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MMM AiiMer Zeitullg fir Waralld, Seisersdms, Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrirter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrtrien Witzblattes 1,50. Ml. Inserate kosten die Spaltenzetle oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lnban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Donnerstag, den 7. Januar 1904 17. Jahrgang. Nummer 3. aufgefordert, sich in bahnbeamten nieder, während sie einen zweite» smdorf..bei Rabenau nach Seifersdorf bei lauf die Hörner nahm und in die Höbe, warf Q , .Lein ersteren niw nur me Evtr zerrgsen kebnusn U. I. zur Rekrutierungs- (Ersatz-)Ocduuug hier mit der Zeit vom 13. ^snusi« di» i. an unterzeichneter Stelle stauunrolle anzuuielden. Bekanntmachung. Die Anmeldung der zu Ostern dieses Jahres schulpflichtig werdende» Kinder soll Montag und Dienstag, den 18. u. 19. Januar, von 11—1 Uhr und von 2—4 Uhr im Direk torialzimmer der Schule erfolgen. Die Kinder sind womöglich persönlich vorzustellen. Schulpflichtig sind die Kinder, die bis Ostern 1904 das 6. Lebensjahr erfüllt haben; auch dürfen auf Wunsch der Eltern oder Er zieher solche Kinder aufgenommen werden, die bis zum 30. Juui dieses Jahres das 6. Lebens jahr vollenden. Veizubringeu ist der Impksvkein und für auswärts geborene Kinder außerdem noch ein »IsnUessmUivkes Le- dunlsLsugni» miHsuGbvsvkei- nigung oder ein piksi«i»smUivke» — Der Zentralverband deutscher In dustriellen hat für die Textilindustriellen in Crimmitschau 200 000 Mark zur Verfügung gestellt. In den nächsten Tagen sollen weitere nspektor der Bezirksanstatt Saalhauseü ist Herr Gendarm Haschke- Rabenau, den 7. Januar 1904. Viv SvkuIIvitung Direktor Petzold. ist sofort eine neue Marke gegen Erlegung von 1 Mark 50 Pf. zu entnehmen. Rabenau, am 4. Januar 1904. Der Bürgermeister. Wittig. Bekanntmachung, die Hundesteuer detrefsend. In Gemäßheit des Gesetzes vom 18. August 1868 und der Ausführungsordnung hierzu vom selbigen Tage sind alle diejenigen, welche am 10. Januar Hunde besitzen, verpflichtet, dieselben zu versteuern. Es werden daher die hiesigen Einwohner, welche Hunde besitze», hierdurch uufgefordert bis spätestens zum 15. Januar d. Js. in der Nats'xpedition hierselbst anzuzeigeu, wieviel und welche Art Hunde (Luxus- oder Zughunde) sie besitzen. Die Versäumnis dieser Anzeige wird als Hinterziehung der Hundesteuer angesehen und nach 3 und 7 des angezogenen Gesetzes mit dem dreifachen Betrag der Hundesteuer bestraft. Nach den lokalen Bestimmungen sind an jährlicher Steuer für 1 Hund 8 Mark 2 Hunde 20 Mark 3 Hunde 40 Mark für jeden weiteren Hund 25 Mk. zu entrichten. Die Entrichtung der Steuer hat gegen Em pfangnahme der betreffenden Marke, welche am Halsbande des versteuerte» Hundes gut zu be festigen ist bis längstens zum 31. Januar 1904 zu geschehen. Im Falle des Verlustes der Steuermarke worden, sonst ist er mit dem Schreck und einigen blauen Flecken davongckommen, wäh rend der zweite nicht unbedeutend am Kopfe Die nächste Nr. dl „ A nzeiger" er- scheint^am Freitag abend. Die Expedition. Summen folgen. — Herr Ludwig jun. in Lübau erhielt auf einer in Bühlau stattgefundenen Geflügel- ausstcllung auf Hühner einen 1. und 3. Preis. — Dis Pl. Grnndbahn brachte in voriger Woche 4472.65 M. Einnahme. Die Gesamt- emuahme im Jahre 1903 betrug 184233.08 