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Ravenauer Anzeiger und 10. Jahrgang. Dienstag, den 6. April 1897. Bekanntmachung ist Aus- r. io. II. 12. 13. 14. 15. 16. s, 17. 18. 10. 11. (Nachdruck verbalen.) irthschafl neu zui" ron» au< ie sie seit nsonstadt. :n Unter ¬ resse, als !r Gerb- d dadurch Bekanntmachung, betr. die Beschäftigung von Ar beiterinnen auf Steinkohlenbergwerken und auf Zink- und Bleierzbergwerken im Regierungsbezirk Oppeln. Bekanntmachung, betr. eine 4. Ausgabe der dein! Bekanntmachung, die 6. Auflage des Lehrbuchs für Hebammen betr. Bekanntmachung, eine Anleihe der Chemnitzer Aktienspinnerei in Chemnitz betr. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum für Erweiterung der Verkehrsanlagen der Halte stelle Deutschenbora betr. Verordnung, die Ausbildung und Prüfung für den höheren technischen Staatsdienst im Fache der Geodäsie betr. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum für Erweiterung des Bahnhofs Wüstenbrand betr. Verordnung, die Verwendung von Giften zur Ver tilgung von Ungeziefer und Raubzeug, und die Kammerjägerei betr. Verordnung, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betr. Bekanntmachung, eine Altleihe der Stadtgemeinde Löbau betr. Nachtrag zu dem Regulative, den Feuerwehrfonds betr. ach i. B aus eine" aufenden Eingegangen ist: Gesetz- und Verordnungsblatt für öreußcns, - Königreich Sachsen, 2. und 3. Stück vom Jahre 1897, e Unter-"haltend: er dem Vorwand der Krankheit hinaustragen und nach ''se bringen. Ich flog an eines der Buffets, rief nach einem Glas mpagner uud schüttelte unbemerkt drei Pulver hinein, 'er Hoffnung, diese Dosis werde auf Helenens zarte mnisation schnell genug wirken. In zehn Minuten sie sie unschädlich sUn! Wohl konnten ihr drei Pulver hrlich werden, aber sie legte ja keinen Werth auf ihr ff — warum sollte ich es thun? .Dann ließ ich mir vorsichtshalber noch ein GlaS swagner geben, in Todesangst, ich könnte den ver- 'ißvollen Knall vernehmen und zu spät kommen, ^ch mit meinen beiden Champagnergläsern in den al trat, athmete ich erleichtert auf, denn sie stand . vom Tanz erhitzt, neben Sascha an der nämlichen um ein wenig auszuruhen. Es war keine Zeit zu ^en; schon verrieth eine gewisse Unruhe der Umgebung e Aus unserer Gegend. — Heute Montag, sowie Dienstag und Mittwoch finden die Osterprüfungcn hiesiger Volks-und Fo«;h:'d"."^- schule statt, zu welchen nicht nur die Schulvorstände, son dern auch Eltern und Lehr- bez. Dienstherren der Schüler Zutritt haben. — Wir machen die Hausfrauen von Rabenau darauf aufmerksam, daß sich von letztem Sonntag an die Geschäftsstunden etwas geändert haben. Waren wegen der Sonntagsruhe die Geschäfte an Sonntagen bis jetzt früh von 7—9 und abends von 5—7 Uhr offen, so werden dieselben von jetzt an früh von 6—8 Uhr geöffnet sein. Die Hausfrauen mögen sich diese Zeit genau einprägen, dainit sie sich mit ihren Einkäufen danach richten können. — Die Postschalter sind vom 1. April bis zum 1. October wieder von 7 Uhr Morgens geöffnet. — Von einer Altonaer Architektenfirma wird den „H. N." ein Brief zur Verfügung gestellt, den ein seit 20 Jahren in Athen ansässiger Deutscher kürzlich von dort geschrieben hat. Wir entnehmen demselben folgendes Stimmungsbild: „Daß es jetzt, namentlich für uns Deutsche, hier recht unbehaglich ist, kannst Du Dir wohl denken, denn nachdem die „Augusta" sich als erstes Schiff bei dem Bombardement auf Kreta betheiligt hat, ist der Deutschen haß noch viel größer und die meisten hiesigen Kaufleute haben ihre in Deutschland gemachten Bestellungen abge schrieben und schwören, auch nie mehr m't Deutschlands >er d. A irach aus >ten Bei-,, euer aus versehen Heu un» » reichliche «willigen die Nin'» arme streckten sich aus, um mein schönes Weib aus dem Saal tragen zu helfen. Allein mit der Kraft der Verzweiflung hob ich sie selbst in die Höhe und bahnte mir, ohne Sascha'S fast zudringliche Beflissenheit zu beachten, einen Weg nach einem Buffet, das sich über der Haupttreppe befand. Hier flüsterte mir Sascha mit Thränen in den Augen zu: „Mein Gott, sie ist doch nicht todt? Sie hat sich wohl zu viel zu zugemuthet. Solche Anmuth, solche Kraft und Schönheit, solches