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Rabenauer Anzeiger : 22.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190701222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19070122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19070122
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-01
- Tag 1907-01-22
-
Monat
1907-01
-
Jahr
1907
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 22.01.1907
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Politische Rundschau. Deutschland. Die Indienststellung vsn Kriegsschiffen wird in diesem Jahre sehr zahlreich sein. Beabsichtigt sind folgende Indienststellungen nach gut verlaufener Probefahrt: Linienschiffe „Pommern", „Hannover", große Kreuzer „Gneisenau", „Scharnhorst", kleine Kreuzer „Danzig", „Königsberg", „Stuttgart", „Nürn berg", „Ersatz Wacht", Minendampfer „Nau tilus" und Vermessungsschiff „Möve". Nach einer amtlichen Zusammenstellung sind seit Einführung der preußischen Staats lotterie im Großherzogtum Hessen für 144000 Mark weniger Lose als bei der früheren Hessischen Lotterie abgesetzt worden. Die Eisenbahnverwaltung ist eifrigst be müht, alle Schritte zu tun, um unter mög lichstem Entgegenkommen gegen das Publikum Und möglichster Erleichterung bei der Abfer tigung des Gepäcks die Reform zum 1. Mai ins Leben treten zu lasten. Auch sind bereits die beteiligten Eisenbahnstaaten zur Teilnahme an einer Verhandlung eingeladen worden, die im Eisenbahnministerium tagen soll, um zu der endgültigen Ausgestaltung und Durch führung des neuen Gepäcktarifs Stellung zu nehmen. Die Wahl des Erzbischofs von Posen fand kürzlich in Gnesen in feierlicher Weise statt- Das Posener Domkapitel war schon am Tage zuvor unter der Führung des Weihbischofs Dr. Likowski in einem Sonder zuge eingetroffen. Beide Domkapitel ver sammelten sich in dem altehrwürdigen erz bischöflichen Palais. Am Mittwoch Vor mittag traf der Oberpräsident der Provinz Posen, v. Waldow, ein, der als Wahlkom- mistar fungierte. Nach feierlichem Hochamt vereinigten sich die wahlberechtigten Mitglie der beider Domkapitel zu einem gemeinsamen Frühstück im erzbischöflichen Palast. Danach wurden sämtliche Tore des Palais ge schlossen, da für die um 12 Uhr mittags beginnende Wahlhandlung — wie verlautet, auf Wunsch der Negierung — der strengste Ausschluß der Oeffentlichkeit angeordnet war. — Da der Kaiser die Wahl vor ihrer Gül tigkeit bestätigen muß, so handelte eS sich eigentlich nur um eine Vorschlagswahl. Auf der Liste, die dem Kaiser zur Auswahl der Kandidaten vorgelegt werden soll, steht an erster Stelle der nationalpolnische Weih bischof Likowski, dann folgen der deutsche Domherr KloSke, der Domherr Jendzik und an vierter Stelle Graf Poninski. Aus dem preußischen Abgeordnetenhause. Die Budgetkommission erledigte den Justiz etat. Nach den Mitteilungen der Regierungs vertreter macht die Einschränkung der Konkurrenz der Gefängnisarbeit weitere Fort schritte. Die jüngeren Richler sollen nach Möglichkeit befördert werden. Was das Ver- hältniS zwischen Publikum und Gerichten an belangt, so sollen alle Beschwerden ernst ge prüft werden. Der Kaiser ordnete an, daß die nach Provinzen, Bundesstaaten usw. benannten Schiffe von Mannschaften besetzt werden sollen, die aus denselben Gegenden stammen. Als Termin für den Zusammentritt des neuen Reichstages werden, einer parlamen tarischen Korrespondenz zufolge, der 14. und 19. Februar genannt. Endgültige Beschlüsse können erst nach den Wahlen gefaßt werden. Oesterreich-Ungarn. Vom österreichischen Abgeordnetenhaus? wurde nach einer die ganze Sitzung in An spruch nehmenden Debatte der Gesetzentwurf gegen den unlauteren Wettbewerb mit meh reren Zusatzanträgen in allen Lesungen an genommen. England. Das parlamentarische Komitee der eng lischen Gewerkschaften (Trade-Unions) hat am Mittwoch beschlossen, alles aufzubieten, um in der bevorstehenden, am 12. Februar