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Rabenauer Anzeiger : 22.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-189705220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-18970522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-18970522
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-05
- Tag 1897-05-22
-
Monat
1897-05
-
Jahr
1897
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 22.05.1897
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SiiMies. — Jetzt beginnt die Zeit der immerwährenden Dämmerung, die schiusten Wecken auf der Höhe des Jahres. Möchte ihnen ein heiterer Himmel leuchten. Diese Periode, während deren es bei klarem Himmel selbst über Mitternacht wie ganz dunkel wird und vom Sonnenunter gang bis Sonnenaufgang das Licht der Sonne in dämmernden Strahlen um den nördlichen Horizont spielt, endet nach den astronomischen Abgaben mit dem 10. Juli. — In der am Mittwoch Bormittaz stattgefundenen Bezirksauschußsitzung der König!. Amishauptmannschaft Dresden-Altstadt wurden mit Befriedigung die Mittheilungen des Hern Bürgermeisters Sanitätsrath Dr. Biehayn entqegen- genommen, daß die Stadt Tharand nunmehr bald eine eigene Wasserleitung besitzen werde. Die Stadt habe mit dem Staatsfiskus Verhandlungen eingeleitet, daß ihr ein doppeltes Röhrensystem, welches aus 6 forstfiskalischen Quellen das Wasser zur Bewässerung des Forstgartens liefert, unter der Bedingung überlassen werde daß die Stadt den Forst garten nach wie vor bewässere und dafür im Nothfalle einige benachbarte Quellen zur Ansammlung des Wassers mit hin zunehmen dürfe. Die Einsprüche zweier Einwohner, welche Anrecht auf das Abfallwasser aus dem Forstgarten hatten, wurden beseitigt und der Vertrag mit dem Fiskus festgelegt. Die Kosten der Wasserleitung sind auf 450,000 M. veran schlagt. Dieser Vertrag legt der Stadt Tharand eine blei bende Verbindlichkeit zur Unterhaltung der Forstgartenzuleitung auf und zur Uebernahme derselben ertheiltc der Bezirksaus schuß einstimmig Genehmigung. — Mau beschließt ferner die Befürwortung einiger Regulative über die Grubenräumung in Räcknitz, sowie in Löbtau, welche künftig nach einem Turnus straßenweise stattfindcn soll, ferner über Erhebung von Besitzveränderungsabgaben in Löbtau "und K a i tz. Eine Verwaltungsstrertsache, welche die Ortskrankenkasse Deuben gegen die Berufsgenossenschaft der Feinmechanik zu Berlin angestrengt hat wird unter Verweisung der Parteien auf den Rechtsweg abgesetzt. Wegen mangelden Bedürfnisses, sowie aus Verkehrs- und lokalpolizeilichen Gründen mußten abge wiesen werden die Gesuche der Gasthofspächterin Bertha verw. Opitz inPotschappel um Genehmigung zur Abhaltung von Singspielen, des Bergarbeiters Karl Heinrich Haßlauer in Potschappel um Konzession zum Bier- und Branntwein schank, des Kalkwerksbesitzers Ernst Scholz in Tharand uni Erweiterung der ihm zustehenden Schankbefugniß, des Haus besitzers Karl Julius Rem in Potschappel um Konzession zur Schankwirthschaft, des Bäckermeisters Wilhelm Gustav Hartmann in Großburgk um Konzession zum Wein- und Kaffeeschank und des Hausbesitzers Friedrich Stegmann zu K l ein p esti tz um Konzession zur Ausübung des Schankes. Zur Zertheilung der Grundstücke Folium 8 des Grund- und Hypothekenbuckes für Obergorbitz, Folium 3 für Rippien und Folium 4 für Birkigt wurde ganz oder bedingungsweise die nach dem Gesetze erforderliche Dispensation ausgesprochen. Schließlich fand noch eine freie Aussprache statt über ein in Verbreitung befindliches Regulativ über die Beschaffenheit der in gewerblichen Betrieben den Arbeitern innerhalb der Betriebs räume überlassenen bez. angewiesenen Schlasstellcn und Aufenthaltsorte, welches speziell auf die Verhältnisse in den Ziegeleien Bezug nimmt, die sich als verbesserungsbedürftig