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Rabenauer Anzeiger : 02.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-189711020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-18971102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-18971102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-11
- Tag 1897-11-02
-
Monat
1897-11
-
Jahr
1897
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aber noch unter die eigentliche Straße kam, brach Abends gegen sieben Uhr der Hinterwagen eines Kistenfuhrwerks ein. Es entstand ein ziemlich straßenbreites, 5 Meter tiefes Loch und die Straße mußte gesperrt werden. Die Karpfen des großen Teiches aber werden sich nun noch ein weiteres Jahr ihres Daseins freuen können. Es werden mit nächsten Herbst 5 Jahre, daß der Teich nicht gefischt wurde. — In Oberbobritzsch fand man unweit des Erb gerichtsgasthofs den ungefähr 70 Jahre alten Handelsmann Schmieder, der mit einem Handwagen am Tage Waaren feil gefahren hatte, todt im Graben liegen. — In den letzten beiden Jahrzehnten war die Nach frage nach Wasserkräften im Erzgebirge sehr lebhaft, und die noch nicht für die Industrie ausgenutzt gewesenen Fälle der Gebirgsbäche und Flüsse sind jetzt fast ohne Aus nahme gefaßt und als Betriebskraft von Fabriken verwendet. Die Zwickauer und Freiberger Mulde nebst ihren Zu- und Nebenflüssen werden gegenwärtig nur wenig Gefälle mehr aufweisen, die sich noch als Betriebskräfte ausnützen ließen. Vorwiegend stehen die Wasserkräfte im Dienste der Holz industrie. Von den einfachen Schneidemühlen bis zur Cel lulosefabrik sind ja mancherlei Zwischenstufen in der Ver wendung des Holzes; aber fast alle sind theilweise auf Be trieb durch Wasser angewiesen. Daneben gestatten noch die Papier- und Metallfabriken, die Pochwerke, Bleichereien, Färbereien usw., ja selbst Spinnereien und Webereien eine so mannigfache Ausnutzung des Gefälles der fließenden Ge wässer, daß gewisse Industriebetriebe ohne Wasser gar nicht bestehen könnten. In jüngster Zeit sind namentlich ältere Anlagen mit Wasserkraft auch zur Gewinnung von Elektri zität umgewandelt worden, ein Fortschritt, der deshalb mit Freuden zu begrüßen ist, weil damit keine Verunreinigung des Wasserlaufs verbunden ist, über die leider bei den meisten Industrieanlagen geklagt wird. Jedenfalls kommt einmal die Zeit, wo der größte Theil der vorhandenen Wasserkraft in Elektrizität umgewandclt und diese wieder für die Industrie dienstbar gemacht wird. So ist neuerdings auch in der Winkelmühle bei Dorfhain und Obercunnersdorf an der wilden Weißeritz gelegen, eine elektrische Anlage er richtet worden, welche die genannten Dörfer nebst Höckendorf und etwaigenfalls auch Ruppendorf und weitere Orte mit Licht versorgen soll. — Am Sonnabend in den ersten Morgenstunden brannte der größte Theil des sogenannten Duxer Bahn schlößchens inFreiberg, in welchem sich die Fabrikation photographischer Bedarfsartikel von Kratzsch u. Ullmann be findet, nieder. Die Wittwe Zimmermann war die erste Per son, welche durch den anströmenden Rauch aus dem Schlaf aufgescheucht wurde und fand, bereits selbst in größter Gefahr nur noch Gelegenheit, die Nllmannsche Familie zu wecken. ! Das Ehepaar mußte eiligst mit seinen 5 Kindern barfuß und nur halb angekleidet durch die Fenster ins Freie fliehen, — In dem eine Stunde von Sebnitz entfernten Saupsdorf am Fuße des Wachberges oder der Schweizer krone, das ungefähr 900 Seelen zählt, ist seit 7 Monaten kein Todesfall vorgekommen. — Als am Sonnabend