M. — Dem im Coßmannsdorfer Stein bruch beschäftigten Arbeiter Kamka war ein beklagenswerter Abschluß des alte» Jahres be- schiede». Er verunglückte am Silvesterabend kurz vor Arbeitsschluß durch hereinbrechende Steine und erlitt einen schweren Schädelbruch. Ferner wurde ihm das Gesicht total verun staltet. Man zweifelt am Aufkommen des dem Kraiikenhause zu Dresden Zugeführten. — In große Verlegenheit kam am Sonn tag abend die Kapelle des schmucken Garde reiter-Regiments in dem Nachbarorte Seifers dorf. Die Kapelle wollte im dortigen Gast hof ein Konzert geben; es ivar auch alles vor bereitet, die Zuhörer und Musiker waren er schienen, was aber nicht eintraf, das war die Hauptsache, nämlich die Instrumente. Wie es sich später herausstellte, war der Fuhrmann mit dem Jnstrumentenwagen anstatt nach Sei- Potschappel gewählt worden. ^Dippoldiswalde. Im Saale des hie sigen Schützenhauses fanden kurz nacheinander 2 soz. Versammlungen statt. Infolgedessen wurde über das Etablissement das Militärverbot ver hangen. — Im Ratskeller zu Dippoldiswalde fin det Sonntag den 10. Januar, nachm. halb 4 Uhr, eine Versammlung statt, zu der alle In teressenten, denen die Verbesserung der Ver- kehrsverhältnisse der Hainsberg-Kips- dorfer Eisenbahnlinie erforderlich erscheint, eiugeladen sind. Man gedenkt, eine Petition an die Slaalsregierung und die Stäiidekammern abzufasseu. — Der Bezirksausschuß der Dippoldis walde! Amtshauptmannschafl beschloß, die Pe tition wegen Errichtung einer Bahnlinie von Niedersedlitz nach Kreischa zu befürworten. — Der Oberschweizer Alois Thienel, der seine bekanntlich von Reinhardtsgrimma bei Dippoldiswalde stammende Ehefrau ermordete, wurde vom Schwurgericht zu Görlitz zum Tode verurteilt. Das Motiv zur Tat war das Verhältnis Thienels zu der 20 jährigen Magd Anna Würfel. Dresden. In der Unigegend soll ein Pistolenduell stattgefuuden haben. Als Gegner standen sich ein bekannter Romanschriftsteller, der Zither aktiver Offizier war, und ein Riit- meisi-r gegenüber, der mit der Gattin des erste :n, einer geborenen Französin, die Flucht ergr-ffen hatte. Dem Vernehmen nach ist der Zweikampf unblutig verlaufen. — Ein in Königsbrück bediensteter Kutscher hatte auf dem Dominium Reichenau seiner Geliebte» einen Besuch abgestattet. Meh rere Burschen aus Reichenail lauerte« dem Ku.scher bei seiner Rückkehr am Pulsnitzbach auf, mißhandelten ihn und stießen ihn über das Wehr hinab. Nur dem Umstande, daß der Ueberfallcne sich schnell an einen Balken anzuhalten vermochte, verdankt er vielleicht sein Leben. Die Uebeltäler sind ein 23 jähriger Knecht nnd zwei Steinarbeiter. Letztere beiden hacken sich bei ihrer Arbeit im Steinbruch zu Gräfenhain ihrer Tat gebrüstet und diese da- drcch bekannt gemacht. — Der in Mohorn geborene, fünfmal vorbestrafte Handelsmann A. H. Fritzsche stahl am 8. u. 13. Oktober v. I. in Dresden je ein Fahrrad, radelte in jedem Falle nach Leipzig, verkaufte beide Maschinen und unterzeichnete die verlangten Quittungen über Empfang des Kaufpreises mit falschen Namen. Im August 1903 erhielt der Angeklagte von einem Be kannten ein Sparkassenbuch über 500 M. zur Aufbewahrung. F. verpfändete aber das Buch sofort für 100 Mark. Der Angeklagte wan dert auf 1 Jahr nach Hoheneck. — Bei einer vom Brigadier in Loschwitz vorgenommenen Aussuchung in der Wohnung einer dortigen Wäscherin wurde ein ganzes