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ie lgtl- Kiie, >sen- ruer- ßabenmm Anzeiger und 6. Il, "g g- ast , // tt. ug. 61', ;-6l, er. rt. hölsti' i> u»d . S.- besstck ae vo" ,n ««' lk. 4'/» an i>' .— an i M«. I II. st- I. IN. Lill' «ottcs- g niit wolpst i 1^- mast" etrich' Ros" Wahl, Wahl l. alt, Ernst 72 A Jettnng für Keifersdorf, Ist- mid Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdors, Lübau, Borlas, Spechtrik etc. Iwnier 70. Dienstag, den 22. Jimi 1897. W. Jahrgang. Bekanntmachung. itz?" Gemäßheit einer Verfügung der Königlichen Amts- ».^mschaft werden die sännntlichen Gewerbetreibenden Stadt, die einen offenen Laden haben oder Gast- . chankwirthschaft betreiben, hierdurch noch besonders hingewiesen, daß der unter O abgedruckten Ver- der Königlichen Ministeriums des Innern zur AAmg hex darin angedrohten Strafen spätestens bis Oktober d. I. entsprochen sein muß. Ebenau, am 19. Juni 1897. Der Bürgermeister. Wittig. O Verordnung, "bimsangaben Gewerbetreibender an offenen Läden, und Schankwirthschaften betr-, vom 21. Mai 1897. 1h. Gnverbetreib^ die einen offenen Laden haben oder oder Schankwirthschaft betreiben, sind verpflichtet, ' Miniliennamen mit mindestens einem ausgeschriebenen H Am der Außenseite oder ain Eingänge des >la/ der Wirthschaft in deutlich lesbarer Schrift Astigen. I^nuflelite, die eine Handelsfirma führen, haben zu- IAb Firma in der bezeichneten Weise an dem Laden A Wirthschaft anzubringen. Ist aus der Firma st^lnilieimame des Geschäftsinhabers mit dem ausgc- Isten Vornamen zu ersehen, so genügt die Anbringung ouina. offene Handelsgesellschaften, Koinmanditgescll- und Kommanditgesellschaften auf Actien finden »Forschriften mit der Maßgabe Anwendung, daß für der persönlich haftenden Gesellschafter gilt, was Aff der Namen der Gewerbetreibenden bestimmt ist. I^lud mehr als zwei Betheiligte vorhanden, deren h?' hiernach in der Aufschrift anzugeben wären, so E wenn die Namen von zweien mit einem das Vorhandensein weiterer Betheiligter andeutenden Zusatz ausgenommen werden. Die Polizeibehörde kann im einzelnen Falle die An gabe der Namen aller Betheiligter anordnen. Mit Geldstrafe bis zu cinhundertfünfzig Mark und im Unvermögensfalle mit Haft bis zu vier Wochen wird bestraft, wer den Vorschriften dieser Verordnung zuwider handel«. Gegenwärtige Verordnung tritt am 1. Oktober laufen den Jahres in Kraft- Dresden, am 21. Mai 1897. IUini»Kenium Uss Innenn Für den Minister: gez. Vodel. Gersdorf. Bekanntmachung. Das Verzeichniß der zur land- und forstwirthschaft- lichen Berufsgenossenschaft gehörigen, hierselbst wohnhaften Betriebsunternehmer sowie die Heberolle der für das Jahr 1896 festgesetzten Beiträge (2^ Pfennig für die Steuer einheit) liegt in hiesiger Rathsexpediton in der Dauer von zwei Wochen und zwar von Mittwoch, den 23. Jnni bis Mittwoch, den 7. Juli 18S7 zur Einsichtnahme der Betheiligten aus. Irgendwelche Einsprüche gegen die Richtigkeit des ausliegenden Verzeichnisses und der Heberolle können binnen einer weiteren Frist von zwei Wochen bei dem Genoffen- schaftsvorstande (Dresden, Wienerstraße 13) angebracht werden. Die auf 2^/4 Pfennig pro Einheit festgesetzten Bei träge sind ungeachtet etwaiger Einsprüche zu entrichten und werden in den nächsten Tagen von dem Stadtwacht meister Pietzsch einkassirt werden. Rabenau, am 21. Juni 1897. vei» üüngei'NHvistvn. Wittig. Aus Nah und Fern. — Für das durch Todesfall erledigte hiesige Pfarr amt sind vom Evangelischen Landes-Cvnsistorium zu Dresden dem Kirchenvorstande folgende Herren zur engeren Wahl vorgeschlagcn worden: Diakonus Gabriel Paul Hierony mus in Zwönitz, Diakonus Adolf Johannes Pesch eck in Pesterwitz und Christian Oscar Polster in Reichenbach bei Königsbrück. Die Gastpredigten beginnen nächsten Sonntag mit Herrn Diakonus Pescheck. Von dem hiesigen Kirchenvorstande haben sich einige Herren