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Rabenauer Anzeiger : 29.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190701292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19070129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19070129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-01
- Tag 1907-01-29
-
Monat
1907-01
-
Jahr
1907
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Politische Rundschau. ! Deutschland. Mehrausgaben für die Justizverwaltung. Unter den dauernden Ausgaben bei den eigent lichen Staatsverwaltungen, welche sich gegen das Vorjahr um 26 363 570 Mark erhöhen, steht die Mehrausgabe der Justizverwaltung mit 3 761 000 Mk. im Staatshaushalts-Etat an dritter Stelle. Man wird diesen Betrag als einen keineswegs hohen ansehen müssen, wenn man in Betracht, zieht, daß es aller notwendigste Bedürfnisse sind, welche die Justizverwaltung anfordert. In der dauern den Mehrausgabe sind enthalten: die Ge hälter für neue Stellen für 150 Richter und Staatsanwälte, 14 Rechnungsdirektoren, 214 Bureaubeamte usw., ferner 171950 Mark für ständige Hilfsarbeiter im Kanzleidienst, 334000 Mark für Hilfsarbeiter und Stell vertreter in allen Dienstzweigen mit Ausschluß des Kanzleidienstes, 355 200 Mark zu Ge schäftsbedürfnissen, 375 998 Mark für die besonderen Gefängnisse und 160 000 Mark bare Auslagen in Zivil- und Strafsachen. Der preußische Staat als Arbeitgeber. Während das Reich für die staatliche Ver sicherung der von ihm beschäftigten Arbeiter jährlich mehr als 3'/? Millionen Mark aus gibt, zahlt der preußische Staat als Arbeit geber für den gleichen Zweck schon mehr als 25 Millionen Mark. In den Etat für 1907 sind als Zuschüsse zu Krankenkassen, Pensions kassen, Unfallversicherungsbeiträge usw- für die Eisenbahnverwaltung allein nahezu 16 Millionen Mark eingestellt. In dem, dem Abgeordnetenhause kürzlich zugegangenen Be richte über den Betrieb der preußischen Berg-, Hütten- und Salincnverwaltung auf 1905 ist die Summe, die von den Staatswerken für die Versichernng der. Arbeiter auf Grund des Unfall- und Jnvalidenversicherungsgesetzes, sowie an Beiträgen zu den verschiedenen Knappschaftskassen gezahlt waren, auf 8,8 Millionen Mark angegeben. Sie hat sich inzwischen sicherlich gesteigert. Für diese Aus gaben kommen in Preußen aber auch noch andere Verwaltungen in Betracht. So ist im Etat für 1907 bei der Forstverwaltung ein Posten von 660 000 Mark zu Zwecken der staatlichen Versicherung der beschäftigten Arbeiter ausgeworfen. Andere Verwaltungen haben kleinere Summen aufzuweisen. Man wird aber in der Schätzung eher zu niedrig als zu hoch greifen, wenn man annimmt, daß der preußische Staat als Arbeitgeber für die Kranken-, Unfall- und Invalidenver sicherung der von ihm beschäftigten Arbeiter rund 25 Millionen Mark im Jahre 1907 auSgeben wird. In Gegenwart des Königs und der Kö nigin Von Württemberg hielt gestern Kolo nialdirektor Dernburg in Stuttgart einen Vortrag über Kolonialpolitik. Ein Quellenschutzgesetz soll dem preußischen Landtage im Februar zugehen. Es soll die natürlichen Mineralwasserquellen schützen. Frankreich. Rehabilitierte Dreyfusfreunde. Die Armee- kvmmission wird bei der Negierung den An trag stellen, die wegen ihrer