be ginnenden Sitzungsperiode die Vorlage eines Altersversorgungsgesetzes durchzusetzen. Rußland. Sehr reformfreundlich ist das Programm des russischen Reichsrats, der demnächst zu seinen Beratungen zusammentritt. Auf der Tagesordnung steht u. a.: Die Einführung der städtischen Selbstverwaltung in den Gou vernements, in denen bisher keine Landschaf ten vorhanden waren, die Einführung der allgemeinen Schulpflicht in ganz Rußland, die gesetzliche Gleichstellung aller in Rußland ansässigen Nationalitäten, insbesondere der Israeliten. In Minsk wurde der Kommandeur des Artillerieparks, Oberstleutnant Bjelawinzew, auf der Straße von zwei Männern durch Revolverschüste ermordet. Beide Männer entkamen. Eine Gruppe Sträflinge in Lugansk ver wundete und entwaffnete den Aufseher und versuchte aus dem Gefängnis auszubrechen die herbeigeeilte Wache tötete zwei Sträflinge' brachte dreien schwere Verletzungen bei und trieb die übrigen zurück- Die russischen Revolutionäre, die in letzter Zeit eine rege Tätigkeit entfalten, haben wie der einen Anschlag ausgeführt: sie brachten in einem Schiffe in Odessa eine Höllenma schine zur Explosion. Es wird darüber ge meldet: Zum zweiten Male wurde versucht, den Dampfer „Gregorius Merck", der am 18. d. Mts. nach New-Jork abgehen sollte, in die Luft zu sprengen. Im vorderen Kielraum erfolgte eine Explosion von außerordentlicher Stärke, durch die in der Schiffswand ein Leck von bedeutendem Umfange gebildet und sonstige Beschädigungen des Schiffskörpers verursacht wurden. Personen wurden nicht verletzt. Als die mutmaßlichen Urheber der Explosion wurden zwei Studenten und zwei Schüler verhaftet, bei denen Aufrufe der Sozialrevolutionäre vorgefunden wurden. Der Getreideexport von Odesta betrug im abgclaufenen Jahre 90 Mill. Pud und überstieg somit den des Jahres 1905 um 15 Mill. Pud. Bulgarien. Allen vorauszusehenden Dementis Trotz bietend, behauptet die „Information", daß die Kreise des bulgarisch-mazedonischen Ko mitees den Gedanken propagieren, den Für sten Ferdinand abzusetzen und den Sohn des Fürsten Alexander von Battenberg, den Gra fen Hartenau, auf den bulgarischen Thron zu berufen. In vielen Läden der Haupt stadt Sofia sei das Bild des Grafen mit der Unterschrift: „Se. Hoheit Prinz Arsen Batten berg, rechtmäßiger Erbe des bulgarischen Thrones", ausgestellt. Persien. Der neue Schah von Persien hat im Hinblick auf den Budget-Fehlbetrag von einer halben Million die Einschränkung seiner Privat-Ausgaben angeordnet. Marokko. Ueber den Verbleib Rais Ulis weiß man zur Stunde immer noch nichts Bestimmtes; alles, was darüber gesagt wird, sind will kürliche Vermutungen. Zinat selbst, die Räuberfestung, ist ein Trümmerhaufen, nach dem das Zerstörungswerk gründlich von der Malhalla und zugezogenem Raubgesindel be sorgt worden ist. Man wollte die Burg dem Erdboden gleichmachen und hat darüber die Weiterverfolgung des Geächteten vergessen. Nach Mitteilungen von Eingeborenen soll der Stamin der Beni Saur mit dem Machsen darüber verhandeln, daß man ihnen und Rais Ulis, der sich bei ihnen fast von allen ver lassen und wie ein Gefangener befinde, Ver zeihung angedeihen laste. Gerichtshalle. Als Nachspiel einer Ehetragödie fand in Posen die Verurteiluna des Kellners Weinert zu 3 Jahren Gefängnis statt. Der Mann wurde von seiner Frau, einer früheren Kellnerin, hintergangen und hatte sie, als er sie mit einem anderen im Zimmer eines Weinlokals überraschte, schwer ver letzt, ebenso sich selbst. Beide wurden aber wieder hergestellt. Der Weg zum Geldschrank. Neber einen un gewöhnlichen Gerichtsfall wird aus Wien berichtet: Einbrecher sind keine Gemütsmenschen, dennoch erschauerten der 19jährige Joseph Brtmcky und sein Freund, der 20jährige Slesak, als sie, in die Wohnung der Handarbeiterin Freudenberg ein brechend, dort eine aufgebahrte Leiche fanden. Der Tote war der Bräutigam der Wohnungsinsassin, der kurz vorher