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Rabenauer Anzeiger : 14.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190003148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19000314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19000314
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-14
-
Monat
1900-03
-
Jahr
1900
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 14.03.1900
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Der Krieg in Südairika. Was aus dem Boerenkciege noch wird, darüber dürfte wohl kein Fachmann vollständig abschließende Uitheile zu geben vermögen: zeigt doch die Kriegsgeschichte, daß das KriegSglück eines der wandelbarsten Dinge ist; auch kann eine geschickte Ausnutzung der Kimpskeaft der Boeren von einem hellblickenden Führer angesacht und geleitet, noch Erfolge zu Tage fö-dern, die in dem wirren Gelände von größeren Folgen sein büchen. Wir machen darauf schon aus dem Grunde aufmerksam, weil es zu einem eigentlichen AuStragen bei dem Sich-Messen der Kräfte im westlichen KriegStheater noch nicht gekommen ist. Jeder Tag kann jetzt wichtige Entscheidungen bringen. Schon heute steht eS so aus, als ob Lord Roberts an die Wandelbarkeit des KriegSglückS ernstlich gemahnt worden sei. Der Vormarsch gegen Bloemfontein geht nicht so glatt von statten wie man nach den bisherigen Meldungen des Höchstkommandirendrn hätte glauben mögen: ein böser Kampf hat stattg,fanden und dabei haben, wie der sonst schweigsame Lord Roberts selbst «klärt, die Boeren den Engländern arg zug.-fitzt. Soviel steht also fest. Nicht fest dagegen steht, wohin die Engländer bisher gelangt stad. Darüber verbreitet der kluge Führer der Briten ein Dunkel, daS uns ahnen läßt, eS werde mit einem Erfolge der Engländer nicht weit her sein, zumal da er von «beuteten b eschützen und sonstigen Errungenschaften gar nichts zu vermelden weiß. F.ldmaeschall Roberts teleg'aphirt nämlich au» Driet- fontein unterm 11. März: Die Verbündeten haben sich unserem Vormärsche während deS gestrigen Tage? entgegen- gestellt und haben unS, da sie das Terrain kennen, arg zu- gesrtzt. Dank der bewunderungswürdigen Haltung der Truppen find wir an uns-ren Bestimmungsort (welchen?) gekommen Die Divission Kelly-Kenny war am meisten cngagirt. Zwei ihrer Bataillone trieben die Boeren mit dem Bajonett zueück. Die Boeren, die große Verluste hatten, ließen 102 Tobte zurück. Wir haben 20 Gefangene gemacht. Ich kenne noch nicht genau unsere Verluste. (Aha!) Unter den Gefallenen befinden sich zwei Hauptleute und ein Gemeiner, unter den V-rwundeten zwei Obersten, zwei Hauptleute und fünf Leut nants. — Von einem einzelnen im Laufe des Tage- erzielten Erfolge K-lly-Kenny» spricht Roberts, daS Gesammtergcbniß ab.r bleibt im Dunkeln. Mit einem entscheidenden Siege der Engländer hat der h iße Kampf k.ineSfallS geendet. Lord Roberts ist offenbar in übelster Stimmung. Er telegraphirt weiter: Ich habe an die Präsidenten von Trans vaal und Oranjefreistaat ein Telegramm gerichtet, in dem ich neuerdings gegen den Mißbrauch der weißen Flagge protestire und habe sie benachrichtigt, daß, wenn etwa» AthnlicheS sich wieder ereignen sollte, ich zu meinem Bedauern gezwungen sein werde, meine Truppen in