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Rabenauer Anzeiger : 06.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190002066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19000206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19000206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-02
- Tag 1900-02-06
-
Monat
1900-02
-
Jahr
1900
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Sächsisches. — Ueber die Namen geschiedener Ehefrauen be stimmt das neue Recht, daß auch eine geschiedene Frau den Familiennamen ihre« geschiedenen Mannes trägt. Die Frau kann aber auch den Namen wieder annehmen, den sie bis zu ihrer Verheirathung mit ihrem geschiedenen Mann' geführt hat, also ihren Mädchennamen oder, wenn ste früher schon einmal verheirathet gewesen war, den Namen, den sie infolge dieser Verheirathung erhalten hatte. Eine geborene Müller, die zunächst einen Herrn Schulze und nach dessen Tod einen Herrn Lehmann geheirathct hat und deren Ebe mit Lehmann geschieden worden ist, kann sich nach der Scheidung somi Lehwann, Müller oder Schulze nennen. Nur dann, wenn die Frau in dem Scheidungsurtheil als der allein schuldige Theil bezeichnet wird, hat sie nicht das Recht, den Namen wieder anzunehmen, den sie infolge einer früheren Ehe ge führt hat; in unserem Falle würde ste also den Namen Schulze nicht annehmen dürfen. In demselben Falle (wenn das SchetdungSmtheil die Frau für den allein schuldigen Theil erklärt) kann der geschiedene Mann der Frau verbieten, seinen Namen weiterznführen: verbietet es der Mann, so be kommt die F au ihren Mädchennamen wieder (in unserm Verspiel würde sie dann also wieder den Namen Müller führen müssen). Wie ste stch nennen will, hat die Frau bei dem Amtsgericht anzuzeigen, in dessen Bezirk ste wohnt; ebenso muß der Mann, der der Frau die Führung seines Namens verbieten will, das Verbot bei dem Amtsgerichte seines Wohnortes einreichen. Hierbei genügt aber nicht ein einsacheS Schreiben an das Amtsgericht, vielmehr muß der Mann oder die Frau die Unterschrift unter dem Schreiben vor einem Amtsgericht oder Notar anerkennen, sie können aber auch (und daS wird in den meisten Fällen daS bessere sein I) ihre Erklärungen bei dem Amtsgerichte zu Protokoll geben. — Transvaal hat der Lehrer zum Thema gewählt — Und viel von den Boeren den Schülern erzählt. — „Nun, Kinder/ so sagt er in seiner stets milden — Und freund lichen Weise, „vermögt ihr zu bilden — Mir einen Satz (Alle spitzen das Ohr), — In dem auch das Wörtchen „Colenso* kommt vor?* — Rasch hebt da der Letzte der Klasse die Hand. — „Du kannst eS? Ei, steh' doch, da bin ich gespannt.* — Und freudig erregt ruft der kleine HanS Meier: — „In Großenhain fin jetzt de Eolen so therer I* — Wann beginnt in Sachsen der Lenz? Diese Frage beantwortet Prof. Dr. Drude in Dresden folgendermaßen: Die Grenze der FrühlingSeinzugeS oder Beginnes der Vege- tationsdauer in den drei Zonen Sachsen» schwankt in der ersten Zone zwischen L8. April und 9. Mai, in der zweiten zwischen 10. und 17. Mai, in der dritten zwischen 18. und 25. Mai, also in nicht ganz einem Monat durchläuft der Frühling das Land Sachsen. Als Mittelwerthe dcS Frühlings einzuges sind festgestellt in der ersten Zone für Pirna der 28. April, für Leipzig der 29. April, für Dresden der 30. April, für Wermsdorf der 2. Mai, für Döbeln der 3. Mai, für Löbau der 6. Mai, für Chemnitz der 7. Mai, für Plauen der 7. Mai, für Geringswalde der ö. Mai; in der zweiten Zone für Ebersbach der 10. Mai, fürGrillen- burg der 11. Mai, für HinterhcrmSdorf der 12. Mai, für Annakerg der 13. Moi, für Freiberg der 13. Mai, und in der dri t n Zone für Brunndöbra der 19. Mai, für Ober- w eienthol der 22. Moi, für Reitzenhain der 22. Mai, für Johanngeorgenstadt der 23. Mai. Im Vergleich mit d n am günstigsten gel genen Gegenden