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Mger und Aeituug für Seifersdorf Dienstag, den 19. Juli 1898. Nummer 83 11. Jahrgang als' Er, fragen, nutzer Dir, von anschen. i! Freude» Ivie sein,' eie yatte den Schlüssel in der Tasche und öffnete be- Tss, / Eintritt nehmen, um noch rechtzeitig Ach, das if Martha? daß im Erscheint Dienstag, Donnerstag n, Sonnabend, Abonnementspreis einschließlich der illustrirten Beilagen „Gute Geister" n, „Zeitbilder" sowie des illustr. Witzblattes „Seifenblasen" 1,50 Mk. EmpsiudUNgM Georg M nattag eigenM aber er war W wiederstehen, Uebrigen kannst Du doch reckt Wohl zufrieden sein Annehmlichkeiten, die unsere Gesellschaft dein Besitzers! bedeutenden Vermögens auch mme alle weiteren persönlich? Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf,, für auswärtige Inserenten 15 Pf. Tabellarische Inserate werben doppelt berechnet. Annahme von Anzeigen sirr alle Zeitungen. Grosz- und KteirlöLsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Börlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Pnblikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. die PolssiH und seine f' ausflug nach der Steinbrnchhöhe bei Dippoldiswalde zu dem Turngenossen Herrmann und zwar bei einem sonnigen Wetter, wie es dies Jahr leider zu Ausnahmen zählt. Gar bald war das Reiseziel erreicht, wo die Wan derer von dem überraschten Wirth freudig empfangen wurden, Bei einem guten Trunk und frugalem Imbiß sowie unter verschiedenen freundlichen Ansprachen verstrich die Zeit pfeilschnell, so daß bei heranrückender Mitternachts stunde die Theilnehmer sich nur schwer zum Aufbruch zu entschließen vermochten, um bei klarem gestirnten Himmel, der durch die Baumwipsel des Waldes den Weg deutlich kennzeichnete, die heimathlichen Fluren wieder zu erreichen. — Trotz des unaufhörlichen Regens der letzten Tage, welcher das Ausreisen des Getreides ungemein verzögert hat, ist in verschiedenen Gegenden dennnoch die Vollreife des Roggens cingetreten. So hat z, B. im Elbthal der Schnitt begonnen nnd der Puppen symetrisch geordnete Reihen geben der Flur das bekannte anheimelnde Ansehen. Der Wind fegt also schon über kahle Felder. Nur noch wenige Tage Sonnenschein und auch in nuferer Gegend wird auf bevorzugten Stellen das Getreide der Sense zum Opfer fallen. Möge nur die Witterung der Ernte sich günstig zeigen, damit der Segen der Fluren ungefährdet geborgen werden kann. — Vergiftung durch K a r t of fe I k ei me. In Klengel bei Frohburg ist der Sohn des daselbst stationirten Gendarmen Schnabel vor einigen Tagen an Vergistungs- erfcheinungen erkrankt, welchen er trotz ärztlicher Bemüh ungen. erlegen ist. Der im vierten Jahre ftMnde KMD — Die einzige TochterNwe" in Flöh a wurde geisteslra/t und mußte anstatt untergcbracbt wnre^Ano Gram hm« die Mutter der Bedauernswekyen schwer h nüch schon beinahe abgefunden mit der Erkenntniß, das Glück und für die Starken und Muthigen sei." „Das Glück der Liebe — meinst Du? Denn ht"wc'^ ^ne Ver-lzugchen; auf ihrem Schreibtisch?ag ja auch ein angefanger - >» „ Bries. Bei ihrer peinlichen Ordnungsliebe würde sie ihn das; sic G> o.n '-k HMD var lauter „Das ist Ich habe es etwas Novelle von Gerd Harmstors. lRachdcuck mrbiwn) „Welche Vermuthung! — Aber ich bin so stark be schäftigt. Und dann —" „Es giebt also doch noch einen anderen Grund?" Die Klage klang fast bestürzt- Der Rechtsanwalt aber, der jetzt beharrlich nach der anderen Seite der Straße hinübersah, sagte leichthin: „Und dann, mein lieber Georg, hatte es während dieser drei Wochen auch keines wegs den Anschau, als ob ich von Dir oder Vvn Deiner Gattin besonders schmerzlich vermißt worden wäre. Die schmalen Wangen des Anderen färbten sich in plötzlicher Verlegenheit wie die eines Mädchens. „Vergieb! Du hast Recht,: ich hätte mich viel früher nach der Ursache Deines auffälligen Ternblw^ns erkundigen macr-.