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Rabenauer Anzeiger : 26.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190004264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19000426
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19000426
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-04
- Tag 1900-04-26
-
Monat
1900-04
-
Jahr
1900
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Anmeldung sm dm »Wen Ansnchmctemln in die Soldatm- Knabm-Erßchnngsnnstalt Kleinsimppm su Ostern 1901 betreffend. 1) Die Soldatenknaben-Erziehungsanstalt zu Kleinstruppen nimmt Söhne gut ge dienter Unteroffiziere und Soldaten der Königlich Sächsischen Armee im Anschlusse an den 8jährigen Kursus der Volksschule bez. nach erfolgter Konfirmation auf. Die Söhne solcher Väter, welche der Armee nicht angehört haben, finden bei der Aufnahme nur ausnahmsweise Berücksichtigung. 2) Die Anmeldung für den nächsten Äufnahmetermin zu Ostern 1901 kann bereits von jetzt ab bei den Bezirks-Kommandos erfolgen und sind hierbei folgende Ausweise bcizubringen: k. die standesamtliche Geburtsurkunde des Knaben; b. das kirchliche Taufzeugniß oder eine Taufbescheinigung: v. die Impfscheine, einschließlich über Wiederimpfung; 6.? ein Schulzeugntß nach dem auf Seite 204/205 des Königlich Sächsischen Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1874 enthaltenen Muster; «. ein ortsbehördlicher Nachweis über die näheren Familien- und Vermögensver- haltniffe der Angehörigen (bei Beamten von der Ausstellungsbehörde auszustellen); k. bei bevormundeten Knaben die schriftliche Einwilligung der Obervormundschafts- Behörde, und x. der Militärpaß und das Führungs-Attest des Vaters, wenn derselbe nicht mehr aktiv dient. (Bei Beamten genügt der Nachweis unter s.) 3) Anmeldungen zur Aufnahme für Ostern 1901 können von den Bezirks-Kommandos nur bis Ende Dezember 1900 angenommen werden. 4) Bei dem außerordentlichen Andrange haben zunächst nur solche Knaben Aussicht zur Aufnahme, welche bei guten Schulcensuren folgende Mindestmaße besitzen: bei 131/2 Jahren 140 om Körperlange und 66 bis 71 om Brustumfang, bei 14 Jahren 142 via Körperlänge und 67 bis 73 om Brustumfang, bei l4Vz Jahren 144 am Körperlänge und 68 bis 74 om Brustumfang. Stotterer, Bettnässer, Bruchleidende und mit stärkerem Fußschweiß Behaftete, sowie Knaben, welche voraussichtlich späterhin zum Militärdienst ungeeignet sind, werden nicht ausgenommen. 5) Die Zöglinge der Anstalt zu Kleinstruppen werden in der Regel nach einem Jahre in die Unteroffizier-Vorschule zu Marienberg überführt, aus letzterer nach 2 Jahren in die dortige Unteroffizierschule versetzt und aus dieser nach weiteren 2 Jahren in die Armee eingestellt. 6) Die Unteroffizierschüler gehören als solche bereits zu den Militärpersonen des Friedensstandes, und wird die auf der Unteroffizierschule verbrachte Zeit vom erfüllten 17. Lebensjahre ab als aktive Militärdienstzeit gerechnet. 7) Die Erziehung und Ausbildung in der Anstalt zu Kleinstruppen, in der Unter offizier-Vorschule und in der Unteroffizierschule zu Marienberg ist vollständig kostenfrei. 8) Das Lehrziel in den Unterrichtsfächern bei diesen drei Militärschulen ist erweitert worden, um den Schülern dieser Anstalten noch mehr als bisher die Möglichkeit zu bieten, in höhere Unteroffiziers- und Beamtenstellen aufzurückcn. 