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Rabenauer Anzeiger : 19.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190004190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19000419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19000419
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-04
- Tag 1900-04-19
-
Monat
1900-04
-
Jahr
1900
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Dn Krieg iu SüdaMa. Die Engländer hoffen, von Bloemfontein nach Pretoria durch Umgehungen ohne Kampf zu gelangen. »Die Soldaten in Bloemfontein", schreibt ein englischer Berichterstatter, .haben neue Schuhe und neue Kleidungsstücke erhalten. Die Pferde kommen allmählich an und der Kommandowechsel ist — wo er erforderlich war — vollzogen worden. Die Kranken, Ver wundeten und auch die Genesenden sind weiter nach dem Süden tranSportirt worden. Erscheint, als ob der Anmarsch vielleicht am Ende nächster Woche beginnen wird. Die Beeren sollen sich auf unseren Angriff vorbereitet haben, daß sie eine gut gefestigte, sich weit hinzichende Position bezogen. Wenn das der Fall sein sollte, so ist es um so bester für uns, denn Lord Roberts wird weder Zeit, noch Menschenleben opfern, um gegen DertheidigungSwerkc anzugehcn, die er ja viel bester umgehen kann. Schließlich werden die Boercn auch nicht in der Lage sein, ihr ganzes Land mit solchen VertheidigungSwerken zu versehen. Die Wochen in Bloem fontein sind jedenfalls keine .Wochen der Faulheit" gewesen. Die Pause war nothwendig, aber man hat sie energisch be nützt I Die Resultate dieser Wartezeit werden sich hoffentlich in der Energie und Hartnäckigkeit unseres nächsten Angriffes zeigen." ES ist allerdings wahrscheinlich, daß, wenn es Lord Roberts gelingt, den Boeren wieder eine schwere Niederlage zuzufügen, auch die kleineren Boeren-Abtheilungen, welche jetzt den Kleinkrieg in der Nähe von Bloemfontein und bei Wepener führen, sich nach Norden zurückziehen werden. Vor läufig haben jedoch die Boeren-Abtheilungen noch Erfolge auf ihrer Seite. Wenngleich eine Meldung des „Standard" vom Montag besagt, daß die Boeren - Kommandos, welche Wepener ein- schlossen, in vollem Rückzüge begriffen seien, so ist dies den noch unwahrscheinlich. Eine aus sicherer Quelle stammende Mittheilung bi sagt nämlich, daß sich 6000 Boeren Bethulie nähern, bekanntlich ein Ort südlich von Bloemfontein. Es spricht alles dafür, daß die Boeren die kleine englische Streit macht von 600 Mann in Wepener durch wesentlich geschwächte Boerenkommandos in Schach halten wollen, die starke Stell ungen nördlich von Wepener bezogen; die Hauptmacht von 6000 Mann gedenkt sich aus Bethulie zu werfen, um ein größeres Heer von Engländern in Kämpfe zu verwickeln. Um Bloemfontein scheint die Stellung der beiden Gegner unverändert zu sein, namentlich scheinen die Boeren ihre starken Positionen im Norden und Osten der Stadt nach wie vor zu behaupten. Ueber einzelne kleine Erfolge der Boeren verlautet, daß sie u. a. in der unmittelbaren Nähe von Bloem fontein Lord Roßlyn, der mit einigen Mann der Royal Jrish-Füstlire auf Patrouille war, abfingen und nach Kroonstadt schickten. Ein weiterer Fang ist den Boeren bei Warrenton geglückt. Dort wurde der Besitzer von Diamantenminen Frank Smith, al« er au« Barkly West fuhr, von Boeren gefangen genommen. Während um Mafeking noch Alles beim Alten steht und keinerlei E-folge seitens der Engländer als auch der Boeren zu verzeichnen sind, ist über die letzten Kämpfe in Natal des Näheren zu berichten, daß der Angriff der Boeren bei Elandslaagte den Engländern in und bei Ladysmith völlig unerwartet kam. Am Dienstag voriger Woche um 8 Uhr Morgens