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bildet und hat die Größe einer jungen Ziege. Die Kuh war während der drei Jahre und ist auch jetzt noch voll ständig wohl. — Nachdem erst vor Kurzem in Dresden ein Kind durch Sturz aus dem Fenster seinen Tod fand, wird ein ähnlicher Unglücksfall aus Meißen gemeldet. Dort stürzte aus dem 4. Stock ein 7 jähriges Mädchen, das seinen im Hofe spielenden Altersgenossen Birnen hatte zu werfen wollen. Das Kind war nach wenigen Augenblicken eine Leiche. — Ans der Bezirksanstalt Wiesenberg bei Zwickau sollte die >6jährige Anna Göllner aus Meerane von einem jungen Manne entführt worden sein. Daran ist jedoch kein wahres Wort; das Mädchen hat sich viel mehr, wie aus einer bei der Anstalt eingelausenen Post karte hcrvorgeht, aus Heimweh zu seiner Mutter in Zedlitz bei Borna begeben. — Eine interessante Gerichtsverhandlung hat dieser Tage vor dem Amtsgerichte in G l a u ch a u stattgefunden. Der Kaufmann H. aus Halle wollte am 3. d. M. eine Geschäftsreise unternehmen, trat dieselbe jedoch erst am nächsten Tage an, und zwar mit einer bereits am 3 Juli gelösten und abgestempelten Fahrkarte, die somit ihre Giltigkeit verloren, deren Stempel er aber nicht beobachtet hatte. In Glauchan, der Endstation, wurde H. bei Ab gabe der Fahrkarte vom Bahnsteigschaffner auf die Un- gilnakeit derselben hingewicsen und dem Stationsvorsteher überantwortet. Auf Antrag der Kgl. Staatsanwaltschaft wurde gegen H. ein Verfahren anhängig gemacht unter der Anschuldigung, versucht zu haben, in rechtswidriger Vereicherungsabficht das Vermögen des sächsischen Staats fiskus nm das Entgelt der Fahrkarte 3. Klaffe für die Strecke Leipzig Glauchan zu schädigen. Der Angeklagte führte im Termine zu seiner Entschuldigung an, das Datum auf der Fahrkarte übersehen und im guten Glauben gehandelt zu haben. Das Gericht kam zu einem frei- sprechenden Urthcil mit der Motivirung, daß bereits in Leipzig von dem Bahnsteigschaffner des Reisenden die Fahr karte ans ihre Nichtigkeit hätte geprüft werden müssen; dies sei nicht geschehen. Die Bahnsteigsperre sei zu dem Zwecke geschaffen, Personen ohne giltige Fahrkarte zurück- znweisen. — In Selb im Voigtlande wurde Sonntag Abend gegen 8 Uhr auf offener Straße der Zimmermann Reich von einem Porzellaudreher Namens Bauer erstochen. Reich, der auf der Stelle tot war, ist Vater von drei Kindern. Der Thätcr wurde sofort verhaftet. Geringfügige Streitig keiten im Wirthshause waren der Anlaß zur Blutthat; als Reich fortging, verfolgte ihn Bauer und vollbrachte die scheußliche That. — Wieder verkauft hat die Stadt Zittau das Schäfer'sche Bnuergut in Lückendorf, welches ihr bekanntlich vor Kurzem bei einer Zwangsversteigerung auf ein Gebot von nur 300 Mark zugefallen war. Dieses Gut, welches 13,3 Hektar oder ea. 50 Scheffel umfaßt und von der Stadt mit 9000 Mark Hypotheken beließen war, hatte inan s. Zt. ortsgerichtlich auf 10000 Mark taxirt. Zn diesem Preise von 10000 Mark ist nunmehr das Gut verkauft worden. TWg-Erchmjje. — Aus Berlin wird geschrieben: Der Reichstag soll nunmehr, nach allerdings unverbürgten Meldungen, am 23. Oktober unberufen werden, obwohl die Reichs- regiernng, wie wiederholt betont wird, auch einem früheren Termine zustimmen würde, wenn bis dahin die zur Bc- rathnng fertig zu stellenden Vorlagen verhandlungsreif sein würden. — Da unter der Hand verlautet, daß die freisinnige Volkspartei sowohl als die sozialdemokratische Fractiou eine die schärfste Opposition einleitende Inter pellation