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Kinder hingcmordet, indem er ihnen mit einem Rafir- meffer die Kehlen durchschnilt, und sodann durch einen Flintenschuß sich selbst entleibte. Thiele, der stets ein tüchtiger Arbeiter gewesen, war zumeist von verschlossenem Wesen und hat selten excentrische Neigungen an den Tag gelegt. Allerdings hat er gleich nach dem Tode seiner Frau, wie auch bei einer anderen Gelegenheit, etwas von Selbstmordgedanken geäußert. Bei dem Hochwasser von l897 erwarb sich Thiele ein großes Verdienst, indem er in Gemeinschaft mit zwei anderen beherzten Männern unter größter Lebensgefahr mittelst Kahnes die Familie Mühle aus einem vom Hochwasser arg bedrohten Hause nahe der Leschwitzer Tuchfabrik rettete. Er wurde hierfür mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet, lieber die Be weggründe zu der schrecklichen Mordthat fehlt bis jetzt jeder Anhaltspunkt. — Sein Leben versichert hatte der verstorbene Herzog von Ko bürg-Gotha für 6 Millionen Mark. Diese enorme Summe wird von verschiedenen Versicherungs gesellschaften aufgebracht. Aehnliche Zahlen sind in den Policen von Fürstlichkeiten keine Seltenheit. Auch König Humbert war hoch versichert, euch durch seinen tragischen ?od werden die Versicherungsgesellschaften arg betroffen, da sie an die Königin Margherita bedeutende Summen zu zahlen haben. Königin Viktoria ist wegen ihrer ge sunden Konstitution eine Goldgrube für die Versicherungs gesellschaften geworden. Der Prinz von Wales ist auch für große Summen versichert. Zu den mit am reichsten versicherten Leuten in der Welt gehört Al. F. H. Peaveh, der sich bei einer amerikanischen Gesellschaft für 4 Mill. Mark versichert hat. Dafür zahlt er eine jährliche Prämie von 1W400 Mk. bis zu seinem Tode. — Der Urheber des Mordanschlages auf den gcgen- lvänig in Paris weilenden Schah von Persien ist ein Franzose aus dem Süden, heißt Franoois Saison und ist am 24. Februar 1876 in Montlaux (Dcp. Avcyron) ge boren. Im Jahre 1894 wurde er wegen anarchistischer llnuricbe zu drei Monaten Gesängniß, im Jahre >899 wegen Totschlagsversuchs zu acht Mouaten Gesängniß ver- urtheilt. Die Untersuchung gegen den Attentäter hat bis im unzweifelhaft ergeben, daß es sich bei diesem Anschlag ebenso wie bei dem in Monza um die Thaten von Anar- chisicn handelt. Während aber Bresci nachgewiesenermaßen dor dein Meuchelmord mit mehreren Gesinnungsgenossen m verbrecherischer Verbindung gestanden hat, scheint Saison ganz auf eigene Faust gehandelt zu haben, wie er denn auch den Eindruck eines Menschen macht, der, exaltirt ver anlagt, durch anarchistische Lektüre um den letzten Rest einer klaren Denkungsweisc gekommen ist. So rechnet er noch jetzt alle Möglichkeiten nach, die ihm ohne seine Ver- haflung zur Ermordung anderer hoher Persönlichkeiten offen gestanden hätten. Im psychologischen Gegensatz da- M galt er in dem Hotel, wo er wohnte, für einen höchst gysmüthigen, soliden Menschen, der regelmäßig seinen Ver- püichtungen nachkam. — Die Polizei und die italienischen Behörden nud im Besitz von Material, das als ein unbestreitbarer ^nvcis dafür angesehen wird, daß in New-Dork und Pawrson ein gewaltiges Eomplott gegen gekrönte Häupter lMchmiedet morden sei. Die Anarchisten, von denen man amummt, sie abgegaugen sind, um König Humbert mw andere Herrscher zu töten, haben verschiedene Routen gewählt^ cs haben sich immer mehrere von ihnen für demtlben Zweck zusammengcthan. damit, falls einer von UMn einen Fehlschlag haben oder vor der That zurück- lchrccken sollte, immer ein Nachfolger für ihn da wäre. 7- Die Vermählung des Königs Alexander von vertuen hat Sonntag Mittag in feierlicher Weise in Belgrad stattgcfunden. Seit dem frühen Morgen waren die festlich" geschmückten Straßen von einer großen Volksmenge besetzt. Man schätzt die Zahl der ans dem Tonern des Landes und aus dem Auslände eingetrosfenen Personen aus 30 000. 