Lager verschiedener Wäschestücke vor- gefunden, deren rechtmäßigen Besitz die Frau nicht"nachweisen"konnte. Meißen. Die Gattin eines Handwerks meisters in einem Vororte hatte vor Weih- »achten'j'den Verlusts ihres Traurings' zu be klagen. Sie suchte das Kleinod in allen Ecken und Enden, inserierte und fragte auf der Po lizei nach; es war alles vergeblich, der Ring blieb verschwunden. Als die z Frau^Sonntag früh beim Kaffeetische saß und kräftig in ein Stück selbstgebackenen Stollen hineinbiß, merkte sie plötzlich einen hartenWegenstand im Ge bäck, und^siehe da, der vermißte Trauring wurde aus dem Stollen wieder zutage gefördert. Er war beim.Teigwirken lunbemcrkt in den Teig gelangt. — Einefchurchgehende Kuh stieß auf dem Personenbahnhöfe in Meißen einen Elsen- verletzt wurde. Chemnitz. Ein 21 Jahre altes Dienst mädchen warf sich auf das Eisenbahngleis und ließ sich von dem von Stollberg kommenden Zuge überfahren. Die Unglückliche, welche in folge verschmähter Liebe zum Selbstmord griff, fand sofort.den gesuchten Tod. — Ein mit Mehlsäcken beladener Wagen der Chemnitzer Speditionsfirma C. W. Gersten berger fuhr in der Richtung nach Grüna zu, als der Geschirrführer Seidel, der seinen Wagen wieder besteigen wollte, abrutschte und unter sein Gefährt zu liegen kam. Die Wagenräder gingen dein Unglücklichen direkt über den Kopf, so daß der Tod sofort eintrat. Zwickau. Das hiesige Landgericht verur teilte den Restaurateur Böhm in Schneeberg wegen Majestätsbeleidigung zu 6 Monaten Ge fängnis. Böhm hatte in seiner Gaststube über Kaiser Wilhelm verletzende Aeußerungen getan. Döbeln. Gegen eine hier in Stellung gewesene Verkäuferin von auswärts wurde Anzeige erstattet. Das Mädchen hat heimlich geboren und will das Kind in der Abortgrube ihrer Wohnung verloren haben. Der kleine Leichnam wurde daselbst vorgefunden. — Bei der Reichstags-Ersatzwahl im 22. Wahlkreise erhielt v. Hoensbroech 1/1108 und Hoffmann (.Soz.) 16195 Stimmen. Einige Orte stehen noch aus. — Der Typhus ist in Niederneukirch auf- getreteu und hat bereits Opfer gefordert. Neber 20 Personen liegen zur Zeit an der Krankheit darnieder. Crimmitschau. Das „Dr. Journal" meldet: Ain Montag, 4. Januar, wurden im Nathause hier von dem Geheimrat Dr. Roscher Besprechungen mit den Vertretern der Arbeiter und mit denen der Arbeitgeber abgehalten. In der Besprechung mit den Arbeitern wurden einige Vorschläge zu einem Einvernehmen ge macht, die jedoch in der später abgehaltenen Besprechung mit den Arbeitgebern nicht ange nommen wurden. Infolgedessen dauert der Ausstand fort. Die Arbeitgeber wollen also die „ Kraftprobe "<um jeden Preis. — Am Arbeiter der schäft zu Rabenau auf eine 25jährige ununter brochene Arbeitszeit im Etablissement zurück blicken, aus welchem Anlaß denselben vom Vor- sitzeudeu des Aussichtsrals, Herrn L. Buhle, unter anerkennenden und beglückwünschenden Worten dre für diesen Zweck ausgesetzte Prämie tu baar eiugehändigt wurde. — Nach einem 3 jährigen wirkungsreichen Bestehen feierte der Werkmeister-Bezirks-Verein Rabenau u. Umgegend am hohe» Nenjahrstag im Amlshofe sei» 3. Stiftungsfest. Der glän zenden Ausstattung des Saales war von dem betr. Komitee die Idee einer Meerestiefe zu Grunde gelegt und dementsprechend bedeckte» die Wände ringsum von geschickter Hand des Herr» Fuhrmann jun. aüsgeführte Malerei, welche verständnisvoll und naturgetreue