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Ualrenauer Anzeiger und ki! 10. Jahrgang Nummer 64. Sonnabend, den 5. Juni 1897 'isler, abe»«» (Fortsetzung folgt.) n rei. ZO-3,0"' >0-4,ff' et. ich. eff- er. re« >en md ein gen Kandidaten wurde Herr Dr. Haffe, bisheriger Bürgermeister in Brand bei Freiberg gewählt. — Wie gefährlich es ist, die Thiere zu viel jungen Klee fressen zu lassen, mußte der Gutspachter Stange in Welschhufe erfahren, indem sein bestes Pferd in Folge Fressens jungen Klees verendete. — Bei dem Gutsbesitzer Sch. in Bannewitz verendete plötzlich eine schöne Kuh. Der herbeigeholte Thierarzt stellte Milzbrand fest. — Ein militärischer Lebemann. Der in Brüssel ver haftete Unteroffizier Delk aus Kiel, der die Schiffskasse der vierten Torpedobootsdivision um 29 000 Mark bestohlen hatte, wird nach Kiel überführt werden. Delk hat in acht Tagen rund 9000 Mk. verbraucht. — Bei einem Pistolenduell, das gestern Morgen im Kottenforst bei Bonn stattfand, erschoß Assistenzarzt Reusing den früheren Assistenzarzt Fischer. — Grauenhafter Selbstmord. In Paris beging eine fünfzigjährige Dame, die seit dem Bazarbrand irr sinnig war, Selbstmord, indem sie mehrere Behälter mit Petroleum füllte, dieselben anzündete und sich dann mitten in die Flammen stellte. Als sie gräßliche Schmerzen ein- pfand, stürzte sie an das Fenster und schrie um Hilfe, aber — zu spät; als man zu ihr gelangte, war sie eine Leiche. — Von der russischen Grenze wird aus Thorn ge meldet: Ausflügler aus Bromberg, Schulitz und Fordon fuhren am Sonntag mit einem Dampfer zur Grenze. Von diesen wurden drei Herren und zwei Kinder durch Zoll soldaten verhaftet und fortgeführt. — Feuer brach gestern in der Celluloidfabrik des Dr. Hunaeus iu Blunden aus, und vernichtete in kurzer Zeit fast die ganze Fabrik mit sämmtlichen Vorräthen und Maschinen. "ff und ff i all, d° Zaare Iler koste" und auf der „König Alberthöhe" angekündigt; ebenfalls findet im „Gasthof" zu Hainsberg an den drei Feier tagen Garten-Frei-Concert statt. Nicht unerwähnt wollen wir noch lassen, daß am 1. Feiertag im Spechtritzer Gasthof die neuerbaute Asphaltkegelbahn eingeweiht wird. Für das tanzlustige Publikum bietet sich Gelegenheit in den beiden Nabenauer Sälen, sowie in den Gasthöfen zu Groß- und Klein-Oelsa, Spechtritz, Obernaun dorf und Hainsberg. Hoffentlich werden ein blauer Himmel, glorreicher Sonnenschein und laue Lüfte alle diese Veranstaltungen begünstigen; wie und wo aber ein jeder unserer geschätzten Leserinnen und Leser Pfingsten feiern will, überallhin begleite ihn unser Wunsch: Vergnügte Feiertage! — Am Mittwoch war es dem Schneidermeister Kloster knecht in Hainsberg vergönnt sein 50 jähriges Meister jubiläum zu feiern. Außer vielfachen anderen Ehrenbe zeigungen wurden dem Jubilar auch seitens der Tharander Schneiderinnung ein Diplom und ein Ehrengeschenk zu theil. — Die unheimliche Macht der elektrischen Leitungs drähte verspürte am Montag in der 9. Stunde einer von denjenigen Arbeitern, die um jene Zeit unmittelbar vor dem Fleischer Voigt'schen Hause in Potschappel an den Masten beschäftigt Ware». Der junge Mann hatte einen Draht augefaßt, von dem er erst, nachdem er Kurzschluß vorgenommen hatte, wieder loskommen konnte. Der elek trische Strom während der Berührung war