Kenntniß zu setzten, sich nicht an die weiße Flagge zu kehren. Robert» führt alSdann einen Fall an, der sich tag» vorher ereignet habe und den Offiziere bezeugen könnten. Dann fügt Robert» hinzu, ich habe im Lager C onjeS ein große Anzahl Sprenggeschosse ge funden. Derartige Verletzungen der Kriegsgebräuche und der Genfer Konvention sind eine Schande für jede eivilisirte Macht. Ich habe meiner Regierung eine Abjchrift dieses Telegramm» gesch ckt uud sie ersucht, dasselbe allen neutralen Mächten mitzutherkn. Die Londoner Zeitungen warum vor Ncberschätzung der bisherigen Robcrtsschm Eisolge, eS werde noch ganz anderer Anst-engungen bedürfen, ehe die Boerenarmee im Freistaat als kampfunfähig gelten könne. Der Afilkanderaufstand im westlichen Gebiete der Kap- kolonie greift weiter um sich. Von englischer Seite wird ge- klagt, daß die Abständigen noch viel hartnäckiger und in grimmiger im Kampfe sind, al» die Verbündeten, und die Gefangenen viel schonungsloser behandeln. Die Londoner Blätter veröff nllichen eine Meldung, derzufolge am letzten Dienstag fünf Depeschen von den Präsidenten Krüger und Steijn in holländischer Sprache be> der englischen Regierung eingetroffen seien, in welchen an gefragt wurde, unter welchen Bedingungen die Einstellung der Feindseligkeiten herbeigiführt werden könnte. Die Präsidenten Klüger und Steijn sollen sich zum Friedensschluß auf der Grundlage der Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit der beiden Republiken erboten haben. Die Sache habe sich in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch abgespielt und am Mittwoch fiüh sei den beiden P.äsidenten die Antwort der englischen Regierung telegraphisch übermittelt worden. Dieselbe trage unveisöhnlichen Charakter und schließe damit, daß die einzige Bedingung, unter welcher England Frieden schließen wolle, die bedingungslose Uebcrgabe sei. Der »Daily Mail" wird aus Pretoria vom 10. ge meldet: Die Konsuln der fremden Regierungen sind gestern zu einer Konferenz eingeladen und ersucht worden, die Inter vention der Mächte, deren Vertreter sie sind, anzurufen, um weiterem Bluto« gießen Einhalt zu thun. LäWches. ' — Die Finanzdeputation 8 der Zweiten Kammer ver öffentlicht nunmehr ihren Bericht über die auf Ecbauung von Eisenbahnen und Errichtung von Haltestellen rc. ein gegangenen Petitionen. Wir entnehmen demselben folgende Ausführungen von allgemeinem Interesse: Die Masse der auch in diesem Landtag ein gegangenen Petitionen um Er bauungen neuer Linien und Errichtung von Haltestellen Über steigt nicht nur nach ihrer Anzahl, sondern auch in Betreff der Kilometerlänge bet Weitem daS früher Dagewcsene. Bis zum 15. Januar, als dem hierfür gesetzten Schlußtermin, gingen in Summa 260 P titionen ein, welche sich auf 66 Bahnlinien sowie 24 Haltestellen beziehen; die erbetene Kilometerzahl beträgt 1085 gegen 952 bezw. 782 der beiden vorigen Landtage. Dieser rapiden Zunahme der Wünsche gegenüber sah sich die Deputation vor eine doppelt schwierige Aufgabe gestellt. Einerseits erforderte die zur Zurückhaltung mahnende allgemeine Finanzlage de» Staate» und der Mangel an"technischm Klüften, der soweit ging, daß von ^d.n im vorigen Landtage bereits bewilligten Linien der Bau^von vier (Thum-EhrmfriederSdorf-Geyer, Frohburg-Kohren, Pegau-. Kieritzsch und Lottengrün-Thcuma) noch gar nicht in Angriff! genommen werden kennte, insbesondere aber die stetig in! fallender Richtung sich bewegende Rente der Staatsbahnen eine äußerst vorsichtige Auswahl in den zu machenden Vor schlägen. Andererseits wußte sich aber die Deputation mit der größten Mehrheit der Kammer, sowie mit der Staats regierung in der Meinung einig, daß man gerechten Wünschen nach Bahnverbindung auch in Zukunft soviel als thunlich Rechnung tragen solle. Wenn hierbei der finanzielle Stand punkt betreffs einer guten Verzinsung naturgemäß mehr zurücktritt, so sind volkswirthschaftliche Rücksichten um so beachtlicher und die Hebung der Volkswohlfahrt, wie sie sich besonders in den bahnangeschlofsenen Gegenden in stets steigenden Einkommensteuer-Erträgnissen offenbart, giebt Beweis dafür, daß Sachsen mit dem erstrebten Weiterausbau seines BahnnetzeS auf dem richtigen Wege ist. Die Deputation hat deshalb beschlossen, 105 Kilometer neue Bahnlinien zur Erwägung und 243 Kilometer zur Kenntnißnahme zu em pfehlen : die übrigen 737 Kilometer aber sollen nach ihrem Antrag auf sich beruhen bleiben. Hieraus geht ohne Weiteres hervor, daß sich die Deputation bei ihren Empfehlungen die äußerste Reserve auferlegt und daß sie deshalb vermeint, um so mehr auf ungeschmälerte Zustimmung der maßgebenden Faktoren rechnen zu dürfen. Schließlich sei noch bemerkt, daß die Deputation betreffs geäußerter Wünsche auf Umbau bestehender Schmalspur- in Normalspurbahnen nach wie vor der Meinung ist, daß mit Rücksicht auf viele Gegenden des Lande», die noch gar keine Bahnverbindung besitzen, derartigen Verlangen nicht entsprochen werden kann. Die beste Censur durch Ücberweisung an die Regierung zur Erwägung erhielten 9 Bahnlinien u. A. Klingenberg -Dittmanns dorf. Zur Kenntnißnahme überwiesen wurden 20 Linien, darunter Reick-DippoldiSwalde. — Ueber die Ansprüche streikend er Bergarbeiter an die Knappsch aft S pen si onSkasse geht der »Leipz. Ztg? aus Anlaß deS Zwickauer Streikes folg-nde interessante Auslassung zu: Im Zwickauer Revier existirt, daS ist eine Errungenschaft des 1889er AuSstandeS, eine Kündigungsfrist nicht mehr; daS AcbeitSoerhältniß kann beiderseits, sowohl seitens der Arbeitgeber wie Arbeitnehmer durch die Erklär ungen: »Sie sind entlassen" oder »Ich gehe ab" sofort gelöst werden. Die meisten der am FebruarauSstandc betheiligten Arbeiter haben nun ihre Arbeit ohne jede Erklärung nieder gelegt, wie sie auch Forderungen irgend welcher Art an die EinzelwerkSverwaltungen nicht gestellt haben. Eine Minder zahl nur trat, wahrscheinlich auf Anrathen der Streikkom- misston hin, mit der E.klärung: „Ich melde mich ab zum Streik" in den Ausstand. In beiden Fällen ist aber der Arbeiter ohne Zweifel von seiner Arbeit „ohne Urlaub oder triftige Entschuldigung" weggeblieben, und falls er dies länger als einen Tag that, war der Arbeitgeber berechtigt, ihn auf Grund von § 80» Absatz 5 des Sächs. Berggesetzes zu ent lassen. (8 80 deS Sächs. Berggesetze» bestimmt u. A.: Vor Ablauf der Kontraktzett und ohne vorhergegangcne Kündigung kann der Vertrag selten» der Bergwerleb esitzer sofort aufge hoben werden, wenn der Arbeiter ohne Urlaub oder triftige Entschuldigung länger als einen Tag von der Arbeit weg- blcibt.") Aus die rechtlichen Folgen einer derartigen Ent lassung ist seitens des königl. B-rgamt» schon «ährend deS AuSstandeS durch öffentliche Anschläge hingewiesen worden; im großen Publikum scheint man sich aber kein rechte» Bild davon zu machen. 