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SWkches. — Bauernregeln für November. Nach der Allerheil'gen Mess' kommt der Winter geweß: wenn er dann nicht kommen mag, dauerts bis zum Martinstag. — Steckt Allerheiligen in der Pudelmütze, so ist dem heil'gen Martin der Pelz nichts nütze. — Ist am Allerheil'gen der Buchenspan (oder auch: der Birkenspan) trocken, wir im Winter müssen hinter dem Ofen hocken; ist aber der Span naß und nicht leicht, so wird der Winter statt trocken feucht. — St. Martin (11.) will Feuer ins Kamin. — Wenn die Gänse zu Martini auf dem Eise stehn, müssen sie zu Weihnachten im Kothe gehn. — An Martini Sonnen schein, tritt ein kalter Winter ein. — Der Martinsommer währt drei Tage und ein bischen. — Katharinenwinter (25.) Plackwinter. — Andreasschnee (30.) thut dem Korne weh. — Vilmars Wetterbüchlein sagt über die Gestaltung des Wetters im November: Ein entscheidender Tag pflegt der 15. November zu sein. Tritt nämlich am 24. Oktober der Winterregen ein, folgten dann Anfang November Tage heiterer Kälte, so tritt am 15. November bedeutender Schnee ein. Geht derselbe ohne gleichzeitigen Frost vor über, so ist Frost und größerer Schneefall selten vor dem 12. Dezember zu erwarten. Bringt aber der 15. Frost, so verkündet derselbe mit Sicherheit wenigstens einen strengen Vorwinter, oft aber langen, bis zum 24. Januar andauernden Winterfrost, ja, bisweilen einen harten, sich bis in den Februar und den März hinein verlängernden Winter. — Der erste Wagen für die Loschwitzer Schwebe bahn traf am Dienstag in Dresden auf dem Central bahnhof ein und wurde auf eigens koustruirten Wagen nach dem Bestimmungsorte gebracht. Die schmucken Wagen — von denen noch drei eintreffen — ähneln in der schrägen Bauart fast ganz den Wagen der Drahtseilbahn; der Anstrich ist das Roth der Deutschen Straßenbahn. Die Länge eines dieser Schwebebahnwagen beträgt gegen 6 Meter bei einer Höhe von reichlich 3 Meter. Gebaut sind sie in der Nürnberg-Augsburger vereinigten Ma- schinen-Fabrik, Werk Nürnberg. — Wie einkömmlich dem Kaufmann Boden in Dresden, der vor geraumer Zeit mit einkassirten Mieth- zinsen usw. spurlos verschwand, sein eigenartiges „Geschäft" gewesen sein wird, geht daraus hervor, daß er in Trachau allein neun Häuser besessen hat. Dieselben werden fetzt zwangsweise versteigert. — Wahrend des Dienstags beziehungsweise Mittwochs war Brießnitz ohne Wasser, da frevelhafte Hände das Schieberventiel im Schooncr Grunde verstellt hatten. Es gelang den Nachforschungen des Gemeindevorstandes in Gemeinschaft mit anderen Personen sehr bald den Fehler zu entdecken. Trotzdem war der ganze Inhalt des Hoch behälters ausgelaufen. Eine angemessene Belohnung ist auf die Crmittellung des Thaters gesetzt worden. — Ein aus Mügeln verschwundener Posaunist Reinhold Weinert, dessen Papiere in der Elbe aufgefischt worden sind und von dem man annimmt, daß er sich das Leben genommen hahe, ist identisch mit einem in Pirna aufgetretenen Einmiether-Schwindler. Es ist unmöglich daß er die Papiere dem Wasser nur übergeben hat, um die ihn suchende Polizei irrezuführen. — In der Kirchgemeinde Medingen bei Radeburg ereignete sich der gewiß seltene Fall, daß der Kirchen vorstand bei Besetzung der Stelle des Ortspfarrers in Er innerung einer Predigt, welche ein Kandidat der Theologie vor drei Jahren gehalten hatte, denselben einstimmig und unter Verzicht auf eine Probepredigt