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Zeitung für Tharaud) Seisersdars> Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf. Tabellarische Inserate werden doppelt berechnet. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Groß- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 33. Sonnabend, den 17. März 1900. 13. Jahrgang. Ans Nah uttd Feru. — Nach der Geschäfts-Uebersicht der Sparkasse zu Rabenau auf das Jahr 1899 betrug der Reinge winn Mk. 8175.31 gegenüber Mk. 9013.48 im Jahre 1898. Während 1898 4060 Spareinlagen in Höhe von Mk. 315223.14 erfolgten, wurden 1899 von 4117 Sparern nur Mk. 289 530.70 eingelegt, mithin Mk. 25 692.44 weniger. Die Einzahlungen überstiegen die Rückzahlungen um Mk. 32 738. Sparkassenbücher sind 4046 im Verkehr. Unsere Sparkasse hat trotz der mißlichen Lage des Geldmarktes demnach günstig abgeschlossen. — Ein raffinirter Diebstahl, der eines gewissen humoristischen Beigeschmacks nicht, entbehrt, ist in dem Hause des Herrn Graf hier ausgeführt worden. Am vergangenen Sonntag, gegen 1 Uhr nachts, wurde aus der Bodenkammer des Genannten, welche von zwei Logieherreu bewohnt wird, ein vollständiges Gedeck Betten, nebst einer an der Wand hängenden neuen Hose, in deren Taschen sich ein Portemonnaie mit 5 Mk. Inhalt befand, gestohlen. Die Hose und Bettüberzüge fand man am Morgen in dein im Hofe befindlichen Brunnen vor, desgleichen konnten die der Federn beraubten Inletts, auf einem in Eckersdorfer Flur stehenden Apfelbaum, hoch im Wipfel hängend, ihrem Eigenthümer wieder zugeftellt werden. Portemonnaie mit Inhalt war natürlich verschwunden. Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, den frechen Dieb dingfest zu machen. — In Zaukeroda wurde am Montag mit dem Bau der Wasserleitung begonnen. Mit der Ausführung der selben ist Herr Ingenieur Löffler aus Freiberg betraut worden- — Unter dem Verdachte der Brandstiftung ist vorige Woche ein bei Herrn Wagner in Sobrigau bedieusteter Knecht verhaftet worden. — Die in Kleinluga in Diensten stehende ledige Martha Przibilla hat, wie die Untersuchung ergeben, am Montag heimlich geboren und das Kind in die Abort grube geworfen. — Der Unteroffizier Tischbein vom Ulanenregiment in Oschatz, dessen S o l d a t e n m i ß h a n d l u n gen Abg. Bebel im Reichstag vorbrachte, wurde vom Oschatzer Kriegs gericht zu zwei Monaten Gefänguiß verurtheilt. — Schiffsunglücke. Bei Neufähr bei Danzig strandete ein Lachsfischerkutter; drei Mann der Besatzung ertranken. Aus Rixhoeft lief in Danzig die Nachricht ein, daß drei Kutter gestrandet sind. Von der Besatzung sind neun Mann ertrunken. — Im Spreewalddorf Neuzanche sind am Dienstag Abend 11 Gehöfte n i e d er g e b r an n t. Der Spritzen meister Donzsch wurde dabei durch einen einstürzenden Giebel erschlagen. Es wird Brandstiftung vermuthet. — Vor der Thür seiner Braut erhängte sich in der Nacht zum Dienstag der 40 Jahre alte Arbeiter Richard Gärstel in Berlin. Seit 1'/? Jahren unterhielt er ein Licbesverhältniß mit der Kravatteunähenn Fischer. Seit dem August v. I. hatte er nicht mehr gearbeitet und seine Braut ziveimal durch Schwindeleien um Beträge von 200 und 150 Mk. gebracht. Deshalb verweigerte ihm die Fischer den Eintritt in ihre Wohnung. — Als am Dienstag früh um halb 5 Uhr ein Bäcker das Haus betrat, fand er den G. am Treppenpfosten vor der Fischer'fchen Wohnung erhängt auf. — Zu zwei Jahren Festung verurtheilt und zur Verbüßung derselben nach der Festung Spandau gebracht, wurde vom Lehr-Jnfanterie-Bataillon zu Potsdam der Ge freite, der kürzlich bei einer Felddienstübung einem Kameraden, dem vom Württembergischen Grenadier-Regiment Nr. 119 (Königin Olga) abcommandirten Gefreiten Carl Fischer, aus Unachtsamkeit eine Platzpatrone in den Unterleib schoß, woran Fischer einige Tage darauf verstarb. Für den un glücklichen Schützen, der durch den Tod seines Kameraden ganz niedergebeugt ist, soll die Gnade des Kaisers auge rufen werden, um eine Strafmilderung zu erzielen. — In der Aula einer Leipziger Privatschule e r - schoß sich während der Morgenandacht ein 18jähriger Schüler, der Sohn einer angesehenen Familie- Der Grund war vermuthlich Furcht vor Strafe wegen des schlechten Examens. — Der Nachtschnellzug