Volltext Seite (XML)
KONGRESS-SAAL DEUTSCHES HYGIENE-MUSEUM 9. PHILHARMONISCHES KONZERT Gastkonzerte der Prager Sinfoniker Freitag, den 31. März 1967, 19.30 Uhr Sonnabend, den 1. April 1967, 19.30 Uhr Sonntag, den 2. April 1967, 19.30 Uhr Dirigent: Dr. Vaclav Smetäcek, CSSR Solist: Vaclav Snitil, CSSR, Violine Miloslav Kabeläc „Spiegelbilder“ — Neun Miniaturen geb. 1908 fü r Orchester op. 49 Erstaufführung Josef Suk Fantasie für Violine und Orchester g-Moll op. 24 1874-1935 Antonin Dvorak 1841-1904 PAUSE Slawische Tänze Nr. 9 — 16 op. 72 Molto vivace Allegretto grazioso Allegro Allegretto grazioso Poco Adagio Moderato quasi Menuetto Allegro vivace Grazioso e lento Das Orchester der PRAGER SINFONIKER, das neben der Tschechischen Philharmonie an der Spitze der Klangkörper unseres Nachbarlandes steht, wurde 1934 auf Initiative seines ersten künstlerischen Lei ters, des Dirigenten Rudolf Pekärek, gegründet. Entsprechend dem damaligen Wirkungskreis lautete der ursprüngliche Name des Orchesters FOK (Film- Oper-Konzert). 1952 erfolgte die endgültige wirt schaftliche Sicherstellung des Institutes, das nun als städtische Einrichtung zum offiziellen und repräsen tativen Orchester der Stadt Prag ernannt wurde und sich in kürzester Zeit zu einem der bedeutendsten Klangkörper der CSSR. ja Europas entwickelte. Ihr hohes künstlerisches Niveau, das sie inzwischen auch auf zahlreichen Auslandstourneen und bei mehr als 400 SchalIplattcnproduktionen bestätigt haben, dan ken die Prager Sinfoniker nicht zuletzt der kontinu ierlichen Erziehungsarbeit ihres Chefdirigenten Prof. Dr. Vaclav Smetäcek, der seit 1942 diese Po sition innchat. Der zu den führenden tschechischen Dirigenten gehörende Künstler ist wie sein Orche ster ein in Dresden stets gern gesehener Gast. Die Prager Sinfoniker verbindet übrigens seit dem Jahre 1962 ein Freundschaftsvertrag mit den Dresdner Philharmonikern, der auf vielfältige Weise zu einer höchst fruchtbaren Zusammenarbeit der beiden Or chester, zu gegenseitigem Austausch geführt hat. Wirku ngsstättc ZUR EINFÜHRUNG Miloslav Kabeläc, der 1908 in Prag Geborene, gehört längst zu den namhaftesten Reprä sentanten der zeitgenössischen tschechischen Musik. Nach anfänglichem Studium an der Technischen Hochschule besuchte er von 1928 bis 1934 das Prager Konservatorium in den Fächern Komposition (bei Prof. K. B. Jiräk), Dirigieren und Klavier. Schon wäh rend der Studienzeit war er seit 1932 im tschechoslowakischen Rundfunk tätig, zunächst als Dirigent und Musikrcgisscur. 1946 bis 1954 leitete er den gesamten Musikbetrieb beim Rundfunk. Seitdem widmet er sich in Prag ausschließlich seiner schöpferischen Arbeit. Kabeläc schrieb bisher u. a. Sinfonien und kleinere Orchcstcrwcrkc, Kammer musik, Klavier- und Orgelwerke, Kantaten, Chöre, Lieder. Eines seiner bekanntesten Werke wurde die sinfonische Dichtung „Mysterium der Zeit“. 1965 erhielt der Kom ponist für seine „Hamlet-Improvisationen“ den Preis der tschechischen Musikkritiker und den Klemcnt-Gottwald-Prcis (vergleichbar unserem Nationalpreis). - Aus neuerer Zeit stammt die heute zur Dresdner Erstaufführung gelangende Komposition „Spiegel bilder“ — Neun Miniaturen für Orchester op. 49. Das Werk ist typischer Ausdruck für das Streben des Komponisten, neue Wege für die Weiterentwicklung der Musik zu suchen und zu erschließen. Der Titel will in dreifacher Hinsicht verstanden sein. Spiegelbild des Lebens, von Stimmungen und Erlebnissen zu sein, ist das inhaltliche Anliegen dieser Schöpfung. Ein Spiegelbild moderner Kompositionstechniken zu bieten - quasi als Dialog des Komponisten mit Ausdrucksmöglichkeiten zeitgenössischer Musik - darf als zweiter, gewissermaßen formaler Aspekt genannt werden. Und schließlich - drittens - zahlreiche Länder. VÄCLAV SNITIL, der Solist des heutigen Konzer tes, wurde 1928 in Hradec Krälovc geboren. Bereits achtjährig spielte er Violine und erhielt seit 1912 eine gediegene Ausbildung auf dem Instrument bei Prof. J. Kocian. 1950 setzte er seine Studien fort an der Prager Akademie der Musischen Künste, die er in der Klasse Prof. Pekelskys mit Auszeichnung ab solvierte. Am gleichen Institut wirkt er heute als Lehrer. 1953 errang er den Titel eines Laureaten beim IV. Internationalen Festival ' n Bukarest. Vac lav Snitil konzertierte unter führenden tschechischen und ausländischen Dirigenten und nahm schon wie derholt am -Prager Frühling“ tc *L Mitglied des Vlach-Quartetts führten ihn Konzertreisen in