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Rabenauer Anzeiger : 02.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-189711020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-18971102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-18971102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-11
- Tag 1897-11-02
-
Monat
1897-11
-
Jahr
1897
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'Bekanntmachung, die Beförderung von Sprengstoffen durch Dresden betr. 1. Die Beförderung von Sprengstoffen durch Dresden mittels Fuhrwerkes ist nur unter der Bedingung zulässig, daß hierzu Fuhrwerke verwendet 'werden, welche mit festem, dichtschließenden und seuersicher hergestellten, während der Beförderung unter Verschluß gehaltenenWagenkasten versehen sind. 8. Sollen Transporte der in Ziffer 1 bezeichneten Art durch Dresden 'geführt werden, so hat der Transportführer dies der Königl. Polizei-Direktion anzuzeigen und die Be stimmungen derselben und des städtischen Feuerpolizeiamtes Vor der Einfahrt in das Stadtgebiet abzuwarten. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Vorschriften werden nach H 367 Nr. 5 des Strafgesetzbuchs bestraft, soweit nicht härtere Strafen nach dem Reichsgefetze vom 9. Juni 1884 verwirkt sind. Dresden, am 27. September 1897. Die Königliche Pottzeidirektiou. gez.: Le Maistre. Der Rath zu Dresden. Beutler. Sächsisches. — Um den immer mehr zuuehmenden nächtlichen Unfug aller Art abzuschwächen und Ruhestörungen, Rohheiten, Prügeleien und dergleichen mehr während der Nachtzeit besser vorzubeugen, ist bei der Königl. Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt die Einführung einer Polizeistunde für den ganzen Verwaltungsbezirk in Anregung gebracht und vom Bezirksausschuß zustimmend beschlossen worden, daß an allen Sonnabenden und an allen Vorabenden von Festtagen aus nahmslos alle Gast- und Schankwirthschaften um 12 Uhr Nachts zu schließen sind und alle etwa noch anwesenden Gäste die Lokale zu verlassen haben. Die Königl. Amts hauptmannschaft Dresden-Altstadt war ersucht worden, diesen Beschuß anzuordnen. Zunächst sind die Gemeinden gut achtlich darüber gehört worden; von denselben haben sich 54 für Einführung, 46 gegen Einführung dieser Polizeistunde ausgesprochen, letztere, weil durch die Maßnahme Unzufrieden heit erweckt werden würde, und 7 Gemeinden haben sich un bestimmt, weder dafür noch dagegen ausgesprochen. Demnächst ist eine Verordnung zu erwarten, in welcher der Tag der Einführung dieser Polizeistunde festgesetzt sein wird. Im übrigen soll es aber den einzelnen Gemeinden beider Bezirke unbenommen bleiben, noch schärfere Maßregeln für ihren Lokalbezirk zu treffen, z. B. die amtshauptmannschaftliche Polizeistunde auf alle Tage zu erstrecken, dieselbe auch noch auf 11 oder 10 Uhr abzukürzen. — Bauernregel für November. Wenn Donner im November rollt, ist's künftige Jahr den 'Früchten hold. — Novemberschnee thut der Saat wohl, nicht weh. — Soll der Winzer glücklich sein, so tritt Allerheiligen (1.) Sommer ein. — Martinitag (10.) trüb macht den Winter lind und lieb. — Dem heil'gen Clemens (23.) traue nicht, denn selten hat er ein mild' Gesicht. — Andreas (30.) hell und klar bringt ein gutes Jahr. — Die letzten Tage hatten wir morgens 5—6 Uhr meist 1 bis 2 Grad Kälte und darum Reifbildung und in der Nacht zum Sonntag gefrorene Fenster. Durch nächt liche Ausstrahlung sinkt die Erdwärme bei klarem, stillem Wetter so tief herab, daß die Luftschichten den von ihnen bisher getragenen Wasserdampf nicht mehr halten können, der sich nun als Thau an der