zum Pfarrer erwählte. — Am Dienstag Abend nach 9 Uhr mußten mehrere von den sogen. Elbhäusern in Königstein ohne Verzug polizeilich geräumt werden, da sich an einem Felskegel der Festung, der oberhalb der Friedrichsburg gelegen ist, eine sogen. Schale losgetrennt hatte, die jeden Augenblick herabzufallen drohte und durch ihren Fall die betreffenden Häuser gefährdete. Auch wurde der Verkehr aus der Festungsstraße durch Wachtposten gesperrt. Glücklicher Weise blieb es nur bei der Befürchtung, und konnten die zahlreichen Familien, die durch eine so unerwartete Be raubung ihres Obdaches während ber Nacht in nicht geringe Aufregung versetzt worden waren, die aber bei hilfsbereiten Nachbarn und Freunden bald ein Unter kommen gefunden hatten, nachdem Mittwoch Vormittag das unheildrohende Felsstück gefällt war, wieder in ihr Heim einziehen, und die Festungsstraße war ebenfalls wieder ohne Gefahr passirbar. — Ein Streit, der den Tod eines der Betheiligten zur Folge hatte, trug sich in Reichenau bei Zittau zu. Der 33 jährige Anstreicher Herm. Marschler und der 21 Jahre alte Maler Leopold Fiebinger geriethen, nachdem sie sich bereits vorher im Gasthause gestritten hatten, auf der Straße in Wortwechsel wegen eines kleinen Schuld betrages, den Fiebinger von Marschler zu fordern hatte. Es kam zu Thätlichkeiten, wobei Fiebinger den Marschler an einer sogenannten Wasserschöpfe die Stufen hinunter in den ziemlich tiefen Dorfbach stieß. Ohne sich Weiler um Marschler zu kümmern, ging Fiebinger nach Hause. Nachbars leute, die durch das Geräusch und den Fall ins Wasser aufmerksam geworden waren, suchten bald nach dem Ver unglückten und fanden ihn besinnungslos auf. Durch das Hinabstürzen hatte sich Marschler den Hinterkopf aufge schlagen und war bewußtlos im Wasser liegen geblieben. Man brachte ihn ins Krankenhaus, wo er jedoch bald darauf gestorben ist. Marschler ist verheirathct und wohnte in Markersdorf. Fiebinger, welcher aus Trautenau in Böhmen gebürtig ist, wurde in Haft genommen. — Ein frecher Raubanfall wurde an einem der letzten Abende zwischen Klosterhäuser und Meißen an einem Fleischermeister, der im Wagen vom Lande zurück kehrte, versucht, aber durch die Entschlossenheit des An gegriffenen vereitelt. Als derselbe die genannte Strecke passirte, sprangen zwei Individuen aus einem Versteck hervor und versuchten auf den Wagen zu klettern. Der Fleischer trieb sein Pferd zu schnellerem Laufe an, drehte die Peitsche um und schlug mit dem Stocke nach den An greifern, die darauf eiligst die Flucht ergriffen. — Ein in Oederan in Arbeit sichender Bäcker geselle ist nachts von Memmendorf kommend, in der Nähe des Wasser-Bassins, Freibergerstraße, von einem Unbekannten, welcher aus dem Walde kam, angefallen und durch Ab reißen der Westentasche eines kleineren Geldbetrages, den dieselbe enthielt, beraubt worden. Der Unbekannte ist noch nicht ermittelt. — Zwischen Regierung und Schulgemeinde Schir menitz ist ein Konflikt ausgebrochen. Seit 2 Jahren sträubt sich letztere, dem Lehrer das von der Regierung sestgefetzte Gehalt zu zahlen. Die über diesen Gegenstand abgehaltenen Hausväterversammlungen führten stets zu stürmischen Auftritten. Nun hat die Regierung den Schul vorstand aufgelöst und die zuständige Behörde angewiesen, falls die früheren Mitglieder desselben wieder gewählt werden sollten, ihre Genehmigung zu versagen. Die Re gierung hat einen Kommissar mit der