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TM-ErelgM. — Dit zur Kostendeckung für die Flotten- »elmehrung in der Budgetkommisfion de« Reichstages gemachten SteuervorschlLge find auf ihre Durchführbarkeit und Ertragfähigkeit seitens der Reichsschatzamtes geprüft worden. DaS Ergebniß dürfte nun zunächst dem DundeSrath oorgelegt werden, bevor eS an die Budgetkommisfion des Reichstage» gelangt. Ernstlich in Betracht kommt nur die Erhöhung der Lotterst steuer und Börsensteuern; die Be» steuerung der Connosiamente und SchiffSpassagierbilletS würde financiell nicht ins Gewicht fallen und könnte dahin führen, den Verkehr von den deutschen Linien abzulenken, was ver mieden werden muß. Auch daS Erträgniß einer Soccharin- steuer und der Erhöhung des Zolls auf ausländische Cham pagner und Liköre, sowie importirte Cigarren und Cigaretten unter gleichzeitiger Einführung einer DrrbrauchSabgabe auf inländischen Schaumwein würde nicht von Belang sein. Don der Einführung einer ReichSerbschaftS- oder ReichS- einkommensteuer ist keine Rede. — Eine schreckliche Katastrophe auf dem Rh e in.wobl die schwerste seit der K'fielexploston deS Dampfschiffs „Luise* im April 1878, ist nach Umfang und Gründen noch nickt völlig aufgeklärt. Etwa SO bis S2 Personen, meistens Geist liche und Studenten, auch einige Damen, die Dienstag Abend in Bingen den Commers katholischer Studentenverbindungen besucht hatten, benützten Abends kurz nach neun Uhr einen Nachen zur Ueberfahrt nach RüdeSheim, um theilweise noch den Zug zu erreichen. Da der Nachen de« betr. Schiffers fir diese Anzahl nicht auSgereicht haben soll, so benützte der Fährmann einen größeren Nochen eines anderen Schiffers. Dieser wahrscheinlich undichte Nachen füllte sich nach und nach mit Waffee und ging nahe bei dem Rüdesheimer Ufer (unterhalb deS Bahnhofs) zu Grunde. Achtzehn Personen haben das Leben eingebüßt. Die Rettungsversuche, die von den auf dem Rhein liegenden Schiffen und vom Ufer aus gemacht wurden, blieben bei der herrschenden Dunkelheit und dem starken Winde leider ohne Erfolg. Neberlebende Theilnehmer der schrecklichen Fahrt schildern den Hergang wie folgt: Der Kahn war erst eine kurze Streck- gefahren, da bemerkten die Insassen, daß ihre Füße naß wurden. Offenbar drang Wasser in den Kahn und sammelte sich immer mehr auf dem Fußboden an. Nach kurzer Zeit be merkten einige der Insassen, daß der Kahn sich bedenklich mit Wasser füllte, und in Kurzem begann mit der zunehmenden Flutb dir Angst aufs Höchste zu steigen. DaS Wasser drang plötzlich nicht bloß von unten, sondern auch von hinten und von den Seiten in den Kahn ein, und die Insassen fühlten den Boden unter ihren Füßen schwinden und schwammen vollständig frei. Er war ein kurzer, schrecklicher Moment vor dem Untergang. In Verzweiflung schrie All S durch einander. Der Frühmesser Niel au« Geisenheim, der von sehr großer Gestalt ist, besaß noch die Geistesgegenwart, «ährend der Nachen immer tiefer sank, im Boote stehend den Ertrinkenden die General-Absolution zu ertheilcn. Nachdem die kurze Scene vorüber war, wurde eS ganz still. Nur das Wasser rauschte an dem sich wieder langsam hebenden Boote monoton vorüber. In der herrschenden Dunkelheit bemerkte Niel einen zweiten Mann bei sich im Nach n und fragte ihn: .Wer sind Sie * ES war der Schiffer Hauck Beide trieben in dem Nachen langsam nach dem Binger Loch zu und schluckten ziemlich viel Wasser, ihnrn voraus etwa 100 bis 200 Meter aber trieb ein dritter, der sich durch Schwimmen zu retten suchte