Deutschlands (Rhein, Neckar, Main) tritt der F ühlmgSeinzug bei uns 10, im hohen Eizgebirgc 35 Tage später ein. — Am Freitag wurde in Deuben ein 26 jähriger Glasergehilse verhaftet, welcher sich eines SittlichkeitSverbrechenS an einem 13 jährigen Mädchen schuldig gemacht hat. — Am Donnerstag Abend, in der 6. Stunde, brachte man in Potschappel einen gefährlichen Menschen in Gewahrsam. Er wollte seine Frau und seine 15 jährige Tochter erschießen. Durch Einschreiten mehrerer Personen wurde er an seinem Vorhaben gehindert. Den Revolver hatte er auf dem Wege in der Dunkelheit weggeworfen, jedoch wurde derselbe von einem jungen Mann aufgehoben und der Polizei übergeben. Ueber den Grund zu der That ist nichts bekannt geworden. — Vor einigen Tagen steckte die zweijährige Tochter des Hausbesitzers K. in Cunnersdorf eine Bohne in die Nast. Vergeblich bemühte sich die Mutter, die Bohne aus der Nase wieder herauszubringen. ES mußte der Arzt in Anspruch genommen werden, welchem eS unter Schwierig keiten gelang, die Bohne; welche durch die Feuchtigkeit der Nase schon sehr angequollen war, aus derselben wieder zu entfernen. — Wir haben vor einiger Zeit über einen Streit der Aerzte Dresdens mit der Krankenkasse der StaatSbahn- verwoltung berichtet, der leider trotz thatkräftiger Intervention der Verwaltungsvertreter eine recht unliebsame Ausdehnung angenommen hatte. Die Kcankenkassenärzte Dresdens forderten für eine ärztliche Besprechung und Untersuchung in der Sprechstunde 1 Mk. für das Krankenkasimmitglied, während bisher die Kaste nur 75 Pf. gewährte. Die Aerzte glaubten, bei solch minimaler Bezahlung nicht standesgemäß honorirt zu werden und wurden in ihrer Forderung unterstützt von dem ärztlichen BeziikSoerein in Dresden, der die Führung der Angelegenheit in die Hand genommen hatte. Bei der letzten Borstandssitzung, welche unter Hinzuziehung einiger Aerzte statlsand, scheiterten alle Vergleichs- und EinigungS- versuche, die Vertreter der Kastenmitglieder lehnten die Forderung der Aerzte ab. Nunmehr gelangte die Sache zur Entscheidung an die Kreishauptmannschaft in Dresden und diese Entscheidung ist nun eingctroffen. Die Aerzte der StaatSbahn-BetriebSkrankenkaste sind abgewiesm worden. Die Entscheidung stützt sich im wesentlichen auf eine frühere Mmrsterial-AuSlastung, zufolge deren Kassenärzte nicht ohne weiteres mit der Krankenkasse abgeschlossene Verträge lösen können. Außerdem spricht die Kreishauptmannschaft dem ärztlichen Bezirksverein daS Recht ab, daS Honorar fcst- rustcllm und sagt, daß sür einen Besuch in der Sprechstunde 75 Pf. Honorar eine vollkommen standesgemäße Bezahlung sei. Damit ist die Angelegenheit für die BetriebS-Krankenkafft erledigt, ob sie das für die Aerzte sein wird, bleibt der Zukunft Vorbehalten. — Welch' gute» braves Herz oft unterm rauhen Kittel schlägt, davon legte in vergangener Woche die That einer ländlichen Schönen aus der Großenhainer Pflege rührendes Zeugniß ab. Der Schatz dec Maid hatte den friedlichen Beruf deS Landmannes mit dem Kriegshandwerk oertauscht und trug nun mit Stolz des Königs Rock in Pirna zur Schau, da er zum dortigen Feldartillerie-Regiment aus gehoben war. Nachdem nun das erste schwere Vierteljahr mit seinem anstrengenden Dcill vorüber war und den Re kruten etwas freiere Bewegung gestattet ist, da stieg mit Macht in des jungen Kriegers Gedächtniß die Erinnerung an die in der H'imath zurückgelastene Geliebte auf, die ebenfalls schon längst nur mit Mühe ihrer Sehnsucht nach ihm Einhalt g biet n konnte. So wurde denn die Reichspost in Nahrung gesetzt und ein Briefchen flog hin nach Großenhain zu, ein anderes wieder nach Pirna und daS Wiedersehen war beschlossene Sache, die denn auch an einem der letzten Sonntage zur Ausführung gelangte. Für den wackeren Kanonier gestaltete stch aber dieser Tag zu einem