9) Unteroffiziere, welche diese Schule besucht haben, werden sich in der Regel bereits mit dem 29. bis 30. Lebensjahre im Besitze des Civilversorgungsscheines befinden und hiermit außer einer Dienstprämie von 1000 Mk. die Anwartschaft auf Erlangung einer auskömmlich besoldeten Beamtenstelle des Staatsdienstes erwerben. 10) In die Unteroffizierschule zu Marienberg finden direkte Einstellungen nicyt statt, in die Unteroffizier-Vorschule aber nur insoweit, als eintretende einzelne Abgänge durch Zöglinge der Anstalt zu Kleinstruppen nicht besetzt werden können. 11) Die Bewerber für die Unteroffizier-Vorschule zu Marienberg, welche wegen Platzmangels nicht zur Einstellung gelangen können, werden deshalb auf den nach voll endetem 17. Lebensjahre zulässigen freiwilligen Eintritt zum zwei-, drei- oder vier jährigen aktiven Militärdienst aufmerksam gemacht. 12) Die vollständigen Aufnahme-Bedingungen für die Anstalt zu Kleinstruppen und die Unteroffizier-Vorschule zu Marienberg können bei jedem Bezirks-Kommando entnommen werden. Desgleichen auch die Bestimmungen für den freiwilligen Eintritt in den aktiven Militärdienst. Kriegs -Ministerium. von der Planitz. Der Krieg in Südafrika. Im Oranjefreistaat ist jetzt da- Hauptaugenmerk auf die Vorgänge bei Wepener an der Grenze des BasutolandeS gerichtet. Etwa ein halbe«? Tausend Engländer veriheidigen diesen Grenzort, der -ine Art kleines Ladysmith geworden ist, seit nahezu drei Wochen gegen die Boeren, welche eine regel rechte Belagerung von Wepener eröffnet haben. Ende voriger Woche haben die Engländer ernstliche Schritte zum Entsatz der Garnison von Wepener gethan. Bon zwei Seiten rückten Entsotzkolonnen heran, eine von Süden unter General Brabant, die zweite von Westen unter General Rundle. Beide Hecre-theile sind bereits mit den Boeren handgemein geworden, zu einer Entscheidung ist es aber bisher noch nirgend- gekommen. Dem einen vom General Rundle be fehligten HeereSiheil ist es sogar so schlecht ergangen, daß eiligst Verstärkungen zu ihrer Unterstützung au- Bloemfontein entsandt werden mußten, die wiederum nur unter beträchtlichen Verlusten vorrücken können. Dies geht aus folgender Meldung Roberts deutlich hervor: „General Rundle berichtet, daß 85 Mann vom Worcester-Regiment vermißt werden. 53 Mann wurden nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Convoi nach einem vorgeschobenen Posten au-geschickt, und 18 kehrten zurück, darunter vier verwundet. J^ sandte die elfte Division unter General Pole Carew und zwei Cavalleriebrigaden unter French dem Rundleschen Corps zu Hilfe. Eie gelangten, ohne auf ernstlichen Widerstand zu stoßen, bis nach Karriefontein, hatten aber immerhin die folgenden Verluste zu verzeichnen: 3 Mann tot, 19 verwundet, 11 vermißt. Die berittene Infanterie Pole CarewrS besetzte ohne wesentlichen Wider stand die Wasserwerke, die 8. Infanterie-Brigade ging sodann gegen den Leeubukop vor und nahm denselben bei Einbruch der Nacht. Die ganze Position ist nunmehr in unseren Händen. An dieser Stelle wird nicht mehr viel Widerstand erwartet. Der Feind ließ eine Anzahl Gewehre und einigen Schießbedarf zurück." General Rundles Verluste bei dieser Gelegenheit müssen offenbar doch schwerere gewesen sein, al« er in seiner Depesche an Lord Roberts beziffert. Denn wenn von 83 mit einem Convoi nach einem vorgeschobenen Posten entsandten Mann schaften nur 18, noch dazu zum Theil verwundet, zurückkehren, so bass man als sicher annehmen, daß auch der Convoi und der Posten in die Gewalt der Boeren gerathen find. Ferner dürfte die Behauptung Roberts, daß nur noch geringer Widerstand seitens