Stellungnahme in der Dreyfus-Angelegenheit aus dem Heere ausgeschlossenen Offiziere der Reserve und Territorialarmee, besonders das Kommissions mitglied Reinach, wieder ins ihrer Stellungen einzusetzen. Schweden. Die schwedische Arbeitgebervereinigung hat gestern beschlossen, sämtliche Konflikte mit den Arbeitern durch Uebereinkommen bei zulegen, da die Streitfragen zwischen der Arbeitgebervereinigung und der Organisation der Gewerkschaften in befriedigender Weise erledigt würden. Rußland. Der russische Ministerrat stimmte dem Vorschlag des Ministeriums für Volksauf klärung zu, betr. die Zulässigkeit der deutschen Sprache als Unterrichtssprache in den Ele mentar- und Privatschulen des Warschauer Lehrbezirks, ausgenommen für den Unterricht in der russischen Sprache, in Geographie und Geschichte. Der gefürchtete 22. Januar, der Tag, an welchem sich der blutige Sonntag zum zweiten Male jährte, ist überall ruhig ver laufen, „ruhig" allerdings nur in dem russi schen Sinne. Denn an vielen Orten hat die Arbeit geruht, haben Haussuchungen stattge funden, sind Demonstrationen erfolgt, und was dergleichen Tageserscheinungen mehr sind Aber Rebellionen größeren Umfanges sind unterblieben, auch die Truppen haben sich ruhig verhalten. Dem Ministerpräsidenten Stolypin ist ein Stein vom Herzen gefallen, und auch der neue Stadthauptmann von Petersburg, Dralschewsky, atmet auf. Denn gerade für die Hauptstadt des Zaren, die der Herrscher allerdings während der letzten beiden Jahre nur einmal auf zwei Stunden gesehen hat, fürchtete man; aber gerade in Petersburg verlief der 22. in voller Ruhe, fast in allen Fabriken wurde gearbeitet, nur in einigen Druckereien feierten die Setzer, io daß am Mittwoch weniger Zeitungen erschie nen, als sonst. Amerika. Präsident Roosevelt hat dem Kongreß eine Eonderbotschaft zugehen lassen, in der er darauf hinwcist, wie sehr es wünschens wert sei, auch den amerikanischen Schiffahrts- und Handelskreisen auf dem Wege der Ge setzgebung beim Bau großer Schnelldampfer und der Einrichtung von Schnelldampfer- Linien nach Südamerika und dem Orient Unterstützung angedeihen zu lassen. MaroKo. Die Marokkofrage scheint nun doch all- mählig in ruhiges Fahrwasser zu kommen. Die Statuten der Marokkanischen Staatsbank, die vertragsmäßig internationalen Charakter trägt, sind soeben in Paris unterzeichne worden. Auch die Errichtung der Polizc steht bevor. Weiter wird gemeldet, daß der Komman dant der Mahalla, Ben Ghazi, alle Stämme der Fahs aufgefordert habe, sich bei Zinat mit der Mahalla zu vereinigen. Die Wieder aufnahme der Operation gegen den Kaid Zellal vom Stamme der Benimsaur, zu dem Rais Uli flüchtete, bestätigt sich. Die Mahalla wurde durch die Truppen, die Arzila besetzten, und durch die Truppen Ben Mansurs ver stärkt und begab sich darauf nach der 10 Kilometer entfernten Residenz Zellalt. Auch der Stamm der Wadraß soll zu der Mahalla stoßen. Alle'Truppen sollen am Mittwoch - an eiyem entscheidenden Gefecht teilnehmen, bei dem, wie et heißt, auch Kriegsminister El Gabbas zugegen sein wird. Der marrokkanische Kriegsminister El Guebbas ist entschlossen, dem Kaid Zellal, bei dem Rais Uli sich versteckt hält, wegen seiner Treulosigkeit keinen Pardon zu gewähren. Gerichtshalle. Der