gestorben war. Die jungen Diebe verließen rasch und unverrichteter Dinge wieder die Wohnung und teilten ihren auf der Straße war tenden Komplizen die Ursache ihrer Flucht mit. Diese lachten die Furchtsamen aus und es wurde beschlossen, den Einbruch zu wiederholen. Alle drangen hierauf in das Totenzimmer, rückten den Sarg mit der Leiche, der vor einem Geldschrank stand, weg, erbrachen diesen und nahmen diverse Effekten mit sich. Unvermutet kam die Braut des Verstorbenen nach Hause und schlug Lärm, als sie der flüchtenden Einbrecher ansichtig wurde. Im Hausflur wollte der Hausbesorger die Diebe auf- halten und faßte den einen am Arm. Doch dieser schlüpfte blitzschnell wie der Verwandlungskünstler Fregoli aus dem Rock und ließ diesen in den Händen des verblüfften Hausmeisters zurück. Die Diebe wurden bald ermittelt und zu längeren Freiheitsstrafen verurteilt. Aus aller Wett. Die alte Geschichte. Der Lustmörder Gra bowski, der vor mehreren Jahren in seiner Woh nung in der Rückerstraße zu Berlin feine eigene Frau ermordete, indem er ihr die Kehle abschnilt, den Bauch aufschlitzte und ihreZöpfe als Strumpf bänder benutzte, der darauf ermittelt und, nachdem ein Obermedizinalgutachten ihn für unheilbar geisteskrank erklärt hatte, im Frühjahr 1906 der Irrenanstalt Dalldorf auf Lebenszeit überwiesen worden war, ist aus der Anstalt entsprungen. Bis jetzt hat man keine Spur von ihm. Zur Entweichung Grabowskis werden noch folgende Einzelheiten mitgeteilt, die bezeichnend genug sind und erkennen lassen, wie gefährlich für die Ge sellschaft die Art ist, wie man heute immer noch geisteskranke Verbrecher unterbringt und behandelt. Grabowski war wegen seiner Gemeingefährlich keit zunächst im Hause 5, der festesten Abteilung der Irrenanstalt Dalldorf untergebracht. Wegen seines fortgesetzten guten, ruhigen Betragens kam er dann in die niederen, sicheren Häuser 2 und 1. Niemals hatte er Fluchtgedanken geäußert. Als er aber kürzlich eines Vormittags bei einem Kartoffeltransport vom Hause 1 nach dem Vor ratsraume die im stillen wohl schon lange er sehnte Gelegenheit fand, entwich er und war verschwunden. Jetzt war alles überrascht. Das hatte man dem „guten Grabowski" gar nicht zu getraut. Der Entsprungene wird wohl auch bald Gelegenheit finden, seine Anstaltskleidung umzu tauschen, und dann kann die Kriminalpolizei suchen, .bis sie ihn aus dem Schlupfwinkel der Dirnen und Verbrecher wieder herausfindet. Gra bowski ist infolge der Anstaltspflege gut genährt. Ein Raubmord wurde an dem Dienstmädchen Margarete Kock aus Großeheide (in der Nahe von Flensburg) verübt. Der bereits festgenommene Mörder, der 17 jährige Dienstknecht Grabrißki aus Kiel, wollte sich den Verpflichtungen der durch sein Liebesverhältnis entstandenen Folgen ent ziehen. Nachdem er das Mädchen getötet, beraubte er es seiner Barschaft. Der Mörder hatte das Mädchen am Genick gepackt, in den Wassergraben gestoßen und so lange unter Wasser gehalten, bis es erstickte. Wilderer als Meuchelmörder. Ein Stell macher namens Weber und ein Fuhrmann Licht aus Schankweiler, die mit zwei als Wilderer be rüchtigten Personen im Wirtshaus einen Streit hatten, wurden auf dem Heimwege durch den Wald aus dem Dickicht beschossen. Der Fuhr mann blieb sofort tot auf dem Platze, der Stell macher wurde tödlich verletzt aufgefunden. Die Mörder wurden noch in der vergangenen Nacht verhaftet. Schwere Arbeiterausschreitungen ereigneten sich letzter Tage in den Orten Swarow und Haratitz des tschechischen Glasindustriegebietes im Isergebirge. Sie richteten sich gegen zwei außer halb des Ringkartells stehende Firmen, welche unter dem Kartellpreis arbeiteten. Diese Fabriken wurden gestürmt, die Warenvorräte vernichtet und die Inhaber tätlich bedroht. Mehrere Verhaf tungen wurden vorgenommen. Ein unheimlicher Geselle, der einzelne Frauen oder Liebespaare überfiel, sich an den Frauen ver ging, *ihnen Stiche