Kassel—Erfurt—Berlin ist bei Bebra mit einem Güterzug zusammengestoßen. Sieben Personen sind verwundet. — Ein Harmloser. Der ehemalige Regierungs- refcrendar Bruno von Kayser befindet sich jetzt in Süd amerika als Angestellter einer deutsch-brasilianischen Plan tagengesellschaft. — Das Versteck unter dem Hotelbett. Im Bahnhofshotel Homolka in Horitz in Böhmen wurde vorgestern Nacht ein anständig gekleideter Mann von Frau Anna Erben unter dem Bette entdeckt und durch die Energie der Frau und des Bahnhofspersonals verhaftet, ehe es dem selben gelang, aus dem Fenster zu springen. Bei dem Verhafteten fand man einen größeren Geldbetrag. — Ein Kind nach dem Gewicht verkauft. Wenn alles schon da war, das eine noch nicht, daß Eltern ihr Kind nach dem Gewichte verkaufen, nicht vielleicht einem nach jungem Fleisch lüsternen Menschenfresser, sondern einem Ehepaare, das selbst kinderlos ist und sich nach einem Baby sehnte. Der einzig dastehende Fall ereignete sich vor einigen Tagen nächst Schwechat bei Wien. Einem mit acht Kindern gesegneten Paare wurde von wohlhabenden Leuten der Antrag gemacht, ihnen ein dreijähriges Söhnchen an Kindes statt zu übergeben. Dabei kam ein äußerst merkwürdiger Handel zu Stande: die Eltern verkauften ihr Kind nach dem Gewicht — 4 Kronen das Kilo Fleisch! Der Kleine wurde zum Ortsfleischhauer gebracht und dort abgewogen nach Kilo, Deka und Gramm. Für „Fleisch und Zuwag" bezahlte das neue Elternpaar dem alten 86 Kronen 76 Heller. Nach vr. Bell übt der Bohnenkaffee eine gefährliche Wirkung auf das Nervensystem aus. Ein gesunder Ersatz für das aufregende Getränk ist der wohlschmeckende Kathreiner's Malzkaffee auch als Kaffee-Zusatz zu verwenden. Die Motographie. Schluß. „Bei näherer Betrachtung finde ich zum Glück, daß ich doch nicht ganz so wüst aussehe. Mir fehlt der Fleck auf der Stirne, so groß und abstehend sind meine Ohren nicht. Auch trage ich nie, am wenigsten, wenn ich zum Photographen gehe, solche Uhrkette und Ringe. Aber was schreibt man Ihnen denn dazu. Lassen Sie doch sehen. Wenn Sie aufgefordert werden, mich verhaften zu lassen, so verzichte ich auf Schonung." Er sprach das in sehr spöttischem Tone. Aber in diesem Momente kam ihr auch die Erinnerung, daß sie das Bild schon gesehen habe. Sie hätte vor Scham und Be stürzung in die Erde sinken mögen. Welches Unrecht hatte sie dem Manne da vor ihr angethan! Die gleiche Photo graphie hing in der Kammer ihres Mädchens über deren Kommode. Die Aehnlichkeit bestand vornehmlich in dem schwarzen, struppigen Haarwuchs, dem schwarzen, dichten Vollbart,dem finsteren Ausdruck der Züge. Thekla's Phantasie hatte das Uebrige hinzu gedichtet — jetzt, wo sie den Fremden mit dem Bilde verglich, erröthete sie über die Verwechselung, die der Schrecken, die Angst in der Nacht des Einbruchs veranlaßt hatte. Der Fremde gab ihr lächelnd das Schreiben zurück. „Gnädige Frau," sagte er, „es ist ein großes Glück für mich, daß man das Original des Bildes schon verhaftet hat, daß Sie nur die Photographie ansehcn sollen, den Ver brecher zu rekognosziren. Es ist der Liebhaber Ihrer Zofe, der ehemals mit derselben verlobt gewesen und sich ihr nur wieder genähert hat, um bei Ihnen einbrechen zu können. Ich bin durch diese seltsame Geschichte von jeder Eitelkeit kurirt und darüber belehrt worden, wie der Eindruck ist, den ich auf Sie gemacht habe. Verzeihen Sie meine Auf dringlichkeit —" Er stockte, er sah Thrüncn in ihren Augen, als sie das Antlitz erhob. „Ich verdiente die Beschämung," stotterte sie. „Ich will Sie nicht kränken, die Sache ist eher zum Lachen als zum Weinen, und ich allein ziehe den Kürzeren dabei. Aber sagen Sie mir, sehe ich denn wirklich aus wie ein Räuber?" Sie führte ihn in ihr Zimmer. Sie schilderte, wie er selber durch seine Reden, er sei ein Vagabund, er habe keine Arbeit und habe auch schon gesessen, ihre Phantasie für den Argwohn empfänglich gemacht, wie sie auch da gegen gekämpft habe. Die Freude, welche dabei über die glückliche Aufklärung aus ihre» Augen leuchtete, die warme Vertraulichkeit, mit der sie ihre Thorheit beichtete — Alles verrieth ihm, daß er für sie nichts mehr Abschreckendes habe. „Meine Geschichte ist kurz erzählt," sagte er, „und Sie werden finden, daß ich nur