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Sächsisches. — Ueber die Ursache des bedauerlichen Unglücksfalles, dem Prinz Albert zum Opfer fiel, tauchen noch immer in den Blättern allerlei Versionen auf. In einer Be richtigung stellt daraufhin Hauptmann von Heygendorfs, Adjutant Sr. Köntgl. Hoheit Prinz Friedrich August fest, daß — wie wir bereits früher mittheilten — Prinz von Braganza an dem Unfall unschuldig ist. — Auch Sachsen wird in Bälde eine Art „Harm- losenprozeß" haben. Es handelt sich um eine aus 10 Personen bestehende, den besseren Kreisen in Meißen und Umgegend angehörende Hazardspielergesellschaft, die in einer der letztverflossenen Nächte in einem Restaurant in Meißen von Dresdner Kriminalbeamten entdeckt worden ist. Der Wirth des Restaurants stand schon seil längerer Zeit in dem Verdacht, verbotenes Spiel bei sich zu dulden. Länger fortgesetzte Beobachtungen bestätigten diesen Verdacht und ergaben, daß das Spiel in der 1. Etage bei verschlossenen Thüren stattfand und dabei sehr erheb liche Summen umgesetzt wurden. Die Spieler wurden mitten im Spiel überrascht und vermochten unter diesen Umständen auch nicht in Abrede zu stellen, schon seit längerer Zeit an bestimmten Abenden der Woche regel mäßig Hazard gespielt zu haben. Ein in der Bank be findlicher größerer Geldbetrag wurde mit Beschlag belegt. — Eine eigenthümliche Erscheinung macht sich in diesem Jahre in vielen Weinbergen insofern bemerkbar, als die Amseln in großer Anzahl anftreten und an den reifenden Trauben großen Schaden verursachen. Die Amseln sind deshalb viel schädlicher wie die Staare, weil sie nicht von oben hinzufliegen und mit der genommenen Beere wieder wegfliegen, sondern unten am Boden von Stock zu Stock gehen und oft die niedrig hängenden Trauben ganz wegreißen. Außerdem ist auch die Amsel schwerer zu erschrecken, und alles Lärmen und Schießen hat oft keinen Erfolg. Mit den Thicrschutzvcreinsbestreb- ungen kommen die Wetnbergbesitzer und Winzer selbst verständlich arg in Konflikt, da diese den Schutz der Sing vögel eifrig verfechten, der Weinbauer aber seine mühsam erbauten Trauben dem ungebetenen und frechen Gaste nicht opfern will. Es wird daher wohl manche Amsel ihre Naschhaftigkeit mit dem Tode büßen müssen. — Die in Dresden stattfindende Jahresversammlung des Deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke hat erklärt: 1. Eine Heilung der Trunksucht ist einzig und allein möglich durch eine Erziehung des Trinkers zur lebenslänglichen völligen Enthaltung von allen geistigen Getränken, sei es Schnaps, Bier, Wein oder Obstwein, in Heilanstalten, Familienpflege oder Enthalt samkeitsvereinen. 2. Mit Rücksicht auf diese Thatsache ist zu wünschen, daß die Antialkoholvereine von Seiten des Staats und allen für das Volkswohl Jnteressirten die lebhafteste Unterstützung erfahren. — Der Streit um das „Salvator" endete in einer am Donnerstag vor dem Dresdner Landgericht statt- gefundenen Verhandlung mit der Freisprechung der An geklagten. Es handelte sich um Brauereibesitzer und Schänk- wirth Naumann, Gastwirth Weiße, die Schänkwirths Wei gand und Gruber, Biergroßhändler Renner und Hotel besitzer Canzler, sämmtlich in Dresden wohnhaft, wegen Vergehens gegen das Reichsgesetz, den Schutz der Waaren- bezeichnung betreffend. Das Strafverfahren gegen die Angeklagten ist auf Antrag der