in Zschopau die Ehefrau des Webermeisters Karl Werner im Begriffe war, zum Fenster ihrer Wohnung hinauszusehen, um mit einem Mädchen auf der Straße zu sprechen, verspürte sie plötzlich einen heftigen Schlag an der Stirne, worauf sie mit den Worten: „Ich ! bin geschossen", in die Stube zurücktaumelte. Der sofort her beigerufene Dr. Haller stellte fest, daß in den oberen Theil der Stirne eine Kugel eingedrungen war; ec fand auch die Kugel, konnte sie aber noch nicht aus dem Kopfe entfernen. ! Der unglückliche Schütze, ein Schneidergehilfe, hatte mit einem Teschin nach Sperlingen schießen wollen. — In Mylau brach in der Nacht zum 28. Oktober in der mechanischen Kammgarnweberei von Geyer u. Co. Feuer aus und verbreitete sich so rasch, daß das ganze Werk s ein Raub der Flammen wurde. Es find 170 Stühle ver- ! dichtet worden. — Eine seltene Jagdbeute schoß Inspektor Schuster auf Rittergut Wohla auf dem sogenannten Neuteich, einen Hilden Singschwan. — Anfangs dieses Jahres waren im Berginspektions bezirk Zwickau beim Steinkohlenbergbau 17 Berggebäude Mit 35 Anlagen und über 11 000 Arbeitern, beim Erzberg bau 58 Berggebäude, davon 18 mit 24 Anlagen und 700 Belegschaft, welche im Betrieb waren, vorhanden. Beim Steinkohlenbergbau war im vorigen Jahre die wicthschaflliche Lage sehr günstig, weil die Eisen- und Textilindustrie florirten. ÜVe't günstiger als in diesem Jahr beim Erzbergbau fiel ins Gewicht, daß die Königin-Marienhütte bei Zwickau den Be trieb ihrer Eisensteingruben wieder ausgenommen und neue - Eisensteinfelder erworben und ebenfalls in Betrieb genommen bat, um den in diesem Jahre begonnenen Hochofenbetrieb vorzubereiten. — Die heftigen Erobeben im Vogtla nde dauern doch immer fort. In Plauen wurde in der Nacht zum Sonnabend und an diesem Tage wieder heftige Eidstöße verspürt. In Untersachsenberg, das im Mittelpunkte des ! Erdbebengebietes liegt, sind die Erschütterungen in der Nacht so heftig gewesen, daß kein Einwohner an Schlaf denken .konnte. Die Erdstöße waren weit heftiger, als die bisher Nogtlande verspürten. Aus Falkenstein schreibt man: gestern Abend.gegen dreiviertel 8 Uhr wurde hier abermals fin heftiger Erdstoß verspürt. Die Erderschütterung war chärker als die am Montag Abend. Die Fenster sowie fassen, Schüsseln und Töpfe klirrten, die Thüren gaben ein eigenthümlich dumpfes Geräusch. Die Bewegung war Zellenförmig, gleich wie von einem fernen heftigen dumpfen Bonnerrollen erzitterte die Luft. Die Erschütterung ging ^vn Nordost nach Südwest. Zur Zeit des Erdstoßes war °er Himmel klar und gestirnt. Es war ganz still. Daö Thermometer zeigte 3 Grad Reaumur über Null. Gegen Mb lO Uhr erfolgte ein zweiter, weniger heftiger Erdstoß. Bie Leute liefen bei dem ersten Stoße erschreckt aus den Häusern auf die Straße. In Graßlitz in Böhmen fanden ebenfalls ununterbrochen Erdstöße mit donnerartigem Getöse statt; acht derselben waren besonders heftig. Die Bevöl kerung ist sehr beunruhigt; einzelne Personen verließen die Stadt. Tages-Ereignisse. — Einer Depesche ausHavana nach hat sich General Weyler an Bord des Dampfers „Montserrat" eingeschifft; nach seinen Instruktionen aber wird er erst nach der Ankunft des Generals Blanco abreisen. — Depeschen aus Vardö melden, daß der bekannte Eismeerfahrer Bräkmo zur Führung einer Expedition nach Spitzbergen bereit sei, um die Ursache der vernommenen Rufe zu erforschen. Für diese Expedition ist vorläufig das Fahrzeug Schrömann in Aussicht genommen. — Mit Hilfe artesischer Brunnen sind in der