begannen die Boeren das Feuer aus einem Hundertpsünder und vier Fünfzehnpfündern. Im englischen Lager wurde man völlig überrascht. Die Geschosse platzten zwischen den Soldaten, noch ehe sie Deckung suchen konnten. Ein Soldat wurde sofort getötet und ein anderer schwer verwundet. Die ersten englischen Kanonen, welche in Aktion traten, waren vier 7 zöllige vom Kriegsschiff „Philomel". Sobald diese ein Geschoß zu den Boeren geschickt hatten, richteten letztere ihre Kanonen auf die Matrosen. Ein großes Geschoß platzte zwischen ihnen, tötete zwei Matrosen und ver wundete einen dritten. Um diese Zeit sah man Boercn in großer Zahl eine Flankenbewegung unternehmen. Wäre diese gelungen, so wäre dadurch die Verbindung zwischen Elandslaagte und Ladysmith abgeschnitten worden. Ein koncentrirteS Feuer der Marinegeschütze trieb aber die Boeren zurück und vereitelte ihre Pläne. Später am Nachmittage sah man Boeren auf dem JononoS Kop zur Linken, aber sie schienen nicht in größerer Anzahl zu sein und machten keine weiteren Demonstrationen. Man glaubt, daß die Boercn ihren Plan, die Flanke der Engländer zu umgehen, noch nicht aufgegeben haben. Ihre Truppe im Gebiete von Elandslaagte ist augenscheinlich ein starkcs und gut ge- sührteS Kommando. General Buller war während des größeren ThcileS der Operationen zugegen, aber Genera Clery leitete dieselben. General Buller ist inzwischen durch das Vorgehen der Boeren zum Rückzug auf Ladysmith ge- nithigt worden. Die Angriffe der portugiesischen Presse gegen die Regierung wegen der zum Durchmärsche englischer Truppen gegebenen Erlaubniß werden immer schärfer, und selbst Blätter, welche der Regierung zur Seite zu stehen pflegten, beginnen jetzt eine ihr wenig angenehme Sprache zu führen. So schreibt ein solches Blatt: „Eine schwarze Wolke hat den Horizont unserer überseeischen und internationalen Politik verdunkelt; eS handelt sich um den Durchmarsch englischer Truppen durch unser Gebiet. Von welchem Gesichtspunkte man die Sache auch betrachten möge, sie ist für uns von der höchsten Wichtigkeit, da eS sich um die Hoheitsrechte und die Ehre unserer Nation handelt, welche ihre Pflichten in loyaler Weise erfüllen will. Dem cdclmüthigen Charakter des Portugiesen widerstrebt eS, Mitschuldiger bei einem Attentate gegen die Autonomie eines Volkes zu sein, daß seine Unabhängigkeit so heldenmüthig zu vertheidigen weiß. Ueber dem sentimentalen Gefühle steht aber die Rechtsfrage. Durften wir die Erlaubniß zum Durschmarsch geben, nach dem wir erklärt hatten, Neutralität zu beobachten? Der Artikel 13 des englisch-portugiesischen Vertrages vom Jahre 1891 gestattet, wie man ihn auch immer auSlcgen möge, nicht die Berechtigung, welche die Regierung gewährte, und der Minister des Aeußeren erklärte daher das Vorhandensein von Noten, welche den Vertrag erweitern und erheblich modifiziren. Der Text derselben ist nur den beiden be- theiligten Regierungen bekannt und erst nach deren Ver öffentlichung könnte man beurtheilen, wie die Regierung die Interessen des Landes vertheidigtc. Wenn aber diese Ab machungen der Kriegserklärung vorangingcn, wie ist es dann möglich, daß wir eine Neutralitätserklärung abgebcn konnten, da doch geheime Verträge uns nicht gestatteten, eine dem entsprechende Haltung zu beobachten? Haben wir etwa dem Transvaalstaat in loyaler Weise Kenntniß von diesen Ab machungen gegeben. Ist unsere Handlungsweise weniger in- orrekt, wenn wir das erst jetzt in dem vorgeschrittenen Stadium des Krieges thaten? Gott gebe eS, daß der Minister des Aeußeren sich vor den anderen Mächten rechtfertigt, damit das Mißtrauen und die Mißachtung derselben nicht auf Portugal