Erde, an allen Spitzen und Blättern absetzt oder als glänzender Reif gefriert. Es ist noch nicht gar zu lange her, daß man meinte, der Thau falle, gleich dem Regen, fertig aus der Luft oder friere unter wegs fest. Um das Gegentheil zu beweisen, legte Wells auf den Boden eines oben offenen Thoncylinders ein kleines Büschel Wolle. Obwohl dasselbe nach oben nicht geschützt war, so nahm es doch im Verlaufe der klaren Nacht nur 2 Gramm Feuchtigkeit auf, indeß ein unweit davon frei liegen des 16 Gramm schwerer geworden war. — Einen strengen Winter prophezeit der'Gothaer Wetterprophet H. Habenicht, auch nach den Beobachtungen der Landwirthe und Imker soll in diesem Jahre das Ver halten der Thierwelt mit unzweifelhafter Sicherheit darauf hindeuten. Die Schwalben haben sich diesmal ganz aus nahmsweise früh auf die Reise gemacht, und der Zug der wilden Enten und Gänse von Norden nach Süden ist in diesem Jahre ganz besonders früh beobachtet worden. Auch die Hamster bereiten sich auf das zeitige Eintreten großer Kälte vor; denn sie haben ihre Baue bis zu der außer gewöhnlichen Tiefe von mehr als 2 Metem in das Erdreich verlegt. Ebenso richten die Bienen ihre Winterquartiere außer- gew.hnlich standhaft ein, indem sie ihre Wohnungen sehr stark mL.Harz verstopfen und die zu denselben führenden Fluglöcher verkleinern. Das Alles sind, wie wetterkundige Landwirthe versichern, untrügliche Zeichen dafür, daß wir einer harten Witterung entgegengehen und auch der Schnee in diesem Jahre besonders früh fallen wird. — Noch bietet der gemischte Wald unserer Umgeb ungen herrliche herbstliche Farbenreize; man kann diese schon im Weißeritzthale genießen. Die Buche belegt den Fußboden mit goldgelb glänzenden Teppichen, die Stiel- oder Sommer eiche durch kurzgestielte Blätter und langgestielte Eicheln, die Wintereiche färbt sich langsam zum Broncebraun um, zeigt aber an geschützten Stellen noch viel Grün. Die Zitterespe und die Schwarzerle lassen geschwärzte Blätter fallen und die nordische Grauerle graue. Zugleich sucht nun in Gebirgs- thälern der Holzschnitzer an letzterer die knolligen Masern auf, um Dosen und Pfeifenköpfe aus ihnen im Laufe des Winters zu schnitzen. — Der Landesverein für innere Mission im Königreiche Sachsen hat sich schon des öfteren mit der Frage beschäftigt, wie der Wanderbettelplage und Vagabundennoth wirksam und zweckentsprechend entgegenzutreten sei. Im Auftrage des Vereins-Direktoriums hat Amtsrichter Dr. Esche in Dresden hierüber verschiedentlich Vorträge gehalten. Der Verein ist nun zu der Ansicht gelangt, daß man von der Ueberweisung Verurtheilter, sowie der Wanderbettler und Vagabunden an die Landespolizei Abstand nehmen, vielmehr derartige Leute, auch wenn sie von außerhalb Sachsens zu gelaufen sind, den Straf- bezw. Besserungs-, Versorgungs oder Bezirks-Anstalten zuführen möge. In einer diesbezüg lichen Petition an das Königl. Ministerium des Innern hat der Verein um derartige Maßnahmen gebeten. Mit dieser Angelegenheit beschäftigen sich jetzt die vier Kreishauptmann schaften und bezw. 27 Amtshauptmannschaften des Landes, um sich gutachtlich darüber auszusprechen. Die Königl. Amts hauptmannschaft Dresden-Altstadt kann sich für derartige Maßnahmen nicht erwärmen, welche nur zu bald zu einer solchen Ueberfüllung gedachter Anstalten führen würden, daß sie erheblich vermehrt werden müßten. Dieser Ansicht ist auch der Bezirksausschuß dieser Verwaltungsbehörde mit dem Vorschläge beigetreten, gedachte Petition abzuweisen. — Ein einheitliches Glockenzeichen für Radfahrer soll möglichst schon im nächsten