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Rabenauer Anzeiger : 27.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190506275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19050627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19050627
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-27
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
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Politische Kmrdlchau Zur Beschlußfassung über die Unterstützung der in Dresden ausgesperrten Ztgarettenar- betterinnen war in Berlin eine Tabakarbeiter- versammlung einberufen worden, konnte in dessen nicht abgehalten werden, da sich zu wenig Teilnehmer eingefunden hatten. In Breslau hat eine überaus zahlreich besuchte Volksversammlung einstimmig eine Resolution gegen die geplante Eisenbahn- Personentarifreform angenommen. Die Re solution soll dem Ministerpräsidenten, sämt lichen Mitgliedern des Staatsministeriums, dem Abgeordnetcnhause und dem Herren- häuse, sowie sämMchen preußischen Handels kammern mit der Bitte um Unterstützung zu gesandt werden. Es begannen im Reichstagshause die kon tradiktorischen Verhandlungen über den Stahlwerksverband in Düffeldorf und den Oberschlestschen Stahlwerksverband in Berlin. Dm Vorsitz führte Geheimrat Delbrück, den einleitenden Bericht erstattete Assessor Albert. Erschienen waren etwa 75 Gutachter. Die Verhandlungen, die vorläufig vertraulich sind, werden voraussichtlich auch jetzt noch fortdauern. Von angeblich gut unterrichteter Seite wird einer Korrespondenz berichtet, daß eine Heirat geplant fei zwischen der Tochter des Herzogs von Cumberland, der Prinzessin Olga, mit dem Erbgroßherzog von Mecklen- burg-Strelitz. Prinzessin Olga ist die jüngste Schwester der Prinzessin Max von Baden sowie der Großherzogin von Mecklenburg- Schwerin und vollendet in Kürze ihr 21. Lebensjahr. Der strelitzsche Thronfolger Erbgroßherzog Adolf Friedrich, der soeben in das 24. Lebensjahr getreten ist, verrichtet zurzeit als Leutnant im 1. Garde-Ulanen- Regiment in Potsdam Dienst, in das er vor anderthalb Jahren eintrat, nachdem er die Universität München besucht hatte. Der Bundesrat stimmte dem Gesetzent wurf für Elsaß-Lothringen betreffend die Zu« und Abgänge bei der Kapitalsteuer und der Lohn- und Befoldungssteuer, ferner dem Entwürfe eines Reichsgesetzes, betreffend Aenderung der Grundbuchordnung zu. Es liegt in der Absicht der verbündeten Regierungen, schon in der nächsten Tagung des Reichstages eine Ergänzung der Kranken- kaffengesetzgebnng- zwecks.Verhütung sozial- demokratischen Mißbrauchs derselben herbei- zuführen. Voraussetzung ist dabei allerdings, daß die preußische Bergarbeiter-Novelle noch in dieser Tagung zur Verabschiedung gelangt. Der Lotterie-Vertrag zwischen Preußen und Hessen-Thüringen ist in Eisenach abge schlossen worden. Wie wir hören, wird der Vertrag schon in allernächster Zeit den Land tagen der beteiligten Staaten mit Ausnahme Preußens zugehen. Dem preußischen Abge- ardnetenhause Werde ec im Herbst vorgelegt werden. Der Vertrag bewegt sich in ähn kicher Richtung wie die mit Mecklenburg- Schwerin und Lübeck abgeschlossenen Verträge. Die hessisch-thüringische Lotterie wird im Frühjahr 1906 eingehen. Die preußische Staatslotterie wird alsdann gegen Zahlung einer reichlich bemessenen Rente an die hessisch, thüringischen Staaten zugelassen werden l für die bisherigen thüringischen Kollekteure ge troffen worden, besonders durch ihre Wieder anstellung als preußische Lotterieeinnehmer. Der Kaiser hat aus Anlaß seiner Auto- mobilfahrt Hannover-Hamburg dem Ober- Präsidenten der Provinz Hannover D. Wentzel folgenden lobenden Erlaß zugehen lassen: „Ich habe die Strecke Hannover—Celle- Lüneburg—Harburg auf Meiner