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Rabenauer Anzeiger : 26.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190007262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19000726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19000726
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-26
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
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8» dm Vorgönge» in China. Stehen die Todten wieder auf? War es nur ein grausames Spiel mit unseren Gefühlen, als man uns er zählte, daß die Gesandten in Peking sammt ihren Frauen, Kindern und Schutzbefohlenen unter dem Mordstahl der Chinesen geendet Hütten, und als man uns haarsträubende Einzelheiten der Niedermetzelung schilderte? Wie früher Schlag auf Schlag die schlimmen Nach richten sich folgten und einander überboten, so überstürzen sich jetzt auf einmal günstiger klingende Meldungen, die so ziemlich Alles, was bisher über die Pekinger Ereignisse der letzten Wochen berichtet und geglaubt worden ist, als bloße Phantasiestücke hinzustellen bestrebt sind. Daß der deutsche Gesandte von Ketteler von dem fanatisirten Pöbel ermordet wurde, und daß die Fremden in den Gesandt schaften sich in verzweifelten Kämpfen der sie bedrängen den chinesischen Horden erwehren mußten, sind leider That- sachen, die so unwiderleglich beglaubigt sind, daß auch die chinesischen Beschwichtigungshofräthe, die jetzt mit über raschender Geschäftigkeit in Action getreten sind, nicht daran zu rütteln versuchen. Aber was darüber hinaus erzählt worden ist: von dem erzwungenen Selbstmorde des legitimen, aber schon längst auf dem Thron nur ein schattenhaftes Dasein führenden Kaisers Kuang-ßü, von der Vergiftung der Kaiserin-Regentin, die dabei den Ver stand verloren haben sollte, von der Usurpation des Thrones durch den Prinzen Tuan, dem obersten Chef der Boxer, und endlich von der Erstürmung der letzten Zu fluchtsstätte der Fremden und von dem fürchterlichen Blut bade, in welchem an tausend Personen, Männer, Frauen und Kinder ein gemeinsames Ende fanden — das Alles wird jetzt durch die neuesten Nachrichten gewissermaßen wie mit einem nassen Schwamme weggewischt. Man möchte den guten Nachrichten ja so gerne glauben, aber man wagt es nicht. Man hat mit der Verlogenheit des chinesischen Mandarinenthums zu schlechte Erfahrungen gemacht, als daß man seinen Behauptungen überhaupt noch irgend welches Vertrauen entgegenbringen könnte. Wir haben uns gesträubt, an die Schreckenskunde von der Pekinger Katastrophe zu glauben, obwohl kein Zweifel mehr möglich zu sein schien, bis schließlich hohe chinesische Würdenträger die Gewähr für die Richtigkeit der er schütternden Thatsache übernahmen. Kein Geringerer, als Auen-schikai, der Gouverneur von Schantung, hat jene halbamtliche Nachricht in die Welt gesetzt, vor welcher die letzten Zweifel verschwanden, und der chinesische Telegraphen direktor Scheng hat „mit tiefer Bewegung" dem Consular- corps in Shanghai das Entsetzliche bestätigt. Heute streitet Iuen-schikai mit aller Entschiedenheit ab, jemals eine solche Nachricht ausgegeben zu haben; dagegen erfährt er, daß die Gesandtschaften unter dem Schutze der Regierung „wohlbehalten" seien, und auch Herr Scheng weiß nichts von dem, was er früher gesagt hat: man müsse ihn miß verstanden haben. Wenn es wahr ist, daß die Fremden in Peking noch am Leben sind, warum ist dann von den Chinesen die Nachricht von ihrer Niedermetzelung in die Welt gesetzt worden? Und wenn sie wirklich die Verantwortung für diese Nachricht ablehnen, warum haben sie dieselbe wochen lang unwidersprochen