Volltext Seite (XML)
Der Krieg in SüdaMa. Bloemfontein, die Hauptstadt des Oranjefreistaates, ist' am Mittwoch Morgen dem Schicksal verfallen, daS für diesen Ort für f-über oder später vorauszusehen war: eS ist in die Hände der Engländer gefallen, nachdem Präsident Steyn am Dienstag Abend mit den 2000 Boerenbewohner der Stadt nach dem nördlichen Kronstadt zu entflohen ist und nach dieser Stadt den Sitz der Regierung verlegt hat. 1000 Engländer und ca. 1500 Schwarze blieben in Bloemfontein und empfingen den einziehendcn Roberts mit Jubel. Be sonders that sich dabei ein gewisser Herr Fraser hervor, der als Führer der mit England liebäugelnden fortschrittlichen Opposition erfolgloser Gegenkandidat SteyneS bei der letzten Wahl gewesen ist. Das Schlimmste bei der ganzen Sache ist, daß die Engländer durch die Erreichung Bloemfonteins einen Keil zwischen die Heere der Boeren nördlich von Bloemfontein und südlich davon (im Norden des Kaplandes und an der Süd grenze deS Freistaates) treiben und daS letztere abschneiden; damit ist dasselbe gezwungen, sich im großen Bogen um Bloemfontein zuiückzuziehen, falls eS sich mit der Haupt macht der Boeren vereinigen will. Dies dürfte aber kaum mehr gelingen und stellt daS Heer deshalb einen abgesprengten Heenshaufen dar, dessen Wahl zwischen Todeskampf und Ergebung zu treffen ist. Und das sind dieselben Heere, die noch vor zweieinhalb Monaten mit Leichtigkeit hätten gegen die kapländische Hauptbahn vorstoßen und die Engländer bei De Aar und Victoria West vernichten können, womit den letzteren jede Möglichkeit genommen worden wäre, überhaupt über die Grenzen deS Freistaates vorzudringen. Damals standen ungefähr 10 000 Engländer gegen die doppelte Uebermacht der Boeren, welch letzteren obendrein 2000 koloniale Boeren des RichmondS-DistrikteS die Hand zu bieten bereit waren. So rächt sich ihre Zaghaftigkeit, ihre Furcht, an- zugreifen, ihr Prinzip, den Feind stets nur hinter Schanz gräben zu erwarten, statt ihn aufzusuchen und vorzustoßen, wo sicherer E folg winkt. Um Opfer an Menschenleben zu sparen, hat der Boer sich alle Trümpfe aus der Hand nehmen lasten, jetzt muß er doppelt hergeben, was er am unrechten Ort hat sparen wollen. Daß man in England, da in Bloemfontein die britische Flagge weht, auf die bisherigen Leistungen der Robertsschen Armee mit besonderer Genugthuung zmückblickt, läßt sich ge wiß begreifen. Der schneidige Vormarsch dieser Divisionen am Modder River entlang, durch feindliches, unwirthlicheS Gebiet als auch ein Umgehungsmanöoer derselben, daS in der Nacht vom Montag zum Dienstag erfolgte und den Weg nach Bloemfontein öffnete, verdient vom militärischen Stand punkt aus zweifellos volle Anerkennung. Lord Roberts hat aus der Thatsache der Besitzergreifung der Hauptstadt sofort die Consequenzen gezogen und die bisherige Regierung deS Landes für aufgelöst erklärt. Er spricht von dem „früheren" Präsidenten St.yn, von dem „früheren" Regierungss kcetär Fraser. Wie Steyn und die führenden Männer von Trans vaal die Lage in dem gegcnwärrigen Zeitpunkt auffasten, er- giebt eine Kundgebung, nach der die BurgherS erst mit dem Tode zu kämpfen aufhören würden. Die Streitkräfte kehrten in guter Ordnung nach der ersten Vertheidigungslinie auf eigenem Grund und Boden zurück. Der Feldzug in Natal sei länger zu Gunsten der Boeren gewesen, als erwartet worden war. Die Engländer würden nie nach Pretoria kommen. Während im Oranjefreistaat einige Zeit vergehen dürste, ehe Robert? weiter nach Norden zu vorrückt, dürfte dar nörd liche Natal den vorliegenden Anzeichen nach zu urthcilen, in Bälde wiederum der Schauplatz ernster Kämpfe werden. Die Hauptarmee der Boeren steht in den BiggarSbergen, um einen Durchbruch