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NN. eit ualitÄ >nahnw llunge» 10- 11- 5.50 30- tt! locken, londc» rig. 8 n6. eib's >do»8 ittsl. > Email' Pfg- ober. gemeine Dietrich 2 Uhr GehM atz, dir -ii. Aul D. her- seinei» auf de» 1 Stich' schwel etzunge» freche» ilfe auf sodak cht de»> en. W ulver U» öilligstcUl >eachtttt^' keil wh' , aus dH die dm»» scheu s^ U schilp jerbraM lil Preise sten si»d' ideu von nbeiusciU ^abrikall' ppel, ZlU c wieder iieu, del»' >er Elfen' Ergiebig' >eu kaw» t sparst»» er briu^ Ergiebig' eubeilv t>utw>arN eu »ilhb Seis-U Eiuk-n» u Els-»s iseupuivel a bereit'' ^er, NaiV se Schub' vis 5-^ p. N!-'' u Dessl»'' > sarbigi 5 p. M->' uuaste »' . Färbet >8 6»»» ager: e»' s2j berg Uabenauer Anzeiger und Zeitung für Seifersdorf, Groß- und Klemölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdors, Lübau, Borlas, Spechtritz etc. Nummer 66. Aus unserer Gegend. , , — Nach dem vor Kurzem erschienenen Rechenschafts- ^richt des unter dem Protektorate Sr- König!. Hoheit Prinzen Friedrich August stehenden Wohlthätigkeits- ^reius „Sächsische Fecht sch ule" besteht derselbe aus 9b Verbänden und 9 Filialen mit 32500 Mitgliedern, ^che gegen das Vorjahr einen Zuwachs von 4305 Personen fuhren. Darunter zählen 559 Oberfechtmeister, 27 Ober- Wmeisterinnen, 1057 Fechtmeister und 105 Fecht- Mterinnen. Die Unterstützungen betrugen im letzten Ähre 21991 Mark und wurden an 2244 Familien ge ehrt. Der Kafsenbestand betrug am 31. December 1896 der Hauptkasse 13 412 Mark, und bei den Verbänden ^smmnen 35152 Mark, mithin ein gesammtes Kassenver- hon 48 565 Mark, eine Summe, die auch in Zu- Mt den Verein in den Stand setzt, dem Nothleidenden Äse zu bringen. Was nun spccicll den im Jahre 1893 ^gründeten Verband Rabenau betrifft, so besteht der- lklbe aus 144 Mitgliedern, incl. 2er Fecht- und 2er Ober- jschüneister, zu denen seit Anfang laufenden Jahres 1 ^erfechtmeisterin hinzugekommen ist. An Unterstützungen ^rdeu im Jahre 1896 72 Maik an 7 Familien veraus- »»bt. Das Vermögen beträgt 592 Mark, welches in der Sparkasse angelegt ist. Alt' wese Thatsachen führen den ^lmis von der hohen Bedeutung dieses im ganzen König lich verbreiteten Vereins, dessen Ziel mit ernster Hingabe die Linderung der Noth nnicrer darbenden Mitbrüdcr sichtet ist. Allen Kämpfern für die erhabene Sache aber w es auf das Neue an das Herz gelegt, auch in Zukunft Kräfte für- dieselbe einzusetzen. Das Wort Christi: »Was ihr den geringsten euerer Brüder gcthan habt, das Mt ihr mir gethan!" soll uns mit der Hoffnuug er- Meu, daß Jeder, der sein Vaterland liebt, und dem der (Nachdruck verdaten.) Die Gewalten der Hirse. Roman von Lothar Brenkendvrf. Das Schicksal dieses schönen jungen Wesens, dessen trau te Augen eine so beredte Sprache führten, ging ihm zu Herzen. Mit unzerreißbaren Ketten an einen hoffnungslos sanken geschmiedet und gezwungen, seine rauhe Launen- Mtigkeit geduldig zu ertragen, hatte sie sicherlich eines fkr dunkelsten Loose gezogen, die einem Weibe zufallen Miien, und die Jahre, welche nach natürlichen Gesetzen .sk schönsten ihres Daseins hätten sein sollen, bedeuten sie, wie der junge Arzt schon nach dieser ersten flüch ten Begegnung nicht mehr bezweifelte, nur eine ununter- fkocheue Kette von