Doppelfeste infolge einer freudigen Neberraschung. Marie, oder wie die gute brave Seele hieß, hatte eS sich in richtiger Erkenntniß der That- sache, daß die Menu-Karte der Garnisonküchc weniger Rück sicht auf die Reichhaltigkeit der Speisen - Auswahl, als viel mehr auf die Menge der gebotenen Genüsse nimmt, nicht versagen können, neben ihrem eigenen Herzen auch noch ihrem Schatz da» sicher lang entbehrte Leibgericht zu überbringen. So hatte sie denn eine tüchtige Schüssel — Mohnklöße zubereitet und dieselbe dann, fein säuberlich in ein Taschen tuch eingeschlagen, als Extrapräsent mitgebracht. Was schadete eS, daß die Sauce über den Rand der Schüssel floß und langsam durch das Tuch sickerte, ihr daS schöne Kleid be netzend ; sie zeigte nur Augen für ihren Schatz, der ihr diese zarte Aufmerksamkeit mit einem kräftigen Schmatz über daS ganze G-sicht zärtlich lohnte. — Ein nettes LiebeSpärchen, welches schon seit mehreren Monaten außer Wohnung und Arbeit war, wurde in Niedermeisain einem Schuppen, wo stch dasselbe häuslich eingenistet hatte, in Heu gebettet liegend angetroffen. DaS Pärchen, welches sein Heim schon seit Wochen daselbst auf geschlagen hat, soll im höchsten Grade mit Ungeziefer behaftet gewesen sein. Außerdem wird die Frau, welche seit Jahren von ihrem Ehemanne getrennt lebt, seit Monaten im „Königl. Sachs. Gend.-Blatt* wegen Betrugs gesucht. Beide wurden in sicheres Winterquartier gebracht. — Einem Unglücksfalle fil in Rochlitz der 45 Jahre alte Schlosser und Techniker Karl Hesse auS Weimar rum Opfer. Derselbe kam nachts auf dem Heimwege auf Söm- ziger Flur vom Wege ab und stürzte oberhalb deS Steudtener Strudels in die gegenwärtig hoch angeschwollene Mulve, in welcher er seinen Tod fand. Seine Hilferufe waren zwar von Bahnarbeitern gehört worden, die Leute waren aber bei der sta ken Finsterniß und in Anbetracht der reißenden Strömung der Mulde an dieser Stelle nicht in der Lage, Hilfe zu leisten. Die Leiche deS Verunglückten wurde ain anderen Morgen auS dem Wasser gezogen. — Der 21 Jahre alte Barbicrgehilfe Alsr d Wolf, öc- schäftigt bei dem Bardier Alfred Jahn an der Johannisstrahe inWcrda »und der 23jähr.Müllerbucsche Fritz Gebert, bis vor Kurzem beschäftigt in der Giünmühle in Werdau, begaben stch Donnerstag Nachmittag in der 2. Stunde in die Kammer deS ersteren, zogen ihre guten Kleider, sowie reine Wäsche an und legten sich gemeinsam in das Bett. Bald darauf krachten zwei Schüsse. Als sich der Principal deS W., sowie andere Hausbewohner in besten Kammer begeben hatten, war bei beiden Selbstmördern das Leben schon entflohen, Während stch Gebert mit einem Tcsching in die linke Schläfe ge schossen hatte, that W. Kas gleiche mit einem Revolver Die Leichen wurden alsbald, nachdem der hinzugecufene Arzt den eingetretenen Tod constatirt und die Polizei von den Selbst morden in Kenntniß gesetzt worden war, nach der Todtenhalle überführt. Was die Beiden zu diesem höchst bedauerlichen Schritte veranlaßt hat, darüber herrschen zur Zeit nur Ver muthungen. Bei dem einen nimmt man Schwermuih und bei dem anderen ein Liebesverhältniß an, welches von anderer Seite zu verhindern versucht wurde. Vor ihrem Tode haben dieselben noch einige Abschiedsbriese an Verwandte geschrieben, einige Schanklokale besucht und auch in den Lokalblättern ihren Freunden und Bekannten ein „herzliches Lebewohl* zugerufen. Auf ihren Koffern haben sie noch die Worte ge schrieben: „Wir wollen auch im Tode vereint sein.