hcrausgestellt haben. — Der Verein für sächsische Volkskunde, dessen Be gründung bekanntlich auf Grund von Anregungen bei der vorjährigen Dresdner Ausstellung erfolgte, hat jetzt einen Aufruf an alle Stände des sächsischen Volkes erlassen, sich seinen Bestrebungen anzuschließen und diese Zustimmung durch die Erwerbung der Mitgliedschaft zu bekräftigen. Der jährliche Beitrag beträgt, dami möglichst breite Schichten sich dem Verein anschließen können, nur 1 Mk. 50 Pf. Durch einmalige Zahlung von mindestens 30 Mk. kann die jäbr- liche Leistung abgelöst werden. Körperschaften zahlen als solche jährlich mindestens 5 Mk. Dafür erhalten die Mit glieder des Vereins die von Zeit zu Zeit erscheinenden „Mittheilungen des Vereins für sächsische Volkskunde", die im Auftrage des Vereins von Prof. Dr. Eugen Mogk in Leipzig herausgegeben werden und aus deren erstem Heft zu ersehen ist, daß der junge Verein bereits über 700 Mit glieder zählt, die sich auf alle Theile unseres engeren Vater landes erstrecken. Auch in Tharand hat sich bereits eine Ortsgruppe gebildet, deren Pfleger, Herr Dr. Lauterbach, Anmeldungen zum Beitritt entgegennimmt. Der Verein be trachtet es als seine Hauptaufgabe, alle Reste des sächsischen Volksthums zu sammeln, zu erhalten und wissenschaftlich zu bearbeiten und will einen Sammel- und Mittelpunkt bilden für alle irgendwie wichtigen und merkwürdigen Uebersieferungcn und Aeußerungen des häuslichen, gewerblichen und geistigen Lebens unseres sächsischen Volkes. Damit dies in recht um fassender Weise geschehen könne, ist die Mitarbeit recht vieler Kreise und Personen erwünscht. — Am Dienstag Abend wurde in Grumbach im sogenannten Buschbach, unweit Herzogswäldcr und Helbigs- dorfer Grenze der in selbstmörderischer Absicht in den Tod gegangene 46 jährige Maurer Ernst Mathes aus Grunv bei Mohorn ertrunken aufgefunden. — Die am Dienstag Nachmittag in verschiedenen Orten des Plauenschcn Grundes beobachteten großen Hcuschreckenschwärme geben Grund zu der Annahme, daß sich die angeblichen Heuschreckenschwärme als Libellen entpuppen werden, zumal man auch in der Leisniger Gegend solche Libellenschwärme angetroffen hat. Auch aus mehreren anderen Theilen des Landes kommen Nachrichten von ähn lichen Jnsektenschwäemen. So zog ein ungeheuerer Libellen schwarm über Hörnitz (Zittau) und andere Orte hin. Der Schwarm hatte eine Breite von etwa 150 Meter, während sich seine Länge überhaupt nicht abschätzen ließ. Eine volle Stunde hindurch flog der Jnsektenschwarm in ununterbrochener dichter Folge dahin, später wurden die Insekten spärlicher, bis sie nur noch vereinzelt ankamen. Immerhin dauerte die ganze Erscheinung mehrere Stunden. In den Ortschaften, in denen sie beobachtet wurde, verbreitete sich das Gerücht, daß es sich um Heuschrecken handele und ängstliche Gemüthcr sahen be reits Gärten und Felder verwüstet. Zu ihrer Beruhigung stellte sich jedoch heraus, daß es kein Heuschrecken-, sondern chatsächlich ein Libellenschwarm gewesen ist. Schwärme von angeblichen Heuschrecken sind am 18. d. M. in Hartba bei Tharand und Waltersdorf beobachtet worden. Sie zogen von Südosten nach Nordwesten, und zwar in solchen unge heueren Mengen, daß, wie aus Hartha mitgetheilt wird, zeit weise die Sonne verdeckt wurde. Der Durchgang dauerte in Waltersdorf mehrere Stunden. Die Thiere flogen theilweise so niedrig, daß man sie mit der Hand erreichen konnte. — Die tschechischen Arbeiter, die alljährlich als so genannte Sachsengänger in größerer Anzahl auftauchen und den deutschen Arbeitern eine höchst empfindliche Konkurrenz bereiten, wählen mit Vorliebe die Dresdner Vororte zum Schauplatze ihrer Thätigkeit. Bei den Lohnunterbietungen der Betreffenden müssen dieselben ihre Bedürfnisse selbst auf das niedrigste Maß beschränken. Ganz