der Boeren zu erwarten sei, zu optimistisch sein. AuS dem Boerenlager verlautet nämlich, daß EcgänzungSmunition bei General Dewet in JammerS- berg (unweit der Wasserwerke) eintraf. Dewet hatte daS Feuer sämmtlicher Geschütze auf einen Punkt deS britischen Lagers konzentrirt. Ein britisches Geschütz sei zerschmettert worden. Im Nordwester, von Bloemfontein scheint Lord Methuen in BoShof in Gefahr zu schweben, von den Boeren um- zing.'lt und von seiner Rückzugslinie nach Kimberlry abge schnitten zu werden, wenigstens liegt vom Montag folgende Meldung vor : „Die Boeren umzingeln Methuens Colonne in BoShof. Ihr nächstes Lager ist fünf Meilen entfernt, doch ist die Verbindung mit Kimberley noch offen." Ueber die Boerenlhätigkeit in Natal wird bekannt, daß am Sonnabend bei Tagesanbruch die Truppen der Boeren unter G-neral M-yer wiederum die Engländer überraschten, deren Lager bei Elandslaagte sie von zwei Seiten mit Kanonen beschossen. Erst nachdem mehrere Schüsse abgegeben worden waren, kam aus dem englischen Lager die Erwiderung, die aber auch nur schwach war und den Boeren keinen Schaden zusügte. Ob die Engländer ernste Verluste gehabt haben, läßt sich schwer sagen. Die BurgherS trafen einige Vor posten tödtlich, die in den Bereich der Mausergewehre ge- krmmen waren. DaS neue englische Lager ist gut befestigt und mit Schanzen und Geschützen versehen, welch' letztere alle an dominirenden Stellen stehen. In Kapstadt haben die ersten Gerichtsverhandlungen gegen die Kapboeren stattgefunden, die für ihre Brüder in dm verbündeten Republiken zu den Waffen gegriffen haben und in Gefangenschaft der Engländer gerathen sind. Dabei ist ein Maß von Willkür entwickelt worden, das daS ganze Verfahren geradezu alS Caricatur eine- Prozesse- erscheinen läßt. Folgende Meldung läßt die- erkennen: „Am Montag fand vor der Criminal-Schwurgericht-kammer deS obersten Gerichtshofes die Verhandlung gegen 37 bei Sunnyfide ge fangene Aufständische statt. Der Vertheidtger Burton be antragte die Vertagung, da eine unparteiische Gerichtsverhand lung jetzt in Kapstadt unmöglich sei, sowie weil keine Zeugen anwesend seien. Der Präsident lehnte den Antrag ab, worauf der Vertheidiger unter energischem Protest sein Mandat niederlegte. Jnfolgedrssen weigerten die Angeklagten sich, etwas auf dir Anklage zu erwidern. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung der angeblichen drei Rädels führer zu fünf Jahren Gefängniß, vier Knabm erhielten sechs Monate und sechs Knaben zwölf Monate, der Rest je drei Monate Gefängniß. Die Strafen schließen Verlust deS parlamentarischen Wahlrechts ein. Der Präsident erging sich bei der UrtheilSverkündigung in heftigen Ausfällen gegen den Vertheidiger wegen dessen MandatSniederlegung. In Kapstadt soll ein spezielle« Tribunal zur Verfolgung von Rebellen errichtet werden. Ausländischen Fachleuten ist eS gelungen, in Pretoria eine große Grschützgießerei einzurichten. DaS erste dort ge fertigte Geschütz ist nach dem Oranje-Freistaat abgegangen. Auch in Schweden liefert man, wie in Ungarn, Kriegs material für England. Infolge von bedeutenden Bestellungen auf Kriegsmaterial, besonders Kartätschen und Granaten, wird seit Neujahr in der Stockholmer Waffcnfabrik mit dem ganzen um 150 Mann verstärkten Arbeiterpersonal Tag und Nacht gearbeitet. DaS Material geht in unfertigem Zustande nach England, wo die Zusammensetzung der einzelnen Theile und die Füllung der Granaten mit Sprengstoffen erfolgt. Sächsisches. — Der