Bullers durch die Gebirgspässe in den Freistaat oder Transvaal hinein zu verhindern. AuS verläß licher Quelle verlautet, daß die Boeren mehrere stark ver schanzte Stellungen mit schweren Geschützen bei der Ver einigung der Drakensberge und der BiggarSberge besetzt halten. Roberts E folg hat eine wichtige Aenderung in den Plänen deS Generals Buller herbeigfführt. General Waaren dessen Division sich in Durban bereits eingejchfft hatte, um nach Kapstadt zu gehen, ist zur Front in Nordnatal zurück gekehrt. Die Garnison von Ladysmith genießt zur Zeit einen kurzen Urlaub auf den Höhen um Mantzburg und Durban. SWschcs. — Betreffs Gewährung von Eiscnbahnfahrt-Vergünstig- ungrn an mittellose Kranke hat das Ministerium deS Innern entschieden, daß die Beförderung in der 3. Wagenkivss- zum Militä preise nach den maßgebenden Tarifoorscknften nur für den Kranken und einen Begleiter erfolgt. — Die Zweite Kammer deS Landtages ließ am Donnerstag die Petitionen um eine Eisenbahn von Berggieß hübel, Liebstadt, Geising und Kipsdorf nach Vorder zinnwald usw. auf sich beruhen. Dasselbe Schicksal hatte die Pktition der Stadt Frauenstein um Wetterführung ihrer Bahn bis zur Moldauer Linie. Die Petition um Er bauung einer schmalspurigen Verbindungsbahn vonKlingen - berg nach Dittmannsdorf beziehentlich der Dittmannsdorf— Mohorner Strecke wird der königlichen Staatsregierung zur Erwägung überwiesen. — Künftighin werden in Sachsen die Schnell- und PersonrnzugS-Lokomotiven keine Namen mehr tragen, sondern eS werden dieselben lediglich nach Gattung und Nummer be zeichnet werden. Nach und nach werden alle Lokomotiv- namen entfernt werden und nur noch diejenigen Namen beibehalten bleiben, welche zu Ehren berühmter uns verdienst voller Männer gewählt worden sind, wie Bismarck, Goethe, Schiller, Columbus, Voß, Schiffel, Haydn, Franklin, Beerhoven rc. Im Ganzen sind dies 42 Lokomotiven. — Verschiedene Blätter bringen Mitheilvngen über mehrere Selbstmorde, die sich innerhalb der letzten fünf Monate bei dem Sächs. Fußartillerie-Regiment Nr. 12 in Metz zugetragen haben. Die dabei gemachten Angaben sollen einem Dresdner Blatte nach zum Theil nicht den Thatsachen entsprechen. Nach den eingezogenen Erkundigungen handele eS sich um den Selbstmord eines Rekruten bei der 5. Kom pagnie, bei welchem Schwermuth als Motiv festgestellt ist; sodann um einen Selbstmordversuch eines Rekruten der 3. Kompagnie, bei dem das Motto noch nicht erörert worden ist, und um einen Todesfall eines Rekruten der 8. Kompagnie, bei welchem nicht festzustellen war, ob Selbstmord oder Un glücksfall vorlag. Endlich hat am 7. März ein Oberleutnant, welcher an einer unheilbaren Krankheit litt, Selbstmord be gangen; er gehörte der 9. Kompagnie an. — DaS Gesetz zur Eindämmung der Sittenlosigkeit wird gewöhnlich kurzweg als „Isx Heinze" bezeichnet: 1sx ist das lateinische Wort für Gesetz; Heinze aber hieß der Mensch, der die Veranlassung war, daß man sich zur Ausarbeitung eines derartigen Gesetzes entschloß. Der zu 15 Jahren Zuchthaus verurtheilte Zuhälter Heinze hat bereits mehr als die Hälfte seiner ihm wegen Ermordung deS Nachtwächters Braun zudiktirten Strafe verbüßt. Ec ist in der Strafanstalt in Sonnenburg internirt, von wo er seinerzeit seinen damaligen Vertheidiger bat, ihm zur Ein leitung eines Wiederaufnahme-Verfahrens behilflich zu sein. Er erhielt die Antwort, der Antragsteller möge neue Beweis mittel geltend machen. Hierauf schwieg Heinze. — Der KohlentranSp ort auf den Sächs. Staats eisenbahnen blieb im Februar 'd. I. hinter demjenigen im gleichen Monate des Vo jahreS in Folge des Kohlenarbeiter ausstandes um ein Erhebliches zurück. Im Ganzen wurden 810,388 Tonnen Kohlen oder 15,845 Tonnen weniger