besonders wenden dieselben wenig für ihre Lagerstätte auf. Der elendeste Bodenraum wird gewählt, wenn er nur recht wenig kostet. Hieraus entstehen allerlei Unannehmlichkeiten, gegen welche die Ortsbehörden gegenwärtig vorgehen. Mit Recht werden die „Wenzelsbrüder" von den Gemeindeverwaltungen jetzt abgeschoben, wenn sie nicht den Nachweis führen, eine den nothwendigsten Ansprüchen genügende Lagerstatt zu besitzen. — Die dritte Dresdner Sportfestwoche nimmt nächsten Sonntag mit dem ersten Renntage ihren Anfang. Am Dienstag schließt sich als zweite Festlichkeit das im glänzenden Nahmen gehaltene Terrassenfest an. Am Tage darauf findet der Blumenkorso statt. Von einer Prämmiirung der Wagen ist abgesehen worden, jedem Theilnehmer wird ein Banner als bleibindes Andenken überreicht. Der Dresdner Blumenkorso kann den gleichen Veranstaltungen, wie Berlin, Baden-Baden und Nizza sie bieten, unbestreitbar als ebenbürtig zur Seite gestellt werden. — Wegen der Entscheidung bezüglich des Dauermarsches von Dresden nach Wien scheint sich nun noch ein Streit herausbildcn zu wollen, denn der Partner des Marschunter nehmers Baumann, Haselbach, ist der Ansicht, daß Baumann die Wette, verloren habe. Baumann hätte den Marsch unterbrochen und sei somit der Wette verlustig gegangen, denn ein Dauermarsch müsse selbstverständlich ununterbrochen hintereinander ausgefuhrt werden. Diese Auffassung ist auch sicher die richtige; es fragt sich nur, ob dieselbe bei Fest setzung der Bedingungen bezüglich der Wette auch zum Aus druck gekommen ist. — „Haben Sie schon „Trilby" gesehen?" Diese Frage legen sich jetzt in Dresden alle Diejenigen vor, die vem Reiz nach Sensationellen nicht zu widerstehen vermöge». In den Schaufenstern der Buchhandlungen liegt „Trilby" aus und namentlich die in Dresden zahlreich vertretene» Engländerinnen sind auf einmal, ganz gegen ihre sonstige Gewohnheit, im Residenztheater zu treffen, denn dort steht „Trilby" augenblicklich auf der Tagesordnung. Die Ladies mit den langen, langen Gesichtern und der ostentativ zur Schau getragenen Deutschen-Nichtachtung, beten jetzt „Trilby" an, ihr hypnotisirtes Wunder. Wenn man sich dieses englische Machwerk ansieht, kann man gar nicht begreifen, wie ein solcher dramatisirter Blödsinn im Stande ist einen derartigen Siegeszug durch die civilisirte Welt zu erzielen. Das Publikum ist eben ganz unberechenbar. — Der Erfolg den „Trilby" im Residenztheater in Dresden erringt, gilt nur der ganz vorzüglichen Besetzung der Rollen; das total widersinnige Stück wird so reizend gespielt, daß es allein deswegen sehenswerth genannt werden darf. „Trilby" ist ein Modell, das mit drei jungen Malern, dem sie im Quartier l^tin in Paris die Wirthschaft besorgte, ein „reines Frcund- schaftsleben" führt, indem sie von allen Dreien angebetet wird, aber doch nur einen von ihnen liebt. Aus diesem etwas zweifelhaften Idyll entführt sie ein verbummeltes Genie Svengalin, durch seinen bannenden Blick; er macht Tribly in der Hypnose zu einer großen Sängerin und durchreist mit ihr die Welt. Während eines Concertes, in welchem Trilby in der Hypnose singt, stirbt der entnervte Svengalin rind nachdem Trilby mit vieler Mühe aus ihrem hypnotisirten Zustand geweckt und ihren alten Freunden wieder gegeben ist, vermag trotzdem Svengalins Bild sie derart zu beein flussen, daß sie vor dem zwingenden Blick dieses Gemäldes todt niedersinkt. — Der Sckluß ist gang widersinnig und wirkt so unnatürlich, daß er als das Schwächste des ganzen Stückes zu betrachten ist, würde cs nicht so reizend gespielt, wahrlich es würde keine zwei Ausführungen erleben, so aber verlohnt es sich die Mode mitzumachen und „Trilby" an zusehen, damit man, wenn man gefragt wird „Haben Sie „Trilby" gesehen?", sagen kann: „Jawohl, ich habe von dem