Mädchenhändler Malitzki hat seine ver diente Strafe erhalten. Malitzki hatte in Chemnitz ein öffentliches Haut, daS ihm so viel einbrachte, daß er in Groß-Mölln eine eigene Villa bewohnen konnte. Endlich verkaufte er sein „Unternehmen", um in Johannisburg in Südafrika einen ähnlichen Betrieb zu eröffnen. Für diesen verschleppte er u. a. auch eine Marie Sittig au§ Schlesien nach Johannisburg. Das Mädchen entkam aus den Klauen des Sklavenhalters, wandte sich an den deutschen Konsul und kam mit dessen Hilfe nach der Heimat zurück. Das Treiben des Mädchen händlers wurde von den deutschen Behörden den englischen angezeigt, und das zuständige englische Gericht verurteilte Malitzki jetzt zu zwei Jahren Zuchthaus. Bor der Strafkammer in Konstanz wurde nach zehnstündiger Verhandlung der ehemalige Kassierer des Spar- und Vorschußvereins Eigel tingen, Amt Stockstadt, Julius Martin, wegen Vergehens gegen das Genossenschaftsgesetz zu vier Monat Gefängnis und 100 Mark Geldstrafe ver urteilt. Martin hat als Kassierer der Genossen schaft, ohne sich mit dem Aufsichts- oder Ver waltungsrat ins Benehmen zu setzen, leichtsinniger weise Darlehen in der Höhe von etwa 150000 Mark ohne jede Sicherheit gegeben. Dadurch kamen sämtliche Genossenschafter (etwa 460) um ihre Stammanteile von je 100 bis 500 Mark und mußten bei der Regelung außerdem neue Stamm anteile in der Höhe von mindestens dreißig Mark beschaffen. Koloniales. Frischer Wind in Deutsch - Südwestafrika. Wenn der Friede wieder eingekehrt sein wird, wird die Hauptsorge des Gouvernements in der Ebnung der Verhältnisse für eine günstige Be siedelung, Schaffung guter Vorbedingungen, Un terstützung der Ansiedler durch Rat und Beihilfen und Heranziehung der Landgesellschaften zur Tragung der Kosten bestehen. Ueber die Be siedelungspläne wird geschrieben: Während man früher Land an Wasserstellen verkaufte, «hne es abzumcssen und auf die Güte zu untersuchen, wird jetzt zunächst das Land vermessen und ab gesteckt werden, dieses aufgeteilte Land wird planmäßig nach seinem Werte verkauft und die Bewässerungsanlagen werden garantiert, Wald und projektierte Wegstrecken bleiben vom Berkaus ausgeschlossen. Auch darf nur Land verkauft werden in Gegenden, die genügend für daS Leben der Ansiedler gesichert erscheinen. Die Größe deS Landes darf im Norden 5000 Hektar, im Süden 10000 Hektar nicht überschreiten. Was die Ge währung staatlicher Anfiedelungsbeihilfen anbc- langt, so dürfte an Farmer, die sich neu an- siedeln, soweit die Fonds reichen, bis zu 6000 Mark Beihilfen gezahlt werden. Die Beihilfen niüssen in zehn gleichen Jahresraten zurückgezahlt werden, beginnend mit dem Anfänge deS sieben- ten Jahres nach Empfang der Beihilfe, und zwar in Geld, Landesprodukten oder Vieh. Der Far mer muß für das erhaltene Darlehen zu gunsten des Landesfiskus eine Hypothek an erster Stelle auf sein Grundstück bestellen. Beihilfen erhalten in erster Linie ehemalige Echutztruppler, dann Deutsche, die auf eigener Farm wohnen, Fach kenntnisse besitzen, gut beleumundet find und mit keiner Eingeborenen verheiratet sind oder zusam menleben. Ausländer erhalten keine Beihilfen. Fiskalisches Farmland darf, wenn nötig, ver pachtet und verkauft werden unter der