gelassen? Wie kommt es ferner, daß die Dementis zuerst in ganz unbestimmter Form auf traten, so daß sie völlig bedeutungslos erschienen und erst allmählich eine genauere und glaubhaftere Fassung ge wannen? Das sind so viele Fragen und Gründe zum Mißtrauen, daß sie auch durch die Conger-Depesche nicht beschwichtigt werden können, so lange noch begründete Zweifel an deren Echtheit bestehen. Freilich kann man einwenden, welchen Zweck denn eigentlich die Chinesen mit diesem Spiel verfolgen sollten, das ja doch bald durch schaut werden muß. Aber die Wege der chinesischen Diplomatie sind häufig sehr verschlungen. Der Gedanke, daß sie — vielleicht sogar mit einer falschen Selbst bezichtigung und nachfolgender Widerlegung — Verwirrung und Spaltung unter die verbündeten Mächte tragen wollen, ist keineswegs ohne Weiteres von der Hand zu weisen. Vielleicht auch stehen die neueren Nachrichten mit der ge heimnißvollen Reise Li-Hung-Tschangs im Zusammenhänge und sollen diesem nur freie Bahn durch die Linie der fremden Truppen nach Peking öffnen. Vielleicht auch, daß ein anderer, vorläufig nicht erkennbarer Zweck damit ver folgt wird. — Jedenfalls erscheint das entschiedenste Miß trauen so lange begründet, bis volle Klarheit geschaffen ist, was wohl nur eine Frage weniger Tage sein kann. Die neueren über das Schicksal der Gesandten in Peking vorliegenden Nachrichten lauten: Der Telegraphen- Direktor Tscheng in Schanghai hat an den chinesischen Gesandten in Washington telegraphirt, daß die fremden Gesandten unter Eskorte nach Tientsin gesandt werden sollen. Die chinesische Regierung habe sie nicht nur be schützt, sondern ihnen auch Nahrungsmittel zukommen lassen. Ferner wird gemeldet, daß am 19. Juli in Tientsin ein Bote aus Peking mit der Meldung ankam, daß die Ge sandten am 16. Juli lebten unter dem Schutze des Prinzen Tsching und des Generals Junglu. Auch der englische Konsul in Tientsin erhielt am 21. Juli von dem Gesandten Macdonald in Peking einen vom 4. Juli datirten Brief, worin Macdonald Hilfe erbittet und mittheilt, es seien noch hinreichend Lebensmittel auf 14 Tage vorhanden, die Garnison werde sich aber nicht mehr lange gegen den heftigen Angriff halten können. 44 Mann seien tot, die doppelte Anzahl verwundet. Hingegen ist einem in Schanghai eingetroffenen Briefe aus Peking folgender Passus zu entnehmen: Zu Anfang des Monats machten die fremden Gesandten wiederholt Versuche, Boten aus Peking zu entsenden, aber die Be wachung war so streng, daß alle abgefaßt und enthauptet wurden. Am 4. Juli lebten nur noch 400 Fremde in äußerster Erschöpfung. Als dann während einer Nacht das Bombardement auf die englische Legation ununterbrochen l andauerte, da war alles zu Ende, und Alle wurden nieder gemacht, obwohl Telegramme es leugnen. Daß jetzt die Regierung in Peking Versuche unter nimmt, die Schuld für den Aufstand von sich abzuwälzen und danach strebt, einzelne der Mächte zu gewinnen, geht daraus hervor, daß sie mit allen Mächten anbändelt und die Vermittelung der Regierungen erbittet, offenbar nur in der Absicht, die Mächte zu entzweien. Außer an Frankreich, Amerika und Japan hat es sich auch an Deutschland gewandt. So wird aus Berlin gemeldet: Die hiesige chinesische Gesandtschaft überreichte am 21. Juli dem Auswärtigen Amte folgende Verbalnote: Die kaiserlich chinesische Gesandtschaft beehrt sich dem kaiserlich deutschen Auswärtigen Amte nachstehendes Telegramm des Staatsraths zur gefälligen Kenntnißnahme zu bringen. Dasselbe war dem Gouverneur von Schantung zur Weiterbeförderung an den Toatai von Schanghai behufs Nebermittelung an diese