beibrachte oder nach ihnen schoß, wurde in Stuttgart in der Person des dreißig Jahre alten verheirateten Zementarbeiters Eblen verhaftet. Sein letztes Opfer war eine Gouver nante. Diese Tat hat er nach längerem Leugnen eingestandeu. Die Ueberfälle verteilen sich auf 2 Jahre, sind ihm aber noch nachzuweisen. Man fand bei ihm ein kleines Bajonett und eine zer legbare Flinte. Der Revolver als Beruhigungsmittel. In Odenkirchen zeigte eine Frau einem schreienden zweijährigen Kinde, um es zu beruhigen, einen Revolver, als plötzlich ein Schuß loSging und das Kind von der Kugel in die Stirn getroffen wurde. Das Ende eines Spielers. Aus Monte Carlo wird berichtet, daß sich der Honved Leut- nant Gliso Sliepcevic, Sohn des verstorbenen Landtags und llleichstagsabgeordneten Sliepcevic, erschossen hat. Der Verstorbene wurde vor kurzem volljährlich erklärt, hat sein Vermögen behoben und ist nach Monte Carlo gefahren, wo er es in kürzester Zeit verspielte und sich nunmehr den Tod gab. Die Polizei verhaftete ein 16jähriges Dienst mädchen, das verdächtig ist, einen bei seiner Herrschaft wohnenden Studenten mit Lysol ver giftet zu haben. Der Beweggrund ist unbekannt. ver Schrecken von Peking. Historischer Roman von Vaul Gisbert. Nachdruck verboten. j. Kapitel. ver kedelmd«»<I „vom großen Messer-. Nächtliche Stille breitete sich über Pekings Straßen — nur das Singen und Klappern der Nachtwächter hallte ab und zu durch das Tunkel. Um die bösen Geister, die Dämone zu verscheuchen, setzen die Wächter ein Instrument, das einer Kinderklapper ähnlich ist, in Bewegung. Die Nerven der Chi nesen, die an diesen Nachtlärm gewöhnt sind, stört dieses Ge töse in ihrem Schlummer nicht und wenn einmal ein bezopfter Sohn des Reichs der Mitte aus dem Schlafe erwacht und jenes Klappern hört, dann legt er sich beruhigt auf die andere Seite und freut sich des Pflichteifers der Wächter, die die bösen Geister von der chinesischen Hauptstadt abhalten. Die Gäste des Opiumhauses von Keng-lü an der süd lichen Pforte der Mauer, die die Chinesenstadt von der tarta- rischen trennt, hätten durch das ärgste Getöse nicht geweckt werden können — sie schliefen verzückten Angesichts auf den kleinen, schmalen Divans, die an den Wänden eines großen, schmutzigen Gemachs sich hinzogen. Ein widerlicher, süßer Ge ruch erfüllte das Zimmer und wirkte selbst schon betäubend. Aber den Wirt des Opiumhauses, den dicken Keng-lü, schien der betäubende Geruch nicht anzufechten, er war seit Jahrzehnten daran gewöhnt, in solcher Luft zu atmen. Schmunzelnd saß er hinter seiner Barre und zählte die -roßen silbernen Tael-Stücke, die er heute eingenommen; es war wieder ein beträchtlicher Zuwachs zu den Schätzen, die er schon aufpespeichert, Es verlohnte sich wohl, ein Opiumhaus zu halten. Noch ein Jahr und er konnte sich mit einem hüb schen Vermögen in seine südliche Heimat Kanton zurückziehen, wo das Leben doch fröhlicher zu genießen war, als hier in LlstMH WÜMbten, unwütlMn Peking. Ein lames Klopsen an der Haustür unterbrach seine Betrachtungen uoeri das schöne Kanton und das graue Peking — sein kleiner! Diener Puh, ein verschmitzter Bursche aus Tientsin, stürzte jetzt mit verstörten Minen ins Zimmer. „Er ist's, mit drei anderen" flüsterte er ängstlich. „Ich habe es schon am Klopfen gehört, geh' und öffne," befahl der Opiumwirt nicht minder ängstlich. Und in devoter Haltung, mit fast bis zur Erde geneigtem Oberkörper erwartete der dicke Kantonese den späten Besuch, vor dem ihn Furcht und Schrecken erfüllte. „Seid in meiner niedrigen schmutzigen Hütte willkommen," so begrüßte er jetzt den gefürchteten Ankömmling mit der den Chinesen eigentümlichen übertriebenen Höflichkeit. „Daß ihr aus eurem herrlichen Palaste kommt, um meine niedrigen Räume zu beglücken, ist zu viel der Ehre für mich unwürdigen alten Narren." Derjenige, den der dicke Opiumwirt so begrüßte und dem drei Begleiter in