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Obenauer Anzeiger !rped. und 10. Jahrgang. Donnerstag, den 24. Juni 4897. den Met e. a, ese rseg >»gel- eiue, lsen- auer- ivalde diesen, er, ist ver- »tt«» skt». ber. ank- t für daß sie sich mit Max das Leben genommen habe. Die Vorgänge, die der Katastrophe zu Grunde liegen, sind folgende: Nowinski war ein sehr ordentlicher Mensch und seit drei Jahren bei dem Schlächtermeister Schnabel an der Ecke der Reinickendorfer- und Fennstraße in Stellung. Seit zwei Jahren hatte er mit der Margarethe Henselin ein Verhältnis das auch von den Eltern des Mädchens geduldet wurde. In den Ostertagen ging einmal Frau Henselin mit ihrer Tochter in den „Weddingpark", und hier trafen Sie auch Nowinsky. Diesem siel es Abends ein, sich aus der benachbarten Fennstraße eine Kellnerin zu holen und sie im „Weddingpark" ganz öffentlich vor den Augen seiner Braut und deren Mutter zu liebkosen. Das gab die Veranlassung, daß das Mädchen ihm einen Abschiedsbrief schreiben mußte. Trotzdem aber ließ Mar garethe nicht von ihm und lud ihn hinter dem Rücken ihrer Eltern zu einem Besuche in der elterlichen Wohnung ein- Dorthin kam Nowinski auch am vergangenen Sonntag. Frau Henselin empfing ihn mit heftigen Vorwürfen wegen des Auftrittes im „Weddingpark", und weil er ihr, während er thatsächlich Schulden habe, vorgelogen habe, daß er Vermögen besitze lind ein Geschäft aufmachen wolle. Aus der Heirath könne hiernach nichts werden. Trotzdem ließ die Frau ihre Tochter, die schon angezogen war, mit Nowinski ausgehen. Am Montag und Dienstag Vormittag merkte man weder an dein jungen Manne noch an dem Mädchen etwas Besonderes. Am Donnerstag Nachmittag nahm das Mädchen, das in einem Garderobengeschäft be ¬ schäftigt war, sein erspartes Geld mit, ging, ohne etwas zu sagen, von Hause weg, begab sich aber nicht ins Ge schäft. Seitdem war es verschwunden und zu gleicher Zeit auch Max Nowinsky. Vergeblich Hatton die Eltern nach ihren Kindern gesucht, bis ihnen am Sonnabend Morgen das Auffindeu der Leichen gemeldet wurde. lotterie hervorgehoben. Den zweiten Hauptgewinn bildet ein Diamant-Collier und Armband im Werthe von 20000 Mark, den dritten Hauptgewinn im Werthe von 15000 Mark eine vollständige Wohnungseinrichtung, bestehend aus je einem Herren-, Damen-, Schlaf-, Kinder-Schlaf-, Toilette- und Kinder-Spielzimmer, den 4. Hauptgewinn im Werthe von 10000 Mark ein Silberschrank mit vollständigem silbernen Tischserviee für 24 Personen, Tafelaufsätzen und allein Zubehör in neuestem Muster. Loose zum Preise von einer Mark können in der Expedition des „Rabenauer Anzeiger" sowie voll dessen Boten entnommen werden. — Die Biererzeugung in Deutschland betrug im vorigen Jahre rund 60700000 Hektoliter gegenüber 55 370 000 Hektoliter im Jahre 1895. Fast das ganze Quantum ist in Deutschland verzehrt worden, denn es wurden insgesammt nur 647 000 Hektoliter ausgeführt, während wiederum 547 000 Hektoliter, also fast das gleiche Quantum eingeführt wurden. Es ergiebt sich mithin ein ungefährer jährlicher Verbrauch von 116 Liter Pro Kopf. Oesterreich, welches den größten Theil des nach Deutsch land eingeführten Bieres herstellte, braut jährlich nur 18675800 Hektoliter. — Zwei Opfer eines Liebesdramas sind in Berlin aus