Bedingung, daß es landwirtschaftlich bewirtschaftet wird und nicht mehr als 20000 Hektar umfaßt. Der Preis beträgt 20 Pfg. bis 1 Mark pro Hektar, für ehemalige Echutztruppler die Hälfte. Der Pachtzins beträgt 5 Prozent des Verkaufswertes des Grundstückes. Aus aller Welt. In einem Münchener Hotel schoß ein Offizier seiner Frau eine Kugel in den Kopf und brachte sich sodann gleichfalls einen Schuß in den Kopf bei. Die Frau wurde so schwer verletzt, daß sie kaum mit dem Leben davonkommen wird. Der Offizier ist leichter verletzt worden. In Mühlhausen wurde ein Soldat deS 112. Infanterie-Regiments verhaftet, weil er 2 fran zösischen Herren die Lieferung eines Gewehrs des neuesten Modells versprochen haben soll. Auch die beiden Franzosen wurden abgefaßt. Del Handel kam durch aufgefangene Briefe an den Tag- Beim Nachsitzen verbrannte in der Schule zu Oyten in Hannover ein 12jähriges Mädchen. An scheinend hat sich die Kleine am Ofen wärmen wollen, wobei ihre Kleider in Brand gerieten- Bevor Hilfe zur Stelle war, hatte das Kind töd liche Brandwunden erlitten. Der Bremer Schnellzug überfuhr und tötete zwei Arbeiter, die auf der Station Belz auf der falschen Seite des Zuges ausgesticgen waren. Ein dritter wurde schwer verletzt. In der städtische« Gasanstalt zu Landeshnt wurden drei Gasarbeiter tot aufgefunden, die den Kohlengasen zum Opfer gefallen waren. In Mücke fiel eine Frau während eines epi' leptischen Anfalles auf den glühenden Ofen und wurde bei lebendigem Leibe geröstet. Die Droschke des Direktors Brenner in Este« wurde an einem Eisenbahnübergange vom Zuge erfaßt. Brenner wurde schwer verletzt. Del Kutscher erhängte sich später im Stall. In der Lemberger Universität fanden turb"' lente Szenen statt, da sich das Rektorat weigerst, den Eid der ruthenischen Studenten in ruthenischst Sprache entgegenzunehmen. Etwa hundert ruthenisP Studenten erschienen mit Aexten bewaffnet in b«' Universität. Sie drangen unter Geschrei in de" Festsaal, fowie i« den Konferenz- und Dekanat' saal und begannen alles zu demolieren; d" Porträts der früheren Rektoren und Professoren rissen sie herab und zerfetzten sie. Auch die Gas' röhren und Lampen wurden zerstört. Die pol nischen Studenten mußten wegen ihrer Minderzahi den Ruthenen weichen. Der Rektor requirierte dil Polizei, die alle Zugänge besetzte. Nach Hali" stündigem Treiben steckten die Ruthenen blaugelbl Fahnen zum Fenster hinaus und errichteten Barri' kaden auf den Korridoren und im Stiegenhanö Der Mittelstock der Universität gleicht eins Trümmcrstätte. Der Universitätssekretär v. W'' niarz wurde, als er den rebellischen Students einen Beratungssaal verweigerte, niedergeschlagen' er hat drei schwere Wunden am Kopf. Zweihundert Ruhtenen wurden verhaftet. Kinderleichcn im Koffer. Ein grausiger Fuiö wurde in London auf der St. Pauls-Station L macht, als man einen Blechkoffer öffnete, der ft' 15 Monaten in Verwahrung der Eisenbahn gewesS war und nun als herrenloses Gut versteigt werden sollte. Er enthielt die von einem Frau«" kleid überdeckten unbelleideten Leichen von zu" kleinen Kindern, die so verwest waren, daß we^ ihr Geschlecht noch die Todesursache zu bestimm^ sein wird. Ei« Geständnis auf dem Kr,»kexbette. V ledige Bäckerssohn