Aktienbrauerei Paulanerbräu zum Salvatorkeller in München eingeleitet worden. Die -Angeklagten sollen das Wortzeichen „Salvator", das für die genannte Brauerei von dem kaiserlichen Patentamte geschützt ist, wissentlich mißbräuchlich angewendet haben. Nach dem Gutachten der Sachverständigen ist in den Kreisen der Konsumenten „Salvator" eine besondere Bezeichnung für ein stark eingebrauteS Vier. Auf Grund dieses Gut achtens schenkte das Gericht den Angaben der Angeklagten, es sei nicht ihre Absicht gewesen, ein Waarenzeichen nach zuahmen, Glauben. — Im frommen Elsaß-Lothringen haben kürzlich, die neuen Briefmarken im Sinne der Lex Heinze Anstoß erregt. Kam da eine biedere Frau vom Lande in Saarburg in einen Laden, dessen Besitzer auch Brief marken verkaufte, und verlangte drei Zehnpfennigmarken. Als ihr diese cingehändigt werden, stutzt sie und erklärt, sie nicht nehmen zu können. „Jesses Gott," sagt sie, „die darf ich nicht mitbringen," und deutete dabei ganz er schrocken auf die üppige Germaniafigur. Als ihr be greiflich gemacht wird, daß es keine anderen Marken gebe, beharrt sie dennoch auf ihrer Weigerung und sagt: „Ich kann die nicht nehmen, denn sie sind für eine — Kloster- schwester." Und dabei ist der Busen der Germania durch zwei Barbierbecken züchtig verhüllt! — Unter der Spitzmarke '„Ringkämpfer- Komödien" wird aus Chemnitz geschrieben: Zu wüsten Radauscenen kam es am Mittwoch Abend im Varietee „Mosella," wo der russische Ringkämpfer Lurich, nach den Ankündigungen der „beste" und „unbesiegbare" aller Preis- ringkämpfer auftrat. Da Lurich die „stärksten Männer" zum Wettkampfe aufgefordert hatte, hatte sich auch der russische Ringkämpfer Hackenschmidt zum Wettringen eingesunden. Als indeß Lurich den Ringkampf mit diesem Gegner auf nehmen sollte, verschwand Lurich hinter den Coulissen. Das Publikum gerieth darüber in begreifliche Erregung. Noch einmal zeigte sich Lurich, aber er vermied es mit Hackenschmidt, der nach der Bühne stürmte und Lurich herausforderte, ein Ringen zu beginnen. Es entstand im Publikum ein wüster Lärm. Die Direktion versuchte ihm dadurch ein Ende zu machen, daß sie eine Sängerin heraus schickte, welche die nächste Nummer des Programms fingen sollte. Sie wurde niedergebrüllt. Darauf erschien der artistische Leiter, der dem Publikum verkündete, daß Lurich am nächsten Montag ringen wollte. Da aber kam er schön an. „Nicht Montag!" schrie die aufgebrachte Menge, „heute ringen!". Der Spektakel nahm schließlich derartige Formen an, daß die Polizei eingreifen mußte. Sie war ebenfalls machtlos. Musik, Radau, Pfeifen, Rufe: „Geld leraus," „Mumpitz," „Betrug" re. erfüllten den Raum. Der Leiter erklärte, daß die Vorstellung geschlossen sei. Neuer Lärm erhob sich und kein Mensch rührte sich vom Platze. Lurich aber ließ sich noch immer nicht blicken. Ein starkes Polizeiaufgebot erschien, jedoch das Publikum beruhigte sicb noch nicht. Erst allmählich, als bereits die Vorführung lebender Photographien begonnen hatte, legte sich der Sturm. Der „beste" Ringkämpfer Lurich hat sich mit diesem Varietee-Skandal, den er hervorgerufen, eine böse Blamage zugezogen und ein schlimmes Armnths- zeugniß ausgestellt, denn ein wirklich „unbesiegbarer" Ring kämpfer kriecht nicht vor seinem Gegner ins Mauseloch. Uebrigens soll Lurich bereits an anderen Orten ähnliche Skandale hervorgerufen