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etwa wisse. Natürlich «ar der Untersuchungsrichter nicht in der Lage, den freundlichen Vorschlag anzunehmen. Ein Dienstmädchen erzählt in der ganzen Stadt herum, sie habe in dem Kleiderspind ihrer jüdischen Herrschaft Kopf und Arm eines f'isch geschlachteten Todten gesehen. Eie wird ver nommen und muß rund und nett zugestehen, daß sie g - flunkert hat. WaS sie gesehen, waren einige Knochen. Ein Mann ist gesehen worden, der unter dem Arm einen rundcn - kopfartigen Gegenstand getragen hat. Der Mann wird er mittelt und vernommen; es erzieht sich, daß der Gegenstand — in einem Bündel MazzeS bestanden hat. Weiter kommen Zeug'n, um zu bekunden, daß ihnen J-cael-ki Kleider zum Berkaus angeboten habe. Darunter seien sicherlich die des Winters gewesen. Gesehen hat diese aber niemand. Trotzdem kann man nicht sagen, daß die Untersuchung bisher absolut resultatloS verlaufen sei. Für wichtig gilt nach wie vor die Person des inhaftirten JSraelSki. Er bestreitet freilich fort gesetzt auf das entschiedenste, den Kopf Winters an dessen Fundstelle unterhalb eines kleineren Kieferwäldchens gebracht zu haben. Täglich hat er lange Verhöre zu be stehen und, was er auSsagt, ist nicht frei von Widersprüchen. Vielbemeikt wird das Verschwinden seines seitherigen After- mietherS, de« Schlächters Luchs. Er ist nach Rußland zurück gekehrt; phontasiebegabte Könitzer halten eS nicht für aus geschlossen, daß in ihm ein wichtiger Belastungszeuge sich in Siche,hcit gebracht hat. — In der Mordsache scheint übrigen- ein neuer wichtiger Fund gemacht worden zu sein. Bei Mewe, unweit Dirschou, wurde ein menschlicher linker Arm gefunden, der mit großer Wahrscheinlichkeit derjenige WintrrS ist. — In Sörgerbe.g bei Graz wurde bei einem Ring kampf zwischen Athleten einer NamenS Sallinger so un glücklich zu Boden geschleudert, daß er mit zertrümmerter Echädeldccke tot liegen blieb. — Zur Frage der Beirabahn, auf welcher bekanntlich Portugal englische Truppen befördern läßt und sich dadurch eines nichtswürdigen Neutralitätsbruches schuldig gemacht hat, wird aus Opocto geschrieben: „Zu dem Durchmärsche der Engländer durch Beira ist zu bemerken, daß die portugi.sische Regierung sich von jeher nicht stark genug zur Durchführung der Neutralität fühlte und sich auf Seite Englands stellte. Gleich beim Beginne des Krieges waren folgende Punkte als festgelegt betrachtet worden; I) daß englische KiiegSsch'ffe im Hafen von Lourengo Marques und englische Beamte im Zollhaus- von Lourengo MarqueS jede Kontrole üben düifen; 2) ungehinderter Durchmarsch durch die Provinz Beira; 3) Bewachung der Bahn und Grenze durch portugiesische Soldaten, damit keine lebendige oder tote KriegScontrebande den Bocren zu Hilfe kommen könne/ Hieraus geht deutlich hervor, daß Portugal auf Seite England- steht und ihm Transvaal mit Fug und Recht den Krieg erklären könnte. Die Bocren brauchen jedoch ihre geringzähligen Mannschaften vollständig, um sich der Engländer in der W-ise zu wehren, wie eS bisher geschehen ist. — In dem Augenblick, da Jubelrufe in England er hoben werden, weil die Königin die Irländer gewonnen und zu loyalen Bürgern gewandelt habe, schieben andere englische Stimmen die Schuld an einem furchtbaren, am Donnerstag au-gebrochenem Brande in Ottawa Fanatikern zu, die da durch ihren Haß gegen England und ihre Freundschaft für Transvaal zum Ausdruck bringen wollten. Die Versöhnung Irlands begegnet großen Zweifeln, aber auch die Beschuldig ung jene« großen Frevels steht bewei-loS. DaS muß daher mit Zweifeln ausgenommen werden. Die Feuersbrunst in Ottawa, die nach langen, schweren Bemühungen in später Nachtstunde endlich gelöscht wurde, hat den Berichten zufolge einen Umbang gehabt, der über 4000 Familien obdachlos machte. Eine nähere Meldung besagte: Das gesammte durch da- Feuer zerstörte Gebiet beträgt fünf Ouadratmeilcn. DaS Feuer kam in nnem kleinen Hause der Vorstadt Hull zum Ausbruch. Ein heftiger Sturm von Norden führte binnen wenigen