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Memim Anzeiger 1SS7 Und Donnerstag, den 15. Juli 1897. 10. Jahrgang Nr. 26. Nr. iden i" 28. Nr. Nr. Nr. 28. Nr. 29. ick- bli»k- w für '' »o. treffend die Aufhebung des §80» der Instruktion zur Ausführung des ReichSviehseuchengesetzes vom 27. Juni 1895. Berichtigung. 30. Bekanntmachung, betreffend die Bestimmungen zur Ausführung des Gesetzes über den Verkehr mit Anleihe für Zwecke der Verwaltung des Reichs- Heeres. Bekanntmachnug, betreffend die dem internatio nalen Uebereinkvmmen über den Eisenbahnfracht verkehr beigefügte Liste. Bekanntmachung, be- M fo>^ Hau«' eile ressc" MlrE Iiseike> von enthaltend: Verordnung, eine Abänderung der Verordnung über die Beförderung von feuergefährlichen, nicht zu den Sprengstoffen gehörenden Gegenständen, sowie von ätzenden Stoffen auf der Elbe vom 28. November 1895 bctr. Bekanntmachung, das Verzeichniß der den Militär- anwürtern im Königlich Sächsischen Staatsdienste borbehaltcneu Stellen betr. Bekanntmachung, den zwischen dem Königreich Sachsen und dem Herzogthum Sachsen-Altenburg wegen auderwciter Regelung der die Meuselwitz- Nameburger Eisenbahn betreffenden staatsrecht lichen Verhältnisse abgeschlossenen Staatevertrag betreffend. Verordnung, die Abtretung von Gruudeigenthum zur Erbauung der Klingenberg - Franeusteiuer Eisenbahn bctr. Urkunde über Bestätigung der Geuosscnschafts- orduung der Genossenschaft für Berichtigung des Zschamperlbaches in den Fluren Nückmarsdorf, Lindernanndorf und Frankenhain. 27. IM ton bev durch ein ganzes Leben voll Qual und Enttäuschung würde büßen müssen. Nichts ist für ein Frauenherz gefährlicher, als die Bewunderung, die wir dem Heldenmuth und der vermeinten Ritterlichkeit eines Mannes zollen. Sie macht uns blind für alles Andere und läßt uns mit offenen Augen in das sichere Verderben stürzen. Wenn Sie es gut meinen mit jener Dame, so bieten Sie all' Ihren Ein fluß auf, um sie vor einer verhängnißvollen Selbsttäuschung zu bewahren." Sie hatte das mit einem Eifer und einer Lebhaftigkeit gesagt, die Bruneck in Erstaunen setzen mußten. Er wollte ihr antworten, daß er nicht den Beruf in sich fühle, ein solcher Warner zu sein, da wurde mit Ungestüm die Thür des Salons aufgerissen, rind der Oberstlieutenant erschien, auf seinen Krückstock gestützt, mit dunkelrothem Gesicht auf der Schwelle. „Ah, Verzeihung!" sagte er. „Ich wußte nicht, daß ich störe! Uebrigens, wenn die Konsultation zu Ende ist, hast Du wohl die Freundlichkeit, mir wieder ein wenig Gesellschaft zu leisten." Mit lautem Krachen flog die Thür wieder ins Schloß. Bruneck, den dieses unhöfliche Gebühren ernstlich verdroß, zog die Brauen zusammen; Ilona aber erfaßte seine Hand und bat: „Gehen Sie jetzt, es ist besser so! Und stellen Sie ihn wegen seines Benehmens nicht zur Rede. Am Ende würde ja doch nur ich es zu entgelten haben. Es ist der erste Freundschaftsdienst, um den ich Sie bitte." Dabei umschloß ihre kleine kühle Hand die seinige mit so innigem Druck, und ihre Augen sahen mit so seltsamem Leuchten zu ihm auf, daß er eine ganz eigene, unerklärliche Beklemmung empfand. „Seien Sie unbesorgt!" erwiderte er rasch. „Ich werde nicht vergessen, daß er ein Kranker ist, obwohl er von den Vorrechten eines solchen fast all' zu reichen Gebrauch macht." Man hörte das Stampfen eines Krückstockes im Neben zimmer, und Ilona gab die Hand Bruneck's frei. „Auf Wiedersehen!" flüsterte sie. „Denn Sie kommen doch wieder, nicht wahr?" „Ja, um Ihretwillen." Damit gingen sie auseinander. — Ein paar hundert Schritte vom Hause entfernt, traf Bruneck auf Hildegard und Treysa, die wieder umgekehrt waren. Er wäre am liebsten stumm vorübergegangen, aber Hildegard gab es nicht zu. (Fortsetzung folgt.) au- s E f-li'-' Z""S Zeitung fnr