laste, welchem England mit schlauer Diplomatie eine Ansprüche auferlegte. DaS Urtheil der Mächte wird uns nicht ungünstig sein, wenn die Regierung beweisen kann, daß sie auf daS genaueste den Vertrag erfüllte und daß er die Verpflichtungen, welche ihm das internationale Recht auf erlegt, nicht verletzte." Hierzu muß bemerkt werden, daß Portugal keine formelle Neutralitätserklärung abgegeben hat. In einer Senatssitzung im Januar dieses JahreS hat aber der Minister des Aeußeren auf eine hierauf bezügliche Inter pellation erklärt, daß eine derartige Erklärung überflüssig sei, da es während eines Krieges zwischen zwei Nationen nur zwei Lager gebe, nämlich dasjenige derer, welche direkt am Konflikt theilnehmen und derer, welche sich nicht hinein mischen. Bei dieser Gelegenheit gab er aber auch die Er klärung ab, daß mit keiner der kriegführenden Mächte ein Vertrag geschloffen worden sei und daß die Regierung nicht daS Recht habe, allein Verträge abzuschließen, sondern dieselben dem Parlament zur Billigung vorlegen müsse. Sächsisches. — In Hohenstein-Ernstthal wurde am Dienstag der 17. sächs. KreiSturntag abgehalten. Nach dem Ge schäftsberichte zählt die deutsche Turnerschaft zur Zeit 6303 Vereine mit 628 512 Mitgliedern. Alsdann wird in dem Bericht der bisher glücklich überwundenen, aber noch immer glimmenden Streitigkeiten gedacht, welche durch die Nationalsestspiele in die deutsche Turnerschast hincingetragen worden ist. DaS Vermögen der Turnvereine SachsenS ist in den letzten 11 Jahren von 1800 000 Mark auf 5 000 000 Mk. gestiegen. Nach den letzten Erhebungen zählte der TurnkrciS Sachsen in 849 Orten mit zusammen 3 964 502 Einwohnern 1021 Vereine mit 118 237 Mit gliedern über 14 Jahre. An den Turnübungen nahmen 68 619 Turner theil, von denen 40 965 Zöglinge waren Weiter wurden gezählt im Turnkreise 1818 Turnlehrer an Volks schulen, 270 Turnlehrer an höheren Schulen, 6303 Vor turner, die 12 902 Vorturnerstunden in den Vereinen abhieltcn. An Frauenabtheilungen wurden im Kreise 258 mit 77 62 Mitgliedern gezählt. 155 Vereine turnen in Schulgemeinde turnhallen, 188 haben Turnplätze und 121 Turnhallen. An den abgehaltenen 32 Gauturntagen und 16 Gauturnen nahmen 16 374 Personen theil, während an den 29 Gau turnfahrten 6768 Turner theilnahmen. — Bei dem am Charfreitag über unsere Gegend gegangenen Gewitter schlug ein Blitzstrahl in die Parkschänke in Plauen und traf die elektrische Lichtleitung dieses Etablisse ments, ohne indeß weiteren Schaden zu verursachen. Nur dir LcitungSdrähte haben mehr oder weniger gelitten. — In der Nähe von Königsbrück ist ein ergiebiges Kohlenlager aufgcfunden worden. — DieRabenauer Stublbauer-, Tischler-, DrechSler- und Glaser-ZwangSinnung ist aus ihren Antrag von der Kreishauptmannschaft Dresden wieder aufgelöst worden. — In voller körperlicher und geistiger Frische feierte am ersten Osterfeiertag Herr Gutsbesitzer August Bellmann in SomSdorf mit seiner Ehefrau im Kreise seiner Kinder und Enkel daS goldne Ehejubiläum. Obw ohl dem Wunsche deS Jubelpaares gemäß die ganze Feier in aller Stille ver laufen sollte, fehlte eS doch nicht an Aufmerksamkeiten aller Art. Von Seiten deS evangl.