haben. — Der bevorstehende Herbstmarkt in Tharaud, der morgen Sonntag und nächsten Montag stattfindet, rietet weit mehr Sehenswürdigkeiten und mannigfache Unterhaltungen als alle früheren. Außer den besten humoristischen Sängern mit feschen Damen im „Erblehn gericht", im „Gasthof zum Hirsch" und in der „Oberen Brauerei" findet auf drei Sälen feine öffentliche Ball- musik statt und zwar im „Bad-Hotel", im „Deutschen Haus" und im „Albert-Salon". — Auf dem Marktplatz und in Obertharand befindet sich eine reiche Fülle hier noch nicht dagewesener Schaubuden. Es sind bereits auf- gestellt: ein Athleten-Theater; Wagner's weltberühmtes Etagen-Panorama mit den neuesten Ansichten vom süd afrikanischen und chinesischen Kriegsschauplatz; Melchor's Negertruppe mit allerlei Vorführungen aus den heimath- lichen Gefilden, als Kriegstänze, Ueberfälle wilder Stämme, Hochzeitsaufzüge usw. Weiter sind zwei amerikanische Schaukeln, ein Doppel-Caroussel, mehrere Schießbuden und Schnellphotographen, sowie für reitlustige Herren und Damen ein großes Hippodrom mit schönen Reitpferden eingetroffen. Außer zahlreichen Pfefferkuchen- und sonstigen Handelsbuden, zu denen der Platz kaum zulangte, sind noch weitere angemeldete Schaustellungen unterwegs. Also auf zum Jahrmarkt morgen Sonntag nach Thar and. Sonntag unl> Montag r — An Stelle des am I. Oktober aus dem Amt scheidenden Herrn Pfarrer Hünersdorf in Leuben ist Herr Diakonus Winkler aus Döhlen als erster Seelsorger für die Parochie Leuben gewählt worden. — Ein seltenes Jubiläum feiert am heutigen Freitag die im 88. Lebensjahre stehende Königl. Galeriedieners- wittwe Frau Marie Schneider in Dresden. Sie wohnt 50 Jahre in dem Hause Zinzendorfstraße 8 und hat während dieser Zeit Freud und Leid mit ihrer Hauswirthin getheilt, denn auch das Haus ist während der genannten Zeit in dem Besitze ein und derselben Familie geblieben. — Aus Hunger zum Dieb geworden ist in Löbtau ein junger Mensch, der sich bei einer Wittwe einmiethete und Brot und Butter verlangte. Die Wittwe beanspruchte vorherige Bezahlung, welche zu leisten aber der junge Mensch nicht im Stande zu sein erklärte. Dieser ging dann angeblich aus Arbeit und ist nicht wieder zurück gelehrt. Bei näherer Untersuchung stellte sich aber heraus, daß er einem Logiskollegen ein Stückchen Butter und ein Brot vollständig aufgczchrt hatte, während er die nmher liegenden Werthgegenstände, Kleider usw. vollständig un berührt gelassen hatte. — Zeugen längst vergangener Tage findet man in Briesnitz öfters. Solche sind ohne Zweifel die deutliche Spuren hohen Alters zeigenden Urnen auf den Thorpfeilern des Sommerschen Anwesens an der Meißner Straße. Allerdings sind diese Spuren derart sichtbar, daß gegebenen Falls diese großen Steinstücke einmal herab- stürzen können. — Infolge der verschiedentlich gestellten Anträge au Einführung des allgemeinen 8-Uhr-Ladenschlusfes ist in Pirna in den letzten Tagen durch die Polizei eine all gemeine Umfrage bei den Ladeninhabern darüber gehalten worden, ob sie sich für oder gegen den Schluß um 8 Uhr erklären. Dem Vernehmen nach hat sich hierbei nicht die nach dem Gesetze zum Erlaß einer derartigen allgemeinen Anordnung erforderliche Zweidrittel-Mehrheit im zustimmen den Sinne erklärt, so daß es bis auf Weiteres jedenfalls bei der gesetzlichen Schlußstunde um 9 Uhr verbleiben wird. — Am Donnerstag