Demüthigunge», Entsagungen und Leiden. Noch stand er ganz unter dem Einfluß der Stimmuug, welche der erste seiner heutigen Krankenbesuche in ihm ^»ch gerufen, als er von der Terrasse des Gasthofes „Zu M vier Jahreszeiten", die er eben Passirte, seinen Namen Mte. Das gefüllte Seclglas in der Hand, hatte sich Mx Saroschin von seinem Stuhl erhoben und winkte lebhaft zu. „Nur einen Augenblick, Herr Doktor, damit wir auf ^ Zukunft von Moosbach und auf gute Kameradschaft "nstvßen können. — Kellner, bringen Sie uns schnell noch Flasche Pommery und ein Glas!" Zögernd stieg Bruneck die Stufen der Terrasse empor, ^wur etwas in ihm, das lebhaft gegen diesen neuen Besitzer des Bades sprach, und er war zu ehrlich, nm jene mißtrauische Regung ganz verbergen zu können. „Auf das Blühen und Gedeihen unseres lieben Moosbach also!" wiederholte Saroschin, indem er Bruneck ü" volles Glas hinschob, und sein Rechtsbeistand, der be- dils ein wenig angeheitert schien, fügte mit schwerer WMge hinzu: «Vivat, — üorsat, — oraseat!" „Natürlich gedenken Sie künftig hier Ihren Aufent- M zu nehmen," fragte Bruneck, der Angesichts eines so liebenswürdigen Entgegenkommens doch die Verpflichtung Wt?, irgend etwas zu sagen. Saroschin beeilte sich artig zu erwidern: „Jawohl, »nd ich bin glücklich in der Vorstellung, mich von alt' den aufreibenden Strapazen des großstädtischen Lebens hier inmitten einer wahrhaft bezaubernden Natur erholen zu Wunen. Sobald Dvklvr Emmerich die Villa geräumt hat, werde ich mit Weib und Kind meinen Einzug halten; je früher, desto besser." Sonnabend, den 12. Juni 1897. Gedanke für das Wohl desselben und das Mitleid für seinen darbenden Nächsten im Herzen wohnt, nach bestem Wollen und Können das Streben der Sächsischen Fecht schule unterstützen werde! Das walte Gott! — An den Nachmitlagen der beiden Pfingstfeiertage wurden auf der Haltestelle Rabenau allein gegen 1000 Eisenbahnfahrkarten verkauft- — Jetzt beginnt die Zeit der immerwährenden Dämmerung, die schönsten Wochen auf der Höhe des Jahres. Möchte ihnen ein heiterer Himmel leuchten. Diese Periode, während deren es bei klarem Himmel selbst über Mitternacht nie ganz dunkel wird und vom Sonnen untergang bis Sonnenaufgang das Licht der Sonne in dämmernden Strahlen um den nördlichen Horizont spielt, endet in der ersten Hälfte des Juli. — Der 74 Jahre alte, körperlich und geistig noch frische Wirthschaftsbesitzer Lei sch ke in Obern aun- dorf gedachte diese Pfingsten seine sechste Frau zum Altar zu führen, doch — mit des Geschickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu flechten, denn — die Braut war nicht zur Stell'. — Das Rittergut Possendorf ist an einen Herrn Böhme in Dresden verkauft worden. Desgleichen hat Herr A. Müller daselbst sein Gut verkauft und zwar an Herrn Leuteritz in Gostritz. — Das Restaurant zum Rosengarten in Wilms dorf wurde von Herrn Hausbesitzer Beier daselbst käuf lich erworben. — Am Sonnabend, ereignete sich in Obercarsdorf ein schrecklicher Unglücksfall. Beim Transport eines etwa 300 Zentner schweren Dampfkessels nach der im Bau be findlichen Ziegelei mittels 8spännigen Geschirres des Fuhr werksbesitzers Witschaß in Deuben kam der die Stangen pferde leitende Geschirrführer Thiele zu Fall und unter „Fräulein