Fahrt im Automobil mit großer Befriedigung kennen gelernt, die Straße war in guter Ordnung, der Verkehr vorzüglich geregelt, die kleinen Höfe in ihrem rührenden Schmuck, die hüb schen Ortschaften, die Städte mit ihrer ju- helnden Bevölkerung haben Mich hoch erfreut! Ich ersuche Ew. Exellenz, den Beteiligten dies bekannt zu machen mit dem Hinzufügen, daß Ich die patriotische Herzlichkeit nicht vergessen werde, mit welcher Ich auf dieser Reise von Jung und Alt begrüßt worden bin. Wilhelm R." Oesterrsietz-ttngarn. Das Kabinett Fejecvary hat bis jetzt nichts weniger als eine Besserung der Lage in Ungarn zu erzielen vermocht. Statt daß es ihm gelungen wäre, Fühlung mit der koalierten Opvosition zu nehmen, opponieren nun auch die Liberalen. Sämütche Fraktionen der vereinigten Opposition beschlossen, gegen das Kabinett Fejervary ein Mißtrauensvotum in der nächsten Sitzung zu beantragen. Die liberale Partei beschloß eine Erklärung, die besagt, daß die liberale Partei zu dem Mi nisterium, da es nicht ein parlamentarisches sei, kein Vertrauen hege und es nicht unter stützen werde. Graf Dsza ist damit betraut, im Hause einen dementsprechenden Antrag einzubringen. Im österreichischen Abgeordnetenhaus« griff bei der Beratung eines Dringlichkeitsanttages, welcher von der christlich-sozialen Partei wegen des von Arbeitern verübten Ueberkalles auf den Abgeordneten Prälaten Schricker gestellt worden ist, Graf Sternberg heftig die sozial demokratische Partei an, welche in Politik nnd Presse nur von Beschimvfnng und Ver leumdung lebe. Zwischen den Sozialdemokraten und den Christlich-Sozialen kam es wieder holt zu Kontroversen und beleidigenden Zu rufen. Die Dringlichkeit des Antrages der christlich-sozialen Partei ward schließlich an genommen. Julien Der Papst empfing in Rom den Kardi- nal-Erzbischof von Bordeaux in Audienz. Letzterer hatte bekanntlich bei dem letzten Konklave eine französische Ansprache an den Kardinal Sarto, den jetzigen Papst, gerich tet, und als dieser ihm nicht in französischer Sprache antworten konnte, erklärt, daß Sarto aus diesem Grunde nicht zum Papst gewählt werden könne. Als der Papst nun den Kar dinal empfing, konnte er sich ganz fließend in französischer Sprache mit ihm unterhalten. Der Papst hat in der Zwischenzeit vom Kar dinal Merrydelval Unterricht in französischer Sprache erhalten. Ruhland. Man erfährt aus verschiedenen Städten Rußlands, daß dort mit Wissen der Be hörde zahlreiche Proklamationen verteilt werden, die in dem Schlachtruf gipfeln, die _ .. ..... Juden und die Jntellegenz totzuschlagen.! Weitgehende Fürsorge ist in dem Vertrage Außerdem suchen die höheren Polizei- nnd Unter allen Umstünden seien Vorverhandlungen Di« Der etwa 3' Japaue land uj lernen. Famili« schieden den jap unterge Hause h in Pew sehr au Klligew meinen die mit kehrten, Herr, d zwei M Zeit be gewesen der Iw wechsel zu uns. joswnisc .-pichen, Rrlsnialer. Von einer Episode aus den deutsch-süd westafrikanischen Unruhen, die telegraphisch nicht gemeldet wird, erfährt die „Deutsch- Südwestafr- Ztg" Danach gelang ss dem Leutnant d. R. von Trotha, am Hudup die Grootfonteiner Bastards, einige 20 Menschen, zu befreien, mit ihnen auch die Kinder dec deutschen Ansiedler Cenklinger und Lewan» zyk aus Bethanien, die vo« Cornelius Fre derick einige Monate mitgeschleppt worden waren. Auf der Seite des Feindes fielen vier Witboi, darunter Christoph Lambert und die Renegaten Bur Jakob Müller und Bastard Gerd Engelbrecht. Trupp« stehen, schützen 300 c sehen-,' bedroht nach P Richtm Ru Platz kl Geist licher s gesicher energist seien d -All, meldun in Chai vorliegi nimm» Charbi Zu aemeld, japanif sein dü im fen Wostok verlor» von Ll witsch Meere Und eb Kapitul onen b Niedert die in Osten ändern