Eugen Faul aus Kirchheims Der schrecken von Peking. Lif orischer Roman von P aul G isb ert. 7 „Sie sind der Ingenieur Bredow aus Deutschland? Ich erkenne Sie wieder. — Sie haben sich in eine gefährliche Situation begeben!" f „Das sehe ich ein, großer Meister — so darf ich Sie wohl auch nennen?" „So müssen Sie mich nennen, denn ich bin der Groß meister, ich bin der Reformator Chinas. Ich habe es Ihnen damals, als wir uns in Berlin trafen, vorhergesagt." Voll Bewunderung hörten die Brüder „Vom großen Messer" die Zwiesprache zwischen dem Großmeister und dem Fremden. „Unser Meister versteht alle Sprachen der Welt," flüster ¬ ten sie sich's zu. „Er ist des Todes schuldig," so ertönte jetzt die Stimme des Pleisters chinesisch. Der Großmeister schien das deutsche Gespräch schnell be enden zu wollen. Er war seiner Sache nicht ganz sicher, ob nicht auch Prinz Tuan, der lange in Europa geweilt, die Sprache der Deutschen verstehe. Er ist des Todes schuldig, der weiße Teufel," so wieder holte er, „mir müßten ihm die Augen ausstcchen und ihn dann hinrichten. Aber ich weiß noch eine gerechtere Strafe für solch einen weißen Teufel, der in unser Land kommt, um seinen Leib vollzuschlageu. Lasten wir ihn hier in unserem heiligen Raume de» Hungertodes sterben. Er wollte sehen; aut, er soll sehen — die zehn Köpfe der Venütcr, die hier im Sande rollen. Er wollte hören; gut, er soll hören — das stöhnen der Gefangenen, die an unserer großen Sache gesün digt. Er wollte bet uns satt werden — er möge den Hunger Wen und keiner soll ihm Nahrung reichen. So möge er denn dem Tode verfallen sein." Und zu dem unglücklichen Ingenieur gewendet, setzte er GpM» Am- ) 7 . „Sie sind ein Deutscher, zeigen Sie sich furchtlos. Strafe haben Sie verdient." Bredow wußte im ersten Augenblick nicht recht, was er aus dieser Ankündigung entnehmen sollte, aber es schien ihm, als dürfe er Hoffnung schöpfen. Andererseits wußte er aus seiner Kenntnis des chinesischen Volkscharakters, daß die An kündigung des Todes an sich in China so wenig bedeutet, wie wenn in Europa eine Geldbuße dekretiert wird. Vielleicht noch weniger, denn Todesfurcht kennt der Chinese nicht. Der Tod dient ihm dazu, in den ersehnten Zustand der DaseiuS- losigkeit, den der Befreiung von den irdischen Sorgen zu kommen. Nachdem der Großmeister die Todesstrafe dekretiert, die über den Fremdling verhängt worden, wurde die Sitzung schnell geschlossen und die Brüder entfernten sich,'indem sie alle dem Meister und den Uutermeistern den vorschriftsmäßigen Gruß erwiesen. San-lo und Prinz Tuan blieben allein zurück und pflegten eine geheime Unterredung, die nur der Tiger des Großmeisters belauschen durfte. Den Gefangenen, den deutschen Ingenieur, beachtete San-lo nicht weiter. Er wurde in einen i Käfig gesperrt, aus dem vorher die Leiber der Geköpften ge zerrt worden waren und harrte, nachdem tiefe Dunkelheit sich ringsum ausgebreitet, der Dinge, die da kommen sollten. Es kam ihm zuerst wie ein schwerer Opiumrausch vor, der ihn noch umfing. Er schloß die Augen und hörte wie im Traume das Aecbzen und Stöhnen der anderen Gefangenen, die wie er zum Tode verurteilt waren. Wie er! Sollte das wirklich da? Ende seiner Laufbahn in China werden? Darum sollte er die