dein Landwehrcanal gelandet worden. Kurz Vor 8 Uhr sahen Schiffer am Elisabethufer zwei Leichen, eine männliche und eine weibliche, ün Canal treiben, die mit einem Gurt zusammengebunden waren. Man landete sie und ein Schaukwirth, der mit seinem Kahne in der Nähe lag, erkannte in dem Manne einen Sohn seiner Nachbarin, den 23 Jahre alten Schlächtergesellen Max Nowinski. Die von ihin herbeigerufene Mutter erkannte unter lautem Schluchzen ihren Sohn wieder und in dem Mädchen dessen Braut, die 19jährige Verkäuferin Marga rethe Henielm, die Tochter eines Fabrikarbeiters. Frau U, 'N 6V Zeitung für Seifersdorf, und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Cohmannsdors, Lübau, Borlas, Spechtritz etc (Nachdruck verboten.) Die Gewalten der Diese. Roman von Lothar Brenkendorf. hört; aber er scheint ja eine sehr bedeutende Persönlichkeit zu sein." „Er verdient die Huldigungen, die ihm hier zu Theil werden, jedenfalls, Fräulein Saroschin; denn er hat sich vor drei Tagen bei einem Grubenunglück im Marie-Luisen- Schacht zu Friedenthal wirklich heldenmüthig benommen. Haben Sie denn nicht in den Zeitungen davon gelesen?" „Kein Wort! Ach, bitte, erzählen Sie doch. Was soll er von mir denken, wenn ich hier die Einzige bin, die nichts von seinen Grvßthaten weiß?" „In einem Abbau war eine Entzündung schlagender Wetter erfolgt, und infolge des ungeheuren Luftdrucks war ein Theil des Schachtes zusammengestürzt, so daß eine größere Anzahl von Bergleuten lebendig begraben war. Es handelte sich darum, rasche Hilfe zu bringen, aber das Rettungswerk war ein überaus gefährliches, denn in dem von der Katastrophe betroffenen Gebiet waren alle Gänge noch von den todtbringenden Gasen erfüllt, und selbst be herzte alte Häuer, die sonst keine Gefahr scheuen, wenn es gilt, das Leben bedrohter Kameraden zu retten, erklärten es nach dem ersten Versuch für unmöglich, bis an die Unglücksstätte vorzudringen. Da soll dann nach den Zeitungsberichten Herr v. Treysa im Verein mit dem Obersteiger Neidhardt und einigen anderen Beamten ein leuchtendes Beispiel des Opfermuths gegeben haben, und allein dem unerschrockenen Vorangehen dieser Männer soll es zn danken gewesen sein, wenn bis auf fünf, die bei der Explosion sofort getödtet worden waren, alle verschütteten Bergleute gerettet werden konnten. Es ist also wohl kein Wunder, wenn man jetzt das Bedürfniß fühlt, dem Herrn Assessor für seine schöne That Anerkennung zu zollen." „Hildegard!" tönte in diesem Augenblick Saroschin's Stimme. „Wo bist Du denn, Kiud? Auch Du mußt doch unserm Helden begrüßen." Ohne sich einmal nach Bruneck umzusehen, folgte sie dem Rufe ihres Vaters, und der Arzt gewahrte, wie ihr Treysa im nächsten Augenblick eine seiner kavaliermäßigen Verbeugungen machte. Was Hildegard ihm sagte, konnte er nur nach dem Ausdruck ihrer sprechenden braunen Augen und nach der lieblichen Verlegenheit in ihren Zügen vermuthen, desto deutlicher aber schlug die mit lauter Stimme gegebene Antwort des Assessors an sein Ohr: „Gnädiges Fräulein beschämen mich. Ist wirklich nicht der Rede Werth — einfach verdammte Pflicht und Schul digkeit, weiter nichts! Ein Bergbeamter ist wie ein Offizier. Immer voran, sobald es Ernst wird! — (Fortsetzung folgt.) 