würde! Skandinavier». Zur Austragung des offenen Bruches zwischen Norwegen und Schweden scheint sich ein Ausweg zu bieten, wenn Gerüchte, die in gut unterrichteten Kreisen umlaufen, Bestätigung finden. Darnach will derschwedische Reichstag den norwegischen Storthing-Be- schluß völlig links liegen lassen, seinerseits aber eine Trennung für den 1. Januar 1907 aussprechen. In diesen 18 Monaten ließe sich vielleichtauch dasvonBjörnson gewünschte freundschaftlicheBerhältnis zwischen den beiden Nachbarn Herstellen und auch den Norwegern wäre diese Pause zu gönnen, die Sch -ffung einer neuen Staatsform vollzieht sich nicht wie ein Hechtsprung ins Wasser. Alles kommt darauf an, was König Oskar dazu sagt, mit dem ja nach Jpnsens Auffassung, die Norweger allein zu tun haben. Vielleicht ist auch er in dieser Zeit bereit, einen Prinzen für den neuen Thron herzugeben; die Mächte würden nicht dagegen sein, wenigstens die monarchischen, denn es winkt eine neue Krone für ihre Prinzessinnen. Die schwedische Regierung hat dem außer ordentlichen Reichstag einen Gesetzentwurf vorgelegt, in welchem sie die Ermächtigung verlangt, mit dem norwegischen Storthing in Vorbesprechungen einzutreten und eine bedingte Regelung der Geschäfte zu beschlie ßen, deren Feststellung für den Fsll der Trennung für notwendig erachtet werde. In dem Ministcrrate, in dem der Gesetzent wurf aufgestellt wurde, erklärte der Minister präsident Ramstedt, es liege keineswegs im Interesse Schwedens, sich Zwangsmaßnahmen zu bedienen Er empfehle daher Vorverhand lungen, denn es sei wünicheswert, daß durch eine Uebereinkunft Bürgschaften für ein ge meinsames friedliches Leben erlangt würden. d- ' " - ! "" >- n, Rutzlantz «nd Japan. Die Javaner rücken beständig siegreich vor. Die russische Armee ist auf beiden Flanke» vollständig umgangen Die Japaner Haden sogar die Militärbehörden, gegen die Juden zu Hetzen. So hat der Regimentskommandeur Drondewitsch in Alexandrowsk, Gouverne ment Jekateterinoslaw, bei der Besichtigung der soeben eingezogenen Reservisten zwei jüdische entdeckt. Hierauf wandte sich der Kommandeur an alle Reservisten mit der Ansprache: Brüder hütet Euch vor den Ju den, denn sie sind unsere Feinde." Wie di« russische Behörde solche Agitation nur unterstützt, beweist auch noch der Umstand, daß solcheAeußerungen und die zurJudenhetze auffordernden Proklamationen von der rus sischen Zensur unbeanstandet bleiben und in russischen Zeitungen abgedruckt werden- Die russische Telegraphen-Agentur hat in der letzten Zeit gar sonderbar gefärbte Meldungen zu lanzieren versucht. Jetzt ver breitet die Telegraphen-Agentur folgende Nachricht: „Delcaffe erklärte vor seiner De mission in: Ministerrat, daß er einen Krieg mit Deutschland wünscht. Alle, ausgenommen Bertot, protestierten dagegen." Da Vie Russische Telegraphen-Agentur zur Verbrei tung offiziöser Mitteilungen herangezogen wird, muß man annehmen, daß es momentan mehrere russische Staatsmänner gibt, welche jede passende und unpassende Gelegenheit er greifen, um gegen Deutschland zu Hetzen. Als ob sich dadurch die Situation im fernen Armee guta ü! Flusse russisch« blicklich Kriegs! rung tu dann fi sicher. «inen wilden Artikel der Morning-Post, der gegen Deutschland hetzt. Da heißt cs: „Di< Wahrheit ist, daß dieser Kampf (mit Deutsch' land) um unsere nationale Existenz der nächste ist, den die geschichtliche Entwicklung uns vorbehält- Mit unserem gegenwärtigen Poli' tischen System können wir ihn unmöglich gewinnen. Die Frage, ob das britische Reich stehen oder fallen soll, wird nicht mit Stimm' zetteln entschieden werden, sondern mii Flintenkugeln und Granaten " Der Artikel schließt: „Rüsten oder nicht rüsten, das ist jetzt die Frage." Die Trennung von Kirche