so stark, daß der davon Getroffene vor Schmerz laut aufschrie und schließ lich ohnmächtig wurde. Schaden scheint der junge Mann nicht erlitten zu haben, da er kurz darauf wieder seine Ar beit verrichtete. — Für das ausgeschriebene Gemeindevorstandsamt in Dölzschen hatten sich 29 Bewerber gemeldet, von denen 4 in die engere Wahl gelangten. Von diesen vier Zunächst müssen die Erträge des Bades mindestens auf das Doppelte gesteigert werden, ehe es reif ist für eine großartige Gründung in meinem Sinne." „Und das wollen Sie in fo kurzer Zeit bewirken? Werden Ihnen dabei die wunderlichen Bedingungen des Doktor Emmerich nicht einigermaßen im Wege fein?" „Bah, ich werde mich schon damit abzufinden wissen. Sie haben, wie ich denke, bei der Abfassung des Doku ments dafür gesorgt, daß mir überall ein Hinterthürchen offen bleibt." „Allerdings — so weit es eben möglich war. Nur an dem Paragraphen, der den Doktor Bruneck betrifft, durfte ja nach dem Willen des Verkäufers überhaupt nichts geändert werden. Ich fürchte, Sie haben mit dem Herrn noch einen schweren Stand." Saroschin klopfte ihm auf die Schulter. „Machen Sie sich darum keine Sorge, mein lieber Rechtsanwalt. Ich bin schon mit anderen Leuten fertig geworden, als mit dem, und ich werde ihn ohne Mühe veranlassen, zu gehen, sobald er anfängt, mir unbequem zu werden. — Aber da ist unsere Schildkrötensuppe. Greifen Sie zu, Verehrtester! Und wenn ich bitten darf: während des Essens nichts mehr von Geschäften!" In den prächtigen alten Parkanlagen, die das über dem Quellenraum errichtete Badehaus weithin umgaben, erhoben sich auch mehrere zierliche Villen. Sie waren zu verschiedenen Zeiten von Doktor Emmerich erbaut und galten wegen ihrer schönen, ruhigen Lage für die bevor zugtesten Fremdenwohnungen in Moosbach. Jetzt standen sie zumeist noch leer, denn die eigentliche Badezeit pflegte um die Mitte des Juni zu beginnen, und man befand sich erst in der zweiten Hälfte des Mai. Vereinzelt hatten sich jedoch bereits einige Kurgäste eingefunden, und auch in das sogenannte „Weiße Haus," die eleganteste und versteckteste jener Villen, war gestern ein anscheinend sehr leidender Herr mit seiner Begleitung eingezogen. Er hatte dem Doktor Bruneck seine Visitenkarte übersandt, auf welcher er als Heinrich v. Wolferdingen, Oberstlieutenant a. D., bezeichnet war, und hatte ihn um seinen baldigen Besuch bitten lassen. Nach dem Weißen Hause lenkte Bruneck denn auch zünächst seine Schritte, nachdem er sich von Doktor Emmerich getrennt hatte. Er wurde in dem zu ebener Erde gelegenen Salon von dem kranken Oberstlieutcnant empfangen. Auch ohne die Hinzufügung auf die Visitenkarte würde Bruneck erkannt haben, daß er einen ehemaligen Offizier vor sich habe- Zeitung für Keifersdorf, Groß- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz etc (Nachdruck verbalen.) Die Gewalten der Diese. Roman von Lothar Brenkendorf. Erforderliche schwarz auf weiß festgestellt, und es bedarf somit weiterer Versprechungen von meiner Seite nicht. Darf ich die Herren nunmehr bitten, mir zu einem kleinen Frühstück die Ehre zu geben?" Während dieser letzten Worte hatte sich aus einem Sessel im Hintergründe des Gemaches ein magerer junger Mann in geckenhaftem Anzuge erhoben, der nun den gol denen Zwicker fester auf die