Hildegard's Entzücken über den Wechsel des Aufenthalts wird voraussichtlich nicht von langer Dauer sein," warf der Rechtsanwalt ein. „Ja, wenn es noch ein richtiges Luxusbad wäre! Aber hier — zwischen lauter Krüppeln und Lahmen! — Ich glaube, Theuerster, wenn Sie auf der Höhe der Saison einen Lai ebawxstrs arrangiren wollten, so würde sich nicht ein einziger Kava lier mit gesunden Armen und Beinen als Tänzer für Ihr Fräulein Tochter auftreiben lassen." „Oho!" lachte Saroschin, „hätten wir denn nicht auf alle Fälle den Herrn Doktor Bruneck, der gewiß ein sehr flotter Tänzer ist? Und dann die Offiziere aus Mülheim und die jungen Herren vom Gericht und den Verwaltungs behörden in Friedenthal? Wir sind ja kaum zehn Kilo meter von der Kreisstadt entfernt, und ich hoffe, es soll ein recht lustiges Leben in meinem Hause werden. In Friedenthal giebt es ja auch wohl ein Bergamt, nicht wahr, Herr Doktor?" „Allerdings. In unmittelbarer Nähe der Stadt be finden sich die beiden bedeutendsten Kohlenbergwerke der ganzen Provinz, und eines von ihnen ist staatliches Eigen thum." „Ganz recht. Ich erinnere mich, daß mir neulich Jemand erzählte, sein Sohn sei Bergamtsassessor in Frieden thal. Vielleicht kennen Sie ihn — er heißt v. Treysa." „Nein, der Name klingt mir völlig fremd." „Der junge Mann ist auch, wenn ich nicht irre, erst vor einigen Monaten dahin versetzt worden. Na, er wird sich schon gelegentlich bei mir melden. — Da ist übrigens die neue Flasche. Noch ein Glas, lieber Herr Doktor?" „Ich muß danken. Denn wenn ich meine Sprech stunde rechtzeitig eröffnen will, darf ich mich nicht länger aufhalten." „Wie geplagt Sie doch sind!" meinte Saroschin be dauernd, „und dabei hat die eigentliche Saison noch nicht einmal begonnen. Es wäre unverantwortlich, wenn Ihnen zu all' Ihren ärztlichen Obliegenheiten auch noch geschäft liche Pflichten aufgebürdet werden sollten. Ich werde Ihnen da, wie ich denke, Manches abnehmen können, was Ihnen auf Doktor Emmerich's Verlangen in dem Ver trage zugetheilt worden ist." „Ihre Absicht ist zwar sehr freundlich, aber es wird dessen kaum bedürfen. Die Arbeitsleistung, welche durch die Bestimmungen des Vertrages von mir verlangt wird, ist keineswegs zu groß für meine Kräfte." „Nun, darüber läßt sich ja noch reden, wenn es Zeit dazu ist. — Auf Wiedersehen, mein verehrter Herr Doktor! Es war mir ein großes Vergnügen." Auch Herr Saling schnarrte etwas Verbindliches; aber sobald Bruneck außer Hörweite war, sagte er: „Denken Sie an mich, Saroschin, wenn dieser Doktor 10. Jahrgang. den Wagen, welcher ihm über den linken Oberschenkel und Unterleib fubr, wodurch dem Unglücklichen die Gedärme aus dem Leibe gedrängt wurden und das Fleisch vom linken Beine abgerissen ward- Mittels Winden mußte das Rad von dem Verunglückten erst entfernt werden, während welcher Zeit letzterer entsetzlich schrie; bald darauf aber an den Folgen der Verletzungen verstarb. Der Genannte ist 53 Jahre alt, war verheirathet und Vater von 8 Kindern. — Am Montag Morgen erhing sich in Nied er- häslich in der Wohnung ihres Ehemannes die 25jährige O. Die Frau soll diesen Schritt aus Schwermuth gethan haben. — Die schon lange Jahre mit epileptischen Anfällen behaftete ledige und 39 Jahre alte Henriette