respektvoller Entfernung folgten, blickte sich mit einem verächtlichen Lächeln um die schmalen Lippen in dem dem Opiumlaster geweihten Naum mu. „Entnervtes Pack", so murmelte er. „Krämervolk, das nur Gewinn und Betäubung kennt." Es war eine merkwürdige Erscheinung dieser Mann und in seiner Umgebung um so merkwürdiger. Bon starker Mittelsigur und untersetzt, stolzen und auf rechten Hauptes mit kühnem Blick, der Selbstbewußtsein und geistige Kraft verriet, stach er von den sklavisch und apathisch dreinschanenden Persönlichkeiten, die ihn umgaben, vorteilhaft ab. Sein Gesichtstypus zeigt eine seltsame Mischung, die eigen artig berührte. Nm Mund und Kinn zog sich ein seiner, schmaler Bart, die Backenknochen traten nicht so ausfällig hervor, wie im rein mongolischen Typus, die Nase war nicht platt, sondern auch für europäische Begriffe beinahe regelmäßig und aus seinen dunklen Augen, die von starken Braue» beschattet waren, blitzte l Klugheit und Entschlossenheit. „wcacy' uns oen maum m ver wcauer zurrcyi, so herrschte er jetzt den Opiumwirt an, der beim Ton der be fehlenden Stimme noch mehr in sich zusammenkroch, „m>- kommen heute viele und außerdem ist heute eine wichtige Aus nahme. Du kennst die Vorbereitungen." „Befehlet Großmeister, euer Sklave gehorcht." Mit diese» Worten verließ Keng in Begleitung seines Dieners Puh das Opium-Gastzimmer, um den Anweisungen des Ankömmlings Folge zu leisten und den Naum in der Mauer zurechtzumachen. Der seltsame Mann, den Keng mit „Großmeister" an geredet, ließ sich mit seinen Begleitern, die immer in einer gewissen respektvollen Entfernung blieben, auf einem schmalen Divan nieder und blickte, wie in Sinnen verloren, düster vor sich. Endlich begann er, nachdem er in Wut das Tischchen mit den Opium-Gerätschasten, das vor ihm stand, umgestoßen: „Seht ihr Freunde, das ist unser Volk, so wird es eine Beute der Fremdlinge, am Tage schachert er und seilscht mit den Fremden und täuscht und betrügt und am Abend sitzt es in den Opiumhöhlen und entwürdigt sich und wird schwach und entnervt. Und die Fremden kommen zu Tausenden ins Land und nehmen es in Besitz und spotten über uns.^ Ich lese ihre Zeitungen und weiß, was sie über uns denken. Feiges Gesindel nennen sie uns, weil uns das Volk der Zwerge, jene kleine Männer von Nippon, besiegt. Ja, es war eine Schande sür uns und die Schande muß getilgt werden. Wir müssen stark werden, wir müßen das Volk aufrütteln, aufrütteln aus Trägheit und Genußsucht." „Ja, wir müßen es aufrütteln, wir müßen wieder stark werden", murmelten die drei Begleiter wie aus einem Munde Und als wollte er er gleich zeigen, wie er sich das ge waltsame Aufrütteln denke, schüttelte der seltsame Mann eine»- in der Nähe liegenden Opinmberauschten so lange, bis dies-', die Augen aufschlug und sich verwundert nmblickte. .Wer stört mich in meinem schönen Traum?" Und ? SchG burger Ha Schiffer ui letzten sie In F- Rickert uni gefunden. Genusses c Bon 8 gemeldet: Josef Peb nvker Post gehörigen straße von gefressen, zernagbare boten übri nach Haus Weg. um auf der L< sic von M Am ander ihrer Kleit die sich der gräßliche D annehmen, Wölfe ver Vom merkwürdi des Lynch sich an eir meldet wr taten sich der führen Betversam mit Predig hatten, zo und zahl« sich, wie kieren, vo die Zelle ein, der » Frau und ergriff de eine Brück ihn, nied« gebung sc unter san ihn am Leiche dar mals unte hundert Weltteils. Geno Wie aus der IReic schaftlichc nis mit neur von für diese beamten nach Su dortigen! schaftswe Kolonie reits ein« Kreditger mordete standen, r angehört Unterstütz fassende; die Ansie Von Deutsch-^ mehr E 2 „T ächtlich In Räumen „L fragte il .T Un verließen zusuchen. De wieder j lich duff Am Kopf ein sondern Tei der elekü gung nic tigten O Keng ge braucht u Der gleitern I geschlofsei wie bera: hatte er rhen kön Und Wo nesen so wo und llbon lru
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