Minuten brennende Holzstücke nach all.n Richtungen fort, und schon nach einer halben Stunde war der B and nicht mehr zu bewältigen. Ein R.gen von Funken wurde vom Winde über den Fluß getrieben und zündete von Neuem an verschiedenen Stellen in Ottawa. Nachdem dar Industrie- Viertel zerstört war, griffen die Flammen nach dem w-stlichen Stadtviertel über, wo sich die Privatwohnungen befinden. Viele Häuser wurden von Dieben geplündert. Bisher sind sieben Todesfälle zur Kenntniß gelangt. Bei Sonnenunter gang schwächte sich der Wind ab, und dcSwegen und dank der Ankunft zahlreicher Spritzen auS anderen Städten war eS möglich, den noch stehenden Theil der Stadt zu reiten. Neber die Wirkungen der Feuersbrunst geht folgende Meldung zu: 3600 Gebäude sind zerstört, 13 000 Menschen obdachlos, acht Personen als Leichen gefunden, viele andere werd>n noch vermißt. Von ganz Hull stehen nur noch lie Kathedrale und einige Häufer. Wochenpla« der Dresdener Theater. Opernhaus. (Altstadt.) Dienstag: Die Fvlkunger. Mittwoch: Tannhäuser. DonnecStag: Die Offiziere der Königin. (Premiere. Freitag: Figaro'S Hochzeit. Sonnabend: Fra Diavvlo. Sonntag: Tell. Schauspielhaus. (Neustadt.) Dienstag: Antonius und Cleopatra. Mittwoch: Der Herrgoitschnitzer von Ammcrgau. Donnerstag: Die Verschwörung de« FieSco. Freitag: Flick und Flock. Sonnabend: Die alte Schachtel. Untreue. Sonntag: Kabale und Liebe. Residenz-Theater. Dienstag beginnt Fräulein Halton ihr Gastspiel als Mimoia in der Operette .Die Gb-ila* Freiberger Marktpreise vom 28. April 1900. Butter je nach Qualität: 2,20 bis 2,40 K Kilo. Ferkel L Paar 18 bis 26 Mark- Schnlweihe!n Loümunnsdori. Zu einem Tage aufrichtiger und wahrhafter Freude gestaltete sich für die Einwohner von Coßmannsdorf der verflossene Sonntag; war es doch nach zahlreichen Mühen und umfangreichen Vorarbeiten an diesem Tage möglich, das für die Coßmannsdorfer Jugend bestimmte neue Schul gebäude einzuweihen. Schon ein Gang durch die Straßen Coßmannsdorfs bewies die allgemeine Antheilnahme der Bewohnerschaft an der Jubelfeier ihrer Kinder; kaum ein Haus, und mochte es noch so klein und schlicht sein, ent behrte des Flaggen- oder Kränzeschmuckes, zahlreiche Ehren- fforteu und Guirlanden, theils von einem der alten Dorf- läume zum andern gezogen, zierten den Ort und schmuck gekleidete Knaben und Mädchen, die in freudiger Stimmung den Nachmittag hcrbeisehnten, belebten von den Mittags- tunden ab das allgemeine festliche Bild. Bereits früh 5 Uhr gemahnte ein Weckruf der Coß- mannsdorfer Feuerwehr, die sich dankenswerther Weise in den Dienst der guten Sache gestellt hatte, die Schläfer an die Bedeutung des hcrannahenden Tages. Nachmittags Vs2 Uhr versammelten sich die Schüler und Schülerinnen der I. nnd 2. Klaffe vor dem neuen Schulhaus, einem chmucken, mit sinnigen Sprüchen versehenen Ban. In Begleitung der 2 Herren Lehrer der Coßmannsdorfer Schule und einer Anzahl Coßmannsdorfer Herren zogen ie unter Musikbegleitung beim herrlichsten Frühlingswetter )en Somsdorfer Berg hinauf und wnrdcn vor der dortigen Schule von zahlreichen Einwohnern und den Schulkindern dieses Ortes empfangen. Nach dem allgemeinen Choral gesang „Bis hierher hat mich Gott gebracht" ergriff Herr Haussig, bisher Lehrer in Somsdorf, nunmehr 1. Lehrer in Coßmannsdorf, das Wort zu einer Ansprache, in der er der langen Jahre gedachte, während welcher die Kinder der beiden in Frage kommenden Gemeinden zusammen Unterricht genossen. Besonderen Dank brachte er Herrn Cantor Tittel gegenüber zum Ausdruck, der seit fast 25 Jahren das Amt eines treusorgendcn Erziehers bekleidet )abe und wünschte ferner der Somsdorfer Schule als solcher iuch nach der Trennung von Coßmannsdorf weiteres Blühen und Gedeihen. Herr Cantor Tittel nahm Gelegenheit, in längerer Ausführung den Wendepunkt zu betonen, den die Trennung von Coßmannsdorf in der Geschichte und Ent wickelung der zwei betheiligten Gemeindewcsen bilde. Er erinnerte daran, daß zwar der Abschied der Coßmannsdorfer Kinder von ihrer