über die Chinafrage und das angeblich verletzte Budgctrccht des Reichstages vorbereiten, so will, wie wenigstens behauptet wird, die Reiwsregierung dieser Absicht dadurch zuvorkommen, daß bei Eröffnung der Sitzung eine kaiserlichcBotschaftzurVerlesung gebrachtwird, außerdem Graf von Bülow Namens dec verbündeten Regierungen eine Erklärung geben wird. Auch soll die Drucklegung eines, alle auf die Chinawirren bezüglichen amtlichen Ausweise umfassenden Gclbbuchcs geplant sein." — Trotz aller Vorsichtsmaßregeln ist cs bisher nicht gelungen, in Glasgow die Pest vollständig einzndämmen; sie fordert, zwar in beschränktem Maßstabe, immer mehr Opfer. Am Montag waren 5 neue Pestfälle zu verzeichnen, am Dienstag ein weiterer. Die Gesammtzahl der Er- irankten beträgt daher jetzt 2I. Unter Beobachtung stehen Na Personen. In Amsterdam soll gleichfalls ein Pcst- fall vorgckommen sein, die Meldung wird aber dementirt. — Nach den neuesten Nachrichten ist der Stand der Verhandlungen der Mächte mit den Bevollmächtigten der chinesischen Regierung ziemlich unerfreulich. Junglu, dessen Ernennung zum Friedens-Commissar bereits unlieb sames Aufsehen erregte, wird jetzt schon als Thetlnehmer au den Bcrathungen genannt. Die Verhandlungen selbst sind bereits wieder zum Stillstand gekommen. Als Grund für die Differenzen werden die Bedingungen der Mächte angegeben, in denen, wenn sie überhaupt tn dieser Form gestellt worden sind, zwar auch die Forderungen Deutsch lands Berücksichtigung finden, die aber im wesentlichen sonst nur Rußlands Vortheil wahrzünehmcn scheinen. Außerdem ist die Haltung der Vicekönige des Iangtsethals nach wie vor sehr zweideutig. Unter diesen Umständen sind die Aussichten des jungen Kaisers Kwang-sü, von dem die Mächte eine Wiederherstellung der Ordnung er warten, ziemlich gering. Die Mächte sollen nach einem in Schanghai Dienstag früh ausgegcbenen Telegramm ver langen: t. Daß die Mandschurei und der ganze Distrikt von Tientsin temporär unter die Verwaltung der Ver bündeten gestellt werden; 2. Die chinesische Regierung muß die Führer der Boxer verhaften und sie den Mächten zur Bestrafung ausliefern; 3. Die Vicekönige im Aangtsethal 8lsua»eliel empfiehlt zum bevorstehenden Umzug für den Haus- und Wirthschaftsbedarf in bekannt soliden Qualitäten und großer Auswahl: SsiMen t LNMscll« MAAM i SöMctöli IKMecken j VittMMM 'MieteliAM i Missleiten .WmMe t MsleM Mlenm ltwsMe loulegtmMe liscimleiie VOMMMe ! MleSm Die Preise sämmtlicher Artikel sind außerordentlich billig und nur durch den flotten Umsatz und directen Bezug ermöglicht. sowie in den anderen Provinzen werden dahin instruirt, daß alle See- und Aangtse-Fluß-Häfen von den Verbündeten Truppen besetzt werden. Sollte der Kaiser von China wirklich, wie es Li - hung - Tschang Dr. Mumm von Schwarzenstein versprach, nach Peking zurückkehren, so würde zweifellos sich in Sienfu eine Gegenregierung etabliren und es den Mächten ruhig überlassen, mit dem ohnmäch tigen, schwächlichen Kaiser zu verhandeln. In Schantung, besonders in Weihsin, ist die Boxerbewegung noch im Wachsen begriffen. — Die Operationen inTschili nehmen von Neuem größeren Umfang an. In der Umgebung von Peking haben die Truppen der verbündeten Mächte noch immer vollauf zu thun. Nachdem die Deutschen von Peking aus eine größere Expedition nach dem Süden, nach Liang mit Erfolg unternommen haben, gehen auch die Streitkräfte der anderen Mächte in kleineren Abtheilungen vor, um das Land von den Boxerbanden zu befreien. Bei Liang, dessen Einnahme