Gesandtschaft zugestellt. „Der Kaiser der Tatsin - Dhnastie entbietet Sr. Majestät dem deutschen Kaiser Gruß. China und Deutschland haben lange in Frieden gelebt und beiderseitig hat kein Miß trauen bestanden. Neuerdings ist es zwischen der chinesischen Bevölkerung und einheimischen Christen zu Haßausbrüchen gekommen, wobei unerwartet der kaiserlich deutsche Gesandte Freiherr v. Ketteler von Aufständischen ermordet wurde, was uns zum Ausdruck des tiefsten Bedauerns Anlaß giebt. Die Untersuchung behufs Fest nahme und Bestrafung war im Gange, als sich bei allen fremden Staaten der Verdacht regte, daß sich die kaiser liche Regierung der Bevölkerung gegenüber bei der Ver folgung von Christen in Konnivenz verhalte. Darauf erfolgte zuerst die Einnahme der Befestigungen von Taku, Feindseligkeiten begannen und das Unglück wurde immer verwickelter. Die Lage, worin sich zur Zeit China be findet, ist schwer zu ordnen, besonders da die chinesische Regierung nicht die Absicht hat, in den bestehenden guten Beziehungen jemals Aenderungen eintreten zu lassen. Denn es sind nur die Umstände, die zur Zeit obwalten, welche die Regierung zu deren Bedauern in die Zwangslage gebracht haben. Zur Beseitigung des allgemeinen Unwillens gegen die chinesische Regierung und zurKlärung der Lage bleibt nur das einzige Mittel, die Beihilfe Deutschlands anzurufen. Daher öffnen wir Ew. Majestät unser Herz in diesem Schreiben in der Hoffnung, daß dadurch der Fortbestand der freundschaftlichen Beziehungen gesichert werde und daß Allerhöchstdieselben bewogen werden, einen Plan zur Er reichung dieses Zweckes ins Auge zu fassen und die Leit ung zu übernehmen, um die früheren friedlichen Zustände wiederherzustellen. Wir bitten, uns einen günstigen Be scheid zu ertheilen, wofür unsere Dankbarkeit Ew. Majestät gegenüber immer lebendig bleiben wird. Gegeben am 23. Tage des 6. Monats im 26. Jahre des Regierungs stils Kwangsü (19. Juli 1900)" Berlin, 21. Juli 1900. Darauf wurde der chinesischen Gesandtschaft am 24. Juli folgende Verbalnote zugestellt: „Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Staatsminister Graf Bülow, hat die Verbalnote der chinesischen Gesandtschaft vom 21. Juli, enthaltend die telegraphische Mittheilung Sr. Majestät des Kaisers von China an Se. Majestät den Kaiser und König, erhalten. Graf Bülow sieht sich nicht in der Lage, dieses Telegramm Sr. Majestät dem Kaiser und König zu unterbreiten, so lange nicht das Schicksal der in Peking eingeschlossenen fremden Gesandten und der dortigen übrigen Fremden aufgeklärt ist, die chinesische Regierung für die frevelhafte Ermordung des kaiserlichen Gesandten Sühne gewährt und für ein dem Völkerrecht und der Civilisation entsprechendes künftiges Verhalten genügende Garantien geleistet hat." Nach einer Meldung des deutschen Consuls in Tschisu vom 23. d. Mts. verbreitet der Gouverneur von Schantung ein kaiserliches Edict an den Großsekretär, das in dem üblichen Kanzleistil gehalten ist und Folgendes besagt: Die gegenwärtigen Feindseligkeiten seien durch Streitigkeiten zwischen den einheimischen Christen und der übrigen Bevölkerung, sowie durch die Besetzung der Taku forts durch die fremden Mächte veranlaßt worden. Sehr bedauerlich sei die Ermordung des deutschen Gesandten und des japanischen Kanzlers. Die Gouverneure möchten für Schutz und Ordnung Sorge tragen. Aller den Fremden zugefügte Schaden solle, abgesehen von dem, der durch die directen Feindseligkeiten verursacht sei, von dem Präfecten von Peking und dem General-Gouverneur von Tschili ermittelt werden. — Ferner wird aus Schanghai gemeldet, Li-Hung-Tschang