und dessen Käste von Minute zu Minute bedenklich nachließen. Dieser Dritte war Dr. Bange aus Eltville, stellvertretender Arzt von Dr. Fischer in Eltville. Als die mit den Wellen ringenden nach AßmannShausen trieben, wurden ihre Hilferufe weithin vernommen. Der Wirth zur .Krone* in AßmannShausen, Hufnagel, besten Frau zuerst aus das Gesch ei aufmerksam wurde, hielt die Worte anfang« für einen schlechten Scherz, bald aber empfand er deutlich, daß Ertrinkende zu Hilfe riefen, und er unterschird lautes, kräftige« Schreien von mattem Wimmern. Sofort wurde ein Boot au«geschickt und c« gelang, Dr. Bange, Niel und Hauch zu retten. Ferner wurde noch der Student der Theologie Meuer (»der Meurr) gerettet. Die Uhren der Geretteten waren um 9 Uhr 40 Minuten stehen geblieben. — Eine .Boerentruppe*, bestehend au« drei elf- bis vierzehnjährigen Echulknaben aus Höchst am Main, die sich "n Flobertpistole nebst Kugelpatronen gekauft hatten, gelang e« dieser Tage, einen .Panzcrzug der Engländer*, bezw. einen von Frankfurt am Main komm-nden Personenzug aus offener Strecke zum Halten zu bringen. Sie hatten den Zug «ährend der Fahrt so erfolgreich beschosten, daß dem Zug führer eine Kugel dicht am Kopfe vorbcigegangcn «ar. Dem sic verfolgenden Zugpersonal glückte e«, die Burschen sestzu- nehmen und der Polizei zu übergeben, wo ihnen ein derber Denkzettel zu Theil werden wird. — In NiederLlS setzte sich der Abhang des Brandel- bergrS in Bewegung. DaS Rutschterrain umfaßt eine Fläche von etwa 10 Hektar. SicherungSarbeiten sind vorgenommen worden. Ls ist ist Gefahr vorhanden, daß bei anhaltendem Regenwetter da« Rutschterrain in die Elbe hineinstürzt, «a« eine bedeutende Rückstauung d<» Master« verursachen und die Häuser bedrohen würde. Der Krieg in Sudasriku. Vom Kriegsschauplatz in Südafrika liegen auch heute nur spärliche Nachrichten vor. Man erkennt nur, daß die Boeren im Südosten des Oranjefreistaates weiter Vor dringen und stellenweise schon die Grenze der Kapkolonic wieder erreicht haben. Die Engländer leiden sehr unter Krankheiten und unter den Unbilden des Wetters. Die wahre Lage im Freistaat wird verschwiegen, doch liegt jedenfalls noch keine authentische Nachricht über das Schicksal von Wepener vor. Aus Pretoria wird telegra- phirt, daß die Boeren die Bethulie« Bahnbrücke in die Luft sprengten. Aus Bloemfontein wird dem Standart tele- graphirt, der schwere Regen während der letzten 3 Tage habe den Transport sehr behindert. Im Feldhospital liegen zweitausend Kranke, meist an Typhus und Dysenterie. Die Transport-Schwierigkeiten verzögern die Einrichtung des allgemeinen Hospitals. Aus Pretoria wird über die hier erwähnte Brücken sprengung, die immerhin von Bedeutung ist, gemeldet: Commandant Fronemann berichtet, er habe 400 Engländer über den Fluß gejagt, mehrere gefangen und Wagen und Vieh erbeutet. Die Brücke bei Bethulie sei in 'die Luft gesprengt worden. General Carrington ist nunmehr in dem portugiesischen Hafen Beira angekommen. Eine Abteilung Australier "ist bereits im Voraus auf der Eisenbahn näch Salisbury befördert worden. Die Engländer hegen die optimistische Hoffnung, daß diese Truppen sehr bald nach Mafetmg gelangen werden. Die Boeren bereiten sich auf ihren Empfang vor, wie aus folgender Meldung hervorgeht: 250 Boeren marschirten aus Waterval ab, um Carringtons Corps deu Weg zu verlegen. Ueber die auffällige Kritik, die Lord Roberts an den Generalen Buller und Warren übte und die das Kriegs- amt veröffentlicht hat, wird berichtet: In politischen