* Seit Dienstag, wo beide sich noch am Abend an dem Balle eines Vereins betheiligten, haben dieselben nicht mehr gearbeitet. Beide galten als tüchtige Menschen und waren auch bei ihren Bekannten beliebt. Sie waren seit 2 bis 3 Jahren in Werdau beschäftigt. Anscheinend ist Wolf die bewegende Kraft zur That gewesen. Gebert war mit einem auswärtigen Mädchen verlobt, soll aber auch nach dem Besitz eines Werdauer Mädchens gestrebt haben, mit dem bisher Wolf intim verkehrt hat. Auch haben anscheinend bei beiden jungen Männern gesundheitliche Gründe mitgesprochen. Die den Beiden anvertrauten Vereinskasten befinden sich in Ordnung. Wolf hatte zunächst auf Gebert mit besten Taching, das er heimlich ins HauS zu schaffen gewußt, einen Schuß abgegeben, da dieser aber nicht tödtlich war, erst den Echwerverwundeten und dann stch selbst mit seinem Revolver in die Schläfen geschossen. — In Lengenfeld lebt, wie ein Reichenbacher Blatt mittheilt, eine Verwandte deS „Ohm Krüger*, deS wackeren Boerenprästdenten: eS sei dies die Gattin des Kirchen- RechnungSsührerS Morgner. DeS letzteren Schwiegermutter, die in Ohrdruff in Thüringen lebt, hat erklärt, daß „Ohm Krüger* als ganz junger Mensch ausgewandert und längere Zeit verschollen geblieben sei; im vorigen Jahre habe er auf die Benachrichtigung vom Tode eines Verwandten in Ohr- cruff zurückgeschrieben und stch aufs liebevollste nach dem Ergehen der übrigen noch lebenden Verwandten erkundigt. Der Bestätigung scheinen uns die Angaben des Reichenbacher Blattes allerdings dringend zu bedürfen. Denn bekanntlich ist „Ohm Paul* am 10. Oktober 1825 im Distrikt ColeS- berg in der Kapkolonie geboren, auch war er zeitlebens nie« mals „verschollen*. AuSgewandert ist er allerdings einige Male, und zwar immer deshalb, weil er die allzu nahe Nachbarschaft der Engländer nicht zu ertragen gewillt war. — Bohrversuche in Böhmisch - Schmiedeberg unweit Annaberg find bisher zwar nicht ergebniß'oS verlaufen; denn man ist auf ein Kohlenflötz von einem halben Meter Mächtigkeit gestoßen. Dies ist jedoch zu unbedeutend, um den Anbau rentabel erscheinen zu lasten. Die Bohroersuche werden an anderen Stellen eifrig fortgesetzt. — Am Donnerstag nachmittag hat stch in Glauchau ein Sclbstmord zugetragen. Der unverheirathete Wcbergeselle Dietzsch, 54 Jahre alt, öffnete stch in seiner Schlafkammer mit einem Rasstermester die Adern an der Oberfläche der Füße und erhängte sich darauf. Der Grund zu der traurigen That ist unbekannt. — Als ein „moderner* Konkurs kann derjenige der Firma Kunze und Rößger in Leipzig bezeichnet werdqn, durch welche ein Mode- und Schnittwaarengeschäft betrieben wurde — 24 796 Mark Aktiven stehen 238 000 Mark Passiven gegenüber! — In Leipzig versuchte Sonnabend Vormittag eine 20 Jahre alte Kindergärtnerin auS Cotta ihrem Leben durch einen Revsiverschuß in die linke Seite ein Ende zu machen. Sic erreichte jedoch ihre Abficht nicht und wurde schwer ver letzt nach dem Krankenhause gebracht. Liebeskummer ist da- Motiv zu der verzweifelten That. Tages-Ereignisse. — Wie wir seiner Zeit berichteten, sind in Natal zwei deutsche Missionare von den englischen Militärbehörden verhaftet worden, weil ste den Boeren bei deren erstem Vor stoß gegen den Mooi-Fluß Vorschub geleistet haben sollten. Nunmehr wird gemeldet, daß die beiden Herren, die deutschen Reichsangehörigen HarmS und Struck, auf Ehrenwort nach Durban entlasten worden sind. — Eine Ehefrau, die sich zum zweiten Male von ihrem Manne scheiden läßt, dürfte nicht zu den alltäglichen Vor kommnissen zu zählen sein. Der Fall hat sich inNcustadt a. d. Haardt bei einem älteren Ehepaar ereignet. Die beiden haben sich vor etwa 25 Jahren das erste Mal geheirathet und ist ein einziger Sobn dieser Ehe entsprossen, welcher jetzt etwa 23 Jahre zählt. Nach längerem Zusammenleben bei guten Erfolgen in ihrem Geschäft ließ sich die Frau von ihrem etwas flatterhaften Monn scheiden, der dann über daS große Wasser'auswanderte. Etliche Jahre später kehrte der Mann dann wieder aus Amerika zurück und alsbald ent flammte er in neuer Lieb: zu der einstigen Gattin. DaS Lieb:soerhältniß führte zum zweiten Male zur Verheirathung. Ader auch diese Ehe