vorläufigen Aus übung der Funktionen des Schulvorstandes betraut, welcher den Lehrer, soweit es möglich war, aus der Schulkasse befriedigt hat; da letzteres nicht ganz geschehen konnte, so wird zur Beschaffung der noch erforderlichen Mittel eine Umlage in der Schulgemeinde ausgeschrieben werden. — Ueberfallen von einem Unbekannten wurden bei Wüstenbr-and zwei von Limbach von der Arbeit zu rückkehrende Mädchen. Als dieselben einen Wald passirten, sprang plötzlich stin Mann mit geschwärztem Gesicht aus dem Gehölz und versuchte das eine der Mädchen zu fassen und in das Dickicht zu zerren. Die Mädchen ließen sich aber nicht los und so gelang es ihnen, die Absicht des Wegelagerers zu vereiteln. — Auf dem Produkteubahnhofe des Hauptbahnhofes in Chemnitz ereignete sich ein eigenthümlicher Unglücks fall. Als ein Geschirr, welches mit Gütern beladen worden war, weggezogen wurde, blieb dieses an der Thür des Eisenbahnwagens hängen und schob diese zu. In dem gleichen Augenblicke steckte der bei»: Entladen beschäftigt gewesene und noch im Güterwagen stehende 22 jährige Handarbeiter Clauß aus Stollberg den Kopf zur Thür hinaus, kam damit unglücklicherweise zwischen letztere und den Wagenkasten und erlitt dadurch einen Schädelbruch, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. ' — Auf der Hauptstraße des Vorortes Bockwa bei Zwickau in der Nähe des Gleises der elektrischen Straßen bahn wurde der 33 Jahre alte Fabrikarbeiter Hermann Weller aus Niederhaßlau tot aufgefunden. Weller, der einen Fahrschein der Straßenbahn, auf die Strecke Schede- witz-Niederhaßlau lautend, bei sich führte, ist anscheinend von der Hinteren Plattform des Motorwagens während der Fahrt abgestürzt. Sein Tod ist infolge Schädelbruchs eingetreten. — Anschließend an unseren Bericht über das Ver schwinden der Tochter des Kaufmanns Schumann in Markranstädt ist zu melden, daß das Auswärtige Amt in Berlin an letzteren telegraphirt hat, daß seine Tochker in Amerika ohne die Begleitung einer Frau in Baltimore an Land gegangen sei. Sie hätte nicht zurück- gehalten werden können, da sie eine Stelle, die sie an nehmen wolle, nachweisen konnte. Ein Grund zum An halten ist also nicht vorhanden gewesen. — Peinliches Aufsehen erregt in Meerane ein Vorkommniß, welches für die Betheiligten recht unangenehme Folgen hinterlassen hat. Ein dortiger größerer Gesang verein hatte im Sommer gelegentlich eines Festes ein Preisschießen veranstaltet, bei welcher Gelegenheit aus Unvorsichtigkeit oder Fahrlässigkeit dem Sohne eines Ein wohners ein Auge derart schwer verletzt wurde, daß das selbe vollständig verloren ging. Der Verunglückte mußte natürlich sofort in ärztliche Behandlung gegeben werden. Es wurde ihm nun ein künstliches Auge eingesetzt. Da dieses die Folgen des Sommerfestes waren, soll der Verein sämmtliche Kosten tragen. Die Aerzte beanspruchen 200 Mark für die Behandlung, während von Seiten der An gehörigen für ihren Sohn 3000 Mark Schadenersatz ge fordert werden. Der Verein ist nun gehalten worden, diese Summe zu erlegen. Man sieht dem Weitergang der Angelegenheit mit größter Spannung entgegen, da sich voraussichtlich auch die Staatsanwaltschaft noch mit ihr beschäftigen wird. — Ucber einen seltenen Znfall wird aus Plauen i. V. berichtet. Am Sonntag Nachmittag erhielt eine dortige Familie die Trauernachricht, daß der Bruder des Vaters nach langem Leiden in der vierten Stunde ver schieden sei und