als im Februar 1899 befördert: durchschnittlich an einem Tage sind dies 28,942 Tonnen (— 923 Tonnen). Am bedeu tendsten ist der Unterschied bei den böhmischen Braunkohlen, von w lchen nur 26 825 Tonnen (— 309,108 Tonnen) be fördert wurden. Sächsische Steinkohlen aus den drei Ab- baubezirken, Zwickau, Lugau-OelSnitz und plauenscher Grund kamen 258 977 Tonnen (— 27,290 Tonnen) zur Beförderung. Alle anderen Kohlensorten zeigen eine Zunahme in der Transportmenge. — Der schon wiederholt wegen Diebstahls vorbestrafte Handarbeiter H-rmann Ludwig Kunisch aus Niederpesterwitz nahm am 9. v. M. in der Brennerei deS Kammerguts zu Döhlen eine dem Brenner Dürichen gehörige Taschenuhr. Als der Dieb verfolgt wurde, warf er die Uhr weg.. Kuntsch muß laut Urtheil deS Dresdner Landgerichts diesen diebischen Eingriff in fremdes Eigenthum mit 8 monatiger Gefängniß- strase büßen. — In der Nacht zum Bußtage wurde dem Haus besitzer Uhlig in Coschütz der Hühnerstall erbrochen und daraus 10 Stück Hühner, darunter 2 weiße Hähne gestohlen. Ferner hat sich der Dieb von 'im Hofe hängenden Wäsche stücken 5 Paar Herrensocken und 2 Paar Frauenstrümpfe angeeignet. — Ein neues Kapitel zum Schriftstcllerelend spielte sich am Montag Abend in Blasewitz ab. Dort ver suchten die Frau und die Tochter deS vor einiger Zeit in DrcSden-Striesen verstorbenen Schriftstellers Freitag den Tod in der Elbe zu finden. Das Motiv zu diesem verzweifelten Schritte sind Nahrungssorgen. Frau Freitag wohnte mit ihrer Tochter zuletzt in Neugruna; da sie aber den Mieth- zins schuldig bleiben mußte, ließ der Hauswirth die Wohnung räumen. Die wenigen Möbel und Habseligkeiten wurden auf daS gegenüberliegende zur Ortsflur Blasewitz gehörige Grundstück gebracht und haben dort zwei Tage und zwei Nächte gestanden. Die Unglücklichen haben sich während dieser Zeit im dortigen Gasthof eingemiethet, doch gingen ihnen hier bald die letzten Baarmittcl aus, worauf sie jenen unseligen Entschluß faßten. Sie gingen unterhalb des „SchillergartenS" in den jetzt stark angeschwollcnm Elbstrom, doch scheint der Tochter ihr Entschluß wieder leid geworden zu sein, denn sie fing plötzlich an um Hilfe zu rufen. Eine Anzahl herbeigeeilter Personen entrissen die beiden Frauen wieder dem nassen Element und die mitleidigen OrtSbehöcden brachten sie vorläufig in der Blasewitzer Gemeindekrankenstube unter, wo sie sich noch befinden. — Am Montag Abend verübte in Brettnig ein Dienstknecht, der zur Stellung gewesen war, an dem sieben jährigen Töchterchen seines Gutsherrn, Gustav Rentsch, ein abscheuliches Verbrechen. DaS bedauemSwerthe Kind liegt schwer krank darnieder. Als der Unhold Abends auf dem Tanzsaal verhaftet werden sollte, leistete er dem OrtSdiener den heftigsten Widerstand. — In schwere Lebensgefahr kamen am Dienstag 15 Bergarbeiter in einem Schachte des Zwickauer Reviers dadurch, daß ein seilloS gewordener Kohlenhunt mehrere Bolzen der Zimmerung wegschlug und die Förderstrecke theil weise in Bruch ging. Sämmtliche 15 Arbeiter, welche da durch abgeschlossen wurden, wurden alsbald aus ihrer ge fahrvollen Lage befreit. — Wie oft schon ist davor gewarnt worden, Petroleum in den Ofen zu schütten, um das Feuer schneller zum Em porlodern zu bringen. Donnerstag Mittag ist die Ehefrau eines Malecgehilfen in Plauen i. V. dadurch verunglückt, daß die Blechkanne, aus der sie Petroleum in den Ofen goß, explodirte. Die Frau erlitt so schwere Brandwunden am ganzen Körper, daß sie hoffnungslos darniederliegt. — Einen eigenartigen Genuß bereitete sich am Sonntag Abend ein Einwohner in Chrieschwitz. Der junge Mann nahm in der Elster ein Bad; hoffentlich hat er sich bei der jetzt herrschenden Temperatur keine Erkältung zugezogen. — Ein