dadurch, daß ich mit Bitterkeit Wahres miltheilte, das Unglück angerichtet habe. Ich stand als junger Lieutenant beim Regiment Ihres Herrn Vaters, ich habe Sie auch gekannt, als Sie noch ein Kind waren. Als Rittmeister machte ich den letzten Krieg mit. Ich bekam Zerwürfnisse mit meinem Obersten, über die ich nur das sagen will, daß er meiner Ehre in einer Weise zu nahe trat, sttr die es keine» Richterstuhl gibt. Man kann durch Blicke und Gesten tiefer verletzen, als durch Worte. Ich forderte ihn nach dem Kriege und verwundete ihn. Nach dem Gesetz darf kein Untergebener seinen direkten Vorgesetzten wegen dienstlicher Angelegen heiten fordern, Beide sind straffällig, wenn sie sich duelliren, den Untergebenen trifft Kassation. Man verschonte mich mit der letzteren Strafe, vertuschte die Sache, weil ich im Kriege mich ausgezeichnet hatte, ich kam mit achtzehn Mo naten Festungsstrafe davon und nahm meinen Abschied. Ich habe meine Carriere verpfuscht, bin ohne Beschäftigung, das Sitzen auf der Festung hat mich verbittert, ich fühle mich unnütz auf der Welt. Ich trieb mich in Berlin um her, ich sah Sie öfters auf Ihren stillen, einsamen Gängen, das Weitere wissen Sie, Sie können es errathen, welche magnetische Kraft Sie auf mich geübt. Da hänge ich nun fest an Ihnen, Sie müssen mich wegstoßen, um mich los zu werden." Sie hatte die Blicke zu Boden gesenkt, eine heiße Gluth färbte ihr Antlitz und ihren Nacken, sie zitterte wieder, aber diesmal nicht vor Schrecken und Grauen. „Ich bin eine furchtsame Natur," lispelte sie leise, daß er es kaum hörte. „Ich werde keinen tapferen Mann von mir stoßen." „Dann bleibt er ewig hängen und fest. Thekla — der Räuber, der Sie bis hierher verfolgt hat, läßt Sie nicht los." Sie duldete es, daß er ihre Hand ergriff und dieselbe küßte, sie duldete es auch, daß er sortan ihr unvermeid licher Begleiter war, und acht Tage später duldete sie es sogar, daß der gefürchtete Räuber sie in seine Arme zog und den Verlobungskuß auf ihre Lippen drückte. Die in Berlin geführte Untersuchung stellte fest, daß Bertha ihren ehemaligen Verlobten nicht nur wiederholt heimlich in der Wohnung Thekla's empfangen, sondern ihm auch den Küchendrücker und Hausschlüssel gegeben hatte. Trotz ihren Betheuerungen, von dem schlechten Charakter und der verbrecherischen Absicht ihres Liebhabers keine Ahnung gehabt zu haben, wurde sie doch der Mit schuld überführt, als es sich herausstellte, daß die Hochzeit ihrer Schwester nur eine Erfindung von ihr war, die sie zum Vorwande gewählt hatte, um Urlaub über Nacht zu erhalten, und da gerade in dieser Nacht der Einbruch statt- gefuuden, war die Verabredung zwischen den Schuldgenoffen zweifellos. Man fand unter Bertha's Sachen, als man sie im Hause ihrer Schwester verhaftete, die Photographie des Verbrechers, der dann ebenso wie sein Genosse, noch am gleichen Tage von der Kriminalpolizei ergriffen worden war. Der Rittmeister a. D. v. Pressenstein wurde als glück licher Gatte Thekla's ein tüchtiger Landwirth. Während das Original der Photographie und sein Helsershelfer zu langjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt wurden hatte er fortan keine Ursache mehr, über sein Schicksal zu klagen, das eine so unvorhergesehene Wendung genommen hatte. Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 18. März. Dom. Oculi. Borm. 9 Uhr Gottes dienst. Oanä. Ursol. Ihle. Predigttext: Psalm 77, 8—14. Nachm. 2 Uhr Fastenbeten in der Schule zu Obernaundorf. Omni, Ursol. Ihle. Die nächste Beichte und Feie r d es h eil. Ab e ndm a h ls findet Sonntag den 25. März statt. Geboren: Am 11. März dem Oberkellner Richard Alfred Müller hier eine Tochter. — Am 14. März dem Bahuwächter Joh. Heinrich Hermann Weitze in Obernaundorf ein Sohn. Getauft: Am 11. März Helene Charlotte Weiße, Tochter des Stuhlbauers Hermann Otto Weiße hier. — Am 12. März Anna Martha Lippmann, Tochter des Fabrikarbeiters Georg Albert Lipp mann hier. Getraut: Am 15. März Otto Max Lämpe, Fleischer in Borlas und Frida Franziska Gulde hier. Gestorben: Am 11. Mürz Frau Henriette Amilie Auguste Ulbricht geb. Heinrich, Ehejrau des Fabrikarbeiters Carl Heinrich August Ulbricht in Obernaundorf, 58 I. 7 M. 24 T. alt, welche am 14. Mäiz beerdigt worden ist.