war nicht von Dauer, deyn unlängst wurde auf Betreiben der Frau die Scheidung zum zweiten Male vom Landgericht ausgesprochen. Beide sind noch rüstig, und eS ist nicht ausgeschlossen, meint der vielleicht doch etwas zu optimistisch veranlagte Berichterstatter, daß sie eS auch noch zum dritten Mal- mit einander probiren. — „Der starke Emil", wie der nunmehr in Hamburg verstorbene Nauckc al» junger Bursche bei der Artillerie von seinen Kameraden genannt wurde, hat einmal einen ganzen Salon entleert. Es war im Manöver. Die Artillerie lag in einem kleinen Fl-ckm in Mecklenburg und vergnügte sich an einem Sonntage auf dem Tanzsalon. Die schmucken Burschen gefielen sehr, zum Aerger der jungen Bauern, den drallen Mädchen so gut, daß diese ihre Begleiter stehen ließen und mit den Soldaten tanzten. Die Schönen waren den Ermahnungen ihrer engeren Landsleute nicht zugänglich, ste sagten diesen gerade heraus, daß ste lieber mit den Soldaten walzen wollten. Darob großer KriegSrath der Bauern, die nach einiger Zeit in geschlossener Colonne an rückten, um die Soldaten zu vertreiben. ES kam zu einer großen Schlägerei, bei der die Artilleristen infolge ihrer Minderheit bald in große Bedrängniß kamen. Schon waren ste bis an die Thür gedrängt, als Naucke erschien. Er brach stch Bahn, pflanzte stch mitten im Saal aus und rief seinen Kameraden zu, sich an die Thür zu stellen, um mit ihm Fangball zu spielen. Und dann ergriff er einen der Bauern burschen nach dem andern und warf sic seinen Kameraden zu, die dann nichts Eiligeres zu thun hatten, als die Eifer süchtigen an die frische Luft zu befördern. Dann nahm das Tanzvergnügen seinen ungestörten Fortgang. Später nahm NauckeS Körperumfang einen so erheblichen Grad an, daß er sowohl von den Reserve- als auch von den Landwehrübungen befreit war. Naucke war ein guter Soloat und bedauerte, wenn es später zur Uebung ging, lebhaft, nicht mehr dabei sein zu können. Als in Hamburg die Ccntenarseier statt fand, machte er den großen Umzug durch die Straßen mit, auf einer großen, allegorisch dargcstellten Kanone saß dec schwerste Mann Hamburgs in Artillerie-Uniform. In Bcrlin weilte Naucke nicht gerne, dort war ihm daS Publikum zu aufdringlich; ging oder fuhr er durch die Straßen, so hatte er stets ein großes Gefolge hinter sich und im Theater con- centrirte sich das Hauptinteresse auf Naucke. Das Unan genehmste war ihm aber, daß die kleinen Burschen immer vor ihm herliefen und fortgesetzt riefen : „Achtung Dampfwalze!* — Aus dem nahen Röhmcrland ist die Nachricht, daß der große Dergarbeiterstreik seinem Ende nahe sei, noch immer nicht eingetroffen. Die Lage wird von Tag zu Tag kritischer, die Folgen machen sich bereits im ganzen Deutschen Reiche bemerkbar, wo thcilweise schon ein empfindlicher Kohlen mangel herrscht. Der Ausstand zeigt, daß auf socialpolittschem Gebiet i für die hältnisse: namentli gerade z in Oestr greift ur ständniß Gruben! eignet ui schrieben reise vor liche Sc! dichtesten über dei Gewehr der Plü: Hofe ist alle Zu Nürschar breit kei Kolonien Tage au Bezirk 3 Ruhe v gegen di stiegen. Beschwer der 23 j des Morl Geliebte gekauften ein frisch mit Arse Mädchen verdiente, vielfältig brachten abermals am linke: ihr die ( Abschieds und alle eine« ehr glaubten infolge d ist das ( das Stä der Kon Wochen Eicheln : kiese „Ni Behörden erst die l lenken d große N, land i afrikanift hat Ruß durch B russische ! liche kriti mit Frar nachzusuc Rußland augenblil Außerden eine frei Oardanel oeswegen Weg zu klufsehcn. l. Janu ;ugesandi rfänger: mruhigl narke trc kctS in !>em s ü! reuen A »er ganz Krieg* L md mas and nic ninister chwerster eine per >aS kürz RedenSai zeben std :inks Kr England! istischer o gut v st ein a »er teleg llachrichi Operativ Einige Z »Mem T 8lauben
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