Wüste Sahara bereits eine Menge Oasen hervorgerufen worden, und es unterliegt keinem Zweifel, daß auf diese Weise ein immer größerer Theil der Wüste nutzbar gemacht werden kann. So befindet sich südlich von der als Tourifienort be kannten Oase Biskra, bis wohin von Algier aus eine Eisen bahn führt, der Oued Rir', der zahlreiche Oasen enthält, die zum großen Theile den artesischen Brunnen zu danken sind, die hier von den Franzosen gebohrt wurden. Der erste dieser Brunnen erstand auf Anregung des Generals Desvaux unter Leitung des Ingenieurs H. Jus, und seitdem wurden diese Bohrungen in solchem Umfange fortgesetzt, daß zu Anfang der 90er Jahre der Berechnung nach über 104 Millionen Kubikmeter Wasser zur künstlichen Bewässerung der Oasen in Oued Rir' verwendet waren. Dadurch ist sowohl die Be völkerung des Distrikts wie auch die Anzahl der Palmen und Obstbäume seiner Oasen verdoppelt worden. Gegenwärtig giebt es in der Wüste in Oued Rir', südlich von Biskra, auf einer Strecke von 120 Kilometer nicht weniger denn 43 Oasen mit mehreren 100 000 Palmen und einigen 100 000 Obstbäumen, und seit 1875 werden dort auch beträchtliche Mengen Negerkorn gebaut. Um die Urbarmachung haben sich besonders Dufury, nach dem die nächste Eisenbahnstation nördlich von Biskra benannt wurde, und Hauptmann Ben- Brys verdient gemacht. Ausgeführt wurden die Bohrungen, die sich zu eben genanntem Zeitpunkte auf einige 200 000 Meter beliefen, nach den» System von Lippmann in Paris und erforderten 354 600 Tagwerke und 17 000 Meter eiserne Röhren, die zusammen 340000 Kilogramm wogen. Die Röhren mußten mit Kameelen in die Sahara transportirt werden, was den Transport sehr kostspielig machte, denn die bis Biskra führende Eisenbahn ist erst 1888 fertig geworden. Außer den französischen artesischen Brunnen giebt es in der algerischen Sahara noch zahlreiche Brunnen, die von Ein geborenen gebohrt wurden, doch haben diese keine längere Dauer als 12 oder höchstens 15 Jahre, wogegen sich die französischen Brunnen als sehr dauerhaft erweisen. Was den Salzgehalt im Wasser betrifft, so ist dieser recht hoch; bei den Brunnen in Oued Rir' wechselt er im allgemeinen zwischen 2000—3000 und 5000—6000 Milligramm auf das Kilogramm. In Ouargla, wo die letzten artesischen Brunnen sind, ist es auch mit den Oasen und der Civilisation, die die Handelskarawanen zum Sudan hier zurücklassen, zu Ende. Die kleine Stadt mit 4000 Einwohnern und 1400 in langgestreckten engen Straßen zusammengepackten Häusern hat zahlreiche artesische Brunnen sowohl französischen wie arabischen Ursprungs, die an der Grenze der unermeßlichen Wüste eine herrliche Oase mit unzähligen Dattelpalmen ge schaffen haben. Hier befinden sich drei Moscheen, von denen eine in Ruinen liegt, und an europäischen Bauwerken eine Kaserne, ein Militärhospital und eine „Kasba", in der ein französischer Offizier wohnt. Es sind Pläne aufgetaucht, die Brunnenbvhrungen noch weiter südwärts auszudehnen. Der schwedische Handelschemiker Landin hat von seinem Aufent halte in der algerischen Sahara Proben von Wüstensand mitgebracht, die vom chemischen Institut in Stockholm auf ihren Goldgeha't untersucht wurden. Es zeigte sich jedoch keine Spur von Gold. Dagegen bietet das artesische Wasser durch die darin gemachten Funde von lebenden Fischen, Krustaceen und Mollusken, sowie auch von Fossilien und Subfosstlien theoretisches Interesse. Die unterirdischen Regionen der großen Wüste geben also auch ein interessantes Feld für den Forscher ab. Theater. Altstädter