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U gemahnt uns, daß wir den Höhepunkt bereits über- »iw ez bald wieder bergab geht, auf den kalten los. Allein, bleiben wir bei der Gegenwart. Wo Mblicken, überall sehen wir die Königin der Blumen, ^"se, und obwohl ihr tausend andere, noch so stolze fuchse Konkurrenz zn machen suchen, sie behauptet ihr In welchem Garten könnte wohl die Rose fehlen! Die Besitzer von Hunden werden jetzt bei der Jahreszeit darauf aufmerksam gemacht, den Hunden, den ganzen Tag an der Kette liegen müssen, vrdcnt- Pflege angedeihen zu lassen, sie mehrere Male am Hist frischem Wasser zn versehen und die Hundehütten gingen. Namentlich die Landbewohner seien zur Be- dieser Maßregeln ermahnt. Es ist erwiesen, daß " Meisten Fällen die Tollwuth durch Vernachlässigung Hunde entsteht. sh, Von 1000 in das Heer eingestellten Rekruten Aualaphabetcn, d. h. des Lesens und Schreibens In Schweden 1, im Deutschen Reiche 2, in h ^"'ark 5, in der Schweiz 22, in den Niederlanden 50, ^Mnkreich 55, in Belgien 144, in Oesterreich-Ungarn s? 'N Griechenland 300, in Italien 390, in Rußland und in Serbien sogar 793 Mann. QO- Die Auflösung des Circus Renz, die bereits öfters ^"Uchtigt war, ist jetzt beschlossene Sache. In Hamburg tNachdruck verboten.) Die Gewalten der Hiefe. Roman von Lothar Brenkendorf. h, »Darum habe ich mich nicht zu kümmern. In meinem M steht, daß ich über die Besetzung von sechsund- Freistellen in jedem Jahre selbstständig und nach "an Ermessen zu verfügen habe." Proschin machte ein höchst erstauntes Gesicht. „Ah, wirklich in Ihrem Vertrage? Ich muß ihn wohl prange der Geschäfte sehr oberflächlich getcsen haben, ich zu einer solchen Bestimmung meine Einwilligung ^" konnte. Aber ich glaube es Ihnen ohne Weiteres, °as ändert natürlich die Sache. Es handelt sich also tz,, "lehr um eine Verfügung, sondern um eine höfliche M werden die Güte haben, statt der sechsund- °'s Freistellen nur sechs oder meinetwegen auch zehn ^^illigen. Wir können ja die Dachzimmer für die uhme der Leute Herrichten und Letztere aus der Dienst- ^"che beköstigen." Hz dunkles Roth der Entrüstung stieg in die Wangen h-Mes. „Es thut mir leid, Herr Saroschin," sagte ^uh, „aber ich kann Ihrem Verlangen nicht ent- 'chen." h.. »Das wäre in der That sehr bedauerlich. Und Ihre '"Ilde?" h, »Der einfachste Grund ist, daß ich meine Wahl unter tz. Zahlreichem Bewerbern bereits getroffen und die ^>1 der Bewilligung der Freiplätze benachrichtigt »Sic fürchten also, diesen Leuten gegenüber in eine ^Peinliche Lage zu gerathen?" meinte Saroschin sehr ^Mwürdig. „Das begreife ich vollkommen, und es j? selbstverständlich meine Aufgabe sein, Sie davor zu hehren. Händigen Sie mir also freundlichst die Adressen ^betreffenden ein und überlassen Sie es mir, Ihre erste Heilung so zn berichtigen, daß sowohl Ihre Autorität h der Nus Ihrer Menschenfreundlichkeit vollständig ge- i^t bleiben. Für die Zukunft aber werden Sie sich /'"ec so lästigen und zeitraubenden Verpflichtung wohl bequemsten dadurch befreien, daß Sie die Entscheidung diese Dinge vertrauensvoll ganz in meine Hände h Bruneck erhob sich und richtete sich hoch ans. „Nein, ^'Saroschin, das werde ich nicht! Es handelt sich nicht um mich und meine Autorität, sondern um Pflicht der Dankbarkeit gegen den edlen' Mann, der das Werk seines Lebens überlassen hat, weil Sie theilte vorgestern Mittag Herr Franz Renz dem dortigen Circuspersonal mit, daß die Auflösung des Circus im Spätsommer erfolgen werde. Wie weiter berichtet wird, soll dies am 31. Juli geschehen, zu welchem Tage dem gesammten Personal gekündigt worden ist. Herr Renz beabsichtigt, sich ins Privatleben zurückzuziehen. — Der Bannspruch der Liebe. Der „Franks. Ztg." wird aus ihrem Leserkreise folgendes mitgetheilt: Wie Aberglauben, selbst in einer Großstadt wie Frankfurt, heut' noch wirksam ist, werden Sie aus einem Vorfall ersehen, der sich in meinem Hause abgespielt hat! Eines meiner Dienstmädchen, aus einer Ortschaft in Württemberg ge bürtig, legte inliegenden Zettel auf eine der Uhren nnd theilte mir