englischen Blödsinn genascht, aber unsere deutsche Kost mundet mir doch besser, denn sie schmeckt im Ganzen etwas mehr nach Idealismus." >v. — Die Stadt Dresden soll einen zweiten Schlacht hof erhalten. Zwischen dem Rath und dem Fiskus schweben Verhandlungen wegen Ankaufs eines Theiles des großen Ostrageheges. Das etwa 56 Hektar große Areal will der Staat dem Raths, um den Preis von 2 Maik für den Quadratmeter ablassen. Der hierfür zu erlegende Kaufpreis würde 1 115 000 Mark betragen. Das Areal müßte aller dings eingedeicht werden, was nach den Angaben des Tief bauausschusses einen Betrag von 560 000 Mark erfordern würde. Der Gesammtwerth des Grundstückes einschließlich einer Brücke über die Fluthrinne würde sich auf 2730000 Mk. beziffern. — Die Barrisons, die im vorigen Monat im Victoria- Salo» zu Dresden auftraten, wollen sich »ach einer Meldung des „Artist" von den weltbedeutenden Bretten: zurückziehen; ihre während des fünfjährigen Auftretens ge machten Ersparnisse sollen sich auf 480 000 Mk. belaufe». — Einen seltsamen Anblick gewährte am Montag der Schulneubau in Cotta insofern, als fast alle Zimmerer ihre Arbeit in der — „Angströhre" vulgo „Achtzehnzoller" -- ausführten. Theilweise soll dies auf eine Wette zurück zuführen sein, nach anderen Versionen soll die in Hamburg usw. übliche Sitte, hohen Hut zu tragen, auch bei uns ein geführt werden. — Andere Sterbliche sind froh, wenn sie einen derartigen „Bibi" nicht tragen müssen, und hier scheinen die Zimmerer den alten Zopf wieder auffrischen zu wollen. Da wird es wohl bei den meisten heißen: „Js nich! V H°lz her!" — Der zweite Hauptgewinn der königlich sächsisch" Landeslotterie (300 000 Mk.) ist in die Kollektion Th. Vela«' in Borna gefallen. Der Gewinn ist glücklicherweise r>W zu gute gekommen; u. a. sollen mehrere Eisenbahnbeamte, Pferdehändler und ein Gasthofsbesitzer hieran betheiligt E — In diesen 'Tagen wurde in Hohenstein "" zweijähriges Kind beerdigt, das in einer sogenannten E erstickt ist. Vermuthlich hat das Kind irgend etwas offen stehenden Lade entnehmen wollen und war dabei hiE gefallen, zugleich hatte sich aber der Deckel geschlossen. Eltern suchten das Kind und dadurch, daß vor der Spielsachen standen, wurden sie veranlaßt, sie zu öfs^ Alle Hilfeversuche waren ergebnißlos. — Feuerlärm entstand in einer der vergangenen NE in der Kaserne zu Chemnitz und verursachte natürlich^ größte Aufregung. Ein städtischer Wächter hatte bevE daß Qualm aus einem Fenster drang; er hatte deM sofort telephonisch an der nächsten Feuermeldestclle gemE und bald darauf rasselten, während die Mannschaft noch süßem Schlummer lag, die Dampfspritze und zwei aE Wagen in den Kasernenhof. Natürlich war sofort Alles den Beinen und Jeder raffte zusammen, was er nur koB^ zumal der Zwickauer Brand noch in aller Erinnerung Glücklicherweise stellte sich heraus, daß nur ein Schranks Brand gerathen war, der alsbald auf den Hof geschieh wurde. Jedenfalls ist aber durch die Aufmerksamkeit Wächters ein großes Unglück verhütet worden. Der ist durch einen Rekruten veranlaßt worden, der vor Schlafengehen seine brennende Cigarre in den Sch^ gelegt hatte. — Der Verein zur Begründung von VolksheilsM ) für Lungenkranke im Königreich Sachsen wird im Laufe s Js. die Heilstätte Albertsberg beiReiboldsgrün erösst^' Diese für 110 bis 115 männliche Kranke berechnete stätte ist im Rohbau im vorigen Herbste fertiggestellt wor»^ Gegenwärtig ist man mit dem inneren Ausbau und Einrichtung beschäftigt. — Vor dem königlichen Schwurgericht zu Bautz) fand am Mittwoch die Hauptverhandlung gegen den Mordes «»geklagten Rittergutsrevierförster Albin The)'' Horn aus Oberottcndorf statt. Den Gegenstand dieser Handlung bildete das seinerzeit mitgetheilte Verbrechen ) Ermordung der 20 jährigen, bei dem