oder nasen krank, blasen- oder darmleidend? 7. Ist eine Verbiegung der Wirbelsäule zu bemerken? 8. Leiden oder litten Vater oder Mutter (oder Großeltern) an Lungen-, Geistes- od. Nerven krankheit, an Kurzsichtigkeit oder an einem sonstigen auf die Kinder nachteilig wirken den Uebel? Hinsichtlich der Personalien sind Name, Stand und Wohnung der Eltern, bezw. der Mutter oder der Pfleger recht genau anzugeben, also sämtliche Vornamen, Rufnamen, die genaue Bezeichnung deS Standes odcr EcwerbSzweigeS, die Wohnung genau nach Straße u. Hausnummer. Rabenau, den 10. Januar 1907. Die Schuldirektion. Reinicke. Aur Nab unä fern. Rabenau, den 18. Januar. — Am 15. Januar hielt der Rabatt- Sparverein Rabenau u. Umgegend seine diesjährige, leider schwach besuchte General versammlung ab, die vom Vorsitzenden, Herrn N. Schminder, unter begrüßenden Worten er öffnet wurde. Aus dem Geschäftsbericht ent nehmen wir, daß der Verein im vergangenen Jahre 3 Mitglieder durch Geschäftsauflösung, 2 durch -Verkauf und 1 durch Konkurs, im ganzen 6 Mitglieder verloren hat. Ausgenom men wurden 7, sodaß dec Verein am JahreS- schluß 55 Mitglieder zählte, l mehr als im Vorjahre. An Rabattmarken wurden bei der Kaffe für 17 640 Mk. auSgegeben, 600 Mk. mehr als im Vorjahre. Demnach beträgt der Umsatz 352 800 Mk. Seit Gründung des Vereins sind für 48 180 Nik. Rabattmarken ausgegeben worden. Für volle Markenbücher wurden 1906 17 225 Mk., 50 Mk. mehr als im Vorjahre, und seit Gründung 41 849 M. auSgezahlt- 6331 Mk. liegen an Kassenstelle noch zur Abhebung bereit. Die auSscheidenben Vorstandsmitglieder, Herren O. Weiße als Kas sierer und Schriftführer, E. Dreßler, B. Bell mann u. Alfr. Hamann als Beisitzer, wurden einstimmig wieder resp. neu gewählt. Weiter gab der Vorsitzende mehrere Schriftstücke vom Verband der Navalt-Sparvereine bekannt, wo raus zu ersehen war, daß von diesem alles getan wird, um Handel und Gewerbe in jeder Weise zu heben. Sodann wurde der Einfüh rung der schwarzen Listen gedacht und kann man daS damit erzielte Resultat befriedigend bezeichnen. Vor Beginn der Versammlung wurden in der Fabrik-FeuerungSanlage ein- gelöste Nabattbücher und zwar 549 10 u 1051 Bücher a 5 Mk. verbrannt. Dieselben ergaben einen gewährten Rabatt von 10 745 Mk. Schließlich stattete Herr Eisler im Na men der Mitglieder dem Gesamtvorstande für die rastlose Tätigkeit den Dank ab. Möge der Verein auch fernerhin blühen u. gedeihen zum Wohle der Mitglieder und der Stadt Rabenau. — Wie wir bereits in einer der früheren Nummern berichteten, sand vom 12. bis 14. Januar im städtischen AuSstellungSpalaste zu Dresden in Verbindung mit dem 25 jährige» Bestehen deS Landesverbandes sächsischer Ge- flügelzüchtervereiue dessen 25. JubiläumSaus- st'llung statt. Dieselbe wurde auch von Mit gliedern des hiesigen Vereins und zwar von den Herren Zimmer und Anders Rabenau und Palitzsch und Schneider, Lübau mit Tieren beschickt. Alle 4 Herren erwarben sich auch Preise. ES erhielten Herr Zimmer auf Houda» einen Siegerpreis, einen 2. Preis und eine Silberne Medaille des Landesverbandes, Herr Anders auf Cceve-coeur einen 2. und 4. Preis, Herr Palitzsch auf Trommeltauben einen 1., drei 3. und drei 4. Preise und Herr Schneider auf Indianer einen Siegerpreis. Die Ausstellung wurde Sonntag nachmittag 2 Uhr auch von Sr. Maj. dein König Friedrich August und den königlichen Prinzen und Prinzessinnen besucht. — Wie schon gemeldet feierte der Gesang verein „Liederkranz" vergangene Woche sein 25. Stiftungsfest. Es wird wohl wenig Ver eine geben, die wie er seit 25 Jahren unter demselben Vorsitzenden und Liedermeister stehen und auch im Vereinslokal nicht gewechselt haben. So gestaltete sich