Jahre eingeführt werden. Man hat die Wahrnehmung gemacht, daß viele Radfahrer zum Singnalgeben die sonderbarsten Mittel anwenden. Sie pfeifen, rufen, quietschen, schlagen mit einem Schlüssel gegen die Lenkstange und kürzlich sah man in Berlin sogar eine unaufhörlich bimmelnde mächtige Kuhglocke. Auch die von den Fahrradfabriken hergestellten Glocken sind oft recht un praktisch und ebenso verschiedenartig im Ton wie in der Construction. Es soll daher etwas Einheitliches geschaffen werden. — Der Dresdner Anzeiger schreibt: Die üblen Folgen von Karbolsäure-Umschlägen, sogar von dünnen Lösungen derselben, bei Verletzungen, dergestalt, daß Finger glieder, Hautpartien usw. gänzlich absterben und zerstört werden, häufen sich immer mehr. Es ist dringend zu wünschen, daß die Kenntniß hiervon mehr in das Publikum dringt. Auch durch irrthümliches Trinken von Karbollösungen ist schon viel Unglück geschehen. Die Karbolsäure gehört von Rechts wegen in die Klasse der starken Gifte, welche in Apotheken und Drogerien nicht ohne weiteres abgegeben werden sollten. Andererseits giebt cs eine ganze Anzahl heilsamer, billiger und unschädlicher Stoffe zu Umschlägen auf Wunden und dergleichen, welche die Karbolsäure voll kommen überflüssig machen. — Die K a r t e n b r i e f e, die am 1. November im deutschen Reichspostgebiet zur Einführung gekommen sind, tragen aus der für die Aufschrift bestimmten Seite eine ein gedruckte übliche 10-Pfennig-Marke und in rother Inschrift die Worte: Deutsche Reichspost — Kartenbrief. Für die Adresse sind ähnlich wie bei den Postkarten vier rothe Linien vorhanden. Ap den beiden Seitenflächen befinden sich gummirte Streifen zum Verschließen des Kartenbriefes, die so gut durchlöchert sind, daß sie sich leicht und sicher abtrennen lassen. Der Kartenbrief enthält vier beschreibbare Flächen, von denen jede den Raum einer Postkarte bietet. Er ist auch im Weltpostverkehr verwendbar und trägt aus der Rückseite die Worte: „In denjenigen Verkehrsbeziehungen zum Auslande, wo das Briefporto 20 Pfg. beträgt, ist das Franko um 10 Pfg. in Marken zu ergänzen. — Die diesjährigen Herbst-K o n t r o l-Versammlungen im Landwehrbezirk Dresden-Altstadt werden mit sämmtlichen Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften der Reserve (einschl. Dispositions-Urlauber und Halbinvaliden) der Jahres klassen 1897 bis mit 1890, die im Bezirke ihren Wohnsitz haben, wie folgt abgehalten: Dienstag, den 9. November, Vorm. 10,30 Uhr im Hähnelschen Gasthof zu Neuostra für die Orte Welsch Hufe, Bannewitz, Boderitz und Nöthnitz; Mittwoch, den 10. November, Vormittags von 9 Uhr ab in der frohen Schicht zu Potschappel für die Orte Pot- schappel und Coschütz, Cunnersdorf, Birkigt, Gittersee, Oberpesterwitz, Niederpesterwitz, Dölzschen und Plauen; Donnerstag, den 11. November, Vormittags von 9 Uhr ab im Sächs. Wolf zu Deuben für die Orte Deuben, Nieder- häslich, Schweinsdorf, Wurgwitz mit Hammer und Kohls dorf, Niederhermsdorf, Döhlen, Zschiedge, Kleinnaundorf, Saalhausen, Zaukeroda, Klein- und Großburgk; Montag, den 15. November, von Vormittags 9 Uhr ab im Albert salon zu Tharand für die Orte Mohorn, Hainsberg, Eckersdorf, Rabenau, Obernaundorf, Somsdorf mit Coß- mannsdorf, Oberhermsdorf, Braunsdorf, Unterweißig, Weißig, Großopitz, Kleinopitz mit Schlettau; im selben Lokale und am gleichen Tage von Mittag 1 Uhr ab für sämmtliche Offiziere der Reserve (einschließlich Sanitätsoffiziere und obere Militärbeamte) und sämmtliche Offiziersaspiranten der Reserve (einschließlich Unterärzte und Unterapotheker mit Befähigungszeugniß), die