und militärischen Kreisen erblickt man den Grund zu der Ver öffentlichung von Roberts Kritiken darin, daß die Regierung die Entfernung von Buller wünschte, dieselbe aber wegen der großen Beliebtheit des Generals in hohen Kreisen nicht durchsetzen konnte. Durch Veröffentlichung der Kritik glaubt man ihn unmöglich gemacht zu haben. Bestärkt wird diese Annahme dadurch, daß das Regierungsorgan Standard, nachdem es das Gerücht von Warrens Abbe rufung verbreitete, jetzt laut zur Abberufung Bullers und Warrens auffordert. Es wird berichtet, nach Mittheilungen von Flücht lingen aus Transvaal seien in Johannesburg Vorbereit ungen getroffen, alle Minen zu zerstören. Das Blatt meint, die Regierung Transvaals beabsichtige damit nichts weiter, als einen Schreckschuß, um Frankreich und Deutsch land zu veranlassen, für die auswärtigen Mtionäre ein zutreten. Die Lage in Natal hat sich nicht verändert. General Botha, welcher seine Operationen glücklich durchgeführt, befindet sich in Pretoria, um weiteres zu berathen. Seine Unterkommandanten halten Elandslaagte und das Gebiet nördlich Modderspruit (nach englischen Angaben), während die aus den westlichen Pässen kommenden Boeren sich dem General Buller immer mehr nähern, offenbar, um seine Truppen abznschneiden. Gleichzeitig haben die Freistaatler die Verthcidigung ihrer Pässe vollendet und schwere Geschütze in ihnen aufgestellt. Zahlreiche Boerenabtheilungen sind in nächster Nähe von Ladyshmith gesehen worden und haben einige englische Kundschafter aufgehoben. Die neueste Meldung über Natal besagt, die Boeren seien uneinig, ihre Kommandos seien über die Hügelkette zwischen dem Sundayriver und Dundee zerstreut. Da die Boeren einen britischen Vormarsch längs des Washbank- thals erwarteten, hätten sie Befestigungen angelegt, die ihnen an jedem Theil des Höhenzugs den Widerstand er möglichen. Ihr Hauptquartier soll Platikulu sein, ihre Stärke wird auf 15 000 Mann angegeben. Wetterbericht« 21. April: Vielfach heiter, trocken, Nachts kalt, Reif, am Tage ziemlich warm. 22. April: Ziemlich heiter, trocken, Nachts kalt, Reif, am Tage ziemlich warm. 23. April: Wechselnd bewölkt mit unerheblichen Nie derschlägen. Nachts wärmer, am Tage etwas kühler. ttirchenna«richte« für SomSdorf. Am Sonntag Quasimodogeniti Vorm. 9 Uhr Predigtgottes- dicnst. Text: Joh- 14, 1 Kircherrnachrichten für die Parochie Hainsberg. Sonntag Quasimodogeniti Vorm, 8 Uhr Gottesdienst mit Predigt (Text: Ev. Joh. t4, 1—v). Nachmittags 2 Uhr Unter redung mit den Confirmirten. 3 Uhr TaufgottcSdienst. Katholischer Gottesdienst in Deuben. Sonntag: Halb 9 Uhr Vorm. Beichte und Kommunion. 9 Uhr Vorm. Predigt und Hockamt, halb S Uhr Nachm. Vesver. Anzeigen » a« «, »« *>»«» ««»«n«,, —, «» Möritzsch »«< «»» . Mk«»«»ff »» Aess«r,»«rf tt« »«<« M«ß»ttz, Kreisch« »«» M«,«» «»»«rrrseit» UW" ß«,fe»r»»,»«rlß t»»l«f,»»«« Nr »etreff«»» »«»»«, „is nß»r» »a r« »«». WW A»»«t,e» für »4« »tchst» M»»«r »er»«« li» -«««»«,, Kt««»t«, »»» KI««» «rieten. Ein fast neuer Schmiedeblasebalg ist billig ,u verkaufen. Gustav Inkerman«, Börnichen b. Possendors. LrLttivuttvi'Nitzdl, msdl, Atztroelliwls Msrtreder, ^roeLon- 8vkn1t2s1, L UalzkeiE, LisluLuolwn- mvkl, sie. Durch größere Abschlüsse bin ich in der Lage, weit unterbeut jetzigen Einkaufspreis zu verkaufen. Carl Heim, Possendors. Billigste Bezugsquelle: Eduard DcllcHen, Tharandt. Fernsprecher Str. 54 (Amt Deuben). Mn« verlange Preise! Gasthof m Hainsbera. Morgen Sonntag starkbes. 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