alten Schult ein wehmüthiger sei, er möge aber verdrängt werden durch das '»freudige Bewußt sein, von jetzt ab ein eigenes Schnlheim zu besitzen. Drei Geleitsworte waren es, die der Herr Redner den scheiden den Schülern mit auf den Weg gab: die Bitte, stets in Dankbarkeit der.Zeit zu gedenken, während der sic in,Soms dorf Unterricht erhielten, die Mahnung, immer am Glauben festzuhalten und schließlich den Wunsch, daß.ihnen der Unterricht in der neuen Schule zum Segen gereiche. Nach dem Gelöbnis, auch künftighin sein Bestes für die Soms dorfer Schulkinder zu thun, schloß Herr Tittel mit einem Gebet, dem der Gesang „Hilf fernerhin du treuerWott" folgte. Nunmehr ordneten sich Vdie Anwesenden unter Vor autritt der Coßmannsdorfer Schüler zum Festzug und zogen unter den heiteren Klängen der Mnsik und dem Flattern der Somsdorfer Schulfahne zurück nach der Coßmanns dorfer Schule. Vor der Dictel'schen Villa schlossen sich die zur Feier erschienenen Herren Geh. Reg.-Rath Amtshaupt- mann Dr. Schmidt und Schulrath Fink nebst Herrn Commerzienrath Dietel dem Zuge an, der auf dem Schul hofe Ausstellung nahm. Dort hielt nach dem Gesang des sChornlesL„Wir haben dieses Haus erbaut", Herr Schulrath Fink die Weiherede. Er nahm Gelegenheit, zum Vergessen des Widerspruches der Meinungen zu gemahnen, die vor Er richtung des Schulhauses die Gemüther der Coßmanns dorfer erregten, er dankte allen, die sich zn Nutzen des Zustandekommens des Banes aufopferten und verlas mehrere Sprüche des 12>. Psalm. Znr Weihe des Gebäudes übergehend, betonte er, daß das Haus sein möge ein Haus zum Unterricht und zur Erziehung der Jugend zur wahren Frömmigkeit, zur treuen Vaterlandsliebe und zum Gehor sam gegen die Gesetze und das bestehende Recht. Gleich zeitig solle cs abcrL sein ein Haus für die Arbeit treuer Lehrer. Vor dem Weihegebet, zu dem Hcrr Ortsschul inspektor Pastor Dr. Türke das Wort ergriff, dankte dieser Herrn Schulrath Fink für seine zu Herzen gehende Rede. Jin Gebet selbst bat er zu Gott, das Haus vor allem Schaden zu bewahren und besonders jedes schädigende Hochwasser fcrnzuhalten. Es folgte der stimmungsvolle Gesang von „Machet die Thore weit", den eine freie Gesangs-Vereinigung Coß- mannsdorser und Hainsberger Herren zu schönstem Vortrage brachte, sowie der allgemeine Chorgesang „Lob, Ehr' und Preis sei Gott". Eine Ansprache des Herrn Gemeinde vorstand Vogel inMner Eigenschaft als Schulvorstands vorsitzender wiesIdarauf hin, daß es das Wachsen der beiden Schulgemeinden Somsdorf nnd Coßmannsdor nöthig gemacht hatte, an eine Trennung zu denken. Man habe deshalb eine Schule errichtet, die wohl auf Jahr zehnte den Ansprüchen genüge. Besonderen Dank sprach er dem Erbauer der Schule, Herrn Baumeister Partzsch- Deuben/ aus, sowie Herrn Architekt Wohlfahrt-Dresden, dessen Mithülfe zum schönen Gelingen des Gebäudes beitrug. Schließlich wandte er sich dankend an die Herren Geh. Regierungsrath Anttshauptmann Dr. Schmidt und Schul rath Fink, die die Feier mit ihrer Anwesenheit beehrten. Abermals sich zum Zuge ordnend, zogen jetzt die Kinder mit ihren lustig wehenden Fähnchen ins Schulhaus ein l in dem Herr Lehrer Haussig zunächst die Schüler sun Schülerinnen zum Gehorsam und Fleiß ermahnte. Sic l den Erwachsenen zuwendend, bat er um Unterstützung der Beisammensein. —hr. Herren-Kchnallrnstirfrl Spnngen-, KW- «Nii Schnärschnh Große Auswahl. Billigste Preise Eltern, da Schule und Familie Hand in Hand gehen müßten, um von Nutzen zu sein. Der stattfindenden Be- ichtigung der einzelnen Räume, an der fast jeder der Er- chienenen mit Interesse Antheil nahm, folgte ein allgemeiner Imzug durch den Ort und eine Bewirthung der Schul kinder im Speisesaale der -Dietel'schen Fabrik. Die Schul vorstandsmitglieder nebst einigen Gästen versammelten sich in Wetzlich'schen Eisenbahnrestaurant zu einem geselligen «ugeuehmfter Stiefel Per Segenwart. Damen-, Mädchen- und Kinder- Ferkel sind ju verkaufen. Bruno Querner. Possendorf. 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