-luth. LandesconsistoriumS war dem Jubilar als langjährigem früheren KirchenvorstandS- mitglied und in Anerkennung der christlichen Gesinnung seines ganzen Hauses eine Ehrenbibel verliehen worden, die dem Jubelpaare durch den OrtSgeistlichen, Pastor Dr. Türke, in der Wohnung überreicht wurde. Möge dem hochgeschätzten Paare ein noch recht langer schöner Lebensabend brschieden sein. — Die Finanzdeputation B der Zweiten Kammer be antragt, von der Forderung der Regierung für Umgestaltung der VerkehrSstellen Deuben und HainSberg, sowie fü den viergleisigen Ausbau zwischen Potschappel und Station 116 DW 500,000 Mk. abzustreichen, dagegen den Rest der Forderung in Höhe von 1 Million Mark zu be willigen, die Petition der Gemeinde HainSberg und Genossen aber auf sich beruhen zu lassen. — Montag Abend wurde in Potschappel in der Nähe deS „Steigers" ein feingckleideter schon bejahrter Herr, angeblich ein Privatschullehrer aus Plauen, von einem Echaukel- besttzer dabei erwischt, wie er im Begriff war, an einem Schulmädchen ein Sittlichkeitsverbrechen zu begehen. Der Sittlichkeitrattentäter wurde von dem herbeigeholten Gendarm nach dem Amtsgericht Döhlen überführt. — Auf der RathhauSstraße in Plauen entspann sich am Sonnabend Abend eine Schlägerei, die sich bis auf die Falkenstraße fortspann. Zwei polnische Arbeiter hatten zwe ihres Weges gehende Potschappeler Einwohner in grober Weise angerempelt und als letztere sich dies verbaten, mußten sie sich noch eine Fluth von Schimpfworten gefallen lassen. Die Antworten der gegnerischen Seite waren ebenfalls wenig schmeichelhafter Natur und alsdann ging man zu Hand greisiichkeiten über, die dann erst ihr Ende erreichten, al» einer der beiden Potschappler 'dem Gegner mit einem ziem- ichen Steine ein klaffendes Loch in die Stirn, dicht über dem Auge, geschlagen hatte. Die vier Miffethäter wurden , von Jüngern der heiligen H-rmandad mit zur Wache ge nommen, woselbst man die Personalien feststellte und sie dann i entließ. Das gerichtliche Nachspiel dürfte für die Brthciligten > ein angenehmes sein. — Am Dienstag begann im „Trianon" zu Dresden die Landeskonferenz der Sozialdemokratie Sachsens ihre Ver handlungen. Nach der Eröffnungsansprache durch Sinder mann-Dresden erfolgte die Wahl des ersten Vorsitzenden, die, nachdem Kaden, der langjährige Präsident der Landeskonferenz, abgelehnt hatte, auf Schulze fiel. Dieser und Sindermann erstatteten alsdann den Bericht de« CentralkomiteeS. — Hier nach betrugen die Einnahmen im Geschäftsjahr 7549 M, die Ausgaben 6371 Mk., der Kaffenbestand beträgt 1178 M Der LandtagSabg. Fräßdorf-Mickten referirte über die Thitig- keit des sächsischen Landtag». Er glaubte, annehmen zu dürfen, daß man bei den Genoffon eingesehen habe, daß die 4 übrig gebliebenen Abgeordneten nicht mehr thun könnte«. Die übrig Gebliebenen seien auch nicht gerade die Besten der ehemaligen 15 sozialdemokratischen Abgeordneten. Sie seien noch jung und in rednerischer Beziehung keine „Primadonnen". Dennoch, meinte der Referent, seien die 4 Sozialdemokraten im Landtag mit der konservativen Ge sellschaft noch sehr gut fertig geworden. In der nächste« Session, wenn die Sozialdemokratie nicht mehr im Landtag vertreten sein würde, würden sicher neue Steuervorlage« kommen. Die Kampfparole der sächsischen Sozialdemokratie müsse lauten: Weg mit dem Wahlgesetz! Grenz-Leipzig ver wahrte die Leipziger Genoffen vor dem Vorwurfe, daß st' an verschiedenen unerquicklichen Zuständen und Niederlage« ! Schuld seien. Reichstagsabg. Geyer sprach der sozial- s demokratischen Fraktion im Landtag Anerkennung aus. Auch ? Goldstein-Zwickau erwärmte sich für die Wirksamkeit der Genoffen im Landtage; eS habe sich wiederholt gezeigt, wi' sich die glatte LandtagSmehrheit widerspruchslos gegen dir . Regierung verhalte. — Schon seit Jahren ist es zur beliebten Gewohnheit , geworden, den Zoologischen Garten in Dresden Haupt' sächlich dann zu frequentiren, sobald auf dessen bekannt" Völkerwiese irgend welcher fremde Volksstamm sein Lager auf- ; geschlagen hat. So ist es auch seit Sonnabend der Fast/ , seit welchem Tage sich unter der Direktion der