Seifersdorf, und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz etc " ho" Fienl, ateE' dieser Krankheit, soweit etwa meine Frau davon ergriffen sein sollte, wohl ausschließlich mir überlassen müssen. Und damit, denke ich, könnten wir diesen Gegenstand ver lassen." Frostiger als heute hatte er Bruneck noch niemals verabschiedet, denn selbst der leichte Händedruck, mit dem sie sich sonst zu trennen Pflegten, unterblieb. Als er durch das Vorzimmer ging, sah der Arzt Ilona am Fenster stehen. Während der drei Wochen, die seil ihrer nächt lichen Begegnung im Park verflossen ivareu, hatte er nicht ein einziges Mal Gelegenheit gehabt, sie allein zu sprechen, und aus der Beharrlichkeit, mit welcher sie jeder Begeg nung ausgewichen war, hatte er den Schluß gezogen, daß sie an jenes Gespräch nicht mehr erinnert zu werden wünsche. Heule aber machte sie ihm, als er sich anschickte, mit höflichem Gruße an ihr vorüberzugehen, ein Zeichen, daß er bleiben möge- „Sie haben sich vorhin meiner annehmen wollen," sagte sie halblaut. „Ich danke Ihnen dafür; denn Ihre Absicht war gut. Aber ich bitte Sie, es nicht wieder zu thun. Auf solche Art ist mir nicht zu helfen." Noch bevor ihr Bruneck etwas erwidern konnte, ging sie auf einen anderen Gegenstand über. Indem sie durch eine Kopfbewegung in die Anlagen hinaus deutete, fragte sie: „Die junge Dame da unten ist die Tochter des Herrn Saroschin, nicht wahr? Kennen Sie auch den Herrn, mit dein sie sich so angelegentlich unterhält?" Bruneck folgte der Richtung ihres Blickes und sein Gesicht bewölkte sich. „Es ist ein Bergamtsassessor v. Treysa," sagte er kurz. „Ihr Verlobter?" „Soviel ich weiß, ist er es noch nicht." „Aber er befindet sich auf dem besten Wege, es zu werden. Ihre Augen hingen ja förmlich an seinen Lippen." „Fräulein Saroschin ist von Bewunderung für ihn ergriffen, da er durch seinen Heldenmuth bei einem Grubenunglück verschiedenen Menschen das Leben ge rettet hat" Ilona wandte ihm hastig ihr schönes Antlitz zu, und er sah, wie ihre feinen Nasenflügel bebten. „Sind Sie mit dem jungen Mädchen näher be kannt?" „Ich spreche sie gelegentlich. Aber aus welchem Grunde —" „Sie sollten ihr rathen, auf ihrer Hut zu sein, sollten sie warnen, eine Uebereiluug zu begehen, die sie vielleicht Ferner ist Angegangen: Reichs-Gesetzblatt 25. Verordnung, betreffend die Ausdehnung der AH 135 bis 139 und des H 139b der Gewerbe ordnung auf die Werkstätten der Kleider- und Wäschekvnfektivn. Bekanntmachung, betreffend die dem inter nationalen Uebereinkommen über den Eisenbahn frachtverkehr beigefügte Liste. Berichtigung. 26. Gesetz über das Auswanderungswesen. Verordnung zur Ausführung des Patentgesetzes vom 7. April 1891. 27. Gesetz, betreffend den Verkehr mit Butter, Käse, Schmalz und deren Ersatzmitteln. 28. Gesetz, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Neichshaushalts - Etat für das Etatsjahr 1897/98. Gesetz, betreffend die Aufnahme einer Nr. 31. Bekanntmachung, die Umbezirkung der Parochie Pieschen betr. Nr. 32. Verordnung, einige Abänderungen in der Be grenzung der Landtagswahlkreise betr. Nr- 33. Bekanntmachung, die Betriebseröffnung der Wilzsch- Haus-Carlsfelder Eisenbahn betr. Nr. 34. Verordnung, die Anlegung von Mündelgeldern in den von der Leipziger Hypothekenbank ausge gebenen Jnhaberpapieren betr. Nr- 35. Bekanntmachung, die Telegrapheuordnung für das Deutsche Reich betr. Nr. 36. Bekanntmachung, die Werkstätten der Kleider- und Wäschekvnfektivn betr. Nr. 37. Bekanntmachung, die Betriebseröffnung der Mulda- Saydaer Effenbahn betr. n FE aui eten ruch Ssf UhE langes fp-E ms »»d (Nochdnttl verböte».) Die Gewalten der Diese. Roman von Lothar Breukendorf. Bekanntmachung. - Die aus die Zeit bis 30. Juni dss. Js. nvch rück- M' Beiträge zur Gemeindekrankenkasse, Jnvaliditäts- . 