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Aus Nah uttd Fern. — In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Möbelfabrikanten Gustav Hermann Müller in Rabenau ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Ztvangsvergleiche sowie zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 13. März d. I., vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Tharandt anberaumt. — Sein 29. Stiftungsfest beging am Donnerstag der hiesige Gewerbeverein im Saale des Amtshofes, das eine zahlreiche Theilnehmerzahl herbeigelockt hatte. Den ersten Theil des Abends füllte eine einaktige Posse „Die Zerstreuten", welche von den Spielenden gut ausgeführt wurde, was um so mehr hervorzuhcben ist, da sämmtliche Mitwirkende Dilettanten der Schauspielkunst waren. Hieraus begann der namentlich von der jüngeren Damenwelt freudig begrüßte Ball, der sich eines flotten Zuspruchs erfreute. Zur Belebung des Festes trug ferner ein Cotillon bei, dem sich später ein Preistanzen anschloß und viel Heiterkeit hervorrief. Zu letzterem waren vier „werthvolle" Prämien vorgesehen und zwar eine Nähmaschine, Fruchtschale, Cigarren spitze sowie ein Ring, welche sich bei der Ueberrcichung an die vier besten Tänzer, als eine Nähnadel, Apfelschale, Spitze einer Cigarre und ein Hering entpuppten. Auch ein zoologisches Museum war ausgestellt und hatte eine rege Frequenz zu verzeichnen. Besonderer Dank gebührt noch dem Festausschuß, welcher sich um das Gelingen des Abends durch sein abwechselungsreiches Programm sehr verdient gemacht hat. — Der hiesige Männerlurnverein „V o r w ä r t s" hält nächsten Sonntag im Saale der „König Albert-Höhe" ein Kränzchen ab, wobei verschiedene Ueberraschungen ge boten werden sollen. Meim Koffriseur. Erzählung von Wilhelm Appelt. """"" tRachdruck »erböte».) Hierauf ergriff der Kaiser ein auf einem Tische liegen des Packet und tiefe Rührung klang aus seinen Worten, uls er sagte: „Ihnen ist nun Gerechtigkeit widerfahren, und eine versäumte Ehrenschuld ist getilgt. Aber das Kost barste, was ich Ihnen zu geben habe, ist dieses hier: ein Zeichen edelster Kindesliebe!" Fragend blickte der Hauptmann den Kaiser an, ohne den Sinn von dessen Rede zu verstehen. Dieser jedoch fuhr fort: „Ich befand mich gestern Vor mittag allein im Geschäfte des Hoffriseurs, den ich mit einem Auftrage weggesandt hatte, als ein junges Mädchen eintrat, um das eigene reiche Haar, das sie kurz vorher zu Hause sich abgeschnitten und für welches der Genannte ihr einst zwanzig Dukaten geboten hatte, zu verkaufen. Mich aus Scherz für den Geschäftsführer des Hoffriseurs ausgebend, erfuhr ich durch Fragen, daß das Mädchen sich des schönsten Schmuckes beraubt hatte, um den Vater vor Spott und Hohn zn bewahren! Dies Mädchen war die Tochter eines verdienten Offiziers, nnd das Geld für diese schönen blonden Haare, welche Sie hier sehen, war zur Anschaffung einer neuen Uniform für denselben bestimmt, damit er würdig zur Audienz bei seinem Kaiser erscheinen könne." Mit diesen Worten hielt Joseph II. das lange blonde Haar dem Hauptmann entgegen, welcher keinen Laut hervvr- bnngm konnte, sondern nur stumm die Haare ergriff und sie an die Lippen drückte, während Thränen in seine Augen