am Mittwoch Nachmittag in der vierten Stunde beerdigt werde. In früher Morgenstunde des Montag brachte ein Bote aus einer benachbarten Stadt die Nachricht, daß der Bruder der Mutter am Sonntag Nachmittag zu genau derselben Zeit wie der Bruder des Vaters verstorben sei und zu genau derselben Zeit am Mittwoch Nachmittag begraben werde. Beide Verstorbene standen in gleichem Alter. — Zwei Leute, die sich kürzlich bei Nacht in Leipzig einer Uebertretung schuldig gemacht hatten, waren von einem Unbekannten in Civil, der sich für einen Kriminalbeamten ausgab, zur Rede gestellt und zur- sofortigen Zahlung von 5 Mk. aufgefordert wurden. Da sie das Geld nicht hatten, ließ sich der „Geheime" von einem der Beiden die Taschenuhr als Pfand geben und bestellte Beide für den nächsten Tag zu einein Rendez-vous, bei dem die Uhr eingelöst werden sollte. Der Unbekannte fand sich auch ein. Durch einen richtigen Schutzmann wurde nun aber seine Persönlichkeit als die eines 32 jährigen Schlossers aus Werdau festgestellt. Er wurde vorläufig festgenommen. Tagks-EreiMe. — Die deutsche Reichsregierung ist nunmehr betr. das deutsch-englische Abkommen im Besitze der Antworten sämmtlicher an der Chinafrage betheiligten Mächte. Alle Mächte haben sich den in den Artikeln 1 und 2 zum Ausdruck gebrachten Anschauungen angeschlossen. Die Bemerkungen — Vorbehülte wäre in diesem Falle ein zu weitgehendes Wort —, mit denen Rußland und Frankreich ihre prinzipielle Zustimmung begleiten, beziehen sich nur auf Artikel 3 und führen eigentlich nur mit anderen Worten denselben Gedanken aus, von dem sich die Regierungen von Deutschland und England bei Ab fassung dieser Clausel hatten leiten lassen, nämlich daß das Abkommen nur so lange bindend sei, als nicht irgend eine Macht ihm zuwider handelt. — Aus ziemlich (!) zuverlässiger Quelle will das Berl. Tgbl. erfahren haben, daß das Abkommen eine geheime Abmachung zu Artikel 3 enthält, die sich auf China und Afrika bezieht. Wenn auch die China betreffende Stelle unbeanstandet veröffent licht werden könne, so sei eine Veröffentlichung doch wegen der Afrika betreffenden Klausel nicht angängig. — Wir gestatteten uns sofort zu dieser wie zu vielen anderen Nachrichten des Berliner Blattes ein großes Fragezeichen zu machen und mit Recht. Es wird jetzt zuverlässig mit- getheilt, daß diese Meldung jeder Begrüdung entbehrt.— Die Antwort der amerikanischen Regierung besagt zu dem dritten Artikel: Da dieser § "ein wechselseitiges Abkommen zwischen den beiden hohen, vertragschließenden Mächten betrifft, so hält sich die Regierung der Vereinigten Staaten nicht für berufen, ihre Meinung über denselben auszu sprechen. — Eine Auszeichnung durch den Kaiser steht dem Vernehmen nach dem ältesten Sohne des inzwischen ver storbenen Schöpfers der Schwebebahn in Barmen- Elberfeld Kommerzienrath Langen, bevor. Bekanntlich hatte sich der Kaiser bei seiner jüngsten Anwesenheit im Wupperthale sehr anerkennend über die Schwebebahn aus gesprochen. Wie nunmehr gemeldet wird, soll dem Sohne des Erfinders der Adel verliehen werden. Langen jr. hatte der Kaiserin die Pläne und Skizzen der Schwebe bahn erläutert. — n Bord des deutschen Dampfers „Bundesrath" sind 2Ug Millionen in Rohgold beschlagnahmt worden. Man glaubte, daß es sich um Krügers Vermögen handelte; dies soll aber nicht zutreffcn. Es seien Staats gelder von Transvaal. Der Antrag auf Beschlagnahme des Goldes sei von