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Sächsisches. — Eine Arbciterzählung findet, wie alljährlich, auch in diesem Jahre am 1. Mai statt und werden zur Ausführung derselben den hierin in Frage kommenden Gc- Werbeunternehmern demnächst von den Polizeibehörden Zähl- sormulare zugesandt werden. — Se. Majestät der König hat folgende Orden und Ehrenzeichen verliehen: Das Ritterkreuz I. Klasse dem Fabrikbesitzer und Commerzienrath Dietel in Coßmanns- dorf, das Albrechtskreuz dem Förster Clemens in Rabenau, dem Stadtrath und Kaufmann Hamann daselbst, Gemeinde vorstand Butze in Oberbobritzsch, Gutsbesitzer und Standesbeamten Riedrich in Niederbobritzsch, das allgemeine Ehrenzeichen dem Steiger bei dem Königlichen Steinkohlenwerke in Zauckerode Lützner und dem Gemeinde vorstand Menzer in Babisnau. — In der letzten Bezirksausschußsitzung der Königl. Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt erhielt der Bieraus geber Rieß zu Gitterseedie Konzession zur vollen Schank- wirthschaft in der dortigen Friedrich August-Hütte, nachdem erörtert worden, daß ein Realrecht im Grundbuche nicht ein getragen worden ist. Man nahm aber Bezug auf den lang jährigen Bestand dieser Restauration. Dem Gastwirth Grütze in Pohrsdorf gestattet man die Ausdehnung seines Schankes auf einen neu errichteten Anbau unter der Be dingung einiger baulichen Abänderungen. Das Gesuch des Bäckermeisters Kreiß inDeubenum Konzession zum Kaffee schank wird abgelehnt. Abfällige Entschließung wird ferner gefaßt auf die Gesuche von Ehrlich in Deuben, Seifert in Tharand für Plauen, Kirsche in Welsch Hufe. Die von dem Rittergut Kleinopitz beantragte Einziehung des über seine Felder nach Fördergersdorf führenden öffentlichen Fußweges wird Genehmigt. Auch der Ein ziehung einer Wegestrecke in Klingenberg, welche zum Areal des Fabrikbesitzers Mahn hinzugeschlagen werden soll, steht nichts im Wege. Eine im Siechenhause Bethesda frei gewordene halbe Freistelle wird der Gemeinde Dorfhain zur Besetzung zugesprochen. — Die von der Amtshauptmann schaft Dresden-Altstadt erlassene Bekanntmachung über den Verkehr mit Lastfuhrwerken auf den nicht fiskalischen Straßen hat der Dresdner Fuhrwerksinnung, dem Direktor der Mörtel fabrik Götz und den Ziegeleibesitzern Gebrüder Miersch in Mockritz Veranlassung- PKerö?'^gehe'^ Sonders' ^"üefochten^E» Bestimmung, daß erst bei einer Rad- cigenbreite von 10 Centimetern ein größeres Ladegewicht zu- gelassen wird, sowie daß die Zugthiere so beschaffen sein müssen, daß sie in der Lage sind, ohne übermäßige Kraftan- strengung das Fuhrwerk gehörig fortzubewegcn. Man beschließt, bei letzterer Bestimmung zu beharren, dagegen schon bei einer Felgenbreitc von 9,5 Centimetern eine Belastung von 35 Centnern bei Einspännern und bis zu 80 Centnern bei Zweispännern zu gestatten. Als Sachverständige für den Wilsdruff-Nossener Eisenbahnbau, soweit er sine Ortschaft Mohorn berührt, acceptirt mandie in der Amtshauptmannschaft Meißen hierzu berufenen Herren Kommissionsrath Lehmann in Dresden, Landtagsabgeordneter Horst in Cölln und Rentier Klotzsche in Meißen. — Für den 16. ländlichen Landtagswahlkreis, umfassend die Ortschaften der Amtsgerichtsbezirke Döhlen und Tharand, wurde von der in Chemnitz tagenden Landes versammlung der Socialdemokraten Sachsens der Landtags- abgeordnete Horn in Löbtau aufgestellt. — Die Staatsbahnverwaltung wird in der Nacht vom 27. zum 28. April d. I., das ist in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch kommender Woche auf der Schmalspurbahn Hainsberg — Kipsdorf den bekannten Theaterzug: ab Hainsberg nachts 12 Uhr 10 Min., in Dippoldiswalde nachts 1 Uhr, in Kipsdorf nachts 1 Uhr 49 Min. in Ver kehr bringen. Dieser Zug, welcher von Dresden-Altstadt durch den am Dienstag Abend 11 Uhr 40 Min. abfahrenden Freiberger Lokalzug Anschluß erhält, bedient alle Unterwegs stationen und ist auf gewöhnliche Fahrkarten benutzbar. Dieser Zug wird am genannten Tage im laufenden Winter fahrplane letztmalig abgelassen; vom Monate Mai verkehrt derselbe an allen Sonn- und Festtagen während des Sommer fahrplanes ab Hainsberg abends 11 Uhr 35 Min., in Dippoldiswalde nachts 12 Uhr 21 Min., in Kipsdorf nachts 12 Uhr 54 Min. und hält nur noch in Rabenau, Seifersdorf, Obercarsdorf und Schmiedeberg. Anschluß von Dresden vermittelt dann der abends 11 Uhr 6 Min. vom Personenhauptbahnhofe abgehende neue Tharander Lokalzug. — In Gemäßheit eines auf Antrag des Herrn Fabrik besitzer Schulz in der letzten Versammlung des Gewerbe vereins zu Deuben einstimmig gefaßten Beschlusses ist an die Kaiserliche Ober-Postdirektion zu Dresden folgende Petition abgesandt worden: „Bekanntlich besteht im Fernsprech-Verkehr des Bezirkes Deuben der beschränkte Sonntagsdienst (8 bis 1 Uhr Vorm, und 5 bis 7 Uhr Nachm.), während in Dresden und seinem sonstigen Vorort-Fernsprechverkehre an Sonn- und Festtagen der Sonntagsdienst voll, wie an Wochentagen (8 Uhr Vorm, bis 9 Uhr Nachm.) gehandhabt wird. Der Bezirk Deuben, dem auch die Ortschaften Hainsberg, C oß m an n sd ors, Rabenau, Tharand und Niederhäslich angehören, nimmt mit seinen 62 Fernsprechstellen den ersten Platz im ganzen Vororts ¬ ferner noch oft als Redner zu hören sein wird. — Zum Zwecke der Heranziehung und Erha^ tüchtiger Lehrkräfte und zur Erhöhung der BerufSfrcudh hat der Schulvorstand zu Blasewitz eine neue GeR staffel geschaffen, welche vom 1. Januar 1897 ab gilt. 1 ständigen Lehrer erhalten hiernach ein Anfangsgehalt ' 1560 Mark, welches nach und nach auf 3600 Mark und das jährliche Einkommen des Direktors beträgt ans^ 3600 Mark und steigt einschließlich der Wodnung ' 4500 Mark. — An der Dampffähre in Klein-Zschach", landete am Dienstag Nachmittag der Leichnam deS ' 2. November v. I. von der Elbbrücke zu Pirna in ' Wasser gesprungenen Schneidermeisters William Müller Dresden. Man fand bei ihm alle die Werthsachen vor, f bei ihm vermuthet wurden. Müller, welcher einige 2', zuvor mit einem ehrbaren Mädchen vor den Traualtar treten war, sprang in einem Anfalle geistiger Gestörtheit den Strom und ertrank in demselben. Trotz der cifE Nachforschungen und obgleich die Belohnung auf die findung des Leichnams erst noch vor wenigen Tagen' 200 Mk. erhöht worden war, gelang es nicht, der irtE Hülle des Derablebten habhaft zu werden, so daß "' mehrfach die Vermuthung auftauchte, der Leichnam sei leicht heimlich aufgefunden, der an ihm befindlichen M fachen beraubt und sodann beseitigt worden. Durch s Auffindung des Leichnams, bei dem sich noch die Ws gegenstände, als Uhr, Ringe usw. befanden, ist die a>" tauchte und oben angedeutete Vermuthung hinfällig gewo^ Wahrscheinlich ist der entseelte Körper an einem Hindes, in den Tiefen des Stromes hängen geblieben und erst!' , durch irgend eine Veranlassung davon abgebracht Mordes — Am Dienstag Nachmittag brannte das Besitzt des Wirthschaftsbcsitzers Wagner in Groß-Group» Pirna nieder. Dessen 7jähriger Sohn hatte in Abwese^ der Eltern im Verein mit anderen Spielgefährten in