Szenen aus dem Leben der Seeungeheuer Wiedergabe», währettd der riesige Vorderkiel eines getakellten Schiffes die auf dein Meeresgrund sich wohlig fühlende Versammlung zu übersegeln drohte. Letztere war infolge zahlreicher Einladungen von den Mitgliedern der umliegenden Werkmeister- Vereine nebst ihren Damen sowie von der hie sigen Bewohnerschaft außeiocdentlich zahlreich besucht. Der nach den Klängen der Herklotz- 'schen Kapelle sich entwickelnde Ball fand un gewöhnlich starke Beteiligung. Verschiedene Ansprachen, wie von Seiten des Herrn Engel, welche die freundlichst erschienenen Spitzen der Ortsbehörde, sowie die Besitzer resp. Vorstände der verschiedenen Etablissements in herzlichen Worten feierte und auf die Ziele uud Erfolge des deutschen Werkmeister-Vereins hinwies, sowie anderer Redner, ferner eine Anzahl ge sangliche Einlagen des „Apollo" unterbrachen den in bester Harmonie und Geselligkeit ver laufenen Abend in anregendster Weise. Dem jungen Vereine aber, der in der kurzen Zeit seines Bestehens dargetan, daß er das Funda ment seines Zieles, als da ist unerschütterliche Einigklit und vertrauensvolles Vorausblicken, gelte der freundliche Zuruf: „Vivat ssguonsl" — Wenn der Umfang des Weihnachts geschäftes, so schreibt die „Arbeitsm.-Korresp.", einen Rückschluß auf die Kaufkraft der Be völkerung gestattet, so spricht der diesjährige Weihnachlsverkehr für eine nicht unerhebliche Steigerung der Kaufkraft gegenüber dein Vor jahre. Vor allein war in den Großstädten der Geschäftsverkehr überaus lebhaft. Die große» Warenhäuser haben durchweg glänzende Ge schäfte gemacht. ^ern. 7. Januar. Bekanntmachung, die Anmeldung zur Militäcstammrolle betr. Die hier dauernd aufhältlichen Miliär- pflichtigen, und zwar: a) diejenigen, welche im Laufe dieses Kalen derjahres das 20. Lebensjahr vollenden, und d) die älteren Jahrgängen angehörigen Mannschaften, über welche eine endgül tige Entscheidung bezüglich ihres MiUtäi- verhältuisseS durch die Ersatzbehörden noch nicht erfolgt ist, werden in Gemäßheit von 8 56 * der Wehr- AuswärtS Geborene haben Geburtsschein, die älteren Mannschaften dagegen ihre Loosuugs- scheine bei der Anmeldung abzugebeu. Auch haben gleichzeitig die Militäipflichtigen der älteren Jahrgänge seit ihrer früheren Anmel dung etwa eingetretene Veränderungen in Be treff ihres Wohnsitzes, Gewerbes oder Staudes anzuzeigen. Von dem hiesigen Orte zeitig abwesende Mililäipflichlige (auf der Reise begriffene Han^- lungsdiener, auf See befindliche Seeleute, «i Or.as' ober sonstig.» Eü-st-üen UntrrgcbraHts u. s. w.) sind von deren Elter», Vormündern, Lehr- oder Arbeitsherrcir innerhalb der gesetzte» Amneldungsfrist zur Stammrolle anzumeldeii. Miluäipflichtige, welche nach Anmeldrmg zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Mililäc- pflichljahre ihre» dauernde» Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem anderen Aushebungsbezirk oder Mnsterungsvezllk verlegen, haben dieses beim Abgänge der Behörde, welche sie in die Stammrolle ausgenommen hat, als auch nach der Ankunft au dem neuen Ort der die Stamm rolle führenden Behörde daselbst spätestens innerhalb dreier Tage zu melden. Die Nrchtbeso gung der in Vorstehendem enthaltenen Vorschriften wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Hast bis zu 3 Tagen bestraft. Rabenau, den 7. Januar 1903. Der Bürgermeister. Willig.