stets mit, wenn solche abgelaufen war, ein Umstand, der mir eigentlich anfsiel, denn ihre Beobachtung erstreckte sich eben nur auf diese eine Uhr. Der jetzt zu fällig gefundene Zettel erklärt Alles. Wenn ein Mädchen, so geht der Aberglauben, einen derartig beschriebenen Zettel auf eine gehende Wanduhr legt, kann der Geliebte nie untreu werden. Der Zettel lautet: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes bitte ich (folgt Name und Adresse des Mädchens), daß Du (folgt Name und Adresse des Geliebten) sollst keine Ruhe haben Tag und Nacht keine Minute, wo Du gehst, liegst oder bist. Jeder Schlag dieser Uhr soll Dir einen Stich ins Herz gebe» und Dich mahnen, zu mir zu kommen. Dies bitte ich im Namen der Dreieinigkeit und der drei Vaterunser. Amen. Amen Amen mit drei Vaterunser! Zugang in die Wohnstube, bedecken dort zu Tausenden den Fußboden, kriechen die Wände hinan, laufen im Webstuhl umher, sitzen an den Stubengeräthen und wandern in Töpfe, Schüsseln und Teller. - — Ein neuer „kugelsicherer" Panzer ist von dem Theaterdirektor Schatkau in Königsberg hergestellt worden. Die dort angestellten Schießproben haben das überraschendste Resultat ergeben, daß der Panzer, der nur etwa einen Centimeter Dicke besitzt und 5 bis 6 Kilogr. wiegt, mit unserem jetzigen Jnfanteriegewehr nicht durchschossen werden kann, auch wenn eine große Zahl Kugeln — bei den Ver suchen waren es 50 — genau auf einem und demselben Punkt einschlägt. Bekanntlich durchschlägt schon eine ein zige dieser Gelvehrkugeln Eichenholz bis zu drei Centimeter Dicke, ja selbst Stahlplatten in annähernder Stärke. Eine große Schwierigkeit bei Herstellung eines thatsächlich schützen den Panzers bot bisher das Abfangen des Spritzbleis der Kugeln, welche zum Beispiel auf nicht durchzuschlagende mehrere Zoll starke Eisen- oder Stahlplatten abgefeuert, in unzählige Partikelchen zersplitterten und seitlich im rechten Winkel angebrachte selbst einzöllige, eichene Wan dungen ze» rissen. Der seiner Zeit vielgenannte Schneider meister Dowe hatte deshalb einen wegen des groß»» Ge wichtes nur aus einer kleinen Platte bestehenden Panzer, der bekanntlich doch durchschossen wurde, mit mehreren Centimeter hohen und starken Eisenwänden umgeben, um so Kopf und Arine des den Panzer Tragenden gegen das Spritzblei zu schützen. Wegen der dadurch hervorgerufenen enormen Beschwerung und Verdickung wurde natürlich schon dieser kleine Panzer nicht nur unbequem, sondern — Roß-Ameisen haben in Eichigt ein Wohnhaus, welches hundert Jahre steht, Heuer in ungeheuren Mengen besetzt und die Bewohner daraus vertrieben- Die Ameisen, von denen die Weibchen 17, die Männchen und Arbeiterinnen 9 bis 11 Millimeter lang sind, verschaffen sich durch Löcher, welche sie durch Dielen und Fensterrahmen fressen, absolut unverwendbar. Der neue Panzer dagegen gewinnt dadurch ungemein, daß er jener Seitenwände nicht bedarf und daher bequem und unbemerkt unter der Kleidung ge tragen werden kann. ihm versprachen, es in seinem Geiste weiter zu führen. Ich würde seines Vertrauens unwerth sein, wenn ich hier nachgeben könnte." Saroschin zündete sich eine neue Cigarette an und lud den Arzt durch eine beschwichtigende Handwegunq ein, sich wieder zu setzen. „Diese Weigerung macht Ihrem Charakter alle Ehre; aber Sie werden sich eher zn einem kleinen Zugeständnis; bereit finde» lasse», wen» Sie erfahren, aus welchen Gründe» es mir darauf «»kommt, gerade für die nächste Zukunft einige Ersparnisse zu erzielen. Ich habe große Pläne mit unsere»! Bade. Aber, bitte, setzen Sic sich doch! — Warum sollen wir nicht als veiständige Männer in aller Ruhe und Gemächlichkeit darüber plaudern?" Nur widerstrebend leistete Bruneck der Aufforderung Folge, nnd das Mißtrauen gegen die großen Pläne des Herrn Saroschin war ihm vom Gesicht zu lesen. Dieser aber neigte sich näher zu ihm und sagte in dem vertrau lichen Tone eines Mannes, der einem Anderen die ge heimsten Falten seines Herzens offenbart: „Sie halten mich vermuthlich für viel reicher, als ich es in Wahrheit bin. Von dem Kaufpreis, den ich für