s. Schuppen, woselbst Stroh und anderer brennbarer untergebracht war, sogenanntes Salon-Feuerwerk, wie F^' und dergleichen, zur Entzündung gebracht und dadurch s Feuer hcrvorgerufen, das sich sehr schnell ausbrcitetc "s sowohl den Schuppen, als auch das Wohnhaus, das Se» gebäude und die Scheune vollständig einäscherte. Das sowie auch Mobiliar hat gerettet werden können, doch das Brandunglück den Calamitosen um so schwerer, als i nichts versichert haben soll. — In Pirna wurde mit dem Baue des Vollst"', begonnen, das Frau verwittwete Geibelt auf dem ihr vo» s Stadt überlassenen schmalen Arealstreifen nördlich 's Männerhospitale auf ihre Kosten errichten läßt, um es » der Stadt zu schenken und der minderbemittelten Bevöltelf die Wohlthat billigsten Badens zu verschaffen. Die K"' betragen 33 000 Mk. — Beim Gutsbesitzer Otto Zänker in D itterstf ist wegen plötzlicher Erkrankung eine Kuh getödtet w»'', welche nach bezirksthierärztlichem Gutachten mit Milztls behaftet gewesen ist. Der Kadaver ist daher in vorschss mäßiger Weise vergraben und sind gegen die Weiterverbreit der Seuche alle sonstigen Vorsichtsmaßregeln getroffen rv»s Herr Zänker besitzt noch 6 Rinder, welche bei vorgenannt Untersuchung gegenwärtig durchgängig gesund erschienen. , — Die Landes-Versammlung der Sozialdemo^, Sachsens, welche dieser Tage im „Feldschlößchen" zu Vom grirchlich-tiirliWn KricMMPlM. Die vorliegenden Berichte haben nun die volle Gewißheit erbracht, daß die blutigen Kämpfe am Melunapaß mit einem vollen Siege der Türken geendet haben. Partielle Mißerfolge, die der Oberbefehlshaber Edhem Pascha nicht ableugnet, be einträchtigen dieses Gesammt-Ergebniß nicht wesentlich. Die türkische Hauptarmee steht siegreich auf griechischem Boden; dem gegenüber kann der Angriff der Griechen auf das ver einsamte Prevesa, wie immer der Ausgang sein mag, umso weniger Bedeutung beanspruchen, als am Artaflusse selbst die Türken keineswegs in entscheidendem Nachtheile sind, wie man es nach den ersten griechischen Nachrichten annehmen mußte. Die Beschießung Artas, das nach einigen Berichten in Flammen stehen sollte, beweist deutlich, daß es der griechischen Artillerie nicht gelungen ist, die türkische niederzukämpfen; Versuche von hüben und drüben, den Fluß zu überschreiten, mißlangen. Der Bandenkrieg ist über vereinzelte Anläufe nicht hinausgekommen und wird so lange ohne größeren Ein fluß bleiben, als die übrigen Balkanstaaten sich ruhig ver halten. Die Kriegslage stellt sich also so dar, daß die Griechen auf dem östlichen Kampfplatze unterlegen sind, an der thessalisch-epirotischen Grenze unentschieden kämpfen, im äußersten Westen aber Aussicht auf einen Erfolg haben, der aber kaum von langer Dauer sein dürfte, da die Operationen der türkischen Armecleitung allseits großes Lob finden und Edhem Pascha sich bereits als sehr tüchtiger Stratege er wiesen hat. Nach einer der „Frankfurter Zeitung" aus Kon stantinopel zugehenden Meldung lauten sehr bestimmte Edhem Pascha ertheilte Befehle dahin, mit der türkischen Armee nicht weiter als bis Larissa zu gehen. Man glaubt in Palastkreisen, daß die Mächte sofort ' nach der Einnahme Larissas interveniren und Larissa den Türken so lange als Faustpfand überlassen werden, bis Oberst Vassos Kreta ge räumt habe. Dem Wiener „Fremdenblatt" wird von wohlunter richteter Seite bestätigt, die Absicht der türkischen Heeres leitung gehe dahin, die Griechen nur soweit zurückzudrängen, um ihre Angriffe auf türkischem Gebiet unmöglich zu machen. Aus