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Nummer 137. Dienstag, den 19. November 1895. 8. Jahrgang. nau. Inststt läßt Rege» und Schnee in reichlichem Maße eindringen Die und befördert die Fäulniß und Nässe in den Räumen. — Zur Verjüngung des Hühuerbestandes empfiehlt Zug nicht gerade überfüllt war, ein na n Uaim- 2r?.ielwr. kränk'? ermann. . kreis ii. stelivve- I» kreis Bon Herrn Poultnah Bigelow, dem Freunde unseres Kaisers, wird von einer Berliner VarM's >Kn»«ie. umMU-t büünne. krnxis Nonsiese ^utlaAe Korrespondenz ein längerer Aufsatz über de» „Kaiser und die konstitutionelle Freiheit" zur Verfügung gestellt, wir verzichten aber auf dessen Abdruck, soweit er politische Ver hältnisse berührt, weil der Amerikaner, der deutsche Ver hältnisse nicht kennt, diese schief, falsch und thöricht Auch bis zu diesem Herbst war Ella bei Onkel und Tante Ebeling zum Besuch gewesen. Als aber der Winter kam, verlangte Papa Major, dem es in der kleinen Stadt zu einsam wurde, nach seinem Liebling und Ella kehrte auch nicht ungern in ihre Heimath zurück, da diese gerade im Wiuter viele Vergnügungen gewährte, welche andere Städte nicht derartig aufzuweisen hatten. Denn im Winter versammelte sich an der Akademie der Berg- wissenschaflen eine große Anzahl Studenten, welche dem Leben und Treiben der kleinstädtischen Gesellschaft ein ganz eigenartiges Gepräge verlieh. Glänzende Eisfeste, Bälle, Schlittenparthieen waren an der Tagesordnung; hauptsächlich die studentischen Verbindungen boten alles auf, um in den einsamen Winter des Harzes Abwechslung zu bringen. Fredda war noch niemals auf längere Zeit zum Besuch bei Onkel Mojor gewesen. Dieses Mal aber hatte Ella so dringend gebeten, daß sie nicht widerstehen konnte und mit ihrer Cousine nach dem Harze gefahren war. „Es ist so einsam bei uns zu Haus," sprach im schmollendem Tone Ella. „Die alte Tante Lore kann nicht ordentlich mehr sehen und hören, versteht mich auch nicht und kann sich nicht denken, daß ein junges Mädchen Bälle, Coneerte und Schlittenparthieen liebt. Ach, Fredda, wenn Dn mitkommen würdest, wie lustig und gemüthlich könnten wir an den langen Winterabenden plaudern und lachen. Papa sitzl jeden Abend in der „Krone" bei seinem Scat. Tante Lore schläft schon um ueun Uhr ein und da hört man den ganzen Abend nichts weiter als das Tiktak der Uhr und das Brausen des Sturmes." „Aber ich denke, Du musicirst viel," entgegnete Fredda. „Du hast mir doch so viel voir Deinem Partner erzählt, der so wundervoll Geige spielt . . ." „Ah, Dn meinst Frederigo Prado, den schönen Peruaner! Ja, ja er war diesen Sommer fort, jetzt ist er aber wieder da und werde ihn Dir zeigen. Ich wette, daß auch Dl» Dich binnen acht Tagen in ihn verliebst. Wir sind nämlich Alle sterblich in ihn verschossen . . . ." „Aber Ella," ermahnte Fredda die allzn übermüthige Cousine. Böse aber konnte sie der lustigen Ella nicht sein und so begleitete sie ihre Cousine, da auch ihre Eltern es gern gestatte!