Feuer wird nie mehr in einein Ballsaal gesehen werden!" Dabei rang er die Hände, während ich an die Anweisung des Apothekers dachte und hastig nach Kaffee rief. Heiß, stark, schwarz wie man ihn in diesem Land immer bekommt, wurde er mir gebracht, und nun öffnete ich die kramphaft übereinander gebissenen Perlenzähnchen gewaltsam und flößte ihr den Kaffee ein, ohne auf die Flecken zu achten, die auf die weißschimmernde Seide, die Spitzen und die Gaze ihres Ballkleides kamen, während sie sich in meinen Armen sträubte. Plötzlich sagte mir Baron Friedrich ins Ohr: „Ist Ihre Frau ernstlich krank, lieber Lenox?" „Nein," erwiderte ich, „sie hat das manchmal, wenn sie zu viel tanzt," und mit einem Blick auf die zierliche Taille flüsterte ich: „Sie schnürt sich auch immer so ver flucht fest!" „Ah," ließ sich Baron Friedrich vernehmen, „aber Großmama sollte auch die Mazurka nicht so leidenschaft lich tanzen! Welch wunderbare Jugendfrische in ihrem Alter!" Dann fuhr er fort: „Auf Befehl des Zaren wird gleich der Hofarzt hier sein — ich will ihn zu Ihnen führen," damit ging er in dieser freundlichen Absicht fort. Kein Arzt durfte sie zu Gesicht bekommen! Das geübte Auge des Mediziners hätte sofort die Symptome der Opiumvergiftung entdeckt. Es konnte eine Untersuchung angestellt werden, und für uns war der Verdacht gleich bedeutend mit Untergang. Hastig bat ich einen der Umstehenden, inir den Mantel meiner Frau zu holen, während ein anderer meinen Wagen bestellte. Sorgfältig hüllte ich Helene ein, nahm sie in meine Arme, trug sie die Marmortreppe hinab in meinen Wagen und grinste Sascha triumphirend in'» Gesicht, als ich fortfuhr. (Fortsetzung folgt.) Spuren zezündet. angelegt erscheine sie Hin- Dieser n erfuhr, nommen. kaffe er- gerettet Nobiliar- :ete dem rgs und iv Jahre t. res voM und der der end- stch be- Geschäfte machen zu wollen... Das Bild des deutschen Kaisers hat man von den Wänden gerissen und mit Füßen getreten, selbst ein Wirth hier, Inhaber einer deutschen Weinstube, Sakelluropulos mit Namen, zertrat des Kaisers Bild, als das Bombardements von Kreta bekannt wurde. Die Greuel, welche die Griechen auf Kreta verüben, ent ziehen sich fast der Beschreibung- Eine von dort geflüch tete Deutsche erzählt, daß man den türkischen Frauen den Leib aufgeschlitzt, die Kinder geschlachtet, Frauen und Mädchen geschändet und dann dem Feuer übergeben habe! — Die Kreter, dieses Mvrdgesindel, werden auch nur von der' hiesige,. Regierung als Mittel zum Zweck benutzt, und der Zweck ist, Kreta zu bekommen, sonst sind sie selbst hier gefürchtet und Keiner will sie haben, und sollte Kreta dennoch griechisch werden, wird die Bevölkerung ihnen noch viel zu schaffen machen. — Die Landwirthschaftliche Feuer-Versicherungs-Ge- noffenschaft im Königreich Sachsen zu Dresden vertheilt nach Beschluß der Generalversammlung vom 31. März c. auf das Jahr 1896 wiederum 15 Prvz. Dividende an ihre Versicherten, wozu Mark 72 800 erforderlich sind, während der Reingewinn im Jahre 1896 nebst Fondserträgnissen Mk. 226054.06 betrug, so daß sowohl der Haupt- wie auch Specialreservefonds, welcher u. a. zur gleichmäßigen Dividendevertheilung dienen soll, eine erhebliche Verstärkung erfuhren, und daher die Dividende für die nächsten Jahre schon wieder bereit liegt. Im ersten Vierteljahr 1897 hat die Anstalt wiederum bedeutenden Geschäftszuwachs zu ver zeichnen, während die Schäden ungefähr nur dieselbe Höhe erreichten, wie in derselben Zeit des Vorjahres. Die Ge nossenschaft befindet sich jetzt im 25 Geschäftsjahre und erfreut sich, wie ihre GeschäftSentwickelung beweist, großer Beliebtheit sowohl bei Landwirthen wie auch bei Nichtland- wirthen, denen sie — unter Ausschluß von Fabriken rc. — ebenfalls Versicherung unter günstigen Bedingungen leistet. oen Par^ deutsch^ - Für','' er Jaco"! r KwauS' ll die S'! urigen lbgeorduf' rteigenose l auf Aussig d gesM Basscrms' rd begE schc Sto", gekoin^ der Eiuf md sich k zustimn-- freiste fast nj g der ", ffelbe Kch zialdem^' agen pß" Zeitung für Seifersdorf, ^r°ß- und Klemölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz etc 5 Iah'!» on einen' ner über- worben ist!r. t Gehrig Hofe sei - Flasch-' " e Flasch' rf bewußt in Folz-,, internationalen Uebereinkommen über den Eisen bahnfrachtverkehr beigefügten Liste. Diese Eingänge liegen 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht hier auS. Rabenau, am 3. April 1897. Der Bürgermeister. 