schweres SittlichkeitSverbcechen ist in Leipzig von einem bisher noch nicht ermittelten unbekannten jungen Mens chen an einem 5 jährigen Mädchen verübt worden. DaS Kind ist aus der Kaffer Wilhelmstraße von dem Unbekannten an- gesprochen und aufgefordert worden, mit in den Wald zu gehen, wo er ihm Schneeglöckchen pflücken wolle. Die Klein- ließ sich leicht bethören und folgte dem Menschen bis nach dem Streitholze. Dort hat der Unhold das Kind in die Nähe einer Rehhütte geführt und dann die bestialische That verübt. Nach der That hat er daS Kind wieder zur Sladt zurück und bis zur Kochstraße begleitet. Leider hat man von den Unmenschen noch keine Spur. TUes-ErelWlfie. — Im Reichstage findet gegenwärtig die dritte Berathung der 1sx Heintze statt und platzten besonders am Mittwoch die Gegner auf einander. Schon über §1811), der das Vermiethen von Wohnungen an Dirnen nur als Kuppelei bestrafen will, wenn der Vermiether aus dem un- ! sittlichen Gewerbe der Mietherin Nutzen ziebe, entspann sich eine umfangreiche Discussion. Zuerst verlief die Debatte noch ruhig: ohne Unterbrechungen konnten die Vertreter der Mehrheitspartei auseinandersetzen, daß § 1811) zur Lokali- sirung der Prostitution führen müsse, und die Vertreter der Minderheit, daß umgekehrt gerade die Streichung des Para graphen diese Wirkung haben würde. Mit einem Schlage änderte sich aber das Bild, als Abg. Bebel behauptete, in Hamburg existirten zahlreiche ''Bordelle, allein in einer Straße reihten sich dreizehn solche Stätten der Unstttlichkeit aneinander, und zwar gerade an der Rückseite eines Grund stückes, auf dem sich dar Jungfrauenstift für Hamburger Töchter befinde, daS sei doch die reine Ironie; man glaube dah-r dort allgemein, daß der Senat jene öffentlichen Häuser dulde, um das Klostergrundstück zu entwerthen. Der ham burgische Senator Burchard war in seiner Erwiderung sehr ' wenig glücklich, er protestirte gegen die Behauptung BebelS und führte sonst zur Vertheidigung der hamburgischen Regierung nur an, daß eS in dem Freistaate Bordelle in polizeitechnischem Sinne nicht gebe; denn dazu gehöre, daß sie concessionirt seien. DaS ganze HauS antwortete hierauf mit schallendem Gelächter. Als Bebel ihm vorhielt, daß er sich entweder selbst nicht genügend informirt habe oder von Polizeibeamten Hamburgs nicht genügend informirt worden sei, erklärte er, seine gesellschaftliche Erziehung verbiete ibm, , auf diese persönlichen Angriffe einzugehen, daS sei nicht der i passende Ton für den Verkehr zwischen den Abgeordneten ' und den Mitgliedern des Bund-SrathS. Er konnte nichts mehr erwidern, als der sozialdemokratische Abgeordnete hierauf in großer Erregung unter tosendem Beifall seiner Partei- i genossen replicirte, darüber habe allein der Präsident zu entscheiden, dem Herrn Senator Burchard stehe das Recht nicht zu, in die Leitung der Verhandlungen einzugreifen. Nebenher ging eine vom Abg. Stadtbagcn (Soz.) angeregte sozialpolitische Debatte, die hauptsächlich von diesem, Bebel und Stöcker geführt wurde. Stadthagen holte sich dabei einen Ordnungsruf, den ihm Graf Ballestrem für die Aeußerung ertheilte, daß die Bordelle natürlich für die Vertreter der Ordnung und der Flotte eingerichtet würden. Redner verwies darauf, daß im „Berl. Tagebl." jüngst eine Annonce über Verkauf eines Bordells gestanden habe. DaS seien die Or gane „für Ordnung und Flotte." Im übrigen wurden von beiden Seiten scharfe Worte gesprochen, und die Bewegung im Hause nahm stetig zu, bis der Präsiomt endlich ver künden konnte, daß die Diskussion geschlossen fei und die Abstimmung erfolgte, die die Streichung des 8 18 Id mit großer Majorität ergab. — Hierauf folgte dir Berathung deS Arbeitgeber-Paragraphen (8 