zwei großen deutschen Banken aus gegangen, denen von der Transvaalregierung Geldsendungen, und zwar vor der Erklärung des Krieges, konfiszirt wurden. Es soll sich um keinen politischen Akt, sondern nm die Eintreibung einer civilgerichtlichen Forderung handeln. In Hamburg schwebe schon seit längerer Zeit einCivilprozeß wegen Dynamitlieferung gegen die Transbaal regierung. — Sollte es wirklich keine Schiebung sein? — Die Verhandlung eines in Berlin schwebenden Prozesses gegen den Bankier Sternberg wegen Sittlich keitsverbrechens hat im Laufe der gestrigen Verhandlung ganz plötzlich eine Wendung genommen, auf die niemand im Gerichtssaale, weder Richter, noch Staatsanwalt, noch Vertheidiger vorbereitet waren und die den weiteren Ver lauf des Verfahrens ein völlig verändertes Gesicht geben kann. Anläßlich seiner Vernehmung als Zeuge trat der Criminalschutzmann Stierstaedter mit außerordentlich schweren Beschuldigungen gegen seinen Vorgesetzten, den Criminalcommissar Thiel, hervor. Dieser sollte durch An gebot einer Summe von 200000 Mark den Versuch ge macht haben, ihn, Stierstaedter, zu verleiten, daß er sowohl vor seiner Behörde wie auch vor Gericht die Aussagen zu Gunsten Sternbergs gestalte. Da Thiel bei dieser Gelegen heit nach Aussage des Zeugen sich auf einen angeblichen Rath des Justizraths Seiko, des Vertheidigers Sternbergs, bezogen haben solle, sah sich dieser veranlaßt, die Ver- theidigung sofort niederzulegen, damit ihm Gelegenheit gegeben sei, diese unerhörte, seine Ehre schwer befleckende Beschuldigung unter seinem Eide entkräften zu können. — Ein ausführlicherer Bericht über diese Anaelegenheit besagt: Zeuge Stierstaedter: Crimminalcommissarius Thiel hat mit mir viermal Steruberg's Angelegenheit besprochen. Zunächst waren wir mehrere Male in besseren Restaurants zusammen. Er hat gefragt wie die Sterndergsche Sache eigentlich stehe. Da Commissar Thiel mein Vorgesetzter war, habe ich ihm vieles darüber gesagt. Einmal als wir ein Rebhuhn aßen, hat mir Herr Thiel die Frage vorgelegt: Sagen Sie mal, sind Sie denn nicht auf andere Gedanken zu bringen? — Ich fragte: Wieso? Darauf sagte Commissar Thiel: Man muß doch ein menschliches Gefühl haben. Sehen Sie, Sternberg sitzt schon so lange. Denken Sie sich einmal, Sie erhalten 200 000 Mk. und schwimmen uach dem Genfer See ab, was meinen Sie, ob Sie mich dann noch ansehen werden wenn ich Sie dann besuche? — Präs.: Waren Sie denn damals nüchtern? — Zeuge: Ja. — Präs.: was haben Sie denn geantwortet? — Zeuge: Ich sagte: Ja, wenn ich von Anfang nicht meine Pflicht erfüllt hätte, dann könnte ich wohl ein reicher Mann werden. — Herr Thiel sagte nicht, von wem und in welchem Auftrage er komme. Dann, eines Abends, es war am 15. oder 16. August, als ich am Bett meiner kranken Frau saß, klingelte es. und der Criminalcommissar Thiel stand vor mir. Er ersuchte mich, mitzukommen. Am Schönhauser Thor bestiegen wir eine Droschke, und da sagte er, er Habe mit Justizrath Sello gesprochen, und dieser sei der Ansicht, daß Stern berg nur noch zu retten sei, wenn durch die Polizei etwas gemacht werden könne. Herr Thiel hat dann gefragt, ob denn mit der Woyda (einer 14 jährigen Persönlichkeit, die betr. Sternberg eine Rolle spielt) nichts gemacht werden könne. Ich brauchte ja bloß vor Gericht zu sagen, daß am Ende doch wohl auf die Wohda zu Ungunsten Stern bergs eingewirkt worden sei, für diese Gefälligkeit würden