morgen kurz vor halb 4 Uhr brannte in Pulsnitz der Hintere Theil der Papierfabrik von Haufe bis auf die Umfassungsmauern nieder. DaS Feuer fand reichliche Nahrung, und uur dem Umstande, daß der vordere Theil der Fabrik durch einen massiven Brandgiebel geschützt war, ist es zu danken, daß nicht auch er ein Raub der Flammen wurde. Ein förmlicher Feuerregen überschüttete zeitweilig die ganze Umgegend. Sämmtliche Maschinen wurden vernichtet und eine große Anzahl von Arbeitern wird leider arbeitslos, — Strenge Strafen verhängte das Freiberger Landgericht über drei Schulknaben. Wegen Diebstahls, Genußmittelentwendung und versuchten Betrugs erhielt der 13 jährige Ludwig 2 Jahre 4 Monate Gefängniß und 3 Tage Haft, der 12 jährige Langer wegen Diebstahls, Genußmittelentwendung und versuchten Betrugs 2 Jahre 6 Monate Gefängniß und 5 Tage Haft, und der 13 jährige Engler wegen Diebstahlsbegünstigung, Hehlerei und ver suchten Betrugs 1 Jahr 3 Monate 1 Woche Gefängniß. Die Höhe des Strafmaßes ist ein Spiegelbild des Raffine ments, mit welchem die Bürschchen ihre Thaten vollführt haben. — Die seit einigen Tagen verbreitet gewesenen Gerüchte, daß derWestewitze r Doppelmörder in Lastau bei Colditz ermittelt worden sei, bewahrheiten sich nicht. Die von den Behörden angestellten Ermittelungen ergaben, daß bei dem des Mordes verdächtigten Eisenbahn-Unter beamten weder die beiden Rasirmesser Beyer's, welche seit der Mordnacht vom 15. Januar fehlen, ausgefunden worden ind, noch überhaupt gegen denselben eine Untersuchung wegen Diebstahls schwebe. Der Westewitzer Mord ist daher . nach wie vor in Dunkel gehüllt. — Bei dem Abends 7,15 Uhr von Chemnitz nach Annaberg verkehrenden Personenzuge ereignete sich auf der Fahrt von Waldkirchen nach Zschopau ein bedauerns- werther Unfall insofern, als der Schaffner Fritzsche mit dem Kopfe an eine Ueberbrückung anschlug und getödtet wurde. Man fand ihn auf der Decke eines Personen wagens liegend leblos vor. Den Verunglückten betrauern außer der Wittwe 5 unerzogene Kinder. — Zu der letzten Beschlagnahme von drei Ochsen durch die Grenzaufseher in Ebmath sei noch bemerkt, daß die Aufseher der Grenzstation dieses Jahr bereits 10 Rinder im Werths von 3000 Mark beschlagnahmt haben. Seit dem Bestehen des Grenzaufsichtspostens Ebmath, seit 1834, sind Waaren und Vieh im Gesammtwerthe von 80000 Mark kontreband gemacht worden. TWS-EniWiffe. — Die umfassenden Vorbereitungen für die Ver- iroviantirung der deutschen Truppen sollen durch einen unglücklichen Zwischenfall erheblich gestört woroen sein. Wie man in Schanghai wissen will, ist die Rinder pest unter dem von der deutschen Commission für die Truppen angekauften Schlachtvieh ausgebrochen und richtet großen Schaden an. In letzter Zeit hat sich aber gerade der Schanghaier Bevölkerung eine starke Nervosität be mächtigt, so daß alle Nachrichten dorther mit Vorsicht auf- znnehmcn sind. — Als vor ungefähr sechs Wochen die Ernennung des Grafen Waldersee zum Oberbefehlshaber der verbündeten Trappen in China bekannt wurde, fehlte es im Inlands wie Auslands nicht an Stimmen, die weis sagten, Graf Waldersee werde in China erst eintreffen, wenn alles beendet und die Ordnung wieder hergestellt sein würde. In wenigen Tagen wird nun Graf Waldersee in Tientsin sein und den Oberbefehl übernehmen. Wie weit entfernt ist aber noch das Ende