- ich w'<l '.ächt erst vcr,uchen, eine "ent schuldigende Ausrede dafür zu ersinnen. Unter Männern, die seil ihrer Knabenzeit Freunde gewesen sind, wäre das" schlecht am Platze. Ich habe für die Unterlassung wirk lich keine andere Entschuldigung, als mein Glück." „Sie ist vollkommen ausreichend, wie ich Dir zu Deiner Beruhigung versichern kann. Und sie gilt ver- muthlich auch für Deine Frau?" Wenn etwas von Ironie oder von Bäterkeit in dieser Antwort gewesen war, so hatte es der Freund des Rechts anwalts doch jedenfalls überhört, denn mit einer Wä me, die unverkennbar ans seinem innersten Herzen strömte, gab er zurück: „Ich hoffe es, Rudolph! Ja, ich bin wirklich vermessen genng, fest daran zu glauben. Du weißt besser, als irgeuo ein Mensch auf Erden, wie wenig ich darauf gerechnet hatte, daß mir jemals so viel Seligkeit zu Theil werden könnte —" „Ja, ich weiß, daß Du Dir immer darin gefielst, Dich für einen Ausgestoßenen, für eine Art von Paria zu halten, obwohl Du in Wahrheit herzlich wenig Ur sache dazu hattest." „Nuu, ein klein wenig Ursache hatte ich vielleicht doch. Ich war so unbedeutend neben Euch Anderen, die ihr mit euren starken Gliedern und euren glänzenden Fähigkeiten getrost den höchsten Zielen zustreben durstet. Mit meiner schwächlichen Gesundheit, meiner Schüchternheit und meinem Durchschnittsverstande kam ich mir in eurem Kreise immer so klein und überflüssig vor. Und ich hatte um diese Zeit nicht erwarten konnte, durch seinen' zu überraschen. Es schien ihn in der That Nie- iinand gehört zu haben, und auf den Fußspitzen scblicb er ^Mferedet haben. Idurch das Wohnzimmer bis an den Vorhang, hinter dem 1 " mN geworden! sich ihr trauliches Zimmer befand. Ein paar Sekunden lang lauschte er; aber drinnen war Alles still, und nun MO bergieblZschlug er vorsichtig den schweren, seidenen Thürvorhang ' einen Wagen lauseinander. Ein einziger Blick überzeugte ihn, daß das ".u gelangen." Gemach leer war, und das ihm irgend ein ärgerlicher Zn- uicht war?" „Ja, Rudolph! Sage mir doch ganz ehrlich: hall Du selber es denn für möglich gehalten, daß Mcntya Atts Nah mld Fern. — Die große» Ferien sind da! Durch alle Lande, wo die Schulbank von den „Herren Eltern" als ein unentbehrliches Möbel angesehen wiro, hallt ein Jubel ruf der junge» Welt, die ja mcisteutheils i» Bezug auf die Unentbehrlichkeit des genannten Möbels gegenlheiliger Ansicht zu sein pflegt. Nun aber tritt ein völliger Aus gleich in diesen gegensätzlichen Anschauungen ein, denn die Nützlichkeit der Schulferien bestreitet Niemand. Auf drei Wochen schließen sich die Pforten der Schulhäuser. Auf drei Wochen stellt „des Dienstes ewig gleichgestellte Uhr" ihre Thätigkeit ein. Die Ferien geben der Entwicklung der Jugend weiteren Spielraum in körperlicher und geistiger Hinsicht. Die Schuldiscivliu engte den freien Willen ei» nnd im Hause that es wieder die Erziehung; hier und dort heißt das drilte Wort: „Das darfst Du nicht!" In den Ferien sind die Schranken der Belhätigung des freien Willens wesentlich erweitert; der junge Mensch wird der Natur näher gebracht. Im Freien sich tummel», ist nu» die Loosuug sür die kommende» Woche». A»f de» Wau- denmge» durch Wald uud Flur lernt es sich besser Geo graphie als auf der Landkarte, besser Botanik als in der dumpfige» Schulstube. Als hätte der Wettergott »ur daraus gewartet, steckt er jetzt seine freundlichste» Seite» heraus und läßt die Sonne aus allen Löchern scheinen. Hvffcut- -^h folgen den beiden sonnigen Tage» »och eine lauge Reihe ebensolcher, auf das all die