8 4? U Absatz 1 de» neuen LandeS- pensionSkassenstatut» besagt: »Derjenige Bergarbeiter, welcher wenigsten» fünf Jahre ununterbrochen Mitglied der Knapp- schaftspenstonSkasse gewesen, aber von dem Bergwerksbcsttzer entlassen ist, ohne daß gegen ihn einer der in 8 80 unter » Z ff-r 1 bis 11 des Allgemeinen Berggesetze» vom 16. Juni 1868 angegebenen Gründe vorliegt oder rc. rc., hat Anspruch auf Rückgewährung seiner von ihm zur KnappschaftSpensionS- kasse eingezahltcn Beiträge ohne Zinsen. Von dieser Bei- tragssumme sind die etwa ihm oder seiner Familie gewährten Unterstützungen in Abzug zu bringen, ebenso die von ihm seit 1. Januar 1891 zur Allgemeinen KnappschaftSpenstonS- kasse mit entrichteten Beiträge in der reichsgesetzlichen Höhe, wiche für die Versicherung im reichsgesetzlichen Umfange zmückbehalten werden müssen." Und in 8 10 desselben Statute» heißt cs weiter: „Den ausscheidenden Mitgliedern bleibt die Anwartschaft auf den Anspruch im reichsgesetzlichen Maße auch nach dem Ausscheiden aus der Kasse nach Maß gabe der Bestimmungen des JnvalidenveestcherungsgesetzeS «halten". Hieraus geht hervor, daß die Bergarbeiter, auch wenn sie auf Grund von 8 80s Absatz 5 deS Sächsischen Berggesetze» entlassen sind, bezüglich ihrer für die Alters- und Invalidenversicherung im reichsgesetzlichen Umfange aufge brachten Beiträge Rechte, insbesondere Pensionsansprüche über haupt nicht verlieren können; sie können vielmehr im Falle obiger Voraussetzung lediglich denjenigen Theil der Knapp- schafiSbeiträge einbüß-n, welcher auf Grund landesgesetzlicher Bestimmungen für die beim Bergbau von Alters her einge führte, in allen anderen Industrien noch nicht vorhandene Witiwen- und Waisenversicherung erhoben worden ist. Diese Summen verfallen natürlich zu Gunsten der LandeSknapp- schaftspensionSkasse und somit zu Gunsten ihrer Kameraden, nicht aber zu Gunsten der Werke. — Nach einer Verordnung deS Evangelischen LandeS- KonsistoriumS dürfen Gefäße mit den Ueberresten der durch Feuer bestatteten Leichen auf Gottesäckern beigesctzt werden, jedoch ohne Feierlichkeit und nur mit Genehmigung de» be theiligten KirchenvorstandeS. — Auf der lebhaft beschickten und ebenso besuchten 15. GeflügelauSstellung in Dippoldiswalde, welche am Sonntag Nachmittag mit der Verloosung ihren be friedigenden Abschluß fand, wurden u. a. folgende Aussteller mit Preisen bedacht. Den 2. Preis auf Hühner erhielten: H. Schiller, Hänichen, auf schwarze LangShan; M. Leuteritz, Reinholdshain, auf gelbe Italiener; E. Stirl, Reinholdshain, auf weiße dergl. Außerdem erhielten 3. Preise: H. Schiller, Hänichen, G. Irmer, SeifcrSdorf. Auf Tauben erhielt den 1. Preis: O. Rüger, NiederhäSlich, auf blaue egyptische Möschen und den 2. Preis derselbe auf blaue englische Kröpfer; H. Schiller, Hänichen, auf weiße deutsche Klöpfer; Ders. auf dergl.; P. Uhlmann, Ober naundorf, auf weiße Bagdetten; Ders. auf blau- Römer; Ders. auf der dergl. Außerdem erhielten 3. Preise: G. Irmer, SeiferSdorf und H. Schiller, Hänichen. — Am vergangenen Sonntag Nachmittag wurden im Contor der Thode'schen Papierfabrik zu Hainsberg durch Herrn Geh. Reg.