durch Angriffe veranlaßt war, welche die Boxer von jener ummauerten Stadt aus auf die deutschen Bor posten ausgeführt hatten, wurden 500 Boxer getötet. Auf deutscher Seite ein Toter und fünf Verwundete. — Ferner ist zu erwähnen, daß die Boxer, die auf dem Wege von Peking nach Paotingfu liegende, ca. 50 Kilometer von der Hauptstadt entfernte Ortschaft Tschutschou nieder gebrannt haben. Ein Vormarsch der Deutschen unter- General v. Hoepfner auf Paotingfu soll vor der Hand unmöglich sein, da die Wege für Artillerie unpassirbar sind. — Vom Kriegsschauplatz in Südafrika liegen noch einige Meldungen vor, die von dem letzten Ver zweiflungskampf der Boeren im Osten Transvaals berichten. Die letzten Reste der Boerenarmce ziehen sich in die unzu gänglichen Berge zurück und verwüsten hinter sich das Land, um dem Gegner das Nachdrängen so schwer als möglich zu machen. So wurde Komatipoort, direkt an der Grenze von portugiesisch Ostafrika, durch ausländische Söldner geplündert und in Brand gesteckt, da man die dcmnächstige Besetzung der Stadt durch die Engländer voraussah. Die Boeren ziehen sich in der Richtung auf die Zontpans-Berge zurück. Ferner zerstörten die Boeren die Krokodilpoort-Brücke und verbrannten 300 Lowries. Wegen der damit entstehenden Möglichkeit des Uebertrittes der Boeren auf porugiestsches Gebiet sind aus Lourenco Marques alle verfügbaren Mannschaften nach der Grenze abgegangen. Die Züge Verkehren nur bis zur Grenzstation Resfaus Garcia, wo portugiesische Patrouillen die Grenze scharf bewachen. Niemand erhält die Erlaubnis die Grenze zu überschreiten, welche Gründe er auch vorbringt-. — In England steht der Plan zur völligen Niederwerfung der Boeren bereits fest. Das Kriegsamt hat in Neberein stimmung mit Lord Roberts, der am 3, Oktober wahr scheinlich nach England abreisen wird, entschieden, daß nach der Auflösung oder Gefangennahme der Heeresbestand theile unter den noch im Felde stehenden, sich inzwischen ergeben haben sollenden General Botha, den Generälen Viljoen, Groblaer und Dewet (welch letzterer einmal wieder gestorben sein soll) ein ständiges Corps von 20 vo > Mann berittener Infanterie unter dem Befehl von Baden-Powell in den beiden vormaligen Bundesstaaten gehalten werden soll, während ein Heer von 6" ono Manu die Garnisiouen aller bedeutenderen Plätze bilden soll Hiervon werden Pretoria, Johannesburg und Bloemfontein je.nooo Mann erhalten, während in die übrigen Plätze Besatzungen von 50 bis 300 Mann gelegt werden sollen. Dieses militärische Aufgebot von 80 noo Mann ist für die Zeit vom Oktober i900 bis Oktober I9O1 berechnet, wozu noch eine ständige Besatzung von 20 000 Mann in der Kapkolonie und Natal kommen werden. — Trotz des schlechten Standes der Verhältnisse für die Boeren ist cs ihnen gelungen, im Herzen von Transvaal abermals einen nennenswerthen Erfolg zu ver zeichnen. Sie haben den Ort Schweenereise belagert und die Engländer gezwungen sich zn ergeben. Es giebt also uoch immer Theile von Transvaal, in welchen die Eng länder thatsächlich nicht Herren sind und keinen Frieden gebieten können. — Aus Boercnkreisen wird versichert, Krüger werde wenn er sich im nächsten Monat von Marseile per Eisen bahn an die belgische Grenze begiebt, um nach dem Haag zu gelangen, der französischen Regierung keinerlei Schwierig keiten bereiten. Zur Vermeidung irgendwelcher Mani festationen trifft Leyds entsprechende Anstalten. Die Ab reise Krügers aus Laurengo Marques steht ziemlich fest, wenn nicht ein Gewaltstreich dazwischen