7- Mit Spannung sicht man in Londoner politischen wie in militärischen Kreisen der weiteren Entwickelung der Tinge auf dem südafrikanischen Kriegsschauplätze entgegen. Die Lage ist augenblicklich, gelinde gesagt, ver worren. Der Vorstoß, der vor wenigen Tagen nach Osten bemacht wurde, um Botha zu fangen, ist anscheinend, jeden- falls was diesen Hauptzweck anbclangt, gescheitert. Die iransvaaler sind wiederum mit Geschütz und Gepäck den midiängcnden Engländern entronnen. General French und mwrrr "appen stehen in Middelburg, aber Jan Hamilton """ diesem Theil des Kriegsschauplatzes zurückgekehrt uw vorhin paar Tagei, rückwärts durch Pretoria mar- in der Nähe der Stadt stehen geblieben an 1 nach Westen marschirt ist, bleibt einstweilen Mgetlart, und es bleibt jedermann unbenommen, sich Erklärung über diesen Zug zurechtzumachen, ch I"" , Pvubi man, Jan Hamilton eile zum Entsatz > > 'N-Powells hxnau und werde mit Lord Methuen die V^onger des schneidigen Vertheidigers von Mafeking ! '^"wngen suchen. Mittlerweile liest man aus Pretoria, " ' Botha Tischgast bei Lord Roberts in Pretoria 'm ^rau Botha ist eine ganze oder halbe Irländerin "vo außerdem eine sehr einflußreiche Frau, mit der schon m mehreren Wochen verhandelt worden ist. — Würde ' "Werts mit seiner ganzen Armee von Middelburg aus das bis 2000 Meter ansteigende Gebirge eingerückt lvn er ui eine geradezu gefährliche Lage kommen Die Stellungen zwischen Machadadorp und - mmmrg sind so stark, daß im letzten Transvaalkriege Mi! Oml 400 Engländer dreiviertel Jahre lang ohne Vcr- cim die Boeren hielten. Lord Roberts soll daher av, > dem Kriegsamte erklärt haben, er brauche 20 000 wüst??"'" Schutze von Pretoria und Johannesburg, er ,000 Mann zum Schutze der Verbindungen in . 7^ lassen und brauche 50000 Mann zum Vvr- st^" mif Machadadorp. Statt dieser 80000 Mann ihm augenblicklich in Transvaal nur 35 000 Alaun ' "ffügung. Und wie sehr er recht hatte, beweist das sofortige angriffsweise Auftreten der Boeren im Rücken von Pretoria und die Einschließung von Rustenburg. Da sich ferner weder De Wet hat fangen lassen, noch auch die von Hunter zur Uebergabe getriebene Boerentruppe 5000 Mann (wie Roberts gemeldet hatte), sondern nur 900 Mann zählte, so ist man in London auf die „störrischen" Boeren einmal wieder recht ärgerlich. — Einen geschickten Zug gegenüber der erneuten Kapitulation von 700 Boeren an Hunter haben General Botha und Präsident Krüger gemacht. Sie haben eine Proklamation erlassen, in der sie sagen, sie würden für alle Schäden, den die Engländer den Farmern zufügten, Ersatz zahlen, wenn die Besitzer dieser Farmen bei ihrem Kommando blieben. Wetterbericht. 7. August. Ziemlich kühles, windiges, wechselnd be wölktes Wetter mit Regenfällen. 8. August. Windiges, kühles, abwechselnd heiteres und wolkiges Wetter mit Regenschauern. Niederschlagsverhättniffe der 50 Flußgebiete Sachsens in der 3. Dekade des Juli 1900. Flußgebiet ; — beobachtet normal Abweichung Fluß geb! et ! beobachtet j Abweichung Elsterthal, u. 27 25 -ft 2 Zwodau 49 32 -17 „ m. — 27 — Elbthal 21 2b - 4 „ o. 77 30 - -47 Döllnitz 12 26 -14 Parthe 17 25 - 8 Jahna 7 25 -18 Schnauder — 26 — Lommatzscher Wasser 13 26 -13 Pleiße, ohne W. u. E. 22 25 - 3 Triebisch 35 26 - 9 Wphra u. Eula 10 27 -17 Vereinigte Weißeritz 56 26 j-30 Göltzsch 64 29 -j-35 Wilde 68 29 -39 Vereinigte Mulden 7 25 -18 Rothe „ 16 28 -12 Zwick. Mulde, u. Thal 10 27 17 Lockwitzbach 31 27 -ft 4 ,, „ m. „ Freib. Mulde, u. Tyal 16 47 4 27 31 26 9 (L Müglitz Gottleuba Biela 23 29 29 27 - 4 „ o „ 24 3> - 6 Viießnitz — 26 — Zschopau 3 27 -24 Wesnitz — 27 — Flöha Pockau 21 8t - 9 Polenz 51 27 -24 30 .'N - I Sebnitz 39 28 -11 Zschopau mit Sehma 32 29 -ft 3 Kirmtzsch 28 27 - l Preßnitz u. Pöhlbach 23 0 - 7 Röder 35 2.> -10 Ch.mnitz 30 26 - 4 Pulsnitz >5 26 s-19 Würschnitz u. Zwönitz 35 28 - 7 Schwarze Elster 43 25 i-18 Lungkwitz 45 27 -18 Spree 7- 2^ -49 Schwarzwasser 4l 30 -ll Löbauer Wasser — 25 — Slriegis Bobritzsch 26 28 - 2 Maudau 75 27 - -48 40 28 -ft!2 Neiße '1 27 ^54 Freiberger Marktpreise vom 4. August 1900. Butter je nach Qualität: 2,30 bis 2,40 L Kilo. Ferkel L Paar 24 bis 30 Mark. -Islilirien miil WriMHesux unü kollsclilltMnüe werden prompt und billigst verfertigt von B. Hartmann, Döltzschen, Dresdncrstraßc 22. Jalousie-Fabrik. Milien meli IMrLiiü in besseren Haushalt für Küche und Haus von einer Familie ohne Kinder ab 1. September gesucht. Offerten an die Expedition des Tharander Anzeigers einzusenden. Heute Montag und morgen Dienstag, sowie Freitag und Sonnabend stehen 2 Komry Gurken spottbillig auf dem Bahnhof zu Hain sbrrg zum Berkaus. Wirthschaftsverkllus. Eine Wirthschaft mit 13 Scheffel Areal beim Gehöfte, neue Gebäude, vollständiges Inventar, soll sofort preiswerth verkauft werden duich B. Stange in Steinbach bei Mohorn. 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