Elassona in Konstantinopel eingetroffe^e, Depeschen melden, daß alle Grenzpofitionen aus MS? E- genommen wurden. Edhem Pascha ist gegen wärtig im Vormarsch begriffen Der Athener Korrespondent des „Daily Chronicle" meldet folgendes Telegramm des Kronprinzen Konstantin: „Wir hielten alle unsere Stellungen, die Lage ist heute vor züglich." Ein zweites Telegramm lautet: „Jede Straße, durch welche die Türken in die thessalische Ebene herabsteigen können, ist durch Concentration von Truppen gesichert worden. Ich kann nicht ausführlich depeschiren, ich kämpfe selbst mit, ebenso Prinz Nikolaus." — Die griechische Negierung erhielt ferner ein Telegramm aus Larissa, welches die Nachricht von dem Falle Damasi's dementirt. Eine in Konstantinopel eingetroffene Depesche Edhem Pascha's besagt: Eine Stunde vor Larissa kämpften wir auf das Heftigste. 35 000 Türken stehen Mann gegen Mann fast der ganzen griechischen Hauptarmee, 40 000 Mann stark, gegenüber. Unsere Soldaten leisten Wunder der Tapfer keit. Unsere Stellungen sind sehr vortheilhaft, und ich habe die Hoffnung, stündlich die durch Gottes Hilfe zu unseren Gunsten erfolgte Entscheidung melden zu können. (Privat meldungen aus London, Paris und Rom berichten, daß Larissa bereits von den Türken eingenommen fei. Eine römische Depesche besagt, daß man in Athen nach der Ein nahme Larissas einen allgemeinen Volksaufstand befürchte. Nach einer in Athen eingetroffenen Depesche aus Arta hat Major Sutzos niit zwei Eskadrons Kavallerie drei Dörfer besetzt, welche zwei türkische Bataillone inne hatten. Eine Eskadron besetzte das Fort Salagura, welches von den Türken geräumt war. Die Griechen fanden 3 Kanonen und Dynamit vor. — Gerüchtweise verlautet, das Panzergeschwader habe sich in Bewegung gesetzt, um der türkischen Flotte zu begegnen. Nach einer offiziellen Kundgebung haben alle griechischen Schiffe vom 17. April ab binnen 15 Tagen die türkischen Gewässer zu verlassen. Die Leuchtthürme des Golfes von Saloniki, Karaburnu und Aponomi, hören von heute ab in 5 Tagen auf zu leuchten, und von diesem Termin ab ist der Eintritt in den Hafen von Saloniki zur Nachtzeit für alle Schiffe verboten. Die Lage in Kanea verschlimmert sich täglich. Die ausgeschifften mohammedanischen Flüchtlinge sind von aller Habe entblößt. Der Gouverneur vertheilte an sie je ein Pfund Brot. In Kandia befinden sich 30 000, in Retimo 10 000, in Sitia 8000 Flüchtlinge, die nach der Türkei gebracht zu werden verlangen. Die Gouverneure schlugen ihnen das Verlangen ab. Infolge des herrschenden Mangels an Lebensmitteln sind Zwischenfälle zu befürchten Neber die Kämpfe im Melunapassc berichtet der eigene Berichterstatter des Neuterschen Bureaus: Seit Tages anbruch tobt ein mächtiger Kampf. Die Griechen versuchten, die auf einem Hügel gegenüber der Schlucht befindliche türkische Stellung stürmend zu nehmen, wurden aber mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Der Kampf dauert noch immer fort. Die Türken halten starke Reserven in Bereit schaft, die erforderlichenfalls in den Kampf eingreifen können. An demselben Ort fiel Dschelal Pascha, der Kommandeur einer zu Neschat Paschas Division gehörigen Brigade. Trotz der wenig befriedigenden Meldungen vom Kriegs schauplatz ist die Stimmung in Athen eine allgemein ge hobene. Aus vielen Städten wird gemeldet, daß alle waffenfähigen Männer zu den Fahnen ' eilen. Von reichen cgyptischen Griechen wurden 100 000 Pfund geschickt. entbehrlich; denn eine große Zahl der Theilnehmer ha^ Hauptkundschaft in Dresden. Der Gewerbeverein zu Df bittet deshalb die geehrte Ober-Postdirektion Dresden geneigte Einführung des vollen Tagesdienstes im Ferns^ verkehre des Bezirkes Deuben an Sonn- und Festtages 7 Uhr Vorm, bis 9 Uhr Nachm. wie derselbe überall » wärts besteht." Der vorstehenden Petition haben! 