am 13. nach Pesterwitz und am 20. d. M. nach Reichenbach bemüht, um die in Vorschlag gebrachten Herren in der Mitte ihrer Pfarrgemeinde kennen zu lernen. Möge die Wahl vom göttlichen Segen für Hirte und Heerde begleitet sein! — Nächsten Donnerstag wird der hiesige Gewerbe- Verein eine Excursivn nach Lößnitz, Friedensburg und Umgegend unternehmen und alsdann in Radeberg ver schiedene Etablissements besichtigen. Abfahrt von Hainsberg früh 8 Uhr 33 Min. — Das Bahnhofs-Restaurant in Hainsberg ist durch Kauf an einen Dresdner Herrn übergegangen, ebenso ist der Gasthof zum „Deutschen Haus" in Potschappel an Herrn Fleischermeister Hentschel in Striesen verkauft worden. — Bei dem am Mittwoch Abend auftretenden Ge witter fuhr ein sogenannter kalter Schlag in das Stall gebäude des Ritterguts in Zscheckwitz. Der Blitz ging zunächst am Blitzableiter entlang, sprang dann ab, demolirte ein Fenster im Getreideboden und beschädigte das Dach. — Erstochen wurde in Metz ein Sergeant, der sich in einer übelberüchtigten Straße vorschriftswidrig be nahm und der Aufforderung einer Patrouille, zur Wache zu folgen, nicht gutwillig uachkam. Als er seiner Abführung auch noch thätlichm Widerstand entgegensetzte, zog der Gefreite der Patrouille sein Seitengewehr und versetzte dein Sergeanten einen Stich in die Seite. Der Verletzte wurde nach dein Garnisonlazarett gebracht, wo er nach wenigen Stunden seinen Geist aufgab. «Nachdruck verboten.) Vie Gewalten der Hiese Roman von Lothar Brenkendorf. -Zch weiß nicht, von wem Sie sprechen, Herr Neid- aber ich sehe, daß ich mich getäuscht habe, als ich „ einen guten und ehrenhaften Menschen hielt." H Amd warum soll ich mit einein Male aufgehört M und ehrenwerth zu sein?" fragte er ruhig. sAbe scharfe Augen und ich kann die Unterschrift da I Bilde auch aus der Entfernung lesen. Aber es leid, daß es gerade der ist, Fräulein Helene, um »AAn thut es mir leid. Denn er wird Sie in's ^.stürzen." ungestümer Hast hatte sie die vergessene Photo- begriffen, um sie in einein Schubfach zu bergen. Wangen brannte es wie Feuer und ihre Hände das ist abscheulich!" rief sie. „Verlassen Sie mich Stelle!" ^-^'ß, ich werde gehen," antwortete er. „Ich weiß hier für mich nichts mehr zu hoffen giebt. Doch Warnung sollten Sie sich nichtsdestoweniger zu s 2 nehmen! Mit einer Lüge hat der Assessor v. Treysa Mgang verschafft zu diesem Hause, und eine Lüge ist er Ihnen auf sein Bild geschrieben hat. Denn gar nicht daran denken, Sie zu seiner Frau zu -A' und er wird Sie iin Stich lassen, wenn er des As überdrüssig geworden ist. Es wird eine schlimme für Sie sein, wenn Sie sich an diese meine Worte ^"müssen." 'nißbrauchen meine Schutzlosigkeit. Aber ich i^A'ne Wirthiir rufen, wenn Sie sich nicht ent- » Ar Obersteiger nahm seinen Hut rind wandte sich "'M, "öthig, denn ich will Ihnen nicht mßig fallen. Aber wenn Sie einmal einen Freund sollten, Fräulein Mayburg, einen wirklichen M der Noth, der auch Manns genug wäre, einen Z" züchtigen, dann denken Sie an mich! Ich .. zur Stelle sein, wenn Sie mich rufen. Bis dahin Sie wohl!" Sein fester Schritt verhallte draußen auf dem Flur. Helene aber brach in Thränen aus, zog Treysa's Bild hervor und bedeckte es mit ihren Küssen, wie um dem ab wesenden Geliebten damit zu beweisen, daß sie felsenfest an ihn glaube. Drittes Kapitel. Als wolle er die ain Tage der Vercragsunterzeichnung ausgesprochene Absicht, seine Villa zu einem Tummelplatz fröhlich geselligen Treibens zu machen, alsbald auch durch die That bekräftigen, hatte Felix Saroschin Einladungen zu einem Parkfest ergehen lassen, noch ehe die innere Ein richtung des vornehmen und geräumigen Hauses ganz vollendet war. Zwar hatte er die ehemalige Wohnung des Doktors Emmerich mit ihrem gesammten Mobiliar übernommen; aber gleich nach der Abreise des Vorbesitzers waren ganze Wagenladungen von Möbeln, Teppichen, Vor