Nase drückte und mit einem blasirten Lächeln näherkam. „Sie haben die erlösende Zauberformel ausgesprochen, lieber Saroschin," meinte er schnarrend. „Ich wüßte nicht, was auf der ganzen Welt mir in diesem Augenblick an genehmer sein könnte, als ein gutes Frühstück." „Herr Rechtsanwalt Saling aus Berlin," stellte Saroschin, gegen Bruneck gewendet, vor. „Der Herr hatte die Güte, mich als mein juristischer Beirath hierher zu begleiten." Der junge Arzt neigte leicht den Kopf. „Ich bin Ihnen sehr verbunden für Ihre freundliche Einladung; aber ich bedaure, sie ablehnen zu müssen. Es ist die Zeit, in der ich meine Besuche zu machen habe." „So werden wir zusammen gehen, lieber Kollege," erklärte Doktor Emmerich. „Auch ich bin durch mancher lei Pflichten gehindert, mit Ihnen zu frühstücke», Herr Saroschin!" Der neue Besitzer von Moosbach gab mit verbind lichen Worten seinem Bedauern über diese zweifache Ab sage Ausdruck, und wenn er durch dieselbe verstimmt worden war, so ließ sich davon nichts in seinem Be nehmen erkennen. Man reichte sich zum Abschied freund schaftlich die Hände, rind während die beiden Aerzte die Richtung nach dem Kurhause einschlugen, begab sich Saroschin mit seinem Rechtsbeistmid in das Gasthaus „Zu den vier Jahreszeiten," das vornehmste des Bade ortes. „Nur zwei Gedecke also!" befahl Saroschin dem Ober kellner. „Aber das Beste, was Sie uns bieten können. Und die Weinkarte! — Zwei Flaschen Pommery können Sie jedenfalls gleich kaltstellen." „Man darf Ihnen gratuliren," sagte Saling, als sie allein waren. „Ein schönes Stück Geld haben Sie sich freilich die Sache kosten lassen, das muß wahr sein." Saroschin lächelte und neigte sich vertraulich zu ihn, hinüber. „Der vortreffliche alte Herr hat die Quelle halb verschenkt — jetzt, wo die Sache perfekt geworden ist, darf ich es ja sagen. Ich habe nie in meinem Leben ein besseres Geschäft gemacht, als dies." „Was Sie sagen! — Ja, euch Kapitalisten kommt eben das Glück im Schlafe. — Und Sie wollen das ganze Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umwandcln?" „Ja — doch frühestens nach Verlauf eines Jahres. Atts »lttserer Gegend. f. — Bei der Sparkasse zu Rabenau wurden Monat Mai d. Js. 257 Einzahlungen im Betrage von ffW Mk. 22 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 99 Rück- Mungen im Betrage von 12 956 Mk. 50 Pfg. l- Pfingsten, das „liebliche Fest", ist wieder da. We ein Jubelruf, so fliegt dieses eine Wort durch alle Wde, wie „ut Allgewalt zaubert es ein frisches, fröhliches , ffu hervor und zwingt Groß und Klei» i» seinen Zauber- keis. Was wir vor Kurzen: kaum noch zu hoffen gewagt, sich dennoch bewahrheitet: mit der vollen Pracht des - Wes jst paz Pfingstfest herbeigekvmmen. Nun flimmert "^ schimmert es durch Flur und Hain, nun leuchtet es Wittmißvoll blitzend und süß verheißend durch den neu Müiiten Wald; wie aus einem Meer von Farben ist die Mur emporgetaucht, und freigebig spendet sie Jeglichem, A nur hoffnungsvoll ihr naht, von ihrem Reichthum. M>ge Lüfte wehteu noch vor Kurzem statt des ersehnten Men Hauches uns an, unaufhörliche Wasserfluthen spen- M der Himmel statt lachenden Sonnenscheines. Das hat Alles herrlich gewendet, wir haben wieder de» rechte» »Wing und mit ihin das rechte Pfingsten, so wie es im Wüthe des Volkes