Schluß d-S sächsischen Landtage- ist für Sonnabend den 12. Mai in Aussicht genommen. Die Zweite Kammer dürfte bi- dorthin ihr Arbeitspensum erledigt haben, was aber von der Ersten Kammer nicht mit gleicher Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, da ihr noch ein reiche- Material zur Berathung oorliegt. Namentlich gilt eS al- unwahrscheinlich, daß die Angelegenheit der WohnungSgeld- zuschüsse für Beamte noch in dieser Session erledigt werden könnte. — Die Bilanz deS NettovermögenS de- sächsischen Staate- an Cassenbeständen, Außenständen und Naturaloorräthen giebt folgendes Bild: Die Aktiven bezifferten sich auf 148413 938 M., die Passiven auf 48 903 037 M., sodaß zu Ende der Finanzperiode 1897 daS Ncttovermögen einen Schlußbestand von 99 510 901 M. hatte. Die Aktiven setzten sich au- folgenden Posten zusammen: Baarschaft 32 856 943 M., Werthpapiere 69 860 250 Mk., Einnahmerestc 4105 539 M., Activ-Vorschlüsse 30 543 204 M., Mobil-Bestände 148 413 938 M. An Passiven waren vorhanden: Ausgabereste, Reservate 45 840 423 M., Do mänenfonds 48 903 037 M. — Warum in diesem Jahre die Königsparade in Dresden ausgefallen ist — darüber haben sich viele Leute den Kopf zerbrochen. DeS Räthselö Lösung ist in einer Anregung deS König- zu suchen. Man weiß, welch' ange strengte Vorbereitungen für einen Truppentheil erwachsen, der vor dem Kriegsherrn zu erscheinen hat. Da wird angestrengt exercirt, damit alle Griffe klappen, da giebt eS Uebungcn im Parademarsch „bi- zur Verdünnung", ganz abgesehen von der Arbeit, dir den Bekleidungskammern der Truppen erwächst. Da nun Ostern dies Jahr nur eine Woche vor Königs Geburtstag fiel, so hätte mit Rückficht auf die Parade der Osterurlaub der Soldaten theils überhaupt nicht, theils nur in sehr beschränktem Umfange gewährt werden können. Da aber der König der Garnison seiner Hauptstadt die langer sehnte OsterurlaubSfreude nicht nehmen oder schmälern wollte, jo verzichtete er auf die Parade. — Folgende vier Münzs orten verschwinden nach den jetzt vom Reichstage genehmigten Bestimmungen deS neuen MünzgesetzeS im Laufe der nächsten Jahre voll ständig au- dem öffentlichen Verkehr: die goldenen Fünf mal kstücke, die Thaler, die silbernen und nickelnen Zwanzig pfennigstücke. Goldene Fünsmarkstücke find jetzt nur schwer erhältlich, auch die silbernen Zwanzigpfennigstücke find bereit- selten geworden. — In der gegenwärtigen Zeit der AuSschickung von Rechnungen dürfte der Hinweis am Platze sein, daß für die ' Regulirung kleinerer Beträge die Verwendung der Geld- Postkarte, durch welche bekanntlich Beträge bi- zu 5 M. für 10 Pfg. Porto erpedirt werden können, sehr gute Dienste thut. Bisher erfolgte bei kleineren Beträgen die Regulirung vielfach durch Briefmarken, wobei jedoch oftmals Reklamationen herbeigeführt werden. — Ein höchst beklagenSwerther Vorfall hat sich am Sonntag vormittag in Löbtau auf der Leumer Straße ab gespielt. Dort beging ein Vater die schon oft gerügte Un vorsichtigkeit, sein kleines circa 3 Jahre altes Kind zu sich auf daS Fahrrad zu setzen. Er befuhr in nicht gerade langsamem Tempo die Straße, plötzlich verlor der Mann die Gewalt über da- Rad und schlug um, wobei er auf daS Kind fiel. Dasselbe schrie gewaltig, es blutete am Kopfe und als hinzukommende Leute helfend beisprangrn, sahen sie, daß da- Kind den Arm gebrochen hatte. Jammernd trug der Vater dasselbe nach Hause, «ährend das Rad ihm nochgefohren wurde. Der Vorfall lehrt jedenfalls wieder, daß Radfahrer Kinder nicht vor sich auf den Sattel setzen sollen, sie verlieren dadurch leicht die Gewalt über daS Rad und ein Unglück ist schnell geschehen! — Ein verunglückter Häuserspekulant und Bauunter nehmer ist der Tischler Gustav Brun» Pohl au- Lauban, gegenwärtig in Löbtau wohnhaft. 