die Moosbacher Quelle mit ihrem Zubehör an Land und Gebäuden zahlen mußte, ist nur ein verhältnißmäßig kleiner Theil aus meinem eigenen Vermögen geflossen. Den Nest habe ich selber gegen hohe Zinsen leihen müssen, und ich würde ein schlechter Geschäftsmann sein, wen» ich auf einer so un sicheren Grundlage weiter wirthschaften und mich allen möglichen Zufälligkeiten preisgeben wollte. Demi, mag die Moosbacher Quelle auch noch so gut sein, eines Tages könnte doch irgendwo eine entdeckt werden, die noch besser ist, und die allmächtige Herrscherin Mode könnte sich von uns abwenden. Die Wucht solcher Schläge zu ertragen, sind die Schultern eines Einzelnen unter allen Umständen viel zu schwach, und darum habe ich die Absicht" — sein Lächeln war in diesem Augenblick von wahrhaft bezaubern der Liebenswürdigkeit — „das Bad so bald als möglich in ein Aktienunternehmen zu verwandeln, wodurch sein Blühen und Gedeihen dann wohl für alle Zukunft ge sichert wäre. Verstehen Sie jetzt, mein lieber Herr Doktor, weshalb ich gerade in dieser Saison ein möglichst hohes Betriebsergebniß erzielen möchte?" „Nein, das verstehe ich noch nicht!" „Sie scherzen oder Sie sind wirklich sehr unschuldig in Geschäftsangelegenheiten. Die Aktiengesellschaft müßte mir doch das Bad zunächst wieder abkaufen, und je höher der nachweisliche Jahresgewinn ist, desto höher ist natür lich auch der Preis. Das ich bei der Sache etwas ver diene» will, ist natürlich, und wenn Ihnen meine vorhin ausgesprochenen Wünsche, wie ich fast vermuthe, kleinlich und engherzig erschiene» sind, so wolle» Sie gefälligst be- M 2---—-^-^- denken, daß ich de» Kaufpreis nm zweimalhunderttausend Mark erhöhen kami, wenn wir während dieses Sommers mir zehntausend Mark überflüssiger Ausgaben ersparen." „Und eine Anzahl armer Kranken ist es, die Ihnen zu diesem Geivinn verhelfen soll! Es war vielleicht die letzte Hoffnung dieser Unglücklichen, die Sie kalten Blutes zerstören wollen, um sich zu bereichern. Aber ich gebe dazu meine Einwilligung nicht. Machen Sie Ihre Er sparnisse, wo immer es Ihnen beliebt, aber soweit die Wohlthätigkeitseinrichtungen des Doktor Emmerich in Frage kommen, bestehe ich auf meinem Recht" Saroschin warf die halb gerauchte Cigarette in den Aschbecher und der verbindliche Ausdruck verschwand von seinem Gesicht. „Sie werden sich das noch überlegen, Herr Doktor, denn Sie haben mich vorhin nicht bis zu Ende gehört. Es war vielleicht ungeschickt, daß ich nur von mir sprach. Mein Vortheil würde ja selbstverständlich auch der Ihrige sein, denn ich bin gern bereit, Sie bei einem Wieder kauf der Quelle mit einem angemessenen Prozentsatz an meinem Geivinn zu betheiligen. Es könnte sich dabei unter Umständen um eine sehr bedeutende Summe handeln und —" „Nicht weiter, Herr Saroschin, denn ich könnte Ihr Anerbieten nach dem, was voraufgegangen ist, nur für eine persönliche Beleidigung nehmen. Und es bedarf für mich keiner Ueberlegung. Ich halte es für unmöglich, länger auf einem Platze zu bleiben —" „Ach, Väterchen, ich glaube, die Arbeiter richten oben unter Deiner Fahencensammlung arges Unheil an. Die Mutter und ich, wir können sie nicht daran hindern; denn wir verstehen ja selber nichts von Deinen Schüsseln und Krügen." Es war Hildegard's frische Stimme, die mit diesen Worten das Gespräch unterbrach. Sie stand plötzlich zwischen den Vorhängen der in das Nebenzimmer führen den Thür, und ein freundliches Kopfnicken begrüßte den Arzt, der betroffen mitten in seiner Erklärung inne ge halten hatte. Saroschin aber, der bis dahin so bewundernSwerth ruhig gewesen war, fuhr in großer Erregung aus seinem Sessel auf- „Zum Henker auch — wer hat denn den Kerlen er laubt, die Kisten in meiner Abwesenheit auszupacken? Da muß ich natürlich sofort hinauf. Entschuldigen Sie mich, Herr Doktor; wir wollen morgen, wenn Sie die Sache etwas gelassener angesehen, weiter darüber reden." Eilig stürzte er aus dem Zimmer; Hildegard aber that ein paar Schritte auf Bruneck zu und flüsterte: „Es war eine Kriegslist. Glücklicherweise ist sie gelungen." (Fortsetzung folgt.)