besonders der 9. Januar für den ein Kommers vorgesehen war, zu einein sehr feierlichen Abende. Der Gesangverein rief den zahlreich erschienenen Gästen mit dem „Golt grüße dich!" von Abt da- alte Sängerwill kommen zu. Herr Vorstand Kaufmann Lindner begrüßte hieraus die Anwesenden und dankte mit herzlichen Worten für ihre zahlreiche Teil nahme, die eine ehrende Anerkennung sei für die Treue, welche dec Verein jederzeit dem deutschen Liede gehalten habe. Herr Pfarrer Thomas hielt die Festrede, die ungeteilten Bei fall fand. Die nun folgenden Ansprachen brachten dem Verein eine große Zahl freudiger Ueberraschungen und Ehrungen. Vom Abge sandten deS Bundesausschusses wurden vier Gründungsmitgliedern Ehrenzeichen überreicht, vom Vertrauensmann der Gruppe dem Vor stand eine silberne Denkmünze. Der „Litder- kranz" selbst hatte seine Gründer durch Ehren diplome ausgezeichnet und drei zu Ehrenmit gliedern ernannt. Die geladenen Vereine gaben in kostbaren Geschenken ihrer Freundschaft Ausdruck. An den offiziellen Teil schloß sich ein fideler Kommers. Tafel und Ball am zweiten Tag beschloß die Feier. — Auf Grund ihrer Neu- resp. Wieder wahl find von der Amtshauptmannschaft Dip poldiswalde in Pflicht genommen worden Ge- meindevorstand Menzer inGroßölsa, G--V. Leuteritz in Poffendorf, G--V. Dietrich in S ei- ferSdorf, G.-V. Rüger in Wilmsdorf. — Die Schule in Seifersdorf konnte wieder eröffnet werden. Die Scharlachepidemie ist erloschen. — Als Hochstapler entlarvt wurde ein in Leipzig aufhältlicher 22jähriger Kellner Damm aus Ulberndorf bei Dipp. Der vielfach vorbestrafte Mensch ist derjenige Gauner, der Mufikstudierende in vielen Fällen um ansehn liche Geldbeträge geschädigt hat. — Nächsten Sonntag geben die „Harmo nie-Sänger" aus Dresden im Gasthof zu Ober naundorf eine Vorstellung, deren Besuch allen Freunden guten Gesanges und gesunden Hu mors angelegentlichst empfohlen sei. — ES dürfte nicht allgemein bekannt sein, daß die Dresdner Augustus brücke in früheren Zeiten als Hinrichtungsstätte ge. dient hat und zwar von 1548 bis 1715, Bekanntlich war auf dem jetzigen dritten Pfei ler-Rondell der Brücke ein metallenes Kruzifix aufgestellt, das 1670 errichtet worden war und bet der Hochflut der Jahres 1845 einstürzte. Auf dem Brückenpfeiler-Rondell, das dem Kru zifix gegenüber war, befand sich eine kleine Holztür, von der aus Gatten-, Kindes- und Elternmörder in Säcken in den Strom hinab gestürzt wurden. In diese Säcke wurden „einander widringe Tiere" mit hiueingesteckt, in der Regel ein Hund, ein Hahn, eine Schlange und eine Katze. Der erste, der auf diese Weise hinge richtet wurde, war ein Muttermörder Hans Schumann. Die letzte Hinrichtung dieser Art war am 26. August 1715, da ein Goldschmied Johann Richter wegen Gattenmordes hinab gestürzt wurde. — Kleine Notizen. — Einer em pörenden Handlungsweise machte sich in Oels- »itz i. V. am Donnerstag vormittag ein am Heppeplatze wohnhafter Mann schuldig. Dem die im Jahre 1907 zu versteuernden Hunde feststellenden Schutzmann gegenüber leugnete der Mann den Besitz eines Hundes ab, und als der Schutzmann erwiderte, er habe doch eben einen Hund in der Behausung bemerkt, ging der „vergeßliche" Hundebesitzer ins Haus, packte das muntere treue Tier und warf eS in die Düngergrube, wo der Huud elendiglich erstickte. Gegen den rabiaten Menschen ist An klage erstattet. — In Zwickau fiel auf einem Neubaue der erst seit kurzem verheiratete Dach decker Puls in AuSübung^scineS Berufes vom Dache und stürzte 16 Meter tief ab. Der Ver unglückte erlitt eine völlige Zerschmetterung deS ganzen Rückgrats und brach beide Arme und Beine; er wurde ins Krankenhaus über führt, wo er nach mehreren Stunden