-',i, nach dem Harze. Seit acht Wochen war Fredda jetzt znm Besuch bei Onkel Major. In der That, sie bereute es nicht, den Bitten ihrer Cousine nachgegeben zu haben! Ella hingegen zeigte eine seltsame Veränderung. Früher herzlich und zärtlich bis zum Uebermaß, war sie jetzt von einer fast! Aus unserer Gegend. — Die Dächer zu prüfen ist vor Eintritt des Winters ! königlichen Einzuges gesperrt sind, sicht sich der größte datcu sind und das Volk repräscntiren. Die Gefahr, Gelehrte gezwungen, innerhalb der Sperrung zn bleiben, welche den freien Institutionen von Seiten des Heeres aber der Offizier in Uniform passirt nicht nur für seine droht, muß man vielmehr in der Klasse der Berufssoldaten Person frei, sondern nimmt auch noch mit, wen er will, für Lebenszeit erblicken, in den Offizieren nnd nicht — Die Offiziers uniform in Deutschland gleicht einem Adels-Verpflichteten Offizieren, welcher keiner anderen Autorität titcl nnd verleiht ihrem Träger eine soziale Sonderstellung, als nur ihrem Kriegsherrn zu gehorchen gelernt haben." Der Vater, der, weil nicht vom Adel, nicht zu Hofe gehen! — kann, steckt seinen Sohn in die Armee und freut sich,! Mac, cm». Predig umniü'" l8S2. statten, ist. sebakt. tlesnncle ansvvit). L 5.-. Verletzenden Zurückhaltung oder ihre Worte klangen so spöttisch, als ob sie sich durch die Triumphe, welche Fredda in der jungen Herrenwelt feierte, beleidigt fühlte. Haupt sächlich seit Frederigo Prado Fredda mit Aufmerksamkeiten überhäufte, ward Ellas Benehmen gegen ihre Cousine von Tage zu Tage kühler. Wenn Ella auch im Grunde eine gewisse Gutmüthigkeit besaß, so konnte sie es doch nicht vertragen, wenn man eine andere schöner fand als sie. Auch heute uach dem Eisfeste war sie übler Laune und warf mit heftiger Geberde die Schlittschuhe in die Ecke. Die Stube war gemüthlich durchwärmt. Taute Lore saß mit ihrer Handarbeit neben dem Ofen, während der Major, seine Pfeife rauchend, an dem Sophatisch die Abendzeitung las. Der Tisch war sauber gedeckt. In der Theemaschine kochte und brodelte das Wasser, während die Tannenscheite in dem mächtigen Kachelofen knisterten und prasselten. Als Ella wie ein Wirbelwind in das Zimmer fuhr und die Schlittschuhe klirrend zur Erde warf, blickte Papa Major erstaunt auf nnd Tante Lore ließ ihre Arbeit erschreckt in den Schooß fallen. „Na, was ist denn geschehen?" fragte der Major. „Das sieht ja ans, als ob Ihr Euch gezankt hättet." Fredda küßte den Onkel auf die Wangen und sprach lächelnd: „Nein, lieber Onkel, ich wenigstens habe mich nicht gezankt. Es war sehr schön auf dem Eisfest und ich habe mich herrlich unterhalten." „Das glaub' ich," lachte Ella auf. „Den ganzen Abend ist Herr Prado nicht von Deiner Seite gekommen." „Jetzt ist's aber genug Kinder!" rief Tante Lore. „Wollt Ihr Euch gar eines jungen Herrn wegen zanken? Zu meiner Zeit war die Welt eine Andere! Da kümmerten wir uns nicht um die Männer. . ." ..Deßhalb bist Dn auch sitzeu geblieben," entgegnete trotzig Ella. Papa Major lachte laut auf. Aber er ver- wies doch seinem vorlauten Töchterchen diesen Scherz. „Und nnn setzt Euch hierher," sprach er danu, und trinkt Enreu Thee. Durchgefroren seid Ihr wahrscheinlich ordentlich. Da, Fredda, ist auch ein Brief für Dich von Deinem Papa." „Ein Brief?" Rasch öffnete Fredda das Couvert. Doch schon, nachdem sie einige Zeilen gelesen, ließ sie den Brief sinken und schluchzte laut auf. „Was ist geschehen, Fredda," fragte Ella, in deren Herzen die Gutmüthigkeit wieder die Oberhand gewann, (Fortsetzung folgt.) für d-j Lrsvlg Ins lähtgmafl ;eru Font so mül erspielzcu er bleldat die AaG c und Cic Zeit dc int ist Kinde dt ne geM aistigm'H cht werde vollendete . allmiilsti eine setd rmvglM llen. lkt Küsten > > verlöre nnd ungskäA n Lötzicl Mw' r, Ach idlcrh'ü sichern.