hängen und Kunstgegenständen zugleich mit einem kleinen Heer von Tischler», Malern und Tapezierern eingetroffen, die dazu berufen schienen, die Villa gleichsam über Nacht in einen Fürstenpalast zu verwandeln. Nur im zweiten Stockwerk war dieser großartige Verschönerungsprozeß noch nicht vollendet, als der Hausherr und seine Familie an einem herrlichen, mildwarmen Juninachmittag ihre ersten Gäste empfingen. Die hervorragendsten Persönlichkeiten aus der Kur gesellschaft waren eingeladen, und Saroschin befand sich in der angenehmen Lage, bei den gegenseitigen Vorstellungen manchen berühmten oder hocharistokratischen Namen mit ganz besonders feierlichem Nachdruck auszusprechen. Erst bei hereinbrechender Dämmerung erschien auch Doktor Harald Bruneck, den seine ärztlichen Pflichten so lange festgehalten hatten, in der Villa. Schon in der Thür des Gartensaales nah«» ihn Saroschin in Empfang und schüttelte ihm mit großer Herzlichkeit die Hand. „Habe mich schon lange vergebens nach Ihnen um gesehen, bester Doktor! Die Geschichte ist ja im besten Gange, und die Stimmung läßt glücklicherweise nichts zu wünschen übrig. Aber ein paar junge, frische Elemente können trotzdem nichts schaden. Kommen Sie mit! Da drinnen sind meine Damen, die Sie ja noch nicht kennen, weil Sie gestern Abend bei ihrem Einpfange leider nicht zugegen sein konnten. Sie hätten nur sehen sollen, was die für Augen machten, als sie im Hause Umschau hielten und hörten, daß ich es gewagt habe, ohne alle weibliche Hilfe ein Fest zu arrangiren. Aber als Besitzer eines Badeortes muß man sich natürlich auf Alles verstehen." Bruneck sah sich einer stark verblühten, wohlbeleibten Dame gegenüber, die mit mehr Würde als Anmuth und mit einem unveränderlichen Lächeln einem Kreise älterer Besucherinnen die Ehren des Hauses erwies. Sie sprach ein wenig durch die Nase, und es verschönte ihre äußere Erscheinung nicht, daß sie in kurzen Zwischenräumen eine an langem goldenem Griff befestigte Schildpattlorgnette vor die Augen führte. Den jungen Arzt, der ihr von ihrem Gatten vorgestellt wurde, behandelte sie ziemlich herab lassend, und den Versuch, ein Gespräch zu beginnen, gab er iir seiner ehrlichen Weise alsbald wieder auf, nachdem er von Frau Saroschin einige einfältige Antworten er halten hatte. „Meine Hildegard kann ich leider nirgends entdecken," meinte der Hausherr. „Wahrscheinlich ist sie bei dem jungen Volk, das draußen im Park herumschwärmt. Sie sollten sich selber aufmachen, lieber Doktor, sie da zu suchen." Obwohl er im Grunde wenig neugierig war, die Tochter der Frau Saroschin kennen zu lernen, benutzte Bruneck doch bereilwillig sie Gelegevh-it, sich mis dein Kreise der älteren Damen zu flüchten. Nachdenklich schlen derte er in den Park hinein und war aus dem besten Wege, das Fest, zu welchem man ihn eingeladen hatte, ganz und gar zu verlassen, als er durch einen derben Schlag gegen die Stirn unsanft daran erinnert wurde. Ein fester kleiner Gummiball war ihm an den Kopf ge flogen, und zugleich verrielh ihm fröhliches Lachen und Stimmengewirr, daß er sich in der Nachbarschaft des Lawn-tennis-Platzes befand. Ein paar Sekunden noch, dann schlüpfte die Helle Gestalt einer schlanken jungen Dame durch das Gebüsch, um den verirrten Ball zu suchen, und sie dankte mit sehr anmuthigcm Lächeln, als ihr Bruneck den Uebelthäter überreichte. „Er hätte mich um ein Haar erschlagen," sagte er, „lind ich rathe Ihnen dringend, mein Fräulein, in der Umgebung dieses gefährlichen Uebungsplatzes Warnungs tafeln für unvorsichtige Spaziergänger anbrinqen zu lassen." „O, wenn es hier nur keine schlimmeren Gefahren giebt, als diese!" meinte sie scherzend. „Wunden von solcher Art lassen sich wenigstens wieder heilen." „Und Sie meinen, daß man dies nicht von jeder Wunde sagen kann, die eine schöne Hand uns armen Männern schlägt?" (Fortsetzung folgt.)