0 Altersversicherung sind zur Vermeidung der zwangs- mi Beitreibung bis spätestens den 21. d. Mts. Kassirer, Herrn Stadtrath Wünschmann hier »Mhren. Rabenau, am 13. Juli 1897. Borstand der Gemeindekrankenkasse. Wittig. fc »Tie lassen sich von Ihrer begreiflichen Verstimmung Oberstlieutenant," sagte er. „Ich bezweifle, E Ihnen im Ernst Geuugthuuug gewähren würde, Ihre Leiden an Unschuldigen zu rächen. Und da, wo Sie Ursache haben, dankbar zu sein, sollten tz hch niemals vom Zorne Hinreißen lassen, hart und . ^echt zu werden." Ter Oberstlieutenant wurde durch diese freimüthige wie er sie ähnlich vielleicht seit vielen Jahren i,.-.hinein mehr gehört, ersichtlich aus's Aeußerste über- E Seine Stirn furchte sich noch tiefer und er fragte barsch: »Da, wo ich Ursache hätte, dankbar zu sein? Wollen "ur nicht auch gefälligst sagen, was Sie damit eigent- "leinen?" t» »Sie haben es vhne Zweifel bereits errathen, Herr ^Mferdingen! Ihre Gattin ist in aufopfernder Weise bemüht. Fühlen Sie nicht selbst, daß ihr da L Unfreundlich^ und Härte, die sie von Ihnen er- h eine doppelt schmerzliche Wunde schlagen muß?" Das Gesicht des Offiziers hatte sich höher geröthet. ^drückte sichtlich irur mit Mühe eine heftige Antwort, ij.Hui bereits auf der Zunge lag und stapfte von an seinem Stock durch das Zimmer, als wäre das 'm ein Mittel, seines aufwalleuden Nergers Herr zu 'mi. ^,.»Jch nehme an, daß Sie es gut meinen," sagte er „und man muß sich wohl von seinem Arzt mehr ^'n lassen, als von einem anderen Menschen. Aber es doch gewisse Dinge, in die man selbst seinem Arzte Einmischung gestattet. Und wenn meine Frau sich " bei Ihnen beklagt haben sollte —" »Sie wissen vhne meine Versicherung, daß dies nicht '/Füll gewesen ist. Aber ein Mann, der gewöhnt ist, .! "ut den Leiden der Menschheit zu beschäftigen, braucht immer eine lange Krankengeschichte zu hören, um den 4» eines Uebels zu errathen. Auch der Gram ist eine i^heit, Herr Oberstlieutenant, und eine recht gefährliche '"drein." »Wohl möglich! Nur werden Sie die Behandlung Bekanntmachung. . Angegangen ist: /H- und Verordnungsblatt für das Königreich Mn, 6., 7. und 8. Stuck vom Jahre 1897, zu rer- Mack M! app:^ llen Le- zu voll-' ; unter »ressire: in» bei Butter, Käse, Schmalz und deren Ersatzmitteln. Diese Eingänge liegen 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht hier aus- Rabenau, am 13. Juli 1897. Wittig Aus unserer Gegend. — Zu dem bevorstehenden Vogelschießen ist zu be merken, daß es laut Anzeige gelungen ist, eine der besten reisenden Circus-Gesellschaften und zwar die Winter'sche zu gewinnen. Dieselbe verfügt über ausgezeichnetes Pferde- Material sowie Künstler 1. Ranges. Während der Dippol- diswalder Vogeüviese hatte sich der Circus wegen seiner außerordentlichen Leistungen eines zahlreichen Besuches zu erfreuen. In Anbetracht der bedeutenden Auslagen, welche mit derartigen Unternehmen verbunden, wäre der Gesell schaft eine rege Unterstützung sehr zu wünschen. — In Eckersdorf wurde am Sonnabend ein älterer Einwohner, welcher, auf einer Leiter stehend, mit Kirschen pflücken beschäftigt war durch Anfahren eines Geschirr» an die Leiter auf die Straße herabgeschleudert; er erlitt schwere Verletzungen. — Vom Gerüst des Baues an der Schule zu Pot- schappel stürzte am Freitag ein italienischer Arbeiterund zog sich hierbei bedeutende Verletzungen zu. Mittelst Siech korbes wurde der Verunglückte in das im Armenhause ge legene Krankenzimmer gebracht. — Nach umlaufenden sehr bestimmt auftretenden Ge rüchten ist ein großer Theil des herrlichen Blumenschmuckes in der Nacht nach der Beisetzung des Herrn Baron von Burgk auf Roßthal von der Gruft des auf dem Pester- witzer Friedhöfe befindlichen Erbbegräbnisses gestohlen worden.