Gemeindevorstande in Hainewalde in Dienst befindlichen Marie Gärtner. Mädchen war am 12. Januar d. I. von ihrer Herffs beauftragt worden, nach Spitzkunnersdorf zu gehen, dort a) nicht eingetroffcn. Obwohl man schon Tags darauf ) Verbrechen vermuthete, konnte man jedoch die Vermißte, ^ allgemein als ehrenhaft und zuverlässig bekannt war, E auffinden. Erst am 17. Januar wurde die Leiche des " daucrnswerthen Mädchens in der Hainewaldcr RitterE Waldung, abseits von dem gewöhnlich von der Gärtner nutzten Fußwege im Sträuchergebüsch erdrosselt aufgefund) Der Verdacht der Thäterschaft lenkte sich sehr bald auf obengenannten Angeklagten, der in der dortigen Gegend ) gemein übel beleumundet war. Horn :st 48 Jahre ) verheirathet und Vater einer zahlreichen Familie. Von sei) Verhaftung an bis heute hat Horn die That gelenz)' Einige vierzig Zeugen wurden dem Angeklagten gegenü", gestellt. Die Geschworenen bejahten die an sie gestellte Fr) wegen Mordes, verneinten jedoch die Ueberlegung. wurde demzufolge zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 JE' Ehrenrechtsverlust verurtheilt. Tages-Ereignifft. — Im Reichstage gelangte an: Donnerstags Antrag Rickert auf Vorlegung eines Neichsgesetzes über Vercinswesen zur dritten Berathung, bei welcher Verb) des Bundesrathes nicht anwesend waren. Der Antrag la») „Inländische Vereine jeder Art dürfen miteinander in A' bindung treten. Entgegenstehende landcsgcsetzliche Bestiu) ungcn sind aufgehoben." Abg. Ahlwardt (b. k. ist. führt aus, von der preußischen Gesetznovelle würden ) Antisemiten vielleicht an: schärfsten getroffen. Redner wild e) Präsidenten, weil er ausführlich von der preußischen Vo>^ spricht, wiederholt zur Sache gerufen. Redner bittet sM sich, den Antrag Rickert mit großer Majorität anzuneh») Abg. Lerno (Centr.) bespricht das badische Vereinst das mit dem preußischen Entwürfe nicht im entferntesten: vergleichen sei. Abg. Werner (d. Ref.-P.) kest») das Verhalten dcs Grafen Hoheiithal in der vorgestrig Sitzung und bedauert, daß Sachsen einen solchen Vectra I habe. Der Präsident rügt den Ausdruck. Abg. fortfahrend, die Antiseniitcn würden trotz der behördlich', Maßnahmen weiter bestehen. Abg. Hilpert (b. k. v. und Abg. Förster (d. Ref.-P.) treten ebenfalls für g Antrag Rickert ein. Abg. Förster polemisirt gegen r»g Artikel der „Kölnischen Zeitung", der fälschlich von eN' agrarisch-antisemitischen Fronde spreche, die an der Einbl^ ung der preußischen Vorlage schuld sei. Der Antrag NE wirb gegen die Stimme» der konservativen Parteien "E nommen. Ein Negierungsvertreter war bei der BeraE, ocs Antrages nicht anwesend. Der Abg. Prinz AsiE' Hohenlohe (Sohn des Reichskanzlers) stimmle für tu» - ttag Rickert. § — Die Vereinsgesetz-Kommission des preußisch;) Abgeordnetenhauses lehnte mit 15 gegen 13 Stimme» (vg) ko»servative u»d Konservative) die Artikel I und N> > Ebenso lehnte sic mit 19 gegen 9 Stimmen den An . Hcydebrandt ab, wonach Versammlungen, deren Zwuk Strafgesetzen zuwiderläuft, oder von denen anzunehmen - daß sie die öffentliche Sicherheit, insbesondere die Sick)) des Staates und den öffentlichen Frieden gefährden wü^ von der Landespolizeibehörde verboten werden können. . Vercinsgesetzkommission nahm ferner den Artikel II der E läge, nachdem sie hinter den Worten „berathcn werden' .4 Antrag Krause das Wort „sollen" cingesügt hatte, am E die Ain.ahme des Artikels II und des 1. und 2. AbjEI des Artikels iv, betreffend das Verbot der Thcilnahme Minder Aufnahi Verbote ungen, die Nl ferner Koalitio V in fo den Ari jähriger außerdem und 8 gegen 11. M gemelve Stimm Magde! Es "ist kreise j sich in Zuckers schsießli „Gewei Eifclba bahn»» mit 81 visten und 1t führen, die Ko folge d ersten ! theilu» Trier ! und 3! 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