- , , „ „ . „ , ...» - . unter solchen Bedingungen die Uniform Geld bedeutet, '"ch man in Deutschland nicht in der Masse der gemeinen , , , . Wenn die Straßen einer Stadt bei Gelegenheit eines Soldaten suchen, welche schließlich doch bürgerliche Sol- " ' - lNachdrnck verboten.) Glück auf! Roman aus dem Harze von O. Elster. (Fortsetzung.) II. Ella war die jüngste Tochter des Major a. D. Ebeling, welcher sich nach seiner Pensionirung in die kleine Harz stadt zurückgezogen hatte, da seine Mittel nicht ausreichtcn, um in seiner bisherigen großstädtischen Garnison standes gemäß leben zu können. Es mochten auch wohl noch einige Verpflichtungen aus früherer Zeit zurückgeblieben fein, we che die kleine Pension des biederen Majors noch Mehr schmälerten. Gern hatte er die große Stadt nicht verlassen. Er persönlich machte sich allerdings aus dem Leben und Treiben der großen Garnison nicht viel mehr, die Ruhe der kleinen Stadt that ihm im Gegentheil Wohl, aber er bedauerte seinen Liebling, seine lustige Ella, welche nun ihre Jugend in dem kleinen Orte verbringen sollte, während ihre ältere, an einen flotten Offizier verheirathete Schwester in der nahen Residenzstadt eines kleinen Herzog- thums ein glänzendes Leben in der dortigen Hofgesellschaft führte. Aus diesen: Grunde gestattete der Major seinem Töchterlein wohl manche Freiheit, welche die schon seit langen Jahren verstorbene Mntter Ellas ihrem Kinde ge wiß nicht erlaubt hätte. Die alte Taute Lore, welche des Majors Haushalt führte, war zu schwach uud gutmüthig, um der kecken Lebhaftigkeit Ellas entgegen zu treten. Ella aber benutzte die Gutmüthigkeit ihres Vaters und die Schwachheit ihrer Tante, um ihr Leben zu genießen, so gut cs in der kleinen Stadt nur möglich war. Wenn sie ihre ältere Schwester in der Residenz be suchte, sah sie den Glanz und den Reichthum der vornehme» Gesellschaft. Kehrte sie dann heim in die stille Bergstadt, bäumte cs sich in ihrem Herzen trotzig auf. Sie sehnte sich hinaus in die Welt, sie dürstete nach Glanz und Reichthnm, sie wollte bewundert, gefeiert und geliebt werden und sie verstand ihre stille Cousine Fredda nicht, welche die rauschenden Vergnügungen der Gesellschaft vollständig entbehren zu können schien. Da Fredda wußte, wie sehr ihrer Cousine Herz an den großstädtischen Ver gnügungen hing, so lud sie Ella öfter ein, sie zu besuchen. Fredvas Vater, ein wohlhabender Kaufmann, wohnte, wenn auch nicht in der Residenz, so doch in einer großen, durch ihren Handel berühmten Provinzialhauptstadt, welche 'ast noch mehr Vergnügungen bot, als die kleine Residenz. beurtheckt. Ganz interessant aber sind die Beobachtungen wenigstens auf diese Weise in Verbindung mit den Hof-! desselben über die Ehrfurcht vor den Epauletteu in Berlin Zirkeln zu kommen. Der Sohn kann aber seine Eltern! z^eutuna Nur eine kleine Oeffnnna oder Svalte und die kleinen Beispiele, die er aus eigener Kenntniß des "icht nut an den Hof nehmen, und auch seine Frau ist 2 j rcichliclwn Maße eindrinaen Berliuer Hoflebeus hierüber mittheilt. Er schreibt: „In davon ausgeschlossen, sie wäre denn von Adel. Die 2 Nässe in Berlin scheint jeder dritte Mensch Uniform anzuhaben, Deutschen sind meist