0-3,0^ M lSs Uo, 15' assis-h-s' amen> >o nell^ 60-72 ^ssiDk achM he und . fremder ais, V? uimi« attischer o. deß" FiUM' MckeM zen, P'» fremdU : senB' ere 160 I Faß)' : la»^ »0 M' 13,SO' dresdtt-r Kaisers melmed andmeb! 'w -0? Nack-n)' > 2l,S0' 0- Nr pro sOO ,0 sen>e ar ert, Vf 50 Dl!-) u „Die unglücklichen Poeten pflegen eS wenigstens zu t^Men. Mx fgx Eine Person fehlt darin leider jede 'Ohrung." »So lassen Sie sich belehren mein Fräulein, daß die ^Mlichei, Poeten iin Jrrthum sind. Es giebt keine Nwen Seelen und keine gebrochenen Herzen in der Hvlogie." z. „Da Sie das mit solcher Bestimmtheit behaupten, Tie vermuthlich selber ein Arzt." jj.»Zu dienen! Ein Arzt, der ohne jedes eigene Ver- den poesievollen Namen Harald Bruneck führt." . Die ausdrucksvollen braunen Augen, die vielleicht .ih dafür verantwortlich zu machen waren, daß er sich ^Olez lustige kleine Gespräch eingelassen, betrachteten ihn ' Mismerksamer als zuvor. tz, „Herr Doktor Bruneck — unser ärztlicher Direktor? das ist seltsam! Ich hatte mir ein ganz anderes Bild ' Wien gemacht." u »Vermuthlich ein vortheilhaftereS. Aber es ist in Fall sehr ehrenvoll für mich, daß Sie bereits vor i unserer ersten Begegnung die Liebenswürdigkeit 'o, sich mit meiner unbedeutenden Person zu befassen." h »Das war wohl natürlich; denn in unserem Hause sW öfter von Ihnen gesprochen. Ich heiße Hildegard Deschin," Er machte ihr eine Verbeugung, und es war ihm auf ^ Gesicht zu lesen, wie angenehm ihn die Ueberraschung fArle. Nein, sie hatte wirklich nicht die geringste Aehn- ^ril mit ihrer Mutter, und selbst in ihren besten Jugend- konnte Frau Saroschin nichts von der Anmuth dieses Zehnjährigen Kindes gehabt haben! - Bruneck wollte noch eine scherzende Frage im Ton bisherigen Unterhaltung an sie richten; aber da schallte Lawn-tennis-Platze herüber ihr von ungeduldigen ^Wen gerufener Name und mit einem freundlichen - Ol Wiedersehen, Herr Doktor!" schlüpfte sie behend mit i dlii Aall wieder durch die Hecke zurück. tz, Ans dem ordentlichen Wege folgte ihr Bruneck lang- »ach, und außerhalb des abgesteckteu Platzes blieb er um dem Spiele zuzuschauen. Aber es war lediglich Viele reizen, ihr Glück in der betreffenden Lotterie zu ver- Nowinski hatte am Mittwoch Morgen von Margarethe suchen. Bei dieser Gelegenheit seien auch die gleichfalls Henselin einen Brief erhalten, worin diese ihr mittheilte, sehr kostbaren 3 anderen Hauptgewinne der Ausstellungs- " „ "' " - Fräulein Hildegard Saroschin, der seine beobachtenden Blicke folgten und für deren Spiel er sich interessirte. „Sie ist noch ganz und gar Kind," dachte Bruneck; aber gerade diese harmlose Unbefangenheit, die so voll ständig frei war von aller berechnenden Koketterie, war die Ursache des lebhaften Wohlgefallens, das er an seiner neuen Bekanntschaft fand. Da die Dunkelheit zunahm, mußte man zu allgemeinem Bedauern die Parthie auf geben, noch ehe sie zur Entscheidung gelangt war. Die kleine Gesellschaft schickte sich an, in die Villa zurückzu kehren, wohin die anderen in den Anlagen verstreuten Gruppen der Gäste Wohl schon vorausgegangen waren, und es traf sich von ungefähr, daß Bruneck Plötzlich wieder an Hildegard's Seite war. Er gedachte denselben neckischen Ton anzuschlagen, auf den sie vorhin so bereitwillig eingegangen war; doch zu seiner Ueberraschung