182), der daS Schutzalter für unbescholtene Mädchen betrifft, daS in der zweiten Lesung auf 18 Jahre erhöht worden ist. Der Antrag, den Para graphen wieder zu streichen, wurde angenommen und zwar beinahe einstimmig. Hier waren die Sozialdemokraten die- ! jentgen, welche sich besonders lebhaft an der Debatte be- theiligten; die Temperatur der G-müther stieg bis zur Siede hitze bei den Reden der Abgg. Bebel und Heine, die da ! meinten, auf dem Lande stehe eS am schlimmsten. Bride : beriefen sich zur Bekräftigung ihrer Behauptungen auf unbe kannte Gewährsmänner. Namentlich als Heine von einem Besitzer sprach, der einem Prediger gedroht hatte, er werde ihn mit Hunden von seinen Hof Hetzen, da er den Arbeitern gepredigt, auch unter den Reichen gebe eS Sünder, erhob sich auf der Rechten ein Sturm des Unwillens. „Namm nennen," „Namen nennen" wurde ihm wieder zugcrufen, so daß er erst nach längerer Pause in seinen Ausführungen fortfahren konnte. Und „Namen nennen" erscholl eS glrichfalls in stürmischer Bewegung, als Bebel seine bereits früher gemachte Behauptung wiederholte, daß nach einer ihm von einer ver trauenswürdigen Person gemachten Mittheilung im Magde burger Kreise die Inspektoren die Arbeiterinnen ihren Gelüsten dienstbar machten. — Der Reichstag setzte am Donnerstag die dritte Lesung der isx Heinze fott. Auf Vorschlag veS Präsidenten werden die 184 bis 1841) gemeinsam brraihen. 8 184 beschäftigt sich mit der Herstellung, Verkauf rc. unzüchtiger Schriften, Abbildungen rc., § 184 s. mit dem Verkauf von Abbildungen, Schriften rc., die, ohne unzüchtig zu sein, da^ f Schamgefühl gröblich verletzen und 8 184 d mit L iteratur, Kunst und Theater. Die Diskussion eröffnete Abg. v. Vollmar (Soz ) mit der Bemerkung, daß eine groß- Empörung über diese Bestimmungen sich wohl hauptsächlich deshalb geltend gemacht habe, weil sie in unmittelbarem Zusammenhang mit denen zur Bekämpfung der Kuppelei und des Zuhätterthums gebracht worden seien. Eine große Rohheit mache sich zweifel los in der Kunst manchmal breit, aber auch diese sei immer vorhanden gewesen; dagegen könne man nur durch Beseitigung der Ursachen durch Hebung der sozialen Lage der unteren Klassen etwas thun. Wenn man wirklich nichts werter wolle, alS Bekämpfung der Gemeinheit, dann seien diese Paragraphen überflüssig; denn dazu seien schon die bestehenden Gesetze mehr als ausreichend. Eine große Anzahl der berühmtesten Kunstwerke sei schon als unsittlich eingezvgen worden. Zum Beweise, daß auch unter den Anhängern deS C-ntrumS nicht alle so dächten wie seine Vertreter im Hause, verliest Redner Aeußerungen aus der katholischen Litteratur, die sich gegen die übertriebene Prüderie wenden. Die katholische Kirche habe sich anfangs der klassischen Kunst gegenüber sehr vorurtheilS- loS gezeigt; aber heute sei eS zum großen Theil anders. In München habe es daS Centralorgan des CentrumS durch- ! gesetzt, daß die Venus von Milo aus einem Schaufenster als sinnliche Nudität und Obscönität entfernt werden mußte. Wenn man sage, man solle den Richtern Vertrauen cnt- > gegenbiingen, so könne er dies umso weniger, nachdem Richter (wie die Abgeordneten Roeren und Gröber), die 1 Bestimmungen so einseitig begründet hätten. In Stutt ¬ gart kamen Schul nackter blicke, theilur Erregr Die v und a könnte für K diese i komme Bunde kämpfe mar. kugniß Centn in Gr Indus genau! schälst; eine s Gehen er Ge Bedür werde» au«, als ül Richt- Studi den C sichten Eine eine Marin freie j Graf der bo empfel Kunst fraglic liehen sie sick geM im G wir r erklärt Straff fährde Parag dritten sich d< de« E von d Weiter war g wahre verirrt! B.-riui lässig! genom Zeitzei Wal afrikar dortig« Boerei Durch Kehrse reißen! woch bahn-! veischi