und in seinen Liedern lebt. „Auf, Mucket die Hüte mit grünenden Maien!" singen wir und Wn hinaus ins Freie, um uns an Gottes herrlicher Wr zu erfreuen. So zeigt uns das heitere Pfingstfest, das Einfachste doch immer wieder das Schönste ist, W wie der frohe Sinn nicht von Geld und äußerem abhängig zu sein braucht; wir erleben es alljährlich fM nütze» „ns selbst am meisten, wenn wir es nie ver- Wn. Im Uebrigen sind die mannigfachsten Vorbereitungen N abwechselungsreichcn Psingstfeiern getroffen worden. M Rabenau sind Garten-Frei-Concerte im „Amtshos" . Alles, was hier an humanen Einrichtungen geschaffen Wen, ist lediglich sein Werk, und ich brauchte nur zu Wllen, was er mir als sein theuerstes Vermächtniß Zerlassen. Es gab eine Zeit, wo ich hoffte, dies Alles Musst wieder einem Sohne zu erwerben, aber ich habe Hoffnung zu Grabe tragen muffen. Ich bin der We meines Stammes. Darum bedeutet der Verkauf sr Moosbacher Quelle für mich etwa- ganz Anderes, als ?» einfaches Geldgeschäft. In dem Besitzthum, das ich We einem Fremden übertrage, steckt der beste Theil »einez Lebens, und es würde mich mit schwerem Kummer Wlleu, wenn die redliche Arbeit von vier Generationen " der wilden Jagd nach raschem Gewinn leichtfertig rind ^Wenlos vernichtet werden sollte. Die Furcht, das zu Mben, hat mich bisher alle Anerbietungen ausschlagen Mu, wie verlockend sie sein mochten, und wie lebhaft mich manchmal nach Ruhe sehnte. Auch diesmal habe A lauge gezaudert, und wenn ich mich doch endlich ent- Mssen habe, Ihnen die Quelle mit Allem, war zu ihr Mtt, abzutreten, so geschah es, weil Sie mir Ihr Mamies- W verpfändet haben, daß das Bad mit seinen Wohl- Mgkeitseinrichtungen ganz in dem bisherigen Geiste Wrgeführt werden solle. Ich kenne Sie nicht näher, W ich hege das Vertrauen, daß Sie es ehrlich meinen Ihrem Versprechen. Und als einen Beweis dafür ich eS an, daß Sie meine Bedingung, Herrn Doktor Wieck zum ärztlichen Leiter zu ernennen, ohne Weiteres genommen haben- Nach dem Wortlaut des Vertrages W er nur auf seinen eigenen Wunsch dieses Postens Woben werden können, und ich hoffe, daß solcher Wunsch Wnals in ihn« aufsteigen werde. So lange ich ihn ans Mem Platze weiß, werde ich völlig beruhigt sein, denn M seiner Zustimmung wird sicherlich niemals etwas ge- Wen, das nicht auch ich von ganzen« Herzen gntgeheißen '»bei« würde." < „Niemals!" sagte Bruneck einfach, und der Hände- dm er mit dem alten Herrn tauscht, enthielt ein Felix Saroschin hatte der langen, bewegten Rede mit verändert verbindlicher Miene zugehört; aber es war W um« doch ersichtlich darum zu thun, diese für sein Empfinden abgeschmackte Scene zu beenden. r. „Ich kann nur wiederholen, daß es mir eine Freude M wird, recht lange mit dem Herrn Doktor zusammen ff wirken," sagte er. Im Uebrigen haben wir ja alles örse essen Kilo, 1»' russisch«!' 0, am«"! Ulo m 69-'' russisch«! : Ä-M lisch- M. Hai« ss fremd«' wais, ff 2, rnm"' nkanislff do. del«'' l ss-ntt-«' Wick«"' esse», ff , fremd« o: sein"«' ilere (ff nil o: laff WO jlff e 13,ff Dresdi" l l Kai ff' umeliff nnnLmff pro ff Mach«",' 0 2l,ff W, dW pro W ,80, w'" IM ne^ aerl, ff 00 r ms ist^ ne Äesff >este udcmuff slen L-ff wie Kok' Ausstoß«" einsl-ff qestör!" Apotlff >er. Aff- k. 1.- er Es Pille» ff chnsgalff "enlia» " -pnw-r " Wrans "