und Stas kommt, soweit es an der Deputtertenkammil liegt, in normalem Temvo zustande. Vo> der Kammer wurden die Artikel 17, 18 un> 19 der Trennungsvorlage angenommen, welch die finanziellen Verhältnisse der Kultudgk meinschaften, das Recht solcher Gemeinschaften Vereinigungen zu bilden und die Kontroß über deren Finanzverhältuiffe regeln. Marskks. Delegierte geschehen. Erst nach dieser ! dingten Regelung und nachdem der Reichs« diese geprüft habe, würde Schweden sich » der Frage betreffend seine endgültige G« heißung der Auflösung und Ungültigerkläru! der Unionsakte zu befassen haben. D König erklärt darauf: Es ist ein fchmei licher Schritt, den zu tun der Staatsrat »st auffordert. Mein Gewissen sagt mir, da ich während meiner ganzen Regierung auf da Ziel hingearbeitet habe, daß ich mich K meinem Regierungsantritt gesetzt habe: da Wohl der Brudervölker. Es ist in der D schmerzlich, mitzuhelfen an der Auflöfu« einer Union, in der ich die Unabhängigkeit Sicherheit und dasGlück der vereinigten.Könis reiche zu sehen geglaubt habe. Wenn « gleichwohl bereit bin, so zu handeln, so tu ich es nur, um noch ein schlimmeres lieb' zu vermeiden und in der Ueberzeugung, da' eine Union ohne gegenseitigeUebereinftimmua fürSchweden keinen wirklichen Vorteil schaffe' wird. beträchtlich mehr als eins Million im FAde zur Entwirrung und zur endgültigen Ab-?stehen. Die einleitenden Operationsu nohmcn Wickelung nötig. Dies könne sehr wohl durch am 20. Mai ihren Anfang. -- Die russischen In der Marolkofrage Wen die öffentlich Meinung in England sich zu beruhigen. Doä wird plötzlich die Ruhe wieder gestört dur^ Meile. ErMlung aus dem deutsch-französischen Krieg« - 1870/71, von Gustav Lange. LS Wenn Eugenie aber dann allein sich in ihrem Gemach befand, allein von keinem Menschen beobachtet, dann brach sie zuweilen in heilige' Weinen aus; ivie eine heilige Reliquie holte sie die letzten Zeilen Gebdard Schwaller? her vor, welche derselbe kurz vor seiner Abreise noch an sie ge richtet. Blutenden Herzens las sie immer und immer wieder die teuren Abschiedsworte, seine herzliche Bitte, ihm ein teures Andenken bewahren zu wollen, durch. Die Schrift war längst nicht mehr leserlich, verwischt war sie durch die vielen Tränen, welche das Papier schon benetz!, aber in ihrem Herzen war jede? einzelne Wort wie mit Flammenschrift eingegraben, bi? an ihr Ende würde sie dieselben immerdar im Gedächtnis debalten. Wo mochte er weilen der edle brave Mann, weicher sein Alles, sein Hab und Gut für sein Vaterland zu opfern bereit war? Hatte eine feindliche Kugel im heißen KampfeSgewühl seinem jungen Leben vielleicht schon ein früh zeitige- Ende bereitet, oder kämpfte er noch in den Reihen seiner Brüder tapfer für sein Vaterland? Dieses waren in der Regel ihre Schlußgeranken, und doch wollte es ihr nicht gelingen, Trost darin zu finden, ihren Schmerz um das ver- toreue Lebensglnck zu stillen. Mit feierlichen Ernst erhob sich nach Beginn der Festtafel Maurice Blondel mit dem gefüllten Champagnerglas in der Hand, uni der Pflicht zu genügen, den versammelten Gästen die Verlobung seiner Tochter mit Bnrmüller zu verkünden und das erste Glas auf das Wohl der neuverlobten Paare? zu leeren. Wie um nach richtigen Worten zu suchen, damit er seine Aed« in die rechte Form kleide und die fehlende Herzlichkeit «md Aufrichtigkeit durch einige nichtssagende Phrasen zu er ließ er einen Blick tm Kreise umhutchweifen; aber trotz ¬ dem er es allezeit verstanden, 'et« Mitmenschen über teure wahren Gedanken nnd Empfindungen »« täuschen, so ließ ihn die Gabe der Heuchelei, die ihm im reichen Maße stet? zu Gebote ge- standen, in dem Augenblick, wo er im Begriffe war, sein eigenes Kind seinen selbstsüchtigen Zwecken zu opfern, vollständig