Bormann in Kleba bei Possendorf wurde im Gehöfte des Wirth- schaftsbesitzers Sommer mit dem Gesichte in einer unbe deutenden Wasserlache liegend, leblos aufgefunden. Muth- maßlich ist dieselbe bei einem erneuten Krampfanfall vom Schlage getroffen worden. — Für Mannschaften des Beurlaubtenstandes. Es sei darauf hingewiesen, daß nach § 17, Absatz 2 des Jn- validitäts- und Altersversicherungsgesetzes die Zeit der Friedensübungen beim Heere oder bei der Marine als Bei- tragszcil in Anrechnung gebracht wird. Diejenigen Per sonen, die Landwehr- oder Rcjerve-Uebungen geleistet haben, müssen daher ihre Quittungskarte mit dem Militärpaß der zuständigen Polizeibehörde vorlegen, die alsdann die ent sprechende Dienstzeit zur Eintragung bringt. — Eine Riesenforelle wurde dieser Tage von einem Fischereipächter in Sebnitz im Bach in der Nähe der Hertigswalder Mühle gefangen. Der Fisch war reich lich eine Elle lang und wog gegen 6 Pfund. Ihnen eines Tages die Zähne zeigen sollte. Ich wette, er hat sofort gemerkt, was Sie mit Ihrem freundlichen Anerbieten im Schilde führten, und er ist sicherlich nicht gesonnen, sich die Macht so leicht aus den Händen winden zu lassen. Mit schönen Redensarten ist der nicht zu fangen; darum ducken Sie ihn bei Zeiten, wenn Sie's nicht erleben wollen, daß er Ihnen über den Kopf wächst." „Mir?" fragte Saroschin mit einem fast mitleidigen Lächeln. „Sie müssen mich doch sehr wenig kennen, Theuerster, wenn Sie das für möglich halten. Ob er nun den Titel eines ärztlichen Direktors führt oder nicht, dieser Doktor Bruneck ist eine Figur in meinem Spiel — weiter nichts, und ich .werde ihn auf dem Schachbrett dirigiren, wie es mir gefällt." Zweites Kapitel. „Da haben Sie einen Thaler, Matthes, gehen Sie hinüber in den Blumenladen und besorgen Sie mir ein paar hübsche Rosen!" „Jawohl, Herr Assessor!" versicherte der alte Kanzlei- dicner geschäftig. „Und wieder dieselbe Sorte — Mar schall Nielson, nicht wahr?" „Niet oder Nielson, das ist ganz egal. Wenn sie nur hübsch sind. Aber strengen Sie Ihre mürben Gebeine etwas an. Ich sehne mich aus diesem dumpfen Mauer loch hinaus in's Freie." Das dumpfe Mauerloch war nun zwar ein sehr Helles und luftiges Bureauzimmer im Gebäude des Bergamtes zu Friedenthal, aber mit der Sehnsucht des stattlichen jungen Mannes, ihm zu entfliehen, schien es nichtsdestoweniger seine Richtigkeit zu haben- Er schob einen Stoß von Papieren, die noch der Erledigung harren mochten, mit nachlässiger Handbewegung bei Seite, reckte seine jungend liche Gestalt in allen Gelenken und zog dann einen kleinen Spiegel hervor, um seinem wohlfrisirten Haar und seinen! ansehnlichen blonden Schnurrbart mit Hilfe einer Taschen bürste mehrere Minuten laug die denkbar sorgfältigste Behandlung angedeihen zu lassen. Eben war er im Be griff, die modefarbenen Glacehandschuhe über die wohl- gepflegten Fingerspitzen zu streifen, als Matthes ganz athemlos mit dem befohlenen Rofensträußchen erschien. „Eben erst aus Italien angekommen, Herr v. Treysa." „Ist gut! — Wenn elwa der Herr Bergrath noch 'mal nach mir fragen sollte, so bin ich in einer dienst lichen Angelegenheit auegegangen. Verstanden?" „Sehr wohl, Herr'Assessor! — Vielleicht nm den Schacht zu inspiziren?" (Fortsetzung folgt.)