Her«« Hagenbeck jun. 45 Maiabaren in ihren Trachten, Sitte« und Künsten bewundern lassen und am 1. Oflerfeiertag' > nicht weniger als 8000 Besucher heranlockten. ES dürft' , für manchen wissenSwerth jein, daß die eine eigene Sprach' besitzenden Malabaren ein Volk sind, das den zwischen de>« Gebirge Westlich-Gaths und dem Kap Komorin gelegene« / Küstenstrich Ostindiens bewohnt und die Religion der Hind« hat. Ein Theil der im Zoologischen Garten weilende« , Truppe, 13 an der Zahl, sind sogenannte Dschungel-GuyaratH Vertreter eine« nomadistrenden Stammes, der, als indisch' Zigeuner sozusagen, in seiner Heimath von Oct zu Ort znbt - und sich in allerlei Gauklerkünsten produzirt. Die!' Dschungel-GuyaratiS sind eS auch zum größten Theil, weich' während der Vorstellungen staunenerregende Dinge vorführ'« j und manche Leistung deutscher Artisten übertreffen. NW f allein, daß ein Zauberer auf unerklärliche Weise einen Jndi" spurlos verschwinden und wiedcrkommen heißt und auS ei«"« einfachen Gesäß eine scheinbar unerschöpfliche Menge Wass" hervorsprudeln läßt, eS bieten auch andere Mitglieder del Truppe, Männer sowohl wie Kinder, in turnerischer Hinsicht, im Degenschlucken, Seillaufen, Tanzen und Messerwerf'« erstaunliche Gewandtheit. Einen theils anmuthigen, theill giotteSken Anblick bieten 4 schmucke Malabarenmädch'« während eines TanzeS, bei dem namentlich die eigenartig'« . Hin- und Herbewegungen deS KopfeS zu erwähnen si«^ Ein Gang durch das Dois läßt erkennen, in welcher W'«' der Stamm seine Speisen bereitet, seine Kinder unterricht" und überhaupt beisammen wohnt, genug, man kann Stund'« - verbringen, um nur die interessantesten Einzelheiten ein"" genaueren Studium zu unterwerfen. — Einige Radfahrer fanden auf dem Weg von Thur >" nach St. Egidicn am Nachmittag deS 1. OsterfeicrtageS "« nur mit einem Hemde bekleideter circa 4 jähriges Mädch'« DaS Kind wußte darüber, wie eS in den Wald gekomm'« sei, nichts anzugeben und antwortete auf die Frage, wie " heiße, nur: „Froli", welcher Name aber wahrscheinlich stümmelt ist. Man vermuthet, daß die Kleine von herzlos'" Eltern ausgesetzt worden ist und konnte trotz eifriger Recherch'« diefelben bislang nicht ermitteln. — Allgemeines Bedauern erregt daS beklagenswert«' Schicksal der Familie des Gutsbesitzers K. in Chursdo'l bei Burgstädt. Auf Erklären der Aerzte sollte der 14 jährig'" Tochter daS rechte Bein abgenommen werden. In Auf«g««ü über diesen Fall und vor Ausführung der Amputation g>«i der Vater in das Seitengebäude und erhängte sich. — Der Mörder Preuß auS Falkenstein, der W 7. März seinen Hauswirth, den Bürstenmacher und Handes mann Franz LouiS Thoß in Falkenstein, erstochen hat, ««" zwar aus Aerger darüber, daß er ihn einer Schuld «eg'" hatte auSpfänden lassen, ist um Sonnabend Mittag im Wal"' von Brunn nach Rützengrün erhängt aufgefunden worb'« Der Leichnam war schon stark in Verwesung übergegang'"' An Ort und Stelle wurde noch ein kleines Beil aufgefund"" Man fand bei Preuß einen Brief an seine Frau und «'« Stadtrath Falkenstein in Zwickau. Preuß war bekanntlich nach Verübung der That flüchtig geworden. — Ein schweres Verbrechen wurde am 1. OsterfciertoS abends in der 8. Stunde in der Nähe von Treuen "« einem 10 jährigen Mädchen verübt. Den eifrigen Nach forschungen der Polizei gelarg eS, am anderen Tage d" Thäter, zweier 15 jähriger Burschen, habhaft zu werden. — Nach Golde drängt, am Golde hängt doch All'«, Ach wir Armen l Im städtischen Krankenhause zu Et. Jak"" in Leipzig ist vor wenigen Tagen ein Mann gestorbe«/ der fast 40 Jahre lang in Leipzig in den .ärmlichsten B"'
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