starb. — DaS Krematorium in Chemnitz wird fortgesetzt rege benützt. Seit seiner Inbe triebnahme, 15. Dezember 1906, kommt auf jeden Tag eine Einäscherung. Die große Hälfte der Einäscherungen entfällt auf Chemnitzer, der andere Teil aus Leiche» von auswärts. — In Leubnitz bei Werdau verbrühte sich das einjährige Kind der SchneiderSehefrau Wurdack derart mit heißem Kaffee, daß eS bald an den erlittenen Brandwunden verstarb. — In Cu.lmnitzsch glitt infolge Glatteises die dort wohnhafte 75 Jahre alte Frau Marie Rosine Boot geb. Halbauer aus, wobei sie in den hochangeschwollenen Mühlgraben fiel und darin ertrank. — Eine späte, aber um so an sehnlichere Belohnung wurde dem 22 jährigen Schlosser K. Schuster in Lug au zu teil. Er war ziemlich 5 Jahre im Auslande und erlebt daS Erdbeben in San Francisco mit. Dabei hatte er einen Bürgermeister und dessen Frau gerettet, wobei dies« ihm derart in den Hals biß — wie es Ertrinkende in der Todesangst tun — daß die Wunde noch heute sichtbar ist. Nachdem nun Schuster, um seiner Militärpflicht zu genügen, nach Deutschland zurückgekehrt ist, erhielt er jetzt in Anbetracht seiner dort be wiesenen Entschlossenheit eine Staatsmedaille verlieben mit der Zusicherung, baß ihm bei einer Chemnitzer Bank als eine besondere Be lohnung 1600 Dollar (etwas über 6000 Mk.) auSgezahlt werden. — H unde r tn n bei n Lebensjahre vollendet am 28. Jannar die verwitwete Frau Johanne Eleonore Geier, seit langem Insassin deS sogen. Klosters in Zittau. Aus städtischen Mitteln ist der Greisin ein sorgenloser Lebensabend bereitet worden. Frau Geier war niemals ernstlich krank in ihrem ganzen Leben; sie führt dies zum Teil zurück auf die jederzeit mäßige, fast dürftige Lebensweise, die sie sowohl während ihrer Jugend im Elternhaus«, wo es höchst selten Fleisch gab, und auch später in ihrer Ehe, die ihr wenig Glück brachte, führte. — Unter dem Verdachte, an dem Ueber- fall auf den Geldbriefträger Rübner in Leip zig beteiligt zu sein, wurde am Weihnachts heiligenabend der in Halle angestellte Beamte Schob verhaftet. Von dein schweren Verdachte konnte er sich zwar reinigen, allein es stellte sich heraus, daß er in Leipzig unter falschem Namen zwei Schlafstellen gemietet und in Halle zwei Postanweisungen über 600 und 500 Mk. unter die richtigen eingeschmuggelt hatte, die in Leipzig an die falschen Namensträger zur Auszahlung gelangen sollten. In Rücksicht auf seine Jugend belegte ihn das Schwurge- richt Halle nur mit H/, Jahren Gefängnis. Kirchennachrichten von Nabenan. Sonntag, den 20. Januar Dom. 2 nach Epiph. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Predigt des Hilfsgeistlichen Lißke über Joh. 1, 35—43. Nachm. halb 2 Uhr Unterredung mit den Jüng lingen. Abends 8 Uhr Jünglingsverein im Pfarrhause. Geboren: Am 12. Januar dem Möbelpol. R. P. Hanusch in Obernaundorf eine Tochter — am 13. Jan. dem Stuhlb. C. Rich. Rüttel in Obernaundorf eine Tochter- Getauft: Am 14. Jan. Hugo Curt Dietrich, S. d. Stuhlbauermstrs- u. Stadtverordneten F. E. Dietrich hier. Gestorben: Am 10. Jan. Friedrich Ernst Zöllner, Waldarb, in Obernaundorf, 69 Ihr. 4 Mo». 26 Tage alt, am 13. Jan, beerd. Kirchennachrichten von Somsdorf. Ain 2. Sonntag nach Epiph. vorm 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Job. 1, 35—43. Montag, den 21. Jannar, abend 8 Uhr, im Amtshof zn Nabenan öffentliche MhlttM'IlMHllMY für die Kandidatur des Hrn. Gymnasialoberlehrers vn. vsssengs in der Herr Landesgerichts direktor Hettner sprechen n. sich Herr ve. Bassenge Vor stetten wird. Alle nationalgesinnten Wähler werden hierzu emgeladen. Der Wahlausschuß der vereinigten Ordnuugsparteien. Keute frisch: geräuch. Heringe, marin. Heringe bei SLkH»inN.