54 Fernsprechtheilnehmer unterschriftlich angeschlossen. — Die Einführung einer Umsatzsteuer für Ko» vereine ist vom Gemeinderath zu Potschappel beM worden. Der Prozentsatz soll noch festgestellt werden. — In dem schönen Saal des Gasthofs zur Erh» in Oberweißig findet am nächsten Sonntag Nach» ein Concert statt, worauf wir auch an dieser Stelle bem aufmerksam machen. Der Aufenthalt in der neuert großen Veranda ist ein sehr angenehmer, da es derselbe» nicht an geeigneter Heizung fehlt und man nicht etwa fül' muß, sich zu verkühlen. Bei einigermaßen günstigem Ä" ist der Ausflug nach Weißig bestens zu empfehlen, da dort oben einen schönen Fernblick und eine freie Höhenluft gS — In Wilsdruff wurde ein 19 jähriger arbeiter wegen verübten Sittlichkeitsvergehens in das gericht eingeliefert. — Eine Kommission der Holzarbeiter legte am 1. l feiertag den Tischlermeistern in Wilsdruff ein Zih vor mit dem Ersuchen, dasselbe zu unterschreiben. Bep Zirkular fordert, die Meister sollen den 1. Mai freiL also, daß nicht gearbeitet wird, sowie den auf die D entfallenden Lohn bereits am Freitag Abend, den 30. k auszahlen. Dieses Ansinnen ist seitens der Meister abg<> worden. — Im Verein für Litteratur und Kunst in Drei' hielt am Mittwoch Abend Professor Hohlfeldt einen W über den Begriff „Aehnlichkeit". Die aufmerksamen Z» folgten den Ausführungen des Vortragenden mit Spa» und Interesse. Der Vorsitzende des Vereins, Pro!' Wünsche, erklärte in der darauf folgenden Debatte, daß ' allen Philosophen Dresdens keiner Professor Hohlfeldt il Tiefe des Hakens erreicht. Es ist in der That erstaB wie es möglich ist" über oen ^-.ejrzfach erscheinenden B „Aehnlichkeit" einen fünfviertelstündigen Vortrag zu h»" der in jeder Weise so erschöpfend und so umfassend daß es schwer wurde unter den Anwesenden eine Auss^ anzuregen. Professor Hohlfeldt, dem nicht nur eine ' erschöpfliche Denkkraft, sondern auch eine fließende, ansprechende Rednergabe zu Gebote steht, ist jetzt in ' Ruhestand getreten um sich in Zukunft der Philosoph'" Schriftstellerei zu ergeben und ist zu erwarten, daß er » bezirke Dresden — Pirna vielleicht ausgenommen — ein, ist aber trotzdem der einzige Bezirk, der Sonntags beschränkten ) Fernsprechdienst hat. Dabei müssen die hiesigen Theilnehmer bekanntlich 200 Mk. Gebühren zahlen, während die Dresdner mit uneingeschränktem Sonntagsdienste nur 150 Mark Ge bühren zahlen. Darin liegt ein offenbarer Widerspruch zwischen Leistung und Gegenleistung. Von den genannten 62 Fernsprechinhabern des Bezirkes Deuben' haben wenigstens 53 den Fernsprecher auch in ihrer Wohnung selbst oder doch mindestens im selben Grundstücke. Hierzu zählt besonders eine große Anzahl Privat- und Geschäftsleute, die des Fern sprechers gerade am Sonntage am meisten bedürfen. Aber auch diejenigen Theilnehmer, welche den Fernsprecher Sonn tags weniger benützen würden, werden durch diese Ein schränkung empfindlich getroffen und zwar an Wochentagen mit postalischem Sonntagsdienste, wie z. B. an allen patriotischen Festtagen. In einer an gewerblichen und industriellen Verkehr so unverhältnißmäßig reichen Gegend, ist der Fernsprecher an Wochentagen überhaupt nicht nichr