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Rabenauer Anzeiger : 16.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-189701168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-18970116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-18970116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-01
- Tag 1897-01-16
-
Monat
1897-01
-
Jahr
1897
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dies eine Familie ist, einig und von einem Gedanken beseelt, an dessen Durchführung alle leidenschaftlich arbeiten. Alle schwere und grobe Arbeit an Bord ist gleichmäßig vertheilt und es giebt keinen Unterschied zwischen dem einfachen Matrosen und dem Kapitän oder dem Chef der Expedition selbst . . ." „Am 3. August wurden auf der „Fram" Kohlen aus dem Schiffsräume nach dem Heizraume (Kohlen bunker) hinuntergetragen. An dieser Arbeit betheiligten sich sämmtliche Mitglieder der Expedition, Nansen an der Spitze. Die Arbeit ging in bester Eintracht munter von statten." An einer anderen Stelle erzählt Nansen, welch despektirliche Ansicht die russischen Kaufleute über ihn zu Trontheim äußerten: „Bei der Reparatur des Petroleum bootes zerstörte ich leider für immer mein Ansehen bei den Russen und Samojeden dieser Gegend. Einige von ihnen waren vormittags an Bord gewesen und hatten mich in Hemdärmetn im Boote gesehen, schweißtriefend und mich ab arbeitend, das Gesicht und die bloßen Arme mit Oel und sonstigem Schmutze besudelt. Später kamen sie zu Trontheim und sagten, daß ich unmöglich ein großer Herr sein könne, da ich wie der erste beste Arbeitsmann an Bord mich ab plage und schlimmer als ein Vagabund aussähe. Trontheim wußte unglücklicherweise nichts zu meiner Entschuldigung an zuführen: gegen Thatsachen kämpft man vergebens." Man sieht aus allem, daß Nansen das Geheimniß kannte, den Geist der Meuterei fern zu halten, indem er die Leute der „Fram" nicht in Gelehrte und Ungelehrte, Höhere und Niedere schied. Auf seinem Schiffe waren, wie es dem demokratischen Sinne seines Vaterlandes entspricht, alle leichg, und darin lag ihre siegreiche Stärke in Ueberwindung äußerer und innerer Gefahren. — Rußland hat nun wieder einen Minister des Auswärtigen, und zwar ist, wie nach den Ankündigungen der letzten acht bis vierzehn Tage nicht anders zu erwarten war, der bisherige russische Gesandte in Kopenhagen Graf Murawjew, mit der Wahrnehmung diesesPostens betraut worden. — General Baratieri, der Besiegte von Adna, ist aus dem aktiven Dienste Italiens ausgesckieden. Seine Pension wurde vom Rechnungshöfe auf jährlich 7136 Lire festgesetzt. Das Merkwürdigste an der bezüglichen Bekannt gabe liegt darin, daß General Baratieri in ihr Baratter ge nannt wird. Das ist allerdings der eigentliche Vatername der Generals, der bekanntlich aus Südtirol stammt und, nach diesem Namen zu schließen, nicht echt italienischer Ab kunft ist. Aber während der Triumphe des Generals erinnerte sich kein Mensch an diese Kleinigkeit und man feierte Baratieri als Nationalhelden. Nach seinem rühmlosen Ende entdeckt man plötzlich wieder die Tiroler Abkunft des Mannes und verwünscht „diesen Unglücksmenschen Baratter". — Am 1- d. M. rückte ein Zug Engländer in West afrika von Bonny an der Küste über Sapele nach Benin ab. Er hatte eine friedliche Mission. Der Zug hatte eine An zabl Krumänner und eingeborene Träger. Der gesammte Zug wurde von den Leuten des Königs von Benin ermordet. Amtliche Depeschen bestätigen die Niedermetzelung. Nur sieben Träger von 250 Lastträgern entkamen. Der Schau- vlatz der Metzelei war Gwato, 20 englische Meilen von Denin. Denin selbst, die Hauptstadt des gleichnamigen Staates, liegt zwölf deutsche Meilen von der Küste entfernt; es ist eine große Stadt, der Sitz einer mächtigen Fetisch priesterherrschaft, und war lange wegen seiner Menschenopfer berüchtigt. Das Reich gehört zur Schutzherrschaft der Nigergesellschaft. — Von den verheerenden Wirkungen der Rinderpest im britischen Betschuanland giebt eine Postkarte des bekannten Afrikaforschers Dr. Passarge, der sich auf einer Expedition nach dem Ngami-See befindet, an einen seiner Berliner Freunde aus Palapye (Buluwayo) Kenntniß, die nach den Mittheilungen aus der Abtheilung Berlin der deutschen Kolonialgesellschaft folgende interessante Einzelheiten enthält: „Nach langen Mühen Palapye, des King Kbamas Stadt erreicht. Rinderpest hat alles getötet, Esel und Maul- thiere müssen die Lasten schleppen. Lebensmittel wahnwitzig theuer, ein Sack Mebl (80 Pfund) kostet 170 Mk., ein Sack Kartoffeln 200 Mk. Wild wenig, tote Ochsen