hätte in einer Unterredung er klärt, die Mitglieder der Gesandtschaften in Peking seien noch am Leben, doch würde der Vormarsch der Ver bündeten nach Peking wahrscheinlich der Vorläufer des Todes aller Weißen in Peking sein. Er, Li-Hung-Tschang, würde im Stande sein, mit weniger als 20 000 Mann weißer Truppen die Ordnung wiederherzustellen. Sächsisches. — Eine interessante Erfindung auf dem Gebiete des Bergbaues stellt ein Unfallverhütungs apparat dar, der von dem Bergmann Leonhard Wellner in Riemke bei Bochum erfunden worden ist und dieser Tage im Modell mehreren Zechenbeamtem vorgeführt wurde. Der Apparat bezweckt den sicheren Verschluß der Schächte, der Bremsberge, Oerter und Rolllöcher. Da er zur Patentirung angemeldet ist, wird bald eine Abbildung veröffentlicht werden. Die Vortheile, die dieser Apparat gegen alle bisherigen zeigt, sind eine dreifache Sicherheit gegen das Hineinstürzen der Personen, Förderwagen und dergleichen. Der Apparat schließt und öffnet selbstthätig, kann aber auch ausgeschaltet werden, so daß er nur in Thätigkeit tritt, wenn das Fördergefäß benutzt werden soll. — Zu dem Eisenbahnunfall in Deuben nimmt ein Dresdner Blatt Veranlassung, auf die dringende Noth wendigkeit hinzuweisen, an besonders gefahrvollen Bahn ¬ übergängen entlang der Eisenbahnlinie bis Tharand Unterführungen herzustellen. Auf kaum einer zweiten Strecke ist die Gefahr des Ueberfahrenwerdens durch den Eisenbahnzug so vorhanden, als wie im Plauenschen Grunde. Verschiedene frühere und nicht zum mindesten der letzte bedauernswerthe Fall haben das öftere Eintreten in dieser Sache nur zu sehr bestätigt. Die örtliche Lage in Plauen, wo der Schienenstrang zwischen den Häusern eingeengt liegt und weiter in Potschappel, Deuben und Hainsberg, wo dieser Schienenstrang die Straße an den belebtesten Punkten kreuzt, bedingt eine immerwährende Gefahr und nur der großen Pflichttreue des Bahnbewachungs personals ist es zu danken, wenn nicht mehr als wie es glücklicherweise der Fall ist, Eisenbahnunfälle Vorkommen. Die Linie Dresden-Tharand, welche im Jahre 1904 auf einen Zeitraum von 50 Jahren zurückblicken kann, hat heute noch dieselben Bahnschranken aufzuweisen, wie vor mehreren Jahrzehnten. Es ist ja selbstverständlich, daß an einem jeden Wegeübergang nicht Ueberführnngen angebracht werden können, dazu eignet sich nicht immer die örtliche Lage und diese Maßnahme wäre mit außerordentlich hohen Kosten verbunden, aber inmitten so bevölkerter Ortschaften wie von Plauen und Tharand mußten ganz andere Vorsichtsmaß regeln an den Bahnkreuzungen angebracht sein, als die auf- und niederzulaffendcn Bahnschranken. Ohne den Bahn wärtern nahe treten zu wollen, kann man einzelne doch nicht ganz von dem Vorwurfe befreien, daß sie aus purer Gefälligkeit gegenüber besonders eiligen Straßenpassanten noch einmal die Schranken in dem Augenblicke öffnen, wenn bereits der Zug in Sicht ist. Darin liegt aber eine große Gefahr — siehe den Deubener Fall — und die schärfsten Strafen seitens der Eisenbahnvcrwaltung können das nicht ändern. Demzufolge ist es eine nicht mehr wegzuleugendc Nothwcndigkeit, daß an den sehr belebten Uebergängen wie an der Reisewitzer Straße in Plauen, an der Bienertmühle, dann in Potschappel, Deuben usw. Unterführungen gebaut werden müssen. Der in Aussicht genommene Ausbau der Linie Dresden-Tharand als drei oder viergleisige Strecke wird jedenfalls die Bahnüber gänge beseitigen, aber wie seinerzeit in Dresden anläßlich der Bahnbauten, so können auch hier bis zur Zeit des beabsichtigten Umbaues interimistische Unterführungen her gestellt werden. Und sollte das