im Stiche — doch nur wenige Augenblicke — seine falsche Natur trug schließlich den Sieg davon und schon war er inr Begriffe, seine Reds zu beginnen, als plötzlich, draußen auf dem Korridor lebhafte? Stimmengewirr zu der Gesellschaft bereindrang, laute französische Worte der Dienerschaft und dazwischen kräftige deutsche Flüche an fein Ohr schlugen. Schon wollte der Fabrikherr, der ebenso wie die übrige Gesellschaft nickt wenig erstaunt war, einen der im Zimmer anwesenden Domestiken beauftragen, nach dem Grund die'er Störung zu forschen, als auch schon eine der Flügeltüren heftig aufgerisseu wurde, und im Rahmen der Tür die kräftige Gestalt eines deutschen Infanterie Unteroffiziers sichtbar wurde. „Monsieur Schwaller!" ertönten erschreckte Ruse und in der Tat, kein anderer war?, als Schwaller, welcher gleich einem Rachegott hier einoraug, unbekümmert darum, ob sein Erscheinen die zu einem fröhlichen Feste verjammetie Gesell, chast störe. „Ah, finde ick Dich doch hier, Du Räuber meine?Glücks i und Zerstörer meine? Eigentums!" schrie Schwaller mit wut entbrannter Stimme, indem er die Hand geballt, aus dem Teil der Tafel zuschritt, wo Burmüller neben Eugenie Platz ge nommen hatte. „Gut, daß ich noch rechtzeitig komme, um fürchterliche Abrechnung zu halten!" Eine unbeschreibliche Verwirrung entstand; flößte schon der etwas verwildert aussehende Mann in der den Elmffern ver haßten Uniform Schrecken ein, so taten dies noch mehr seine zornigen Worte. Einige der Damen sielen in Ohnmacht, während die Männer von ihren Sitzen emporsprangen, nm möglicherweise den Eindringling von weiterem abzuhalten. Nur Eugenie verlor keinen Augenblick ihre Ruhe, im Gegenteil, iur Antlitz überzog ein Schimmer der Freude, ihr erschien de» Manu wie ein rettender Engel. Nachdem Maurice Blondel seinen ersten Schreck überwunden und er sich mit einem Blick durch die geöffnete Türe überzeugt, daß im Voriaal weiter keine deutschen Soldaten zu bemerken waren, afio Schwaller allem Anscheine nach allein gekommen, raffte er seinen ganzen Mut zusammen, und trat Schwaller entgegen. „Was soll dieser Austritt hier in meinem Hause?" srug er mit schneidender Stimme. „Sollte fick durch Sie bestätigen, was rnan sich allgemein von der deutschen Soldateska erzählt, deren Barbarei nickt? heilig ist nicht einmal das Bürgerhaus,, in dem man sich zu einer Familienfeier versammelt und wo man nichts gemein hat mit der Feindschaft der Völker, bis dahin der Krieg noch nicht mit seinem Verderben gedrungen?", „Ei, sebt dock, Herr Blondel, wie sehr Sie Ihr Gedächt nis im Sticke gelaffen, und wie wenig Sie von der Gesinunug Ihrer Gäste unterrichtet- sind, welche Liese uns Deutschen ge genüber hegen, oder sollten Sie vielleicht nickt wissen, wie vor wenig Wochen jener Schurke dort, den ich aus Ihre Empfehlung hin in meine Fabrik ausgenommen hatte, die Arbeiter gegen »sich auszuhetzen versucht, nm mein Eigentum zu zerstörenk Darum gebe ick Ihnen die Beleidigung, welche Sie mir soeben zugechgt, zurück, indem ich Ihnen zurufe: „Sage mir mit wem Du umgehst, und ich sage Dir wer Du bist!" Sie werden den Ruhestörer und Brandstifter nicht von Ihren Rock schößen abzuschütteln vermögen, Herr Blondel, und ich bin gekommen, um mir Genugtuung zu verschaffen'" Der Fabrikherr war totenblaß geworden, ob der schweren Beschuldigung; da? gefüllte Champagnerglas, welches er noch in der Hand hielt, entglitt feinen Fingern, sodaß der perlende Inhalt sich auf den schweren Teppich de» Fußboden» ergoß. Diener „Glau Vorteil sich üb und ici wissen.' Ke den sti „c wären velotle wie di, Geisbe infolge ihr jur Maie i wie bei auaenb heutige leckst st - »E - kn - mci nur eb ! et ger De t r-hl! Iv 1 u-.velh-
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