'anze- hatte sie keine Gelegenheit, sich der kaiserlichen Gruppe zi, nähern. Nachher, wenn der Kaiser seine loses M". begrüßt hatte, und Cercle gehalten wurde, wollte Me hei^s Fürstin meine Frau vorstellen. In diesem Augei,blick aale sich-' Ee der Zar, von ihrer Schönheit gefesselt, sie an und die Han-Ate seine Umgebung nach ihr. Erst später, wenn sie, hatte verbeugend, vor ihren, Opfer stand, konnte sie ihm den - durchs"^ geben. ibqecrdu^ Doch all dies würde nicht mehr lange dauern, und iner Paä' ^r — vorher mußte ich handeln — wenn nicht — vorwieg!"' Friedrich. — Ich schauderte und zuckte plötzlich kamen "" Aminen. Aufgeregt und unruhig wie ich war, hatte ich l der Hand in die Tasche meines Fracks gegriffen, des »liehen, den ich alle Abend trug — meine Hand be ete vier kleine Päckchen. Pulver! — Opium! — oußtlvsigkeit! War Helene bewußtlos, so konnte ich, ihr Gatte, sie den bevorstehenden Aufbruch des Zaren. Ich trat zu ihr und reichte ihr den Kelch. Sie athmete schwer, und ihre Lippen waren trocken vor Aufregung, das Fieber des Märtyrerthums glühte in ihren Adern. Rasch nahm sie das Glas aus meiner Hand, flüsterte „Danke schön" und schlürfte den Wein so durstig wie der Wanderer in der Wüste das Wasser der Oase. Vielleicht schmeckte sie etwas, denn sie sah mich so sonderbar an, als ich lachte und rief: „Dein Wohlsein, liebes Weib, Du hast die Mazurka besser getanzt als die Russen selbst!" Damit leerte ich den unschuldigen Kelch. „Nur noch einmal herum," rief Sascha, und sie schwebte mit neuer Anmuth, mit neuem Feuer, neuer Be geisterung in dem Wirbel des Tanzes! Doch bald wnrden Helene's Bewegungen lässiger; sie schien wie im Traum zu tanzen, dann suchte sie sich aufzuraffen, und von neuer gewaltiger Willenskraft gestachelt, gelang es ihr für einen Augenblick, des Opiums Herr zu werden, denn — der Zar hatte sich erhoben. Der Augenblick der Vorstellung rückte näher. Mit gewaltiger Anstrengung kämpfte sie ihre Schwäche nieder, denn sie schwankte und faßte Sascha'S Hand, der sie aus den Reihen der Tanzenden führte. An seinen, Arm bewegte sie sich dem Zaren entgegen; in ihren Zügen laß ich den festen Willen, der Müdigkeit Herr zu werden — nun würde sie die Vorstellung gar nicht erst ab warten. Hastig folgte ich ihr, flüsterte Sascha zu: „Meiner Fran ist nicht wohl — ich will sie hinausführen." Sie schwankte in meine Arme, raffte sich aber rasch wie der Blitz wieder auf, machte etwa sechs Schritte vor wärts, versuchte sich durch die Menge nach den, Zaren zu drängen, und ließ ihre Hand in die Tasche des Panier gleiten. Aber ich war ihr zu flink; schon hielt meine Hand das Gelenk der ihren umspannt. Sie wehrte sich und warf mir einen verzweifelnden, über die für immer verlorene Gelegenheit trostlosen Blick zu. Ein stöhnendes Aufseufzen — das Opium hatte ihren Willen unterjocht, und sie sank in meinen Armen in Schlaf — zwanzig Fuß von dem Despoten entfernt, den sie hatte ermorden wollen. Die Lösung der Fesseln. Dreizehntes Capitel. Es entstand eine leichte Unruhe um uns her; freund liche Frauenlippen flüsterten: „Die schöne Amerikanerin ist ohnmächtig geworden," und willige, hilfsbereite Männer Ferner ist eingegangen: Reichs-Gesetzblatt N Gesetz, betr. die Kündigung und Umwandlung der vierprocentigen Reichsanleihe. k sich z-^ Meine offieielle Fran. qen smk- Roman von Col. Richard Henry Savage, rbart n"' . Meine verzweifelten Augen suchten ihn trotzdem immer Bila b-^^or, schon war ich halbwegs bei ihm, um ihn, ins sich ei"-ch" Z" flüstern: „Um Gottes willen, verhaften Sie meine lebten vo"'"-»- sofort," aber der Gedanke, daß er auch mich ver- mit würde, hielt „sich wieder zurück. e nur Ruch der tolle Gedanke, sie mit der Autorität des 2s mußte"^^.» fortzuschaffen, stieg in mir auf, aber ein Blick auf en Schul"* zeigte mir, daß sie nur der Gewalt weichen würde. . Ich versuchte zu denken, falls man das Aufzucken der ^-odermmst so nennen kann. Bis nach Beendigung des 39.