Hoftheater: Dienstag: Margarethe. (Anfang 7 Uhr.) — Mittwoch: Der Freischütz. (Agathe: Frau Godier als Gast.) — Donnerstag: Lucia von Lammermoor. — Freitag: Zweites Sinfonieconcert, Serie (Anfang 7 Uhr.) — Sonnabend: M:a. (Moa: Frau Godier als Gast.) — Sonntag den 7. November: Tannhäuser. (Anfang 7 Uhr.) — Neustadt: Dienstag: Verbotene Früchte. Herrn Kaudels Gardinenpedigten. — Mittwoch: Der Revisor. — Donnerstag: Die Räuber. (Franz: Herr Bonn als Gast.) (Anfang halb 7 Uhr.) — Freitag: Die Mitschuldigen. Mirandolina. — Sonnabend: Der G'wissenswurm. — Sonntag den 7. November: Verbotene Früchte. Ballet. Ein zwar amüsantes, allerdings jedoch sehr freies Siück, das den Stempel französischer Eigenart so recht an sich trägt, ist das seit Sonnabend im Dresdner Residenz-Theater zur Aufführung gelangende Vaudeville „Frau Lieutenant". Dennoch hat aber die Handlung vielerlei für sich Sprechen des aufzuweisen und waren die mancherlei originellen, flotten Scenen, nebst den verschiedenen reizenden Liedern, wie das der jungen Eheleute — die Hauptpersonen — „o ja, o nein" und das der jungen Frau „Es war ein Traum", wohl dazu angethan, den gespendeten Beifall verdient zu haben. Nicht weniger Anspruch auf ein Lob dürfen indessen die einzelnen Mitwirkenden machen. Der Oberst des Herrn Carl Bayer ließ an Komik und Geckenhaftigkeit nichts zu wünschen übrig, während sich Herr Friese als Schullehrer einmal wieder nach Herzenslust auslassen konnte, wie es ihm ja so gut steht. Frl. Gisela Fischer, als Lehrerstochter, und Herr Otto Sarol stellten das junge Ehepaar dar und gefielen namentlich sehr im ersten Akte, wo sie sich nach längerem Getrenntsein Wiedersehen. Schade nur das ab und zu der Gesang des Herrn Sarol in den höheren Lagen nicht immer ganz den gestellten Anforderungen genügt, was man aber infolge seines flotten, geschmeidigen Spieles gern vergißt. Frl. Poldi Gersa als Nicole, das Mädchen im Lehrershause, und Herr Carl Sukfüll als Offiziersbursche erwarben gleichfalls wohlverdienten Beifall. Selbst Frl. Kronthal fand sich vortrefflich als Gattin des Obersten ab, obgleich diese Dame eigentlich erst dann ihr Talent als Schau spielerin so recht erkennen läßt, sobald sie eine ernste und tiefdurchdachte Rolle in Händen hat. Hoffen wir, daß wir sie recht bald einmal wieder in einer solchen sehen können. —hr. Wetterbericht. 2. November: Kaltes, trockenes, stark nebliges, zeitweise heiteres Wetter. Nachts und Morgens scharter Frost. 3. November: Fortdauer desselben Wetters. " dl.fer Stell» st»»»» »o» HU«»»« pr»,dm St« N-Srihla »et Kr»i«,r- „d »a» Moyor», Wilsdruff »»d Kess«l,d,rf «i»«rs»it, »I, «ach Kreisch« UN» «udererseit«. »V S»vs»0l«a,w»rtS i»,»es«»d»r« für K»»«ige» öetreffead: k.drU, Sksnst«, kuoUousn, «Lok, und! VsrkSak« "«n SruaÄdtüskrn, V<«k urv. WW LriM werde»» gesucht bei hohem Lohne. Zu melden sam Stühmauer- bau am Badegarten in Tharaud bei Bauleiter E. Fischer. Eine« Schmiedegeselleii ÄL"WL"LLL'' Maurer zu dauernder Arbeit werden gesucht. Kämpfe L Jentzsch, Deuber». Zuverlässiger Arbeiter findet sofort dauernde Beschäftigung bei M. Lehmann, Hainsberg. VMM --Er--" ^ferdnerlrnnf Ein Rappe, stark gebaut, ist als süber- zghlig sofort zu verkaufen im Gut Nr. 6 tu Hiutrrgersdorf. _ Habe eine große Auswahl der besten BMncrfilM Ziichtbiihc hochtragend und mit Kälbern prciswerth bei mir zum Verkauf stehen. Donnerstag, de»» 4. -. M. trifft wieder ein frischer Transport ein. Kainsöerg. K. Kästner. 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