in der Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt wohnen. — In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-A. kamen Gesuche um dispensativnsweise Genehmigung zu Grundstücksabtrenn ungen bezüglich der Folien 192 von Plauen, 6 sür Nieder sedlitz, 4 von Schweinsdorf, 13 von Coschütz u. a. zum Vortrage. Bis auf das Gesuch bezüglich des Fol. 13 von Coschütz, welches im Mangel ausreichender Be gründung abgelehnt wurde, fanden die Gesuche Genehmigung. Die vom Ziegelmeister Fleischer in Birkigt erbetene Er- laubniß zum Kantinenbetrieb in der Schreiberschen Ziegelei wurde bedingungsweise dem Unternehmer Schreiber ertheilt, auch wurde dem Erblehngerichtsgastwirth Löwicke in Tharand Konzession zur Abhaltung von Singspielen, jedoch nur zu Jahrmärkten, und zum Ausspannen und Krippensetzen ge geben. Ferner genehmigte man die Uebertragung der Schank konzession im Hainsberger Bahnhofs-Restaurant auf Privatus Knauthe in Döhlen. Der Entwurf zu einem Ortsstatut für Coschütz fand mit einem vorgeschlagenen Zu satze die Billigung des Bezirksausschusses. Man genehmigte noch den von der Sächsischen Gußstahlfabrik in Döhlen be absichtigten Anbau an das vorhandene Walzwerkgebäude als Lagerraum für Walzwerkfabrikate. Weiter wurde zur Ueber- nahme einer bleibenden Verbindlichkeit seitens der Gemeinde Hainsberg bei Anlegung eines erhöhten Fußweges daselbst entlang der Tharand - Dresdener Straße und seitens der Gemeinde Döhlen bei Uebergang von Wegen des Kammer gutes Döhlen auf die Gemeinde Genehmigung ertheilt. — Auch in diesem Jahre wird in der Königl. Forst akademie zu Tharand ein Lehrkursus über Fischzucht, und zwar speziell über Teichwirthschaft, durch den Prof. Dr. Nitsche abgehalten werden. Dieser Kursus beginnt Donnerstag, den 18. November Nachmittags 5 Uhr und schließt Sonnabend, den 20. November. Mit demselben wird eine Vorführung der für die Teichwirthschaft wichtigen, aus Nordamerika ein geführten Forellen, Barsche und Welse in lebendem Zustande, sowie bei günstigem Wetter der Besuch einer größeren trocken liegenden Teichanlage verbunden sein. Der Kursus ist Jedermann unentgeltlich gegen einfache Einzeichnung seines Namens in die an Ort und Stelle ausliegende Liste zugänglich. — Vom Landgericht Dresden erhielt in geheimer Sitzung die aus Deuben gebürtige Steinmetzgehilfens - Ehefrau Pauline Emilie Schulze geborene Exner wegen Kuppelei 1 Woche Gefängniß. -— Am letzten Sonntag, dem Geburtstage des verstor benen Baron Arthur v. Burgk, fand in Großburgk die feierliche Enthüllung des von dieser Gemeinde ihrem Wohl- thäter errichteten Denkmals statt. Am gleichen Tage wurde auch die von dem Verstorbenen der Gemeinde geschenkte Fahne durch Herrn Pastor Wolf -Döhlen geweiht. Diese Feier lichkeit ging Mittags halb 12 Uhr auf der großen Wiese vor dem Schlosse vor sich. — Der Sattelberg, den man von der Höhe zwischen Weißig und Großopitz am südlichen Horizonte erblickt, ist gegenwärtig eine Stätte des Bergbaues. Der Besitzer des Berges, A. Kühnel in Schönwald in Böhmen, ist seit einiger Zeit eifrig damit beschäftigt, auf dem erloschenen Vulkan nach Eisenstein zu graben. Die Arbeit scheint nicht ohne Erfolg zu sein. — Die Gemeinde Potschappel hat zwecks Ver breiterung der Weißeritz 7 Häuser an der Wassergasse zum Abbruch angekauft. Ferner sollen die Zugangsstraßen nach den 3 Weißeritzbrückeu und die Wasserstraße, weil sie durch das Hochwasser am 30. Juli zerstört worden sind, neu gebaut werden, auch soll eine durchgreifende Räumung des Weißeritz flußbettes geschehen. — Die Nfermaucrn der Weißeritz wurden durch