kommt. Wird aber dem flüchtigen Präsidenten innerhalb der portugie sischen Machtsphäre auch nur ein Haar gekrümmt, wud er ans irgend eine hinterlistige Art dennoch in Laurcnov Marques lauernden Briten in die Hände gespielt, so wird kein noch so hoch und heilig betheuerter Zufall den Ehrenschild Portugals von einem unvertilgbaren Schand flecke befreien. Portugal ist der ganzen civitifirten Welt für die Sicherheit Krügers verantwortlich und vielleicht ist es auch dieses verschärfte Berantwortlichkeits- gefühl, welches dem Lissaboner Cabinet zu den Weisungen Veranlassung gab, Krüger abreisen zu lassen. — Die Amsterdamer Boeren-DepuNlion veröffentlicht eine Er klärung in der sie Einspruch erhebt gegen die Behauptung in Roberts letzter Proklamation, daß Krüger dadurch, daß er die Grenze überschritten, formell seine Würde nicdergelegt und die Sache der Boeren im Stiche gelassen habe. Krüger sei vielmehr mit Ermächtigung des Aus führenden Rathes von Transvaal gemäß den vom Volks- rath l899 getroffenen Bestimmungen abgereist. Mok. AälBr8 Hide Mrster Mv. üMomtor. Lei schwächliche» und »ernösm Kindern erzielt man durch Fichtenna-tl-Gxtract-Bä-er sehr oft Heilung der Schwächezustände. 1 Flasche für 20 Bäder 2 Mark 50 Pgf. franko durch Lllilipp Kreisch a- Auktion. Montag, den 24., Dienstag, den 28. und Mittwoch, den 26. September von Nachm. 1 Uhr an kommen im Wmelm ».WiiAnnrei- MeM iisitreitsknel, SreMmtt. (gegenüber der Hofmühle) wegen vollständiger Geschäftsanflösung folgende Gegenstände meist bietend zur Versteigerung, als: Kleiderstoffe, Roaflanelle, Kattun, Barchent, Bettzeug, Leinwand, Herrenwäsche, Strickgarn, Trikotagen, Kavotten, Seidenstoffe und Plüsche, Besätze, Bänder und dergl-, sowie verschiedene Möbel stücke und die vollständige Ladeneinrichtung- SWsche Fechtschsle Verband UlederhSslich Mit Wale Mendorf. Sonntag, den 23. September, Nachm. 4 Uhr im Gasthof zn Possendorf: VsrsüimnIunK nur wsnaüchMK«. Ü68 V6rbanä68 k0886Iläork äsr 8äolt8i86lwn Drei Herren des Landesdirektociums in Dresden haben ihr Erscheinen freundlichst zugcsagt. Abmarsch vom Gasthöf zu Niederhäslich Punkt 3 Uhr. Alle Mitglieder und Freunde der Fechtschule, welche nach der Wanderung durch den Poisenwald einige anregende Stunden in Possendorf verleben wollen, sowie alle Mitglieder und Freunde des Vereins in Possendorf und Umgegend sind herzlich willkommen. Der Gesammtvorstand. Adolf Deichmann, Vorsitzender. ftsiwilligs VSÄÄgMW. Montag, den t. Oktober und die folgenden Tage kommen in dem den Herrn Vorstand Klügel vormals gehörigen Gute Nr. 1 in Birkigt bei Potschappel üle ReWiil»« kirnte, sowie sämmtliches totes und lebendes Inventar zur Versteigerung, als: 17 Stück Rindvieh, 10 Schweine, Hühner, Gänse, 4 starke Arbeitspferde, 1 schwerer Bierwagen, mehrere andere Lastwagen, 1 Kutschwagen, l Amerikain,' 1 Schlitten, sämmtliche Ackergcräth- schaften rc. rc. Alles Nähere beim Privatanktionator Panl Förster in Potschappel. rs sMiiW steht Donnerstag, Freitag, Montag und Dienstag billig zum Verkauf »in LakMok IIain8dorA. Ein Transport schöner ^äusersHwkMk ist eingctroffen und steht von heute Donnerstag ab billig zum Verkauf im Gol-nen Löwen in °Potschappel. H. Rosenkranz. 3" Pro,. Zinsen ans neuer- O"" V bautes Geschäftshaus sofort oder 1. Oktober zn cediren gesncht. 3fache Bürgschaft. Off. unt. R. E. an die Exp. der „Deub.Ztg." 60—80 Wer UoUmUch pro Tag sofort oder 1. Oktober zu vergeben. Wo sagt die Exp. der „Deubener Zeitung". 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