demokratisch in ihren Gewohnheiten, Musbesscrnna erwart einen aröstercn Schaden' und jede Uniform scheint stillschweigend zu sagen: „Das und Nichts erbittert die Volksmassen mehr, als der hart- Jäulniß immer weite/frißt Auch die Gesimse sind Publikum soll der Teufel holen." Die Wittwe des nackige Anspruch einer Gesellschaftsklasse auf eine Sonder- - L.er UnÄ Müßten deutschen Gelehrten der heutigen Zeit erzählte mir Muug. Bei einem jungen Studenten wäre eine derartige d , kurz vor dem Tode ihres Gatten, als er mit den höchsten Anmaßung noch erträglich, denn sie würde bald vorüber- s ^n später dann ganze Stucke herab- akademischen Ehren geschmückt war: „Mein Mann leistet gehen, aber der Militarismus von heute hat sich zu einem ' - ... . zu Hause genug, aber in den Straßen finde ich in dem liebel ausgebildet, das mit den wachsenden Jahren nicht ein^sttel d^ Anne des jüngsten Lieutenants in Berlin den besten verschwindet. Der dentsche Offizier wird in, Kastengeist ^ ZMn T K Schutz." Das erklärt sich so, daß der ausgezeichnete erzogen. Er hat sich von dem Volksleben abgcwendct. Er Gelehrte in seinem bürgerlichen Gewände so gut und so betrachtet sich als exumrt von den ordentlichen Gerichten 2 2 ' 2 s Muckte schlecht behandelt wird, wie jeder andere Bürger, während und kann stets nur bei einem Militärgericht sein Recht K- das vim-e Wn der junge Offizier in seiner Uniform di- "ehrerbietig selbst in Zivilprozeßsachm. 1870 war der Grüße der Tauiende Von Beamten entgegcnnimmt, welche Offizier Vvlksthumlich, seine Uniform wurde bei allen ^er b üd nacb vollende^,-Mau^ 2türssck ibm das Leben auf die eine oder andere Weise angenehm Volksversammlungen sympathisch begrüßt. Er forderte ^ mch N ^ gestalten können. Auf den Eisenbahnen genießt her nicht mehr, als Alle ihm gern zngestanden; »icht mehr, Z^.e unifornnrte Mensch jede Aufmerksamkeit, während der als man m England nnd Amerika Demjenigen gewährt, w 5 . - mchs -rntterkostm ein Bürger hinterher kommt. Ich kenne einen pensionirteM Damals that der l2.mn2 Offizier, welcher, wie er mir erzählte, seine Uniform nur Offizier nicht g.oß, er lebte einfach und nahm scwe Mahl- bei Eisenbahnfabrtm anlegt. Er sagte nur, er habe zwei Men mit dem bürgerlichen Publikum in den Restaurants s , angewiesen so besorg man denselben im Anianae oder drei Mai den Versuch gemacht, in bürgerlicher ein. Hente ist die Zahl der Kasernen gewachsen nnd Kleidung zu reisen, aber daß er dadurch Nachtheile er- Offizier verkehrt nur mit seinesgleichen in der Offiziers- cht aRr eist im folgen:ui jgruM weil tten hab . In Uniform konnte er sich stets ive , der messe. Kriegserprobte Veteranen von Metz und Sedan d""" »ut den bewm Züchtern und Händlern zuruck- " . . ^! h ,7 s., „ . i „„ SU» „ wMliebenen geringeren Thlereii sich begnngen muß. Man cht gerade über ullt war, ern Conpee für sich allein bilden sich weniger ein, als die junge» Offiziere, die noch ügZ,/Hannen ans die von ^rübbrnten stammen- - Man braucht den, kaum hmzuzufügen, daß me eine Kugel haben pfeifen hören. Den Militarismus allsten Nedi»on>me» die Nnisoi-M tR-ik must man in Deuticbland nickst in der Masse der aemeinen s . Huhnei fle,Ui ,Mui pmn MS ;nsu abenauer Anzeiger und Zeitung für Seifersdorf, Groß- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdors, Lübau, Borlas, Spechtritz ete.