Tausende, welche in diese» Tage» biuausziehen i» die freie schöne um Er- yolmig und Stäriung z» suchest? — Wer da behaupten wollte, dDMni dem laufenden Sommer ei» angenehmes Reisewetter voi herrscht, würde der Thatsache geradezu in's Gesicht schlagen. Trotzdem unter nahm der Turnverei » I am 16. d. M. einen Abend es ist trotzt Hw dumme gewes^der^.sQ^ Be^ küh w' über untröstlich geworden, legte der schwerinüMge VaÄD in der Sonnabend Nacht Hand an sich, indem er sich in seiner Wvhmmg erhängte. — Die Frau eines Kistenmachers in Hamburg wurde unter dem Verdachte der Engelmacherei verhaftet. Von 33 Kostkindern, die sie in Pflege hatte, sind 26 ge storben. — Zwei Knaben ertrunken. Beim Schaukeln auf Brettern stürzten in Weiderich bei Duisburg zwei Knaben im Alter vvn 12 und 13 Jahren in eine» Teich und ertränke». — Eine hervorragende Marschleistung haben die 1. und 2. Compagnie des in Glatz in Garnison liegen-' den Füsilier-Rrgiments zu verzcicbnen. marschirteu am Sonnabend, Vorm. 4 Uhr 30 Min. nach dem Hcuschener Gebirge und legten de» etwa 30 Kilometer betragenden Weg nach Carlsberg trotz fast fortwährender Steigung in nur 5 Stunden zurück. Nachdem die Truppe abgekocht uns kurze Zeit gerastet hatte, wurde von ihr um 12 Uhr Mittags die Hcuscheuer selbst auf der aus 665 Stufen bestehenden Treppe bestiegen und besichtigt. Um 4 Uhr Nachmittags traten daraus die Compagnien vvn Carlsbei» den Rückmarsch nach Glatz wieder an und trafen kurz nach 9 Uhr abends wohl und munter in ihren Casernen em. Der »veite Weg nach Glatz wurde auch diesmal wieder von den Mannschaften in etwas mehr als 5 Stunden einschließ lich einer halbstündigen Pause zurückgclegt Umfaiigreicbe U »t c r s ch l ei t e und »ach mm Georg lächelte glückselig bei dieser V n , trat vollends an den Schreibtisch „ . . , „ .— nur -i-: /zeugen, ob die Tinte an der Spitze Du weißt sehr gut, wie mrgmeH ihr de, MesclM ll" l hingewoi jenen Federhalters schon chM „Hat sie Dir das gesagt,"' . /streifte sein Blick absichtslos daS^. . Georg wurde wieder ein wenig >c 's'chkauf dem »ichi mit die'en Worten. Aber ich 'sw ^W^/^JJ,GmnGchnst Marcha's dafür emstehen. Kenne ich sie / "' les, den sie da Noch ehe sie die Lippcu geöffnet bat, Wz ist), o d,.» Datum zeigte. D"' Msschür, denn es war seine Absicht, Martha Mit 1"" kioso Oeiii „^,4 —4-.. S. . . Verdienste so bereitwillig gewährt." l „Vielleicht war es meine Schuld, d iß ich von Annehmlichkeiten eigentlich niemals etwas empfunden habe, - 1/ Meine Vorstellung vom Glück mochte eben eine ganz be- " sondere, überschwengliche midthcrichte sein." „Jetzt aber ist sie trotzdem zur Wirklichkeit geworden, jemals mein Weib werden könne?" . Vollmer lachte kurz aus. „Eine Gewissensfrage, luver Georg! Und eine recht überflüssige, wie mich dünn- sie es geworden ist, was kaim Dir jetzt »och daraH^' /""r ch, zu erfahren, ob Andere dadurch ü' nascht wu/wg er / ""che» „Ich würde selbstverstäad^^ bea^ lraaeu. anker Dir. Vv» 'N daw„/> " bist „Und Du lüft uns uivi^^lv^ „Neill!" /fall seine schöne üeberraschling verdorben hatte. Aber es Der Rechtsanwalt schien eck I' o^lck „aehzi,denken, jvar nicht Martha's Gewohnheit, nm diese Stunde aus- „Hmte? Nein, das ist umEh Z.^ ' - ' - -------- abredung, die nicht rückgängig^mach- we,,, „Sv müssen wir es leidpaar Tage/nicht dort gelassen habe», wenn sie einen Spaziergana hinausschieben; den» ich falpo^ 6 ' D Sicherlich also war sie nur durch o Geschäfte» nach Wie» und x ,- ;,..§1der Wvch abgerissen worden und w> wieder hier sein. Gleich nach^.'^ wwer wirst, sogleich wieder eintreten, nm mit Du komme», nicht wahr?" . a - c-» /an die Brust des Gatten zu eilen. „Ohne Zweifel! VmausM^'? lich,^,^ ' Deine Fran mit der Eiirladnncw^ "