nicht möglich sein, man kann das aber kaum annehmen, dann muß ein größerer Sicherheitsdienst an den hier genannten, gefährlichen Passagen Platz greifen. Ein einziger Schrankenwärter, nur auf einer Seite des Ueberganges postirt, genügt nicht, jedenfalls aber dann nicht, wenn gleichzeitig zwei entgegen kommende Eisenbahnzüge den Uebergang befahren. Und wenn das vorkommt, das wissen die Uebergangswärter ganz genau, das müssen sie wissen und es ist eine große Pflichtverletzung, sobald sie eher die Schranke öffnen, ehe sie sich von Passiren beider Züge überzeugt haben. Kommt das letztere dennoch vor, dann liegt allerdings auch ein Theil der Schuld an dem Umstande, daß nur die eine Seite der Schranke von einem Beamten besetzt ist und das sollte uicht sein an den gefährlichen Straßcnüber- gängen im Plauenschen Grunde! — Am Montag Nachmittag wurde in Hainsberg ein beim Weißeritzausschachten beschäftiger Arbeiter von dem Nachmittags 2.50 Uhr von Kipsdorf kommenden Personenzug überfahren und schwer verletzt. Mit dem von Tharand kommenden Personenzug 1123, der einige Minuten warten mußte, wurde der Verunglückte nach dem Dresdner Krankenhaus gebracht. — Der Bezirksobstbauverein Dresden hat im Ein vernehmen mit dem Landesobstbauverein für das König reich Sachsen eine Vermittelnngsstelle für Obstverkauf in Dresden errichtet, die sämmtlichen sächsischen Obst züchtern kostenlos zur Verfügung steht. Diese Einrichtung bezweckt die unentgeltliche Vermittelung von Kauf und Verkauf des im Lande erbauten Obstes und daraus hergestellte Erzeugnisse. Käufer und Verkäufer sollen durch Austausch und kostenfreie Zusendung von Angebot?- und Nachfragelisten miteinander in Verbindung gebracht werden. — Am Sonntag Nachmittag in der dritten Stunde ist in Dresden in ihrer Wohnung, MoltkestraßcZ^ 1. Et., die Geheimsekretärs-Wittwe Menicke in bereits stark verwestem Zustande erhängt aufgefunden worden. Die näheren Umstände lassen es nicht ausgeschlossen erscheinen, daß Mord vorliegt; jedoch hat die Sektion der Leiche die Frage, ob die Verstorbene ermordet worden sei, - nicht Z" entscheiden vermocht. Andere Verletzungen waren an der Leiche, bei der sehr vorgeschrittenen Verwesung, nicht mehr nachzuweisen. Dessenungeachtet hält die Kriminal-Poliss' daran fest, daß ein Verbrechen vorliegt, und es haben stm auch durch die auf das Eifrigste fortgesetzten Erörterungen die Verdachtsgründc gegen den in Haft genommenen Bäckermeister Knoblau so vermehrt, daß derselbe der Kgl. Staatsanwaltschaft zugeführt worden ist. Die 7 > Jahre alte, nicht unvermögende Frau wohnte erst einige Tage in der genannten Wohnung, vor längerer Zeit Rehefclderstr und zuletzt Leisnigerstraße 54. Am Dienstag früh '-b Frau Menicke zuletzt von Hausbewohnern und in einem benachbarten Restaurant gesehen worden, es fiel aber ihre Abwesenheit nicht eher auf, als bis durch die Decke der unter ihrer Behausung gelegenen Wohnung Blut drang Hiervon wurde sofort die Polizei benachrichtigt. Mm' fand die Thür zur Wohnung zugeklappt, der SchliM stak inwendig. Die Frau hing leblos am Herd. Es fand sich kein Grund zu der Annahme vor, daß etwa Selbstmord vorliegen könnte und gewisse Verletzungen an der Tote» deuteten auf eine Tötung vor dem Aufhängen hin. M das Wohnzimmer überall Spuren vou Unordnung »f Folge Durchwühlens aufwies und es bekannt Ivar, da»; die Frau über nicht unbeträchtliche Baarmittel in ihrem Hause verfügte, so schien ein Raubmord nicht ausgeschlossen Im Laufe des Sonntags fand auf diesem Verdacht hm j die Verhaftung des Bäckers Knoblau, Rehefelderstraße,um
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