1899 erbaute er mit Hilse fremder Gelder ein HauS auf der HainSbrrger Straße. Um sich auS einer Geldverlegenheit zu retten, kam er im Februar zur Wirthschafterin Kempe, die ihm bereits früher au-geholfen hatte, und ging sie um ein weiteres Darlehen „auf zwei Stunden" an. Die K. händigte ihm zwei Spar kassenbücher über zusammen 2455 Mk. auS und empfing in ihrer Unerfahrenheit ein völlig werthloses Papier über eine Hypothek von 9000 Mk. als verlangte Sicherheit. Umgehend verpfändete darauf der Angeklagte die Einlagebücher für 2350 Mk. und ist bi« heute noch nicht imstande gewesen, sie wieder einzulösen. Weiter ist P. schuldig, 233 Mk. Krankenkassen-Beiträge, für deren Ablieferung er haftbar war, in seinem Nutzen verwendet zu haben. Der Gerichtshof de- Dresdner Landgerichts hielt die Anklage in beiden Punkten gedeckt, erkannte in der ersten Strafthat jedoch nur Kredit betrug und verurtheilte den Beschuldigten zu 6 Monaten und 1 Woche Gefängniß. — In allen Kreisen hat e« Verwunderung erregt, daß der durchgebrannte Gastwirth und Häuserspeculant Boden in Dresden auf seine Grundstücke so riesig hohe Hypotheken erlangen konnte. So lasten auf einer von Boden selbst uw 90,000 M. bei einer Anzahlung von wenigs» 1000 M. gekauften Realität 206,000 Satzgelder. Bfii der letzthin stattgehabten Versteigerung der Grundstücke ,wurde nur da- in der GabelSbergerstraße 13 liegende an de/a Mann gebracht, bei zwei anderen Grundstücken haben einige Gläubiger die Hypotheken zu einem Theil gelöscht, ur^ eine Derzinsung«- und somit Verkaufsmöglichkeit zu errei chen. — Der früher im Dienste ders Dresdner Polizei- dinktion stehende Polizeilmtnant Misinhold Lancken, dessen Namen seinerzeit vielfach genannt wu^de, hat eine Stellung al- Reisender bei einer Münchener Bierbrauerei angenommen — Der Kriminalgendarm Leichsenring wurde dieser Tage plötzlich entlassen, da er beschuldigt wird», unerlaubten Verkehr mit seinem Mündel gepflogen zu haben. — Bei den Malabaren im Zoologischen Garten in Dresden herrschte am Dienstag g?n p Freude. In den Abendstunden kam ein Landsmann, dyet die Abfahrt des Dampfers in Colombo versäumt hatte, d. 1t seinem dresfirten Rhefu-Affen glücklich an, allerdings mit -Verlust eines Bier- Händer-, der während der stürmischen Uebj erfahrt verendet ist. Die interessanten Vorführungen haben ^r^nit abermals eine Abwechslung erfahren. Die indischerje ;empeltänzerinnen, welche seit Sonntag in prächtigen ne»p^ Gewändern aus indischer Seide auftreten, können d.M Verlangen deS Publikum- nach Unterschrift der von ihnen gekauften Ansichtspostkarten manchmal kaum befriedigten. — Einem gemeingefährlichen!/Heirath^schwindler," dem vormaligen 31 Jahre alten Bureauvorsteh^r Adolf War Bretschneider aus Dresden, wurde vom leipziger Land gericht auf j längere Zeit sein/ saubere- ' HaRndwerk gelegt. Bretschneider hatte, nachdem er eine fünfjährig Zuchthaus strafe verbüßt hatte, bereits 1898 in.Leipzig verschiedene HeirathSschwindeleien verübt, wegen denen ec E. nde Dezember 1898 zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt word« t ist. Nach Verbtßung dieser Strafe war er nach Chemnitz gezo^ zen, woselbst
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