-Rath Amtshauptmann Dr. Schmidt in Gegenwart des Herrn Direktor Schelziz nachgenannte 14 Arbeiter und Arbeiterinnen nach 30- und noch mehrjähriger Arbeitszeit in einfacher aber würdiger Weise mit dem trag baren Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit dekorirt: Kassen bote Edmund Müller aus HainSberg, Zimmermann Friedrich Hermann Winkler aus Groß spitz, Elsendreher Moritz Keil au« Hainsberg, Schlosser Emst Heinrich Schiffel aus Deuben, Arbeiter Friedrich Moritz Oelschlägel au» Deuben, Hofarbeitcr Maximillian Engelmann auS Somsdorf, Holländermüller Ernst Emil Schott- aus Hainsberg, Feuer mann Friedrich Wilhelm Zieschang auS Eckersdorf, Holländermüller Friedrich August WieSner aus SomSdorf, Dampfmaschinenwärter Carl Heinrich Zimmermann aus Coßmannsdorf, Arbeiterin Amalie Auguste Ulbrich geb. Büttner au» Potschappel, Arbeiterin Auguste Zimmer mann aus Eckersdorf, Arbeiterin Amalie Henriette Junold geb. Peschel aus Eckersdorf und Arbeiterin Johanne Christian- Schumann aus Deuben. Die Dekorirten wurden von Seiten ihrer Arbeitgeberin noch mit einem Geldgeschenk bedacht. — Der Veteranen-Verband Bez. Plauenscher Grund hielt am 11. März, am Gedenklage des Abmarsches der deutschen Truppen von Paris, eine Wandcrvcrsammlung m Restaurant »Konone" (Müller) in Potschappel ab, in welcher der Vorsitzende die Veteranen auf die Bedeutung deS Neunzehnten-JahrhundertS zurückführte, betonte, daß eS eines der bedeutendsten Jahrhunderte sei und den Deutschen einen geachteten Namen gebracht habe, das zwanzigste Jahr hundert möge die Deutschen zum mächtigsten Volke machen. Der hochselige^Kaiser Wilhelm der Große habe den Grundstein für die Veteranen im Jahre 1873 gelegt, sein Enkel, Kaiser Wilhelm der Zweite, habe den Bau weitergcführt zum Wohle der Veteranen. Und der Grundgedanke drs Veteranen ist: dem Bruder zu helfen, der auf dem Schlachtfelde mit unS die gleichen Gefahren theilte; denn Blut verbindet enger als sie Freundschafe, Gefahr fester als Freude und fühlen wir uns deshalb unauflöslich aneinander gefistelt. Ferner gedachte der Vorsitzende des ersten Schlachtentages der Sachsen. Am 18. August, 30 Jahre nach der Schlacht von St. Privat, werden Tausende in diesem Jahr- zur Denkmals-Enthüllung deS 3. Garde-Regiments zu Fuß dorthin wallfahrten; viele Veteranen werden sich darunter befinden, die das Herz dort hin zieht, wo sie unter dem Donner der Schlacht standen, kämpften, bluteten und in jenen blutgetränkten Fluren die Feuertaufe empfingen und manchen Waffenbruder aus Nimmer- wiedttschn lassen mußten. 