sprang sie diesmal sogleich auf ein ernsthaftes Thema über. Sie fragte ihn nach dem Doktor Emmerich, von dem sie hier so viel Gutes gehört habe, und sie waren kaum ein paar Dutzend Schritte neben einander hergegangen, als sie sich mitten in einem Ge spräch befanden, das mit ihrem vorigen Geplauder nicht mehr die geringste Aehnlichkeit halte. Mit Erstaunen er kannte der junge Arzt, daß seine hübsche Begleiterin über die verschiedensten Dinge, die junge Damen sonst wenig interessiren, vortrefflich unterrichtet war. Als sie an der Villa anlangten, war er in seinem Urtheil über sie voll ständig irre geworden, und es wäre ihm nach dieser kurzen Unterhaltung jedenfalls kaum noch möglich gewesen, sie wie ein Kind zu behandeln. Im Gartensaal waren inzwischen die Tafeln gedeckt worden, aber ehe man sich zu Tische setzte, stellte Saroschin der Gesellschaft noch einen verspäteten Gast vor, einen eleganten jungen Herrn mit schneidigem blonden Schnurr bart und von sehr selbstbewußtem Auftreten. „Herr Bergamtsaffessor Bernd v. Treysa, der Sohn eines meiner Berliner Freunde — ich denke, der Name klingt Ihnen seit drei Tagen nicht mehr unbekannt, meine Herrschaften!" Er mußte iu der That einen ganz besonderen Klang haben, dieser Name; denn Treysa wurde sofort der Mittel punkt eines dichten Kreises von Damen und Herren, und Ausrufe rühmender Bewunderung ließen sich von allen Seiten vernehmen. „Was ist es mit diesem Herrn?" fragte Hildegard den Doktor, der sich noch immer neben ihr befand. „Ich habe bisher weder von seinem Vater noch von ihm ge- Aus Nah und Fern. Das uns vorliegende Programm des Donnerstag, ^-d. M-, im Gasthof zu Hainsberg statlsindenden M ^'^"oertes ist ein hochinteressantes und abwechslungs- »E' wir allen denen, die sich einen genußreichen k oo verschaffen wollen, den Besuch bestens empfehlen > 'en. Schmucke Garde-Reiter sieht und hört ein Jedes , und da extra ein Ball versprochen wird, so ist gewiß tz , kni zahlreiches Erscheinen der concertsreudigen Ein- ^"krschaft von Hainsberg und Umgegend zu rechnen. Beginn des Concertes ist Abends 8 Uhr. Schon früher wurde einmal geschrieben, daß ver- Me Ausgrabungen in Gittersee darauf schließen, h, Zeit der Napoleonischen Kriege daselbst ein Feld- Olesen sein müsse. Diese Ansicht scheint an Gläub igkeit immer mehr zu gewinnen, denn in den letzten tzi erst hat man beim Ausschachten auf dem neuen ^Mgrundstücke, sowie einem angrenzenden Baulande noch ganz gut erhaltene Pferdeskelette gefunden, Wenfalls auch aus dem Jahre 1813 stammen werden, h. D Durch Kauf ist die Wirthschaft des Herrn Bell- i m Kautzsch in die Hände des Herrn Sattler Ufert, Wvitz, übergegangcn. ),Am Sonnabend Nachts gegen halb 2 Uhr ist der Otto aus Deuben in der Sächs. Gußstahl- ü» " Wit der rechten Hand zwischen zwei Rädergetriebe sodaß ihm der Zeige- und Mittelfinger abge- "'Oen werden mußte. r, — Allgemeine Aufmerksamkeit erregt bei den Be- der Leipziger Ausstellung das daselbst aufgestellte „Fortuna" im Werthe von 30000 Mark, welcher > ersten Hauptgewinn der Ausstellungslotterie bildet. Landhaus bildet in seinem Aeußeren wie in seinem in Msi seinen 12 vollständig und wohnlich eingerich- Zimmern eine Zierde der ganzen Ausstellung, und Aussicht allein schon, diesen Preis zu gewinnen, dürfte