Heimat verlassen baden und alles, was er liebte, uni hier eines so elendiglichen Todes zu sterben? Und das Bild eines jungen Mädchens tauchte vor seiner Seele auf, eines blondhaarigen, blauäugigen Mäd- I chens, das ihm Treue geschworen und dort in der fernen Heimat, s in den thüringischen Bergen auf seine Rückkunft wartete, bis er unter den bezopften Söhnen des himmlischen Reiches oviel !">Id zusammengescharrt, daß er sich einen eigenen Herd grün- ihwtöMt. ' 7'" " " 'Z .7 - Wie eine Lichtcc^ycmuug laucyre wem? vuo vvr inm und er rieb sich die Augen — denn jetzt drang in der Tal Licht in das Dunkel. Aus einer kleinen phantastisch geformten Laterne ström» die? Licht und in seinem Schimmer sah er San-lo, den ge' fürchteten Großmeister, in eigener Person vor sich stehen. San-lo öffnete den Verschlag, in dem Bredow kauert" und flüsterte ihm zu: „Folgen Sie mir, reden Sie kein Wort/ Mit diesen Worten reichte er ihm ein chinesisches Obel' kleid und deutete ihm durch Gesten an, daß er es überwerft'' solle, auch eine chinesische Mütze stülpte er ihm ans und be' festigte einen schwarzseidenen Zopf daran. Bredow erkannte den Zweck dieser Vermummung n^ vervollständigte sie dadurch, daß er sein Gesicht mit eine"' Taschentuch umband, um seinen Bart zu verdecken. Dann folgte er San-lo, der, den Weg beleuchtend, vora»' schritt — ans Kreuz- und Ouerp'aden gelangten sie ins Freie- Ein Uneingeweihter hätte an? diesem Labyrinth nie den We" hinaus gefunden. Im Dämmcrfchein des MorgrnlichtS schrille" sie dann lange Zeit an einer altersgrauen, zyklopisch gesonnte" Mauer entlang, bis sie au eine riesengroße, eiserne Pfor" kamen, vor der ein chinesischer Krieger Wache stand. Bredo" 'fiel es ans, daß der Soldat ganz europäisch bewaffnet wÄ mit einem Hinterlader neuester Konstruktion und einem Seite"' gewehr. San-lo sprach nur ein kurzes Wort und der Soldat vec' neigte sich tief zur Erde, was von seinem militärischen AuS' sehen seltsam abstach. Die Parole San-los mußte ihm über« wältigenden Respekt eingeflößt haben. Ec ging in seine Wacht' stube und holte einen ungeschlachten Schlüssel heraus, deste" Dimensionen dazu bestimmt schienen, die Himmelstür zu öffne" Nach einer abermaligen Verneigung steckte der Kriegs mann den Schlüssel in das nicht minder ungeschlachte Schick und — das große Tor öffnete sich oem Großmeister x"" seinem deutschen Begleiter. Eine kostbar au-gestattete Sänfte MvaMt, Ke Msritr Hr M-w M W« Hl MMO T. (Würt mehrjährig überführt bäckers haben. I Stütze sei von feinet ihin ein s der Ansta Krankheit daß der ! Das väte zu seinen teuert hat versicherw betagte ll verkauft I Sohne Tagen iß in Asch! Kirchhein Aschaffen gequält l Seelsorgl seinerzeit inzwischen schuldig heil wird verfahrei Zum anmalt t Verdacht zinalrat Straße ruhe in Kriminä Beisein Karlsrui lichen ü Flucht i wurde c Angesch er wurd geführt. Ueb berichtet kam m Sarg, Sämtln sollten überaus hängte Für Tage e die Pla arm ge junge ! hatte d zu Füs nahm s sie üb Rasim Wunde so daß »MM«» An Windei es triff Celsius Nordm Luftdri (35 ur auf d nufkat Male Men sä der Ai Mensö Stacks zur 8 mb Sä zu in sch' schl sah Ga Ba Ze- Nu eig, Hu unk Gcb Hal Sä Ma BL ftra und tier sie.
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