30 Jahre zogen über unser Haupt dahin, aber noch immer ist die Erinnerung an diese furcht baren ruhmvollen Tage in uns lebendig, die Haare sind gc- bleicht und gelichtet, daS Antlitz gefurcht, die Haltung nicht mehr so straff wie damals, aber da» Herz ist da» frühere ge blieben, eS schlägt noch so warm wie früher, e» hängt noch im Geiste am Regiment, Bataillon, Compagnie usw., der wir angehörten. Der Redner legte da» Wort Kamerad ausein ander, wie, wann und wo es zu finden ist, und wa» ge schaffen worden ist von Seiten der Veteranen über ganz Deutschland. Mancher alter graubärtiger Veteran, der nicht nur einmal sein Vaterland verlassen und sich von Weib und Kinder trennen mußte, zerdrückte eine Thräne, wie der Vor sitzende mit einer gewissen Kaltblütigkeit und Ruhe seinen Vortrag hielt. Nach Schluß desselben wurde eine Wander- Versammlung am 2. Sonntag im Monat Mai für Groß dorfhain in Aussicht gestellt, welche von Seiten dort wohnender Veteranen gewünscht wird ; weiter wurde beschlossen, den Tag Sedan in das Auge zu fassen ber der nächsten Wanderversammlung, welcher Tag in diesem Jahre auf einen Sonntag nach 30 Jahren fällt. —b— — In einem auf Zschertnitz er Flur gelegenen Gebäude der Gostritz« Ziegelei-Anlage entstand am Montag Nachts 11 Uhr ein Brand, der während seines Verlaufs bi» gegen 1 Uhr durch einen großen Feuerschein weithin zu bemerken war. — Am Sonnabend Nachmittag gegen */, 3 Uhr vei- unglückte in der Nähe des Roßthaler GosthofeS ber Kutscher Döring deS FuhrwerksbefitzerS Geißler auS Naußlitz dadurch erheblich, daß der mit Sand beladene Wagen den Unglücklichen die steile Böschung herabdrückte, wobei er schwere Verletzungen an den Beinen davontrug. Der Bc« dauernSwerthe, Vater von 9 Kindern, wurde nach dem Luisen- hause gebracht. — Die BevölkerungSzahl von Dresden mit Albert stadt wurde vom städtischen Statistischen Amte für den 1- März auf 403 400 geschätzt. — Wegen Sittlichkeitsvergehens soll in DreSden-N. der Besitzer eine» großen WaarenhauseS in Haft genommen worden sein. Es wird ihm zum Vorwurf gemacht, daß er Verkäuferinnen gezwungen habe, wegen Verdacht», Waaren entwendet zu haben, sich vor ihm zu entkleiden rc. — Ein Liebesabenteuer, in dem eine junge Leip zigerin die Hauptrolle spielt, hat jetzt in der italienischen Stadt Casale Monferrato ein tragisches Ende gesunden. Die Heldin de» „Stückes" ist ein hübsches Mädchen von süns- undzwanzig Jahren. Sie hatte in Leipzig einen Italiener kennen gelernt, der an der Universität seinen Studien oblag DaS junge Mädchen glaubte den Schwüren deS Südländers und ließ sich bewegen, als derselbe nach beendeter Studienzeit in seine sonnige Heimath zuiückkehrte, ihm zu folgen. Aber „in deS Südens golddurchwirkt« Farbenpracht* wurde del Italiener seiner deutschen Geliebten bald überdrüssig und gab ihr ziemlich deutlich zu verstehen, daß sie ihm die g'ößtc Freude damit bereiten könne, wenn sie so schnell als möglich wieder die Nordseite der Alpen aufsuche. Hierzu bezeigte die Leipzigerin vorerst nicht die geringste Lust. Sie hoffte viel mehr immer noch, daS Herz deS ungetreuen Geliebten würde sich ihr wieder zuwenden. Am Sonntag, den 4. d. MtS., besuch Marg deutscl allein deS § schließ Nevol wundc N-fähr liche i Vorm lunger omteS leitunj oder e Werkst wocher Berlin 70 00 demok AuSsti auSge! AuSsic aus d ständij Verba fordert dessen sollen schiede Berlin die A- regeln eS, de lichen nassen gMdi Boden des ! Werder Kleine Ortsg Mäch , am E Tod. schäftt welche der V Döh^ angehl . Tagen des A zun hi Zulaß hrimgi abgrhc Vcssai dem ü eine § kam c stoße mit tz gehilfe sonrn und t an, d, dräng > er ein Wochc diener > dcm § Kcvne ungen
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