zahl reich, habe Kraal mit 2000 toten Ochsen phowgrapirt." — Die „Daily Mail" meldet aus Bombay: Der Professor Haffkine, welcher sich gegenwärtig hier aufhält, rieth der Regierung, Bombay durch Truppen zu isoliren, da sich sonst die Pest über ganz Indien ausbreiten würde. — Der indische Korrespondent der „Daily Mail" schildert in grausigen Zügen die Hungersnoth. In Dschabbelpur liegen Männer und Frauen, zu Skeletten ab gemagert, hilflos und elend, sterbend auf den Straßen. Die erforderliche Staatshilfe wird auf 100 Millionen Mark geschätzt. — Der deutsche Gesandte in Japan soll während einer Fahrt durch die Stadt Tokio einen japanischen Studenten in das Gesicht geschlagen 'haben. Die Angelegenheit habe große Erregung in der japanischen Presse hervorg-rufen, welche den Angriff als unprovocirt darstelle und die Abbe rufung des Gesandten verlange. Ein Blatt kündete an, daß das japanische Ministerium des Aeußeren sich mit der Frage beschäftige. — Aus Aust ralie n wird unter dein 3. Dezember berichtet: Am vorigen Donnerstag ereignete sich im Ober- Hause unseres Parlaments zu Adelaide eine noch nie da gewesene Scene, die ich als Augenzeuge Ihnen zu schildern vermag: Das Haus befand sich bei Beralhung der „Gasthaus- bill", bei der Klausel betreffend das Verbot der „Barmaids" (Kellnerinnen). Plötzlich tritt das Mitglied des Hause« E. Ward ein; er kommt aus dem Theile des Marmorpalastcs, in dem die Restauralionsräume liegen, was gewöhnlich an dem wüsten Durcheinander seines reichen Haarschmuckes zu erkennen ist. Der ehrenwerthe Ward ist gekommen, um für die angegriffenen Darmaids eine Lanze zu brechen „ich Halle cs für eure Schande und unchristlich, jungen hübschen Mädchen ihre Existenz zu rauben! Die Frage m.r. Russels, ob irgend em Mitglied des Connells seine Tochter als Kellnerin hinter einer „Bar" fachen möchte, be antworte ich dahin, daß eine meiner Töchter mir vi-l lieber dort, unter dem Schutze der Ocffentlichkcit ist, als etwa als Kammermädchen, wo sie der Ehrenwerthe Russel treffen könnte!" Natürlich großer Tumult, Ordnungsruf des Präsidenten und Aufforderung, Abbitte zu leisten! Als diese verweigert wird, lottd der Ehrenwerthe Ward „genannt", das heißt, dem Oberhause angezeigt, daß er: sich der Mißachtung des Vorsitzenden wie des ganzen Hauses schuldig gemacht babe. Der Chefsekretär beantragt nun, Mr. Ward , für den Rest des Tages seiner Pflichten zu entheben". „Ich fordere das Ebrenwertbc Mitglied auf, sich jetzt zurückzuziehen!" Das Ehrenwerthe Mitglied wollte abe r nicht. „Dann muß ich," sagte Sir Richard, „den Stabträger (sargsant-at-arm») beauftragen, das Ehrenwertbe Mitglied zu entfernen." Herr Ward will nun gehen, w-mn ihm ein Verhaftsbefehl vorge- reigt wird, wenn nicht — nickt. Mun schickte man nach dem diensthabenden Polizisten. Dieser, ein riesiger Irländer, wurde mit seinem Auftrage bekannt gemacht, nabm den mit Händen und Füßen um sich schlcrgenden Ehrenwerthm Ebenezer Ward in seine langen Arme und trug ihn unter lautem Hallob binaus auf die Straße. Uebrigens batte der an die Luft Gesetzte die Genugthuung, daß die Klausel, das Kellnerinnenverbot betreffend, abgelebnt. wurde. Wetterbericht. 16. Januar: Zeitweise Heller, vielfach neblig oder trüb, etwas kälter, meist trocken. 17. Januar: Theils heiter, theils neblig, trocken, mäßiger Frost. 18. Januar: Wechselnd bewölkt, neblig, etwas wärmer, ohne wesentliche Niederschläge. Katholischer Gottesdienst Deuben. Sonntag den 17. Januar: 8 Uhr Vorm Beichte und Communion; 9 Uhr Predigt und Hochamt; 2 Uhr Nachm. Vesper; balb 3 Uhr Taufen. Einladung. Dienstag, den 19. Januar 1897, Abends 8.Uhr im Saale desMiskeller-Restanrant zu Hainsberg WtgIi8Ü8k-V8k-83MMlUNg. Vortrag des Generalsecretärs der nationalliberalen Partei, des Herrn Paul Kreilhaupt aus Leipzig: „vkr keiekslag, seine Hrbeitsn unll Aufgaben" Gäste, Freunde unserer Partei, find hier durch zum Besuch des BortragS freundlichst eingeladen. der ualiosallibtralkn Wahloertins im 6. säMcheu Rkichstagswahlkreis. Nivtvl, Vorsitzender. in grösster 17arlwn-^uscvulll Lilligs Lammels, Wiße ätlssse, Lpilren, larlalsn, UslsiLSn-Lattune, Ltrümpfs, 1>S88öN, Länlier, Veuden. /Line grllerhaltene grüne Plüsch - Garnitur, sowie ^2/ verschüdene andere gebrauchte Möbel find preiswerth zu verkaufen. Näheres bei Tffcklermfir. 8vkudort. Sharaud. 70 81üek iianai-lWweibetwn sind zu verkaufen bei Maler G. Schlegel, Deuben, Bachstrabe 5. mehrmals prämiirt, sowie Weibchen verkauft -MlK. Achifer, Ddliti Ecke Garten- u. 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