der chinesischen Wirren! Man kann fast sagen, daß die gegenwärtige Lage ver wickelter ist denn je, sicher aber schwieriger als zur Zeit der Ausreise des Generalfeldmarschalls. Waldersees Haupt aufgabe ist es, die Forderung Deutschlands: vor allem Bestrafung der Hauptverbrecher, mit Energie durchzusetzen. Daß dieser Forderung im Princip Niemand widerspricht, ist ein gutes Zeichen. Selbst der Widerspruch Amerikas richtet sich nicht gegen den Grundgedanken der Forderung. Mac Kinley wünscht nur, daß man die Bestrafung der Schuldigen den Chinesen überlasse. Den Angeklagten aber zum Richter machen, ist nirgends klug. In China wäre es das Verkehrteste. Die Amerikaner sind nun viel zu klug, um das nicht selbst zu wissen. Ihr Widerspruch muß also besonderen Grund haben und das ist die Prä sidentschaftswahl. Nach Tisch wird man es anders lesen. Da der Wahltag schon in sechs Wochen ist und die Welt, nachdem die Gesandten in Peking gerettet sind, Zeit hat, mehr Zeit als China, kann sie ja bis nach der ersten Novemberwoche warten. Dann wird Amerika seinen Widerspruch aufgeben, wenn nicht die Chinesen, des kost spieligen Wartens müde, ihren Widerspruch bis dahin selbst aufgegeben haben, weil sie bis dahin auch gelernt haben dürften, daß Amerikas Widerspruch kein eigentliches Zeichen der Uneinigkeit sei, nicht werde aufrecht erhalten und jedenfalls nicht werde beachtet werden. Was die Zustimmung der übrigen Mächte zur deutschen Note betrifft, so ist eine solche nunmehr auch Seitens Frankreichs erfolgt: die von England steht allerdings noch aus und dies giebt natürlich zu den verschiedensten Schluß folgerungen Anlaß. Abwarten ist aber auch hier das Beste. — Ueber die in Halle a. S. entdeckten „Harmlosen" wird mitgetheilt, daß es sich nicht um dermaßen hohe Summen handeln werde, wie zuerst angeben, sich die Verluste vielmehr auf eine Reihe von Jahren vcrtheilen. Die Stätte, an der dem Spielteufel in ziemlicher Regel mäßigkeit gehuldigt wurde, war die Thomas'sche Wein stube in der Dorotheenstraße. Es war dies für weite Kreise ein so offenes Geheimniß, daß es fast wunderlich erscheinen muß, wie dort so lange Zeit völlig ungestört der „Tempelbau" betrieben werden konnte. Als der Inhaber der Wirthschaft, Thomas, plötzlich starb und über seinen Nachlaß Concurs eröffnet wurde, hatte die Spielgesellschaft ihr Heim verloren. Sie war plötzlich aufs Wandern angewiesen. Bald hier, bald da wurde nun gespielt. Die Personen der Pointeure wechselten, mancher flügellahm gewordene blieb weg, das Spielsystem war aber unverändert das gleiche: „Meine Tante, deine Tante" und — mit wenigen Ausnahmen, in denen sich Nebenbuhler einstellten und „Concurrenzbanken" gründeten — auch der Bankhalter, der Privatmann, früherer Lokomotivhändler Reinicke blieb der gleiche, und gegen diesen dürfte sich in der Hauptsache die Untersuchung richten. Er soll ein ansehnliches Vermögen besitzen, das aber erhebliche Erweiterung durch die jahrelangen Spiel gewinne erfahren hat. Die Hauptkundschaft bildeten reiche Gutsbesitzer aus der Umgegend, Geschäftsleute (von denen namentlich ein vor mehreren Jahren verstorbener Mehlhändler und ein Cigarrenfabrikant erheblich verloren haben sollen, Hotelbesitzer, Gastwirthe usw. Eine Satire aufdie Sache ist, daß sie schließlich durch die eifrigen Mitglieder selbst verrathen worden ist, indem einer den andern