das Hochwasser theilweise zerstört. Wo sie stehen ge blieben sind, werden sie wegen der beabsichtigten Verbreiterung des Flußbettes beseitigt und in einer Länge von ca. 1900 Meter neu gebaut. In dieser Länge sind die auf das Ritter gut und Private entfallenden Ufermauern mitenthalten. Ueber die Weißeritz sind 3 neue Straßenbrücken zu bauen, da von den vorhandenen Brücken zwei durch das Hochwasser zerstört worden sind und eine sich als nicht zweckentsprechend erwiesen hat. Der früher aus der Mitte des Gemeinderathes gestellte Antrag auf Anstellung eines Ortsbauinspektors ist von dem Bauausschuß dahin begutachtet worden, daß die Verhältnisse der Potschappeler Gemeinde nicht derartige feien, daß sie die Schaffung einer solchen Stelle rechtfertigen würden. — Das Schöffengericht zu Dresden verhandelte gegen den 25 Jahre alten, aus Polen gebürtigen, in Coschütz wohnenden Ziegelarbeiter Albert Hoynacki wegen Verübung groben Unfugs, ungebührlichen Lärmens und Hausfriedens bruchs. Da der Angeklagte der deutschen Sprache nicht voll ständig mächtig ist, war Professor Geyer als Dolmetscher vorgeladen. Während der Nacht zum 18. v. M. belästigte Hoynacki in der Gastwirthschaft „Zur Coschützer Höhe" die Gäste in der gemeinsten Weise. Da der Störenfried der Weisung des Wirthes, sich zu entfernen, nicht gutwillig nachkam, wurde er mit Gewalt fortgebracht. Hoynacki drang in die Gaststube wieder ein, verübte abermals Unfug uud wurde nunmehr durch den Schutzmann Schneider verhaftet. Der Arrestant leistete hierbei den üblichen Widerstand. Das Urtheil lautete auf 5 Wochen Gefängniß und 14 Tage Hast. — In einer der letzten Stadtverordneten - Sitzungen Dresdens verwahrte sich der Oberbürgermeister Beutler gegen die Auffassung, welche man nach den Worten eines Vorredners gewinnen könne, als ob Dresden schlechter beleuchtet sei, als andere, namentlich englische Städte. London sei viel schlechter beleuchtet als Dresden und Paris weniger gut be leuchtet, als Dresden im vorigen Winter war. Auch erinnerte St.-V. Winter an die günstigen Resultate, welche man neuerdings mit der Acetylen-Beleuchtung erzielt hat. — Am 16. Oktober wurde von Gostritz bei Dresden ein 39 Jahre alter Arbeiter in das Carolahaus gekrackt. Er war mit der linken Hand zwischen die Walzen einer Maschine gekommen. An den erlittenen Verletzungen ist der Verunglückte verstorben. — Der Gemeindeälteste Louis Köhler aus Gauernitz erhielt Abends in der Dunkelheit auf Scharfenberger Jagd revier 'einen Schrotschuß in die rechte Schultergegend und wurde schwer verletzt. Köhler ist in dem dortigen Laubholze gewesen, hat Streu besichtigt und seinen Hund bei sich gehabt. Der auf Scharfenberg angestellte Revierförster Petzold befand sich auf dem Anstande und wurde durch Geräusch auf den Hund aufmerksam gemacht. Als Petzold auf mehrmaliges Anrufen: „Ist Jemand hier?" keine Antwort erhielt, gab er den verhängnißvollen Schuß ab. — Am Mittwoch Abend verbreitete sich das Gerücht von einem Straßendamm-Einbruche am Teichmüllerteiche unterhalb Oberhäslich. Die Sache hatte sich folgender maßen zugetragen: Aus dem großen Teiche führt, um ihn ablassen zu können, ein hölzerner Durchgang durch den Straßendamm. Als nun schon vor vier Wochen der Teich müller, um zu fischen, den Teich zog, funktionirte der Abzug nicht, und er merkte, daß derselbe verstopft sei, so daß er da mals von einem Entleeren des Teiches absehen mußte. Am Mittwoch nun wollte man den Abzug, dessen Schalung wohl morsch geworden und cirgcbrcchen ist, reinigen. Che ma
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