traten und er endlich nur stammeln konnte: „Du mein liebes, gutes Mädchen! Deine schönen blonden Locken, Deinen reizendsten Schmuck hast Du für mich dahingegeben! O Majestät, verzeihen Sie einen« Vater — aber ich kann ja nicht anders, es ist zu viel für mein Herz!" Da faßte der Kaiser seine Hand und sprach: „Sie sind ein reicher Mann, Herr Major, denn Sie besitzen den kostbarsten Schatz iin Herzen ihres Kindes!" Während dieses Vorganges saß Augnste zu Hause im kleinen Stübchen, den Kopf immer noch mit dem verhüllenden Tuche umwunden. Alles Leid war aber aus ihrem Herzen geschwunden und nichts als nnnennbare Seligkeit erfüllte dasselbe. Immer auf's Neue zog sie ein Briefchen hervor, las es wieder «nid wieder und bedeckte es jedesmal mit Küssen. Kaum vor einer halben Stunde hatte sie es er halten und nur die wenigen, sie aber mit Glück erfüllenden Zeilen standen darin: „Ich bin soeben angekommen und sende Dir tansend Sonnabend, den 3. März 1900. — Die der Kohlenersparniß wegen seit dem 19. Febr. auf den Sächsischen Staatseisenbahnen eingeführten Ver kehrsbeschränkungen werden vom Sonnabend, den 3. März, ab wieder aufgehoben. Von diesem Tage ab wird der Personenzugsverkehr wieder unbeschränkt nach dem Fahrplane vom 1. Oktober dnrchgesührt. — Ein erheblicher Exzeß fand am Mittwoch Mittag in Spechtritz statt, wobei leider auch das Messer eine hervorragende Rolle gespielt hat. Die auf dein Gute des Herrn Müller daselbst seit einiger Zeit beschäftigten Zimmer leute Max Richter aus Seifersdorf und Bege aus Borlas geriethen wegen geringfügiger Ursache bei der Arbeit in Streit, wobei Ersterer dem Letztgenannten durch Messer stiche erhebliche Verletzungen beibrachte. — Die vorgenommenen Sammlungen zn Gunsten der verwundeten Krieger der Transvaalrepublik und des Oranjefreistaates ergaben in nachgenanntenGemeinden folgende erfrenliche Resultate: Börnchen b. Possendorf 36.—, Borlas 26.05, Großölsa 53.50, Höckendorf 80.—, Possendorf 85.50, Seifersdorf 69.—, Spechtritz 11.95, Wendischcarsdorf 52.40, Wilmsdorf 68.30 Mark. Die Gesammtsumme aus den Ortschaften der Amtshanptmannschaft Dippoldiswalde be trug 3020.35 Mark. — Ertrunken ist am Montag Nachmittag im Mühlgraben auf Dohnaer Flur das fünfjährige Söhnchen des dortigen Einwohners Klotz, das sich beiin Spiele zu nahe an das gefährliche Wasser herangewagt hatte. — Wegen vorsätzlicher Tödtung ihres Kindes ist die unverehelichte Helene Rudolph in Plauen i. V. vom Schwurgericht am Landgericht II zu Berlin zu 15 Jahren Zuchthaus und 10jährigem Ehrverlust vernrtheilt worden. — Ein großes Unglück hat sich am Mittwoch Abend in der Brauerei der Gebrüder Boß in Barmen zu getragen. Auf dem Hose der Brauerei war man damit Grüße. Dein Bild trug ich auf der Reise stets mit mir in meinem Herzen, nun ich aber «bieder hier angelangt bin, erglänzt dasselbe im helleren Lichte als je- Du gutes, hohes und edles Mädchen, von jetzt an fühle ich mich Deiner kauin würdig!" Sie wußte und verstand zwar nicht, was ihr Leopold mit dem Allen sagen wollte, das Eine aber fühlte und empfand sie, daß er sie noch liebe und wohl mehr als ehemals. Aber auch das glaubte sie nun fest, daß er sie ihrer kurzen Haare halber nicht weniger gern haben werde. Wie sie w mit geschlossenen Augen träumte, war es ihr auf einmal, als entferne eine Hand das Tuch von ihrem Kopfe und lege sich dann wie segnend auf ihr Haar. Bevor sie jedoch die Augen öffnen konnte, rief auch schon die Stimme ihres Vaters: „Auguste, geliebtes Kind, damit man Deines armen Vaters nicht mehr spotten könne, gabst Du Dein schönes blondes Haar dahin! Ich danke Dir für Deine Kindesliebe, die mich unendlich beglückt." Und später saß sie zu seinen Füßen, während er ihr von der Audienz beim Kaiser sprach und dann lächelnd schloß: „Weißt Du denn auch, Auguste, wem Du im Geschäfte des Hoffriseurs die Haare verkauft und all' Dein Leid geklagt hast? Es war ja der Kaiser selbst, Joseph II., der Gütige, den Du so oft zu sehen gewünscht hast." Erschrocken sprang sie auf, aber ehe sie noch zu ant worten vermochte, klopfte es an die Thür, und in derselben erschien ein stattlicher, reichgekleideter Mann «nit einem Blumensträuße in der Hand und hinter ihm eine ältliche Dame, gleichfalls im Prnnkgewande. Es war Herr Röhlen, der Vater Leopold's, nebst seiner Frau. Ehrerbietig verneigte er sich vor dein Offizier, der sich rasch erhoben hatte, verwundert auf den Besuch schauend, und ernst begann er: „Gewiß nehmen Sie es nicht übel auf, daß ich als Brautwerber hier erscheine und uin die Hand Ihrer Tochter für meinen Sohn Leopold anhalte. Die Herzen der jungen Leure haben sich gefunden, ich und ineine Frau geben mit tausend Freuden unseren Segen dazu, und gewiß werden auch Sie, Herr Major, dem Glücke der Kinder nicht eutgegentreten wollen, da diese Verbindung ja anch der Wunsch unseres guten Kaisers ist, wie Sie aus diesem Handbillete ersehen, das mir derselbe allergnädigst znkommen ließ." Mit diesen Worten überreichte er dein Major einen Brief, dann verneigte er sich auch vor Auguste, der vor freudigem Schreck fast die Kniee brachen, und gerührt sprach er: „Mein holdes Kind, Sie tragen einen hohen Schatz in sich, der mehr werth ist, als alle Kostbarkeiten dieser Erde! Was Sie für Ihren Vater gethan, wir haben es durch 13. Jahrgang. beschäftigt, ein 65 Hektoliter großes Faß auszupichen. Bei dieser gefahrvollen Arbeit explodirte das Faß, der vordere Boden flog mit großer Gewalt heraus uno tödtete den Theilhaber der Firma, August Boß, sowie den Braumeister Rob. Zeh. Zwei Arbeiter wurden schwer, einer leicht ver letzt. Boß wurde die obere Kopfhälfte bis zur Oberlippe weggeriffen. Dein Braumeister wurde der Kopf gespalten, der Tod trat bei Beiden sofort ein. In Folge des Luftdrucks wurden die Fenster in weiter Umgebung zertrümmert. — Der Pionirsoldat Unkelbach aus Lahnstein wurde in der Nacht zum Dienstag in Mainz im Streite von dem Arbeiter Hirth erstochen. Der Thäter wurde alsdann von dem Publikum überfallen und sterbend brachte man ihn ins Spital. — Eröffnung der Station für drahtlose Telegraphie auf der Insel Borkum. Als der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm der Große" am Dienstag Nachmittag auf seiner Reise nach New-Jork die Insel Borkum passirle, sandte derselbe folgendes Telegramm durch die Station für drahtlose Telegraphie auf Borkum an den „Norddeuschen Lloyd" 2 Uhr 7 Minuten Nach mittags: Passiren Borkum Leuchtschiff in Entfernung von i/s Meile. Marconi-Apparqte arbeiten tadellos. Die erste Verbindung wurde 35 Seemeilen von Borkum her gestellt. An Bord Alles wohl. Engelbert, Capitän. — Ein Ehepaar erfroren. In der Gegend von Sophienthal fand ein Landbriefträger voin Postamt Geyerswalde die Leichen eines Mannes und einer Frau, welche später als diejenigen der Eheleute Katolla aus Kirsteins dorf recognoscirt wurden. Die Bedauernswerthen waren nach Hohenstein zum Markte gegangen, wurden aber auf dem Rückwege vom Schneesturm überrascht und sanden so gemeinsam einen entsetzlichen Tod. unseren Kaiser heute erfahren. Ich und ineine Frau werden uns von ganzem Herzen glücklich schätzen, wenn Sie uns fortan Vater und Mutter nennen und uns so ehren und lieben, wie wir Sie fortan als unsere Tochter rechtschaffen ehren und lieben wollen. Zum Zeichen, daß Sie «nit meiner Werbung einverstanden sind, bitte ich Sie, diesen Blumen strauß von mir anzunehmen!" Da erfaßte Auguste die Hand des alten Herrn und führte sie tiefbewegt an ihre Lippen. Gleich darauf schloß auch die Mutter Leopold's sie in die Arme und unter Thränen lächelnd konnte sie nur überglücklich stammeln: „Du liebes, gutes Kind, ich danke Gott, daß mein Sohn eine solche Frau bekommt! Du armes Mädchen hast keine liebe Mutter mehr, an mir sollst Du sie wiederfinden!" Da wurde die Thür aufgerissen und mit einem Jubel rufe stürzte ein junger Mann ins Zimmer und schloß gleich darauf Auguste innig in die Arme. Er küßte ihren Mund und hob dann ihren des herrlichen Haarschmuckes beraubten Kopf empor, daß er voll in ihre Augen schauen konnte. „Auguste!" rief er, „als ich Dich verließ, da umwob Dein Haupt eine leuchtende Zier von blonden Locken; da mals warst Du in diesein Schmucke unbeschreiblich schön. Und nun, da Du ihn geopfert auf dem Mare-der Kindes liebe, bist Du noch schöner geworden. Größer selbst noch als meine Liebe, wenn dies möglich, ist meine Verehrung für Dich, Du gutes, theures Mädchen!" Und als dann die leuchtenden Strahlen der scheidenden Sonne in das kleine Stübchen fielen, übergossen sie mit verklärendem Purpurglanze ein glückerfülltes Brautpaar, das vor den Eltern kniete, um deren Segen zu empfangen. Ende. Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 4. März. Dom. Estomihi. Vorm. S Uhr Gottes dienst. Predigttext: I. Mos. 3, 1—6. Pfarrer sm. Pescheck. Geboren : Am 27. Februar dem Sattler und Tapezirer August Eduard Fehse hier eine Tochter. — Ain 26. Februar dein Möbel- polirer Paul Robert Barth hier eine tote Tochter. — Am 26. Febr. dem Glasmacher Max Oskar Glöckner in Obernaundorf ein Sohn. Getauft: Am 26. Februar Kurt Alfred Erler, Sohn des Möbelpolirers Paul Oswald Erler hier. Aufgeboten: Heinrich Max Schönberger, Kutscher in Dresden und Klara Ida Ulbricht in Obernaundors. — Otto Emil Pfeifer, Polirer hier und Alma Antonie Lorenz hier. — Otto Max Lempe, Fleischer in Borlas und Frida Franziska Gulde hier. Getraut: Am 25. Februar: Paul Otto Walther, Markthelfer in Potschappel und Amalie Bertha verw. Sparmann geb. Wagner